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Die Göhrde-Morde

15.830 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Hamburg, Doppelmord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Die Göhrde-Morde

Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 00:25
ich hatte auch mal nach den wetterdaten recheriert, bin aber irgendwo auf 28grad an diesem tag gestoßen. kann aber auch der wert aus frankfurt gewesen sein..man sollte das nochmals ueberpruefen, denn es soll eigentlich der waermste mai seit langer zeit gewesen sein......u. ich kann mich daran erinnern das ich in diesem jahr--frau hatte fuehrerschein gemacht daher weiss ich das n och --im mai 89 haeufig bei schoensten wetter u. sonnenschein nachmittqgs zum badesee gefahren bin.....wenn die daten allerdings stimmen wuerden, muesste der taeter die opfer zum ausziehen der kleidung vor der ermordung gezwungen haben -- denn unter 22grad lohnt sich kein sonnenbad.......das paar am 12. juli waqr auch mit jacken bekleidet, hatte mich da schon gewundert, weil ich an hochsommerliche temperaturen gedacht hatte..wenn man aber wirklichj zum spaziergag in den wald faehrt sind die temperatueren eigentlich egal u. das zweite paar wie im xy film gezeigt ging nur spazieren.


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 00:26
die 28grad meinte ich am 21. maigeesen zu haben.


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09.12.2013 um 00:34
ich habe nochmals nachgeschaut wetterstation hannover flughafen vom 21. mai 1989--u. soviel weiter als hamburg ist das auch nicht entfernt--schaetze 90-100km......an dem tag schien die sonne14std. aber es war wirklich nur 23grad warm..hoechstwerte


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 00:40
Es ist verdammt schwierig in diesem Fall, aus den wenigen Informationen, ein annähernd geeignetes Motiv zu konstruieren. Denn eine Vielzahl Motive kommen meines Erachtens hier in Betracht. Bin mir momentan nicht sicher, ob das eine, oder das andere Motiv wahrscheinlicher ist.
Warum der Täter ausgerechnet an diesen Tagen, zudem auch noch am Auffindetag des ersten Pärchens in der Göhrde lauerte, ist tatsächlich immer noch schleierhaft. Je mehr man sich auch in diesen Fall hineinsteigert; es ist manchmal zum Verzweifeln.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter genau am selben Tag des Polizeieinsatzes dort mordete, ist wohl eher dem Aspekt "Zufall" zuzusprechen. Was sonst könnte einem risikobereiten Menschen dazu bewegen, durch ein solches Verbrechen in unmittelbarer Nähe, ein zweites Mal zuzuschlagen, dies dann noch in unmittelbarer Nähe zur Polizei?
Ist es nicht so, dass auch der Mörder eigentlich ein Feigling ist...zweimal innerhalb kürzester Zeit Paare mit Waffengewalt usw. ermorden, an einem Ort, wo er förmlich unentdeckt bleibt...morden aus dem Nichts! Eine Angst- und Panikmache in der Bevölkerung erzeugen könnte ebenfalls ein Grund dieser Taten sein. Jemand, der verhindern wollte, dass der Tourismus, wie vielerorts, auch hier das Stück Natur zerstört, oder aber auch Überhand nimmt. Man weiß es nicht! Man nehme an, der Täter wohnt immer noch in der Gegend. So leise, wie er sich damals dort bewegte, mit seinen Leichentüchern unterm Arm...wie kommt er damit klar? Eiskalt muß er daher sein, wie bereits mehrfach auch von der Polizei erwähnt. Aber ist denn sein Motiv aufgegangen? Ist die Göhrde immer noch ein dezimierter Schauplatz, ohne jeglichen Tourismus? Sitzt der Schrecken immer noch so tief, oder ist er nachfolgenden Generationen überhaupt bekannt? Einheimische werden die Taten sicherlich nicht vergessen haben, da bin ich mir sicher. Aber die Zeit heilt alle Wunden. Hat ihn sein Übereifer selbst erschrocken? War er nach den Funden entäuscht?
Eigentlich kann dieser Psychopath nicht mit dem Morden aufgehört haben. Wie ich darauf komme? Es ist reine Gefühlssache, denn er mordete in einem kurzen Zeitraum, bei dem er vier Menschen das Leben nahm. Mit welcher Berechtigung? Da er dies ohne erkennbares Motiv tat, abgebrüht wirkte, sehe ich einen Täter, der es nicht lassen konnte...daher bin ich überzeugt, dass er es öfter tat, um seinen geistigen Willen zu befriedigen. Nun kann man natürlich weiter rätseln, ob er auch für weitere Taten Verantwortung trägt, oder sogar deswegen bereits zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurde.

