Es ist verdammt schwierig in diesem Fall, aus den wenigen Informationen, ein annähernd geeignetes Motiv zu konstruieren. Denn eine Vielzahl Motive kommen meines Erachtens hier in Betracht. Bin mir momentan nicht sicher, ob das eine, oder das andere Motiv wahrscheinlicher ist.
Warum der Täter ausgerechnet an diesen Tagen, zudem auch noch am Auffindetag des ersten Pärchens in der Göhrde lauerte, ist tatsächlich immer noch schleierhaft. Je mehr man sich auch in diesen Fall hineinsteigert; es ist manchmal zum Verzweifeln.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter genau am selben Tag des Polizeieinsatzes dort mordete, ist wohl eher dem Aspekt "Zufall" zuzusprechen. Was sonst könnte einem risikobereiten Menschen dazu bewegen, durch ein solches Verbrechen in unmittelbarer Nähe, ein zweites Mal zuzuschlagen, dies dann noch in unmittelbarer Nähe zur Polizei?
Ist es nicht so, dass auch der Mörder eigentlich ein Feigling ist...zweimal innerhalb kürzester Zeit Paare mit Waffengewalt usw. ermorden, an einem Ort, wo er förmlich unentdeckt bleibt...morden aus dem Nichts! Eine Angst- und Panikmache in der Bevölkerung erzeugen könnte ebenfalls ein Grund dieser Taten sein. Jemand, der verhindern wollte, dass der Tourismus, wie vielerorts, auch hier das Stück Natur zerstört, oder aber auch Überhand nimmt. Man weiß es nicht! Man nehme an, der Täter wohnt immer noch in der Gegend. So leise, wie er sich damals dort bewegte, mit seinen Leichentüchern unterm Arm...wie kommt er damit klar? Eiskalt muß er daher sein, wie bereits mehrfach auch von der Polizei erwähnt. Aber ist denn sein Motiv aufgegangen? Ist die Göhrde immer noch ein dezimierter Schauplatz, ohne jeglichen Tourismus? Sitzt der Schrecken immer noch so tief, oder ist er nachfolgenden Generationen überhaupt bekannt? Einheimische werden die Taten sicherlich nicht vergessen haben, da bin ich mir sicher. Aber die Zeit heilt alle Wunden. Hat ihn sein Übereifer selbst erschrocken? War er nach den Funden entäuscht?
Eigentlich kann dieser Psychopath nicht mit dem Morden aufgehört haben. Wie ich darauf komme? Es ist reine Gefühlssache, denn er mordete in einem kurzen Zeitraum, bei dem er vier Menschen das Leben nahm. Mit welcher Berechtigung? Da er dies ohne erkennbares Motiv tat, abgebrüht wirkte, sehe ich einen Täter, der es nicht lassen konnte...daher bin ich überzeugt, dass er es öfter tat, um seinen geistigen Willen zu befriedigen. Nun kann man natürlich weiter rätseln, ob er auch für weitere Taten Verantwortung trägt, oder sogar deswegen bereits zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurde.
@EDGARallanPOE Wahrscheinlich handelt es sich bei den von dir genannten Werten um Schattentemperaturen und um eine durchschnittliche Tagestemperatur. Oder ist es die Tageshöchsttemperatur? Das Sonnenbaden käme demnach schon in Betracht, da sich die Temperatur in der Sonne natürlich von der Tagesgesamttemperatur unterscheidet. Als Sonnenanbeter neigt man dann schnell dazu, seine Klamotten auszuziehen. Ob das jetzt hier der Fall war, ist schwer einzuschätzen. Ich tendiere eher dazu, dass er die Pärchen zwang, sich ihrer Kleidung zu entledigen. Für die Wetterdaten wäre noch interessant zu wissen, ob an den jeweiligen Tagen wolkenloser Himmel angekündigt war und dies dann auch so eintrat. Die Temperaturen im Sommer besagen schließlich nicht immer, ob es sich um einen sonnigen Tag handelte. Um einen warmen Sommer zu haben, benötigt man natürlich auch die dazugehörige Wetterlage. Ebenfalls spielt der Wind einen entscheidende Rolle.
Worauf ich eigentlich hinaus möchte...wenn man die ganzen Wochen und Tage vor und zwischen den Taten vergleicht...ist es erkennbar, dass an den besagten Tagen schönes Wetter/Witterung bestand, so dass dies für den Täter gleichzeitig den Anreiz gab, in die Göhrde zu gehen, weil aufgrund des schönen Wetters er dort mit Touristen/Pärchen rechnen konnte? Das wäre doch ein interessanter Bezug...wenn man davon ausgeht, dass der Täter in der Umgebung wohnt/e, dann könnte er vielleicht die Taten, bzw. seinen Göhrdebesuch Wetterabhängig durchgeführt haben. Weil er ganz sicherlich sich bei schönem Wetter eine höhere Frequentierung durch Pärchen versprach.
@AngRa Ich glaube schon, dass die Recherchen bei XY und auch bei dem Buch hinsichtlich der Tochter zutreffend sind. Es würde keinen Sinn ergeben, um dies frei zu erfinden. Aber Deine Theorie des Pärchenhasses, bezüglich eines Mannes, dem vielleicht eben eine solche Liebelei seiner Frau, ehemaligen Frau zu Kopf gestiegen ist, könnte ich mir im Bereich der Motivlage durchaus vorstellen. Aufgrund der Nacktheit des ersten Paares ist aber auch eine Vergewaltigung nicht vom Tisch, da keine Spuren aufgrund des verwesten Zustandes mehr ersichtlich. Beim zweiten Paar wurde er vielleicht dabei gestört...wir müssen mehr in Erfahrung bringen über die Zeiten! Dies ermöglicht uns eine bessere, teils spekulative Rekonstruktion des Auffinde/ Mordtag2 zu erbringen. Auch die Auswahl der Auffindeorte sollte doch wohl irgendwie herauszubekommen sein...auch das wäre enorm wichtig, um eine genau Tattaganalyse durchzuführen. Damit man gewisse Dinge ausschließen kann und eine Wahrscheinlichkeitsannäherung dadurch erzielt....