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Die Göhrde-Morde

15.830 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Hamburg, Doppelmord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Die Göhrde-Morde

Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 19:20
Das fand ich auch interessant. Das Restaurant in Oldendorf heißt inzwischen anders. Warum die R.s wohl an dem Tag nicht dort waren, obwohl sie da ja offenbar schon "gewohnt"/übernachtet haben, sondern in Tießau? Man fährt von Bergedorf an Oldendorf vorbei nach Tießau (ca. 20 km von Oldendorf). Nach dem Mittag sind sie dann anscheinend zurück in die Göhrde gefahren, bei Oldendorf Richtung Röthen abgebogen. Vielleicht haben sie wirklich schon in Tießau oder auf dem Weg zum Kellerberg ihren Mörder getroffen und mitgenommen. Vielleicht war jemand von dort zu der Zeit in der Klinik in Bad Bevensen und hat am WE einen Ausflug mahcen dürfen. Und warum war das Auto auf der Rückbank UND im Kofferraum verdreckt? Wenn ich etwas mitnehme und ins Auto schmeisse, lege ich doch nicht einen Teil in den Kofferraum und den Rest auf die Rückbank, sondern werfe alles zusammen entweder auf die Rückbank oder in den Kofferraum...sowas..


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 19:39
Ja, dass die Rs dort in der Göhrde übernachtet haben wundert mich auch. An sich ist das doch nicht notwendig, weil Lohbrügge nicht weit entfernt liegt. Es sei denn, dass sie sich dort mit anderen zum Feiern getroffen haben. Dann geht es nicht wegen Alkoholgenusses. Das ist wohl immer einer der Hauptgründe für auswärtige Übernachtungen von Autofahrern.

Es scheint aber auch so zu sein, dass die jüngste Tochter das Ausflugsziel und die Pläne nicht in Einzelheiten kannte, denn dann hätte von Anbeginn an gezielt in der Göhrde gesucht werden können / müssen.


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 19:59
@AngRa
Danke für diese großartigen Schätze!
Ich habe die Artikel vor einigen Jahren schon einmal gelesen, dachte allerdings, dass das Archiv mittlerweile kostenpflichtig geworden sei.
Bei genauerem Durchlesen überkommt mich jetzt noch viel mehr Ratlosigkeit.

Interessant sind auch folgende Sätze: "Mit ihrem Mercedes (der von Ingrid W.) fuhr sie davon. Zwei Tage später wurde der Wagen vor dem Hotel "Fährhaus" in Bad Bevensen entdeckt. Nach Aussagen von Zeugen hatte ihn ein Mann dort abgestellt."

Im Umkehrschluss müsste das heißen, sollten die Zeugenaussagen zutreffen, dass der Täter auch den Mercedes von Frau W. benutzt haben müsste. Dann müsste er gewusst haben, wo der Wagen steht, sei es, dass er die Information aus Frau W. herausgepresst hat; dann müsste aber vorher ein längeres Gespräch oder "Verhör" im Wald stattgefunden haben, da er ja nicht hat wissen können, dass das Pärchen kein Ehepaar war und sie sich vorher irgendwo getroffen haben. Oder aber er hat, schenkt man den Zeugenaussagen Glauben, beide bereits in Bad Bevensen kennengelernt und in die Göhrde begleitet/dirigiert. Ergibt für mich allerdings überhaupt keinen Sinn (Affäre suchendes Pärchen packt dritten Mann ein). Das meine ich mit Ratlosigkeit...

Oder ist der Satz nur etwas unglücklich/doppeldeutig formuliert, sodass der Wagen nicht zwei Tage nach der Tat dort abgestellt, sondern nur gefunden wurde? Sodass Bernd-Michael K. den Mercedes, warum auch immer, bevor sie gemeinsam in die Göhrde fuhren, dort geparkt hat, während sie derweil eine Straße weiter an seinem Tercel auf ihn wartete?