@EDGARallanPOE

Wahrscheinlich handelt es sich bei den von dir genannten Werten um Schattentemperaturen und um eine durchschnittliche Tagestemperatur. Oder ist es die Tageshöchsttemperatur? Das Sonnenbaden käme demnach schon in Betracht, da sich die Temperatur in der Sonne natürlich von der Tagesgesamttemperatur unterscheidet. Als Sonnenanbeter neigt man dann schnell dazu, seine Klamotten auszuziehen. Ob das jetzt hier der Fall war, ist schwer einzuschätzen. Ich tendiere eher dazu, dass er die Pärchen zwang, sich ihrer Kleidung zu entledigen. Für die Wetterdaten wäre noch interessant zu wissen, ob an den jeweiligen Tagen wolkenloser Himmel angekündigt war und dies dann auch so eintrat. Die Temperaturen im Sommer besagen schließlich nicht immer, ob es sich um einen sonnigen Tag handelte. Um einen warmen Sommer zu haben, benötigt man natürlich auch die dazugehörige Wetterlage. Ebenfalls spielt der Wind einen entscheidende Rolle.
Worauf ich eigentlich hinaus möchte...wenn man die ganzen Wochen und Tage vor und zwischen den Taten vergleicht...ist es erkennbar, dass an den besagten Tagen schönes Wetter/Witterung bestand, so dass dies für den Täter gleichzeitig den Anreiz gab, in die Göhrde zu gehen, weil aufgrund des schönen Wetters er dort mit Touristen/Pärchen rechnen konnte? Das wäre doch ein interessanter Bezug...wenn man davon ausgeht, dass der Täter in der Umgebung wohnt/e, dann könnte er vielleicht die Taten, bzw. seinen Göhrdebesuch Wetterabhängig durchgeführt haben. Weil er ganz sicherlich sich bei schönem Wetter eine höhere Frequentierung durch Pärchen versprach.

@AngRa
Ich glaube schon, dass die Recherchen bei XY und auch bei dem Buch hinsichtlich der Tochter zutreffend sind. Es würde keinen Sinn ergeben, um dies frei zu erfinden. Aber Deine Theorie des Pärchenhasses, bezüglich eines Mannes, dem vielleicht eben eine solche Liebelei seiner Frau, ehemaligen Frau zu Kopf gestiegen ist, könnte ich mir im Bereich der Motivlage durchaus vorstellen. Aufgrund der Nacktheit des ersten Paares ist aber auch eine Vergewaltigung nicht vom Tisch, da keine Spuren aufgrund des verwesten Zustandes mehr ersichtlich. Beim zweiten Paar wurde er vielleicht dabei gestört...wir müssen mehr in Erfahrung bringen über die Zeiten! Dies ermöglicht uns eine bessere, teils spekulative Rekonstruktion des Auffinde/ Mordtag2 zu erbringen. Auch die Auswahl der Auffindeorte sollte doch wohl irgendwie herauszubekommen sein...auch das wäre enorm wichtig, um eine genau Tattaganalyse durchzuführen. Damit man gewisse Dinge ausschließen kann und eine Wahrscheinlichkeitsannäherung dadurch erzielt....


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09.12.2013 um 01:00
@berndgeorge
Also ein schöner Tag, an dem es nicht zu kalt und auch nicht zu warm war, um eine Wanderung mit Picknick durchzuführen. 14 Sonnenstunden ist viel, daher ein sehr schöner Tag mit herrlich blauem Himmel. Viele Leute aus der Stadt wollen auch einfach nur Waldluft schnuppern, vom Alltag abschalten. Dies hat sich für das erste Pärchen an dem Wochenende wohl angeboten, davon ist auszugehen.
Vielleicht machte der Täter seine Tat auch eben davon abhängig. Kann mich nicht mehr an den Sommer 1989 erinnern, nach euren Recherchen ist aber dann wohl auch von einem längeren Schönwetterzeitraum die Rede. Fraglich wiederum, ob er es dann davon abhängig machte...abhängig vielleicht schon, konnte sich aber Zeit lassen, da das Wetter einfach mitspielte.
Meine Gedanken schweifen immer wieder in eine Richtung...ein Gedanke, der mich seit Tagen nicht losläßt. Der Bus muß doch eigentlich in der Nähe des Parkplatzes über die Landstraße...ist der Parkplatz von eben dieser Ladstraße einsehbar, d.h. wenn ich in dem Bus sitze während der Fahrt einsehbar. Hatte irgendwo im Thread gelesen, dass in der Nähe eine Bushaltestelle ist.


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09.12.2013 um 03:51
@bb37

schrieb :

Wahrscheinlich handelt es sich bei den von dir genannten Werten um Schattentemperaturen und um eine durchschnittliche Tagestemperatur. Oder ist es die Tageshöchsttemperatur? Das Sonnenbaden käme demnach schon in Betracht, da sich die Temperatur in der Sonne natürlich von der Tagesgesamttemperatur unterscheidet. Als Sonnenanbeter neigt man dann schnell dazu, seine Klamotten auszuziehen. Ob das jetzt hier der Fall war, ist schwer einzuschätzen. Ich tendiere eher dazu, dass er die Pärchen zwang, sich ihrer Kleidung zu entledigen. Für die Wetterdaten wäre noch interessant zu wissen, ob an den jeweiligen Tagen wolkenloser Himmel angekündigt war und dies dann auch so eintrat. Die Temperaturen im Sommer besagen schließlich nicht immer, ob es sich um einen sonnigen Tag handelte. Um einen warmen Sommer zu haben, benötigt man natürlich auch die dazugehörige Wetterlage. Ebenfalls spielt der Wind einen entscheidende Rolle.
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Es handelt sich um die Tageshöchsttemperatur.

Von der nächtlichen Tiefsttemperatur von 4,3 Grad musste sich das Thermometer auf 18,9 Grad hochschrauben.

Wie @berndgeorge schon berichtete zeigt auch meine Wetterrecherche eine Sonnenscheindauer von 14 Stunden. Also mit hoher Wahrscheinlichkeit ein ganztägiger wolkenloser Himmel. Am 21.Mai stehen wir aber nur einen Monat vor der Sommersonnenwende.

Da müsste die Kraft der Sonne locker ausreichen, bei wolkenlosem Himmel das Thermometer auf mindestens 25 Grad zu treiben.

Das es aber trotzdem relativ kühl war, so meine Vermutung, muss daran liegen das mit einer nordwestlichen Strömung kalte Luftmassen aus Nordeuropa herangeführt wurden.
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@bb37
schrieb :


Meine Gedanken schweifen immer wieder in eine Richtung...ein Gedanke, der mich seit Tagen nicht losläßt. Der Bus muß doch eigentlich in der Nähe des Parkplatzes über die Landstraße...ist der Parkplatz von eben dieser Ladstraße einsehbar, d.h. wenn ich in dem Bus sitze während der Fahrt einsehbar. Hatte irgendwo im Thread gelesen, dass in der Nähe eine Bushaltestelle ist.
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Die Busverbindungen in der Göhrde wollte ich schon seit langem recherchieren. Ich habe das aber aufgegeben.

Die seit der Tat vergangene Zeit, macht eine Recherche im Internet unmöglich.

Es ist sogar unmöglich heutige Linienführungen zu recherchieren. Dabei stellt man schnell fest, das heutige Buslinien über Haltepunkte geführt werden, die 1989 noch auf dem Gebiet der DDR lagen.


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 07:21
Ich werte Informationen aus den xy Sendungen eher vorsichtig. Natürlich sind in den Filmfällen Fakten eingearbeitet. Man kann sich mE aber nicht darauf verlassen, dass es sich bei allen Informationen um Fakten handelt. Es macht sich darstellerisch nun mal gut, wenn die Tochter verschlafen im Bett liegt und die Mutter sich am Morgen verabschiedet. So kann man auch alle Informationen unterbringen zum Ausflug, zu den Vorbereitungen und der Kleidung und zwar glaubhaft mit Quelle.

Schwieriger wäre es das alles nachvollziehbar darzustellen, wenn die Eltern vor dem Ausflug alleine im Haus waren und niemand etwas mitbekommen hat.

Ich habe inzwischen keinen Zweifel daran, dass es am 21.5. viel kühler war als bisher angenommen. Mich wundert, dass in den Berichten dieser wichtige Punkt ganz anders dargestellt worden ist. Wenn es ein heller Tag war an dem die Sonne geschienen hat, macht es immer noch Sinn im Wald zu laufen. Aber dort zu sitzen und zu picknicken macht mE schon weniger Sinn und vor allem kann das Ausziehen nicht zwecks Sonnenbad erfolgt sein. Daher könnte ich mir vorstellen, dass das Ehepaar entgegen früher Absichten den Plan zu picknicken verworfen hat und in einem Lokal zum Mittagessen eingekehrt ist.

Ich kann mir nun aufgrund der Temperaturen nur vorstellen, dass der Täter die Opfer zum Ausziehen gezwungen hat. Das hat er mE gemacht um sie vor ihrem Tod zusätzlich zu demütigen. Mir kommen dazu grauenhafte Bilder in den Kopf wie Nazi Schergen ihre Opfer zum Ausziehen gezwungen haben vor der Hinrichtung bzw. vor dem Abschlachten, so dass man noch ihre ausgemergelten Körper sehen konnte.

Ich halte die Vorgehensweise des Täters eigentlich nicht für feige, sondern für sehr dreist. Er hat mE nicht aus dem Hinterhalt schnell gemordet, sondern er hat es noch auf eine direkte Konfrontation mit den Opfern angelegt. Wahrscheinlich hat er sie auch beschimpft und zur Rede gestellt. Es gehört schon eine große Selbstsicherheit und Dreistigkeit, sowie Abgebrühtheit dazu zwei Opfern direkt in feindseliger Absicht gegenüber zu treten, auch wenn man eine Waffe in der Hand hat. Er muss es mE gewohnt gewesen sein Menschen zu dirigieren bzw. sie zu maßregeln.

Ich könnte mir außerdem vorstellen, dass die Opfer auf die Bedrohung durch den Täter unterschiedlich reagiert haben. Wie das eben nun bei unterschiedlichen Menschen so ist. Vielleicht war das erste Paar eher ängstlich und hat aus dieser Grundhaltung heraus den Befehlen des Täters sich auszuziehen gehorcht. Das andere Paar ist vielleicht trotz der Bedrohung selbstbewusster gewesen und hat seinerseits geschrien oder Anstalten gemacht wegzulaufen. Nicht von ungefähr hatte die Frau Leukoplast an den Gelenken. Der Täter mag darüber überrascht gewesen sein und hat beide dann schneller getötet , um weiteren Verwicklungen zu entgehen und den Taterfolg nicht zu gefährden. Ich glaube keinesfalls dass er sich beim zweiten Mord gestört gefühlt hat, denn ansonsten hätte er nicht Gegenstände des Opfers an sich genommen, die ihn bei einer Überprüfung sofort überführt hätten.

Die Idee, dass der Täter es zusätzlich genossen hat Angst und Schrecken in der Region zu verbreiten, gefällt mir auch sehr gut. Nicht nur in der Region wollte er Angst und Schrecken verbreiten, sondern nach meiner Theorie auch bei zwei bestimmten Personen.