Dass die R.´s öfters in diesem Gasthof übernachtet haben und somit dort bekannt waren, kann sicher daran gelegen haben, dass dort hin und wieder Familienfeiern, Weihnachtsfeiern vom Kegelclub mit anschließender Übernachtung o.ä. stattfanden, es kann aber auch einfach sein, dass sie, wenn sie am Wochenende abschalten wollten, einfach einen zweitägigen Ausflug in die nahe Göhrde nicht durch eine Rückkehr in die heimischen vier Wände unterbrechen wollten. Wenngleich aus heutiger Sicht etwas merkwürdig anmutend, aber ich meine, das war damals nicht ungewöhnlich, dass Leute auch einmal ein (verlängertes) Wochenende in unmittelbarer Nähe des Wohnorts (mit Übernachtung) verbrachten.


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 20:17
@LASK

Hinsichtlich der Benutzung des Fahrzeugs von Frau W. tippe ich auf eine unglückliche Formulierung. Wenn dieses Fahrzeug auch vom Täter gefahren worden wäre, hätte man in anderen Zeitungsberichten etwas darüber gelesen und es wäre vor allem auch berichtet worden, dass auch in diesem Fahrzeug Spuren gesichert worden sind. Die Aussage interpretiere ich so, dass ein Mann zu Lebzeiten von Frau W. das Fahrzeug dort abgestellt hatte. Vielleicht ist sogar Herr K. damit gefahren und er wurde beim Parken von Zeugen gesehen, die ihn vielleicht aber nur von weitem gesehen haben, so dass sie nur aussagen konnten, dass ein Mann geparkt hat.


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 20:37
@fensterputzer

"Vielleicht haben sie wirklich schon in Tießau oder auf dem Weg zum Kellerberg ihren Mörder getroffen und mitgenommen."

Hundertprozentig ausschließen möchte ich das nicht, noch weniger dass sie ihn kurz vor der Göhrde als Anhalter mitgenommen haben. Das passt aber im Grunde nicht zum pedantischen Eindruck von Herrn R. (allein die unterschwellige Angst vor Verunreinigung des Autos).
Aber ich stelle mir die Situation vor, unter der sich in Tießau ein Zusammentreffen/Kennenlernen in dem Gasthof abgespielt haben mag. Vielleicht bin ich da selbst zu skeptisch/ängstlich/übervorsichtig, aber einerseits würde ich, wenn ich mit meiner Frau zu zweit einen Ausflug machen möchte, sicher keinen Fremden mit in das Ausflugsgebiet nehmen wollen, andererseits würde ich mich auch instinktiv fragen "Was will der von uns?", "Warum will er von einem Ehepaar in ein Waldstück mitgenommen werden?", "Verspricht er sich gar irgendein sexuelles Abenteuer?". Instinktiv hätte ich einfach auch Angst, gerade weil man im Wald einer solchen Person hilflos ausgeliefert ist.
Dass er am helllichten Tag die Paare noch in Tießau/Bad Bevensen an deren Auto überfallen und sie unter Androhung von Schusswaffengewalt in die Göhrde dirigiert hat, kann ich mir auch kaum vorstellen. Einerseits die Gefahr dabei beobachtet zu werden, andererseits denke ich mir, wie reagiere ich als Fahrer unter Bedrohung einer Schusswaffe auf die Situation. Ich würde schnellstmöglich noch innerorts absichtlich einen Unfall bauen, ganz einfach, weil ich davon ausginge, dass der Täter dann aus der Überraschung heraus das Weite sucht. Jedenfalls allemal besser sich selbst schutzlos in menschenleeres Gebiet zu begeben.
Dieses Risiko wäre eigentlich für den Täter unkalkulierbar gewesen.


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 20:57
@AngRa
Vielen Dank für die diversen Artikel.

Ich weiss nicht, wie's den anderen geht, aber nach der Lektüre von diesen diversen Zeitungsberichten spukt mir eine Menge im Kopf rum.