Mit dem Morden hat er mE aufgehört, weil er gewusst hat, dass er den Bogen überspannt und gefasst wird, wenn er weiter macht. Das wollte er nicht und er konnte insofern eine freie Entscheidung treffen, weil er nicht triebhaft gehandelt hat.

Wir brauchen natürlich mehr Informationen um wenigstens zu einem wahrscheinlichen Motiv und einem wahrscheinlichen Tatablauf zu gelangen. Ich sehe als Informationsquelle momentan nur zeitnah erschienene Zeitungsberichte.


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09.12.2013 um 10:57
@EDGARallanPOE
ja, genau! Es käme aber auch eine sogenannte Ostwetterlage in Betracht. Ist aber eigentlich auch egal, denn wie wir jetzt wissen, werden die Temperaturen wohl nicht dazu geführt haben, ein Sonnenbad zu nehmen.
In Bezug auf die Buslinien verstehe ich die Problematik, da zu der Zeit dieses Gebiet zum sogenannten "Zonenrandgebiet" gehörte. Das erschwert natürlich zusätzliche Recherche, müßte wahrscheinlich direkt bei den dort ansässigen Busunternehmen angefragt werden.

@AngRa
Mir gefällt die Aussage "nicht triebhaft" sehr gut. Den Gedanken finde ich richtig gut, wenn man bedenkt, dass seit dieser Mordserie 1989 in der Göhrde keine Vorfälle mehr verzeichnet wurden. So wie wir davon ausgehen, hatte der Täter einen Bezug zur Göhrde, dementsprechend wohnte er wohl auch in dem umliegenden Gebiet. Das nach der Tat dort keine Taten mehr verübt wurden, könnte zum Einen damit zusammenhängen, dass er "warme Füße" bekam, bzw. seine Motivlage tatsächlich nicht triebhaft gelagert war.
Dann muß sein Motiv aber auch damit zusammenhängen, sonst wäre dieser Gedanke wiederum unsinnig.
Zum Zeitpunkt der zweiten Tat muß dies jedoch noch anders gewesen sein. Er hätte die Tat doch nicht durchführen können, wenn er kein Gefallen an ihr gehabt hätte. Demzufolge gab die erste Tat dem Täter den "Kick" weiter zu machen. Ob dann der plötzliche Auftritt der Polizei und der Öffentlichkeit ihn dazu bewegte, mit den Taten gänzlich aufzuhören ist naheliegend.
Ob er an anderer Stelle wieder aktiv wurde ist nicht auszuschließen.

In der Nähe gibt es, wie bereits in diesem Thread besprochen, einen Campingplatz, sowie einen Truppenübungsplatz.
In beiden genannten Orten könnte ich mir den Täter ebenfalls vorstellen, jedoch nur unter dem Vorbehalt, dass er sich auskannte in der Region, auch in den Tatortgebieten der Göhrde.
Hier muß ich mich natürlich hinterfragen: Was möchte ein Camper, bzw. ein Soldat mit den Taten bewirken, so wie sie uns in dem hier vorliegenden Fall bekannt sind??

Ich glaube der Täter ist feige, jedoch sein Auftreten nach Außen hin sehr bestimmend, dirigierend, so wie du es bereits interpretiert hast. Man merkt ihm seine Feigheit nicht an... Seine Feigheit würde er niemals offen legen...aber anhand seiner Tatortwahl schließe ich auf diesen Aspekt.


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09.12.2013 um 11:39
@bb37

Ich denke, dass es sich nicht um ein Sexualdelikt gehandelt hat und habe hierzu auch einen entsprechenden Artikel aus dem historischen Archiv des Hamburger Abendblattes Nr. 176 vom 1.8.1989 gefunden, in dem der OStA damit zitiert wird, dass es keinen Anhaltspunkt für ein Sexualdelikt gab obwohl das Paar R. fast nackt war.



"Kripo prüft 230 Hinweise

Nach den Leichenfunden im Waldgebiet Göhrde setzt die Polizei zum Schutz der Bevölkerung Reiter und Schutzpolizisten als "Raumstreifen" ein. In der Gegend um die Fundorte wurden Handzettel und Fahndungsplakate verteilt. Bei der Mordkommission sind 230 Hinweise eingegangen, von denen einige erfolgversprechend sind. Bisher gibt es aber keine heiße Spur. Auch das Motiv ist noch unklar. "Sicher wissen wir nur, daß es sich um Morde und nicht um Selbstmorde handelt. Keinen Anhaltspunkt gibt es auch für ein Sexualverbrechen, obwohl das zuerst umgekommene Paar so gut wie nackt war", sagte Oberstaatsanwalt Ernst Liebeneiner aus Lüneburg."

http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1989%2Fxml%2F19890801xml%2Fhabxml890709_4282.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1989%2Fpdf%2F19890801.pdf%2FASV_HAB_19890801_HA_004.pdf


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 13:02
@bb37

Ich denke nicht, dass der Mörder auf einem Campingplatz gewohnt hat oder dass er Soldat war und mit dem Truppenübungsplatz in der Nähe zu tun hatte.

Eine "Verbindung" zu einem Soldaten ergibt sich allenfalls durch das Benutzen einer Schusswaffe als Tatwaffe und durch die Fähigkeit zwei Personen gleichzeitig mit einer Waffe in Schach halten zu können. So etwas können aber nicht nur aktive Soldaten.