Ich denke, wir werden in den nächsten Tagen aufgrund anscheinend möglicher - aber NICHT sicherer neuer Erkenntnisse einiges an weiteren Diskussionen bekommen.

Ich schmeisse jetzt erst einmal ein paar Artikel-Zitate ein, bestimmt haben einige ähnliche/gleiche Gedanken:
Zitat von AngRaAngRa schrieb:In Tießau an der Elbe nahe Hitzacker waren die Reinolds zuletzt gesehen worden; am Sonntag hatten sie dort im Ausflugslokal "Am Eibufer" zu Mittag gegessen.
Scheint mir doch ein wirklich guten Ansatzpunkt für weitere Überlegungen zu sein.
Wäre da nicht das -nennen wir es einmal- "lächerlich machen" der XY-Film-Ermittler genau auf diesen Punkt:

"Mann, wenn die überall da gegessen hätten, wo die Leute sie gesehen haben wollen, dann wären die ja geplatzt.....passt auch nicht zu der Kühltasche mit den Fressalien, die sie dabei hatten"

So wird im XY-Film in 12/1989 dem Zuschauer / potenziellen Hinweisgebern ganz klar der Eindruck vermittelt, dass das "beim Essen gesehen (ausserhalb der Göhrde)" völlig falsche Hinweise sind.

nur ganz am Rande
Irgendwie peinlich, dass im XY-Film eindeutig vom "Wirt aus Tiebau" die Rede ist. Da wurde die Ähnlichkeit von "ß" und "b" mal richtig mißgedeutet.
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Vor dem Beifahrersitz lag eine Musikkassette und das von Peter Reinold gewissenhaft geführte Fahrtenbuch.
Daher wohl die deutliche Vermutung mit dem "Tageskilometerzähler auf 0 gestellt"...
Ich hatte ja vor ein paar Tagen so einige Thorien bzgl. der 60 Mehr-Kilometer des Civic und dem Tageskilometerzähler.
Zumindest scheint P.R. wirklich pedantisch gewesen zu sein. Was nichts daran ändert, dass die 60 km wie auch immer zustande gekommen sein können - in keinem Fall zwingend durch den Täter.
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Frau Warmbier war zuletzt am Nachmittag beim Verlassen der Klinik "Kieferneck" in Bad Bevensen gesehen worden.
Mit ihrem Mercedes fuhr sie davon. Zwei Tage später wurde der Wagen vor dem Hotel "Fährhaus" in Bad Bevensen entdeckt. Nach Aussagen von Zeugen hatte ihn ein Mann dort abgestellt.
Das ist ja wohl der Hammer (wenn das stimmt) - und würde doch meine These´unterstützen, dass sich die Paare - insb. Paar2 und Täter doch schon vorher gekannt haben
Zitat von AngRaAngRa schrieb:In einer dichten Kiefernschonung entdeckten sie die Leichen - wie die Reinolds waren auch sie mit Zweigen zugedeckt.
Ganz anschauliches Beispiel, dass XY-Film + Realität nicht zwingend deckungsgleich sein müssen.
Da war ja nun definitiv gar nix von Reisig auf Paar 2 zu sehen - nur aus "Effekhaschereigründen" für den gespannten Freitag-Abend-Zuschauer. Und bei Paar1 deckt man möglicherweise im Film mehrmit Reisig ab als vorhanden war. Für mich suspekt und/oder inkonsequent.
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Am 24. Juli wurde der Wagen auf der Straße Am Klaubusch in Bad Bevensen entdeckt. Nach Zeugenaussagen ist er zwischen dem 12. und 19. Juli täglich von einem Mann gefahren und jeweils auf der Straße abgestellt worden. Der Mann ist etwa 40 bis 50 Jahre alt, 1,75 bis 1,80 Meter groß, schlank und hat mittellange, braune Haare. Er trug ein grünliches Hemd, eine dunkle Hose und vermutlich dunkle Schuhe.
Klarer Eindruck von mir:
Phantombild ist authentisch und passend - und deshalb hat man's auch genutzt...