Die "Verbindung" zum Täter vom Campingplatz ergibt sich mE allein durch die holländische Münze, die gefunden worden ist. Man müsste genauer Bescheid wissen wo die Münze gelegen hat. Eine solche Münze können auch Blaubeersammler oder Pilzsammler verloren haben, denn gänzlich unfrequentiert waren die weiteren Umgebungen der Tatorte wohl nicht.

Der Täter muss mE über sehr gute Ortskenntnisse verfügt haben und er muss diesen Teil der Göhrde wie seine Westentasche gekannt haben und sich daher bei Begehung der Taten absolut sicher gefühlt haben und zwar im Hinblick darauf, dass keine Tatzeugen auftauchen werden, dass es später eine gute Ablagemöglichkeit für die Leichen gibt und dass ihm ein unerkanntes Verlassen des Tatortes möglich sein wird. Nur aus diesem Gefühl der Sicherheit heraus konnte er die Taten begehen und zwei Menschen gleichzeitig überfallen und töten.

Ich gehe auch davon aus, dass die Leichen sehr gut "versteckt" waren. Das erste Paar ist mE nur deshalb nach einigen Wochen gefunden worden, weil es in den Wochen nach dem Tod ungewöhnlich heiß war und Verwesungsgeruch in weiterem Umkreis als zuvor angenommen wahrnehmbar war. In einem Zeitungsbericht hieß es außerdem, dass sich die Blaubeersammler wegen der Hitze ein kühleres Plätzchen suchen wollten und daher einen entlegeneren Platz aufsuchten. Bei einer anderen Wetterlage wäre das erste Paar mE viel später oder nie gefunden worden. Das zweite Paar ist mE nur deshalb schnell gefunden worden, weil wegen des ersten Mordes in großem Umkreis alles akribisch abgesucht worden ist. Ohne eine solche genaue Suche wäre es womöglich auch nicht gefunden worden.

Dieses Maß an Ortskenntnissen und dieses Wissen für die Taten erfolgreich zu nutzen traue ich letzten Endes vorübergehend stationierten Soldaten und Campingplatznutzern nicht zu. Fix ist natürlich nix.


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 13:20
Hier ist noch ein weiterer Bericht.

Hamburger Abendblatt
Historisches Archiv Nr. 175 vom 31.7.1989

" Die Angst im Wald der Toten

DIE OPFER Polizei sucht in der Göhrde weiter nach Spuren


In der Göhrde regiert die Furcht vor einem unheimlichen Mörder. Als Polizisten am vergangenen Donnerstag im Wald nach Kleidungsstücken und Taschen des tot aufgefundenen Ehepaares Reinhold aus Lohbrügge suchten, fanden sie wie beachtet - in nur 800 Meter Entfernung zwei weitere Leichen: Ingrid Warmbier (47) aus Uelzen und Bernd-Michael Käpfiing (43) aus Hannover. Die Poizei vermutet in beiden Fällen den gleichen Täter.

Seitdem haben die Menschen in dem Waldgebiet südöstüch von Lüneburg Angst. Der hohe Personaleinsatz der Pollzei, die am Wochenende mit drei Hundertschaften den Wald nach Spuren durchsuchte, konnte die Bewohner nicht beruhigen.

In Röthen, einem Dorf mit drei Häusern, ist die Furcht am größten. Nur ein paar hundert Meter vom Ortsrand entfernt waren die vier Leichen im Wald gefunden worden. Die Menschen hier wollen nicht viel über die Morde reden. Fotografieren lassen sie sich nicht, Nachnamen möchten sie nicht gedruckt sehen - die Menschen in Röthen haben Angst, daß der Mörder aus Rache zu ihnen kommen könnte.

Ein 14 Jahre alter Junge sagt: "Früher streiften wir hier durch die ganze Gegend. Auch im Wald haben wir gespielt. Aber das trauen wir uns nicht mehr." Herbert T. ist Forstarbeiter, wie die meisten Männer im Dorf. "Damit muß man fertigwerden; ich arbeite ja im Wakf ', sagt der 50jährige. Er glaubt nicht, daß der Morder noch einmal zurückkommt. ?Aber die Frauen haben natürüch Angst. Geistesgestörte gibt es immer wieder."

Die Männer am Tresen der Gaststätte und Pension "Zum Göhrde-Tor" im nahegelegenen Oldendorf sind der gleichen Meinung: Es muß ein Geisteskranker sein. "Die Reinholds kannten wir, die haben ja oft hier gewohnt", sagt der Wirt. Der Wald, so ein Gast, sei für die meisten jetzt tabu: "Pilzsucher und Heidelbeerensammler gehen jetzt nicht mehr raus."

Auch Ausflügler und Touristen sind verunsichert. Peter R. (45) und Eveline P. (47) aus Berlln wollten ein schönes Wochenende in der Göhrde verbringen. Mit dem Fahrrad wagten sie sich noch in den Wald bei Röthen. "Aber wir büeben auf der Straße, da ist man einigermaßen sicher", sagte Peter R. Seine Begleiterin fühlte sich trotzdem unwohl: "Angst habe ich schon." Am Wochenende suchten die drei Hundertschaften aus Lüchow, Braunschweig und Oldenburg stundenlang nach Hinweisen im Wald. In einer Kette kämpften sich die Pollzisten mit zwei bis drei Metern Abstand durch das dichte Unterholz. Sie fanden Messer, verrottete Handtaschen, Kosmetika - nichts hatte mit den MordfäUen zu tun.

Nicht aüe Bürger haben Angst: Am Sonntag nachmittag kamen Schaulustige an den Fundort im Wald. Aus Uelzen waren vier Menschen gekommen, die Ingrid Warmbier flüchtig kannten. Andere Schaulustige gingen vorbei, man beäugte sich neugierig. "Wir waren es nicht", sagte einer im Vorbeigehen.

THOMAS BORCHERT"

http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1989%2Fxml%2F19890731xml%2Fhabxml890709_4134.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1989%2Fpdf%2F19890731.pdf%2FASV_HAB_19890731_HA_003.pdf

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Interessant ist, dass das erste Opfer-Paar in einer Oldendorfer Pension bekannt war, weil es dort oft gewohnt hatte.


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 13:38
Und noch ein Bericht:

Hamburger Abendblatt
Historisches Archiv Nr. 174 vom 29.7.1989

" Die Spuren der Opfer führten zu neuen Toten



Ist das Ehepaar Reinold aus Lohbrügge einem verrückten Mörder zum Opfer gefallen, der wahllos und mit Grausamkeit tötet? Wie berichtet, hat die Pollzei am Donnerstag im östüch von Lüneburg gelegenen Waldgebiet Göhrde ein zweites Paar tot aufgefunden - nur etwa 800 Meter von dem Fundort der Leichen von Ursula und Peter Reinold entfernt. In Lüneburg ist die Mordkommission von acht auf 27 Beamte verstärkt worden. Die Bezirksregierung hat eine Belohnung von je 25 000 Mark für Hinweise in den beiden FäUen ausgesetzt.

Mit Hufe des Zahnschemas konnte die Frau am Freitag identifiziert werden: Es handelt sich um die Verkäuferin Ingrid Warmbier, die in Uelzen in einer Lotto- Annahmestelle arbeitete. Der Mann, der noch nicht identifiziert werden konnte, ist mit großer Wahrscheinüchkeit der in Hamburg geborene Bernd-Michael Köpping aus Hannover, Bezirksvertreter des Niedersächsischen Zahlenlottos. Die Obduktion der Leichen ergab am Freitag: Das Paar ist vor ein bis zwei Wochen getötet worden, der Mann wurde gewürgt und erschossen, die Frau erschlagen.

Seit dem 12. Jull waren Ingrid Warmbier und Bernd-Michael Köpping vermißt worden - dem Tag, an dem die Pollzei die Leichen des Ehepaares Reinold fand. Frau Warmbier war zuletzt am Nachmittag beim Verlassen der Klinik "Kieferneck" in Bad Bevensen gesehen worden. Mit ihrem Mercedes fuhr sie davon. Zwei Tage später wurde der Wagen vor dem Hotel "Fährhaus" in Bad Bevensen entdeckt. Nach Aussagen von Zeugen hatte ihn ein Mann dort abgestellt. Der Toyota von Bernd- MichaelKöpping wurde am 24. Juli vor einer Künik in Bad Bevensen gefunden, wo er den Ermittlungen zufolge seit mehreren Tagen gestanden hatte. Vermutlich hatten sich Köpping und Ingrid Warmbier in Bad Bevensen getroffen und waren gemeinsam in die Göhrde gefahren.

Rätselhaft ist immer noch das Motiv des Mörders. Bisher gibt es keine Anhaltspunkte für ein Sexualdelikt oder Raub. Die Leichen von Bernd-Michael Köpping und Ingrid Warmbier waren bekleidet. Die Leichen des Ehepaars Reinhold dagegen waren unbekleidet.

Unklar ist auch noch die Todesursache der Reinolds. Da ihre Leichen schon skelettiert waren, konnte die Obduktion darüber kernen Aufschluß geben. Das Ergebnis intensiver chemischer Untersuchungen soll Anfang kommender Woche vorüegen.

Die Entdeckung des zweiten Paares war eine indirekte Folge des ersten Fundes. Am Donnerstag suchten eine Hundertschaft Bereitschaftspolizei und fünf Hundeführer nach Spuren des Ehepaares Reinold: nach der Bekleidung, den Brillen, dem fehlenden Picknick-Korb und dem Fernglas. Gegen Ende der Suche schlug den Pollzisten nahe dem Forsthaus Röthen Verwesungsgeruch entgegen. In einer dichten Kiefernschonung entdeckten sie die Leichen - wie die Reinolds waren auch sie mit Zweigen zugedeckt, i KRISTTAN STEMMLER"

http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1989%2Fxml%2F19890729xml%2Fhabxml890709_3925.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1989%2Fpdf%2F19890729.pdf%2FASV_HAB_19890729_HA_003.pdf

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Von einem gemeinsamen Mittagessen des zweiten Paares in Bad Bevensen wird hier nichts erwähnt.

Offensichtlich befand sich Frau W. damals zur Behandlung in einer Kurklinik in Bad Bevensen.

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Interessant ist auch der Ablageort des zweiten Paares in einer dichten Kiefernschonung. Das stützt meine Vermutung. Ohne die akribische Suche wegen der ersten Tat wären sie wohl nicht so schnell oder überhaupt nicht gefunden worden.


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 13:49
Hier noch ein Bericht zum uns bekannten Phantom-Bild:

Hamburger Abendblatt
Historisches Archiv Nr. 232 vom 5.10.1989


"Ist das der Göhrde- Mörder?