Puhh, das nur meine ersten schnellen Gedanken. Bin gespannt auf den weiteren Austausch...


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 20:57
Die Zeitungsberichte, die @AngRa heute fleissig zusammengetragen hat sind sensationell.

Sie enthalten so viele Detailinformationen, die noch nie in diesem Thread besprochen wurden.

Man sieht jetzt auch deutlich wie der Xy-Fernsehbeitrag eingeordnet werden muss. Dieser ist allein in der Absicht produziert worden, dem Zuschauer einen groben Überblick über den Fall zu geben und im Anschluss bei etwaigen Zeugen Informationen zum Fall abzufragen. Es wurde kein Wert auf vollständige Information und detailgetreue Wiedergabe der Umstände gelegt. Wie aus den Berichten hervorgeht, waren auch die Leichen des zweiten ermordeten Paares mit Ästen und Zweigen bedeckt. Im Xy- Beitrag jedoch sieht man die Leichen ohne jegliche Abdeckung in Bauchlage.

Im Grunde genommen ist das auch richtig so, denn die Ausstrahlung der Sendung Xy hat primär das Ziel, eine möglichst hohe Anzahl von Zuschauern zu motivieren, sich als Zeugen zur Verfügung zu stellen. Die detailgetreue Darstellung des Falles wird eher nachrangig behandelt.


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 20:58
Danke @AngRa für die vielen neuen Infos. Das muß ich erstmal im Gesamtüberblick alles genau betrachten und verarbeiten. Einige Neuigkeiten gibt es jetzt, ob sie von der Presse jedoch auch genau wiedergegeben wurden, sei dahingestellt. Manchmal wird auch dort mit bestimmten Mitteln eine bewußte Aussage getroffen, deren Wahrheitsgehalt nicht der Realität entspricht. Bin jedoch dankbar über deine Recherche, solche Leute braucht der Thread!!!
Interessant sind die neuen Erkenntnisse über beide Paare, deren Gewohnheiten, Beruf,den detailierten Autobeschreibungen nach Auffinden, den Mordmerkmalen, sowie ein kleiner, wenn auch geringer zeitlicher Ablauf, sowie die Zeugenaussagen bezüglich des Fahrzeugabstellers in Bad Bevensen.
Interessante Aussage übrigens des Forstarbeiters...nur mal so am Rande erwähnt. Er sollte doch mit seiner Aussage Recht behalten!
Das die R´s dort in unmittelbarer Umgebung einen gewissen Bekanntheitsgrad aufwiesen hätte ich nicht gedacht.
Der Lottovertreter aus Hannover und die Kassiererin eines Lottoladens aus Uelzen...wie haben die sich wohl kennengelernt? Da kam die Reha in Bad Bevensen gerade Recht, um auch dort ein Treffen zu vereinbaren. Bei beiden also ahnungslose Eheleute daheim....
Es ist sehr verzwickt, man stelle sich aber vor, beide Pärchen kannten ihren Mörder tatsächlich. Auch der ständige Abstellort in Bad Bevensen, das extreme Risiko eines Mannes, der zu dem Zeitpunkt eigentlich wissen mußte, dass die ersten Paare bereits gefunden wurden...diese Ruhe...unglaublich! Wenn dies so ist, dann nehme ich meine Aussage über den Feigling doch tatsächlich zurück.
Nutzte der Täter vielleicht auch einen Vorwand, um mit beiden Pärchen in die Göhrde zu fahren. Aber warum stieg er dann zufällig immer in PKW´s von Pärchen, deren Ziel auch die Göhrde war?? Gerade Herr R., der soviel Wert auf Sauberkeit in seinem PKW legte...nein, ich schließe das Zusteigen vor den Taten aus, sehe da momentan keinen Lichtblick...
Zum Thema Mehrkilometer finde ich auch interessant, dass Herr R. akribisch und genau ein Fahrtenbuch führte. Dadurch lassen sich natürlich die Mehrkilometer erklären, jedoch