Wer kennt diesen Mann oder

hat ihn gesehen?

Bei der Fahndung nach dem Göhrde-Mörder ist die Kriminalpolizei Lüneburg einen großen Schritt weitergekommen: Auf der Grundlage von Zeugenaussagen konnte ein Phantombild von einem Mann angefertigt werden, der möglicherweise der Täter ist. Wie berichtet, waren im Waldgebiet Göhrde die Eheleute Reinold aus Lohbrügge und in unmittelbarer Nähe ein Paar aus Niedersachsen ermordet aufgefunden worden. Dieses Paar war zuletzt am 12. Juli mit einem weißen Toyota Tercel gesehen worden.

Am 24. Juli wurde der Wagen auf der Straße Am Klaubusch in Bad Bevensen entdeckt. Nach Zeugenaussagen ist er zwischen dem 12. und 19. Juli täglich von einem Mann gefahren und jeweils auf der Straße abgestellt worden. Der Mann ist etwa 40 bis 50 Jahre alt, 1,75 bis 1,80 Meter groß, schlank und hat mittellange, braune Haare. Er trug ein grünliches Hemd, eine dunkle Hose und vermutlich dunkle Schuhe. Er hatte eine dunkle Tasche bei sich und dürfte im Besitz einer Schußwaffe sein. Wer diesen Mann kennt oder ihn gesehen hat, wende sich sofort an die Kripo Lüneburg (Telefon 04131/109 300) oder an jede andere Polizeidienststelle. Die Belohnung beträgt 50 000 Mark. kst"

http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1989%2Fxml%2F19891005xml%2Fhabxml891012_472.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1989%2Fpdf%2F19891005.pdf%2FASV_HAB_19891005_HA_003.pdf

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Mir war bislang nicht bekannt, dass das Phantom-Bild aufgrund von Zeugenaussagen angefertigt worden ist, die den Phantombild -Mann täglich mit dem Tercel haben fahren sehen.

Wie glaubhaft mögen diese Zeugenaussagen wohl sein?


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 14:38
Und noch etwas Interessantes

Hamburger Abendblatt
Historisches Archiv Nr. 125 vom 31.5.1989

" Was geschah beim Ausflug ins Grüne?



Mit dem rätselhaften Verschwinden eines Ehepaares aus Lohbrügge beschäftigt sich die Kriminalpolizei. Vor zehn Tagen starteten Ursula (45) und Peter Reinold (51) zu einem Tagesausflug in das Waldgebiet Göhrde. Seitdem wird das Ehepaar vermißt. Die Kripo schließt ein Verbrechen nicht mehr aus.

Um 9 Uhr am Sonntag, dem 21. Mai. verabschiedeten sich die Eheleute von ihrer 16 Jahre alten Tochter. Wie so oft wollten sie sich bei einem Picknick in der Göhrde erholen. Doch diesmal kamen sie nicht zurück. Am Dienstag erstatteten die Verwandten Vermißtenanzeige.

Vier Tage später machten sich die beiden Töchter - die zweite ist 23 Jahre alt - auf die Suche nach ihren Eltern. In Tießau an der Elbe nahe Hitzacker waren die Reinolds zuletzt gesehen worden; am Sonntag hatten sie dort im Ausflugslokal "Am Eibufer" zu Mittag gegessen. Auch Angler an der Elbe erkannten das Ehepaar auf Fotos wieder, wußten aber nicht genau, wann

sie die beiden gesehen hatten.

Vorgestern nun fand die Polizei den Honda Civic der Reinolds. Mit unverschlossener Fahrertür stand er auf einem Parkplatz in Winsen. Im Auto lagen die Jacke von Peter Reinold und eine leere Kühltasche. Auf dem Boden, der Rückbank und im Kofferraum wurden Blütenreste gefunden. Vor dem Beifahrersitz lag eine Musikkassette und das von Peter Reinold gewissenhaft geführte Fahrtenbuch. Das Fahrzeug wird zur Zeit auf weitere Spuren untersucht.

Aus der schrägen Parkposition des Wagens und der Unordnung im Auto schlössen die Töchter und der Bruder von Peter Reinold, daß ein Fremder gefahren sein muß. Peter Reinold sei pedantisch und dulde keinen Schmutz in seinem Auto.

In der Umgebung des Lokals in Tießau soll heute mit einem Hubschrauber nach den Vermißten gesucht werden. Kriminalbeamte werden in der Umgebung mit Bildern des Ehepaars nach Zeugen suchen. "Wenn es nötig ist, werden wir das dichte Waldgebiet an der Eibuferstraße auch mit Hunden absuchen", sagte Jörg Romanowski vom Kriminalkommissariat Lüchow. Über den Hintergrund des Verschwindens herrscht Rätselraten. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Reinold zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten bei Alfa Laval als Wareneingangskontrolleur. Das Ehepaar hatte weder zusätzliche Kleidung noch Geld mitgenommen. Möglicherweise hefern familiäre Spannungen eine Erklärung.

Wer das Ehepaar nach dem 21. Mai gesehen hat, melde sich bitte unter Telefon 6585-3825 oder 283-8846. K. STEMMLER"

http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1989%2Fxml%2F19890531xml%2Fhabxml890406_8770.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1989%2Fpdf%2F19890531.pdf%2FASV_HAB_19890531_HA_009.jpg

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Damit sind einige meiner Fragen geklärt. das Ehepaar R. hat zusammen mit einer 16 Jahre alten Tochter gelebt. Die Tochter hat der Polizei gegenüber gleich nach dem Verschwinden über den geplanten Göhrde-Ausflug berichtet. Allerdings ist die Polizei wohl allgemeiner von einem Ausflug ins Grüne ausgegangen und es gab auch eine Zeugenaussage, dass sie in einem Lokal in Tießau beim Mittagessen gesehen worden sind.

Daher der besagte Telefonanruf eines Zeugen in der xy Sendung, den die Polizei wegen der Fressalien wohl als nicht glaubhaft eingestuft hat.


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 17:26
@AngRa
Interessant finde ich, dass in dem einen Artikel geschrieben steht dass Zeugen beobachtet haben wollen, dass den entwendeten Tercel jemand fast täglich gefahren sei. Das wäre doch extrem risikoreich, wenn der Täter das wirklich getan hätte. Habe ich auch bisher so noch nicht gelesen, finde ich aber interessant. Würde für mich bedeuten, der Täter war psychisch angeknackst, vielleicht tatsächlich jemand aus der Kurklinik oder dem Umfeld. Jemand der die gut Göhrde kannte und zur Reha in Bad Bevensen war? Nach erfolgreicher Reha gab es dann keine Morde mehr? Danke auf jeden Fall für die intensiven Archiv-Recherchen.


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 17:37
In der Strasse Am Klaubusch ist, zumindest heutzutage, auch eine Klinik, wenn auch für ADHS und Eßstörungen. Kann ja früher einen anderen Schwerpunkt gehabt haben.


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 17:45
@fensterputzer

Die Sache mit den täglichen Tercel-Fahrten finde ich auch sehr interessant und auch dass der Honda Civic so schmuddelig hinterlassen worden ist. Das ist sogar sehr merkwürdig. Wo doch jeder Straftäter ansonsten darauf bedacht ist keine Spuren zu hinterlassen.

Bezüglich der Zeugenaussagen zum Phantom-Mann, der das Fahrzeug täglich gefahren haben soll bin ich aber eher skeptisch. Meine Skepsis bezieht sich auf die Belohnung. Ich weiß, dass das viele hier nicht gerne hören, aber ich befürchte immer, dass Belohnungen manche zu unüberlegten Aussagen verleiten und mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen.


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 17:52
@fensterputzer

Ich habe mir das Klinikprofil eben auch angesehen. ADHS kenne ich vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Diese Klinik hat sich offensichtlich auf die Behandlung von ADHS bei Erwachsenen spezialisiert und sie behandelt sogar Borderline Erkrankungen.


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 18:21
@AngRa
wahrscheinlich geriet aufgrund dieser Zeugenaussagen der in einigen Artikeln erwähnte Pfleger in Verdacht, wird wohl dort gearbeitet habe, könnte ich mir vorstellen. Es klingt wirklich so, als wenn der Täter nicht sehr akribisch vorgegangen ist in bezug auf die Autos, und dennoch war kaum verwertbares Spurenmaterial vorhanden? Auch wieder merkwürdig. Was die Zeugenaussagen in Zusammenhang mit der Belohnung angeht, gebe ich Dir recht....Zum Motiv nochmal. Vielleicht hat sich ja tatsächlich jmd aus der Klinik in Frau W. verguckt, konnte die Liaison mit Herrn K. nicht ertragen, hat beim ersten Paar im Wald seinen Frust abgebaut (ersatzweise sozusagen), hat festgestellt dass ihm das nicht die erwünschte innere Ruhe und Befriedigung brachte und dann die Beziehung der beiden selbst beendet. Nach dem Ableben von Frau W. war somit auch der Druck in ihm weg und es gab keine weiteren Morde. Er handlete dann vielleicht gem. dem Motto, wenn ich sie nicht haben kann, kriegt sie keiner....ja, ich weiss, sehr spekulativ...


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 18:47
@fensterputzer

Ein Motiv, das mit etwas sehr persönlichem zusammenhängt, stelle ich mir auch vor. So erkläre ich mir die unglaubliche Wut, die an den Verletzungen der Opfer erkennbar ist.

Ich habe heute die wesentlichen Beiträge , die im historischen Archiv des Hamburger Abendblattes erfasst sind durchgelesen und einige hier eingestellt. Dabei ist mir aufgefallen, dass es zwar einen Bericht zum Tatverdacht des Mannes aus Wales gab, jedoch keinen zum tatverdächtigen Pfleger. Der WIKIPEDIA Beitrag bezieht sich in diesem Punkt auf den Spiegel-Artikel. Ich hätte gerne mehr darüber gewusst und habe dann versucht ob auch Archiv- Berichte einer Lüneburger Zeitung ( Lüneburger Landeszeitung) online verfügbar sind. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall. Auch ist mir nicht bekannt welche Lüneburger Zeitung aus dem Landkreis am detailliertesten berichtet.

Du kannst natürlich aber recht haben, dass der Pfleger zunächst aufgrund dieses Zeitungsberichtes und der Sichtung der Frau W. vor einer Klinik in Verdacht geraten ist.

Überrascht war ich außerdem, dass die Eheleute R. so oft in der Göhrde waren, dass sie dort bekannt waren. Nicht auszuschließen ist daher, dass sie mit dem Täter bekannt waren, wenn er denn im Umkreis der Göhrde gewohnt hat.


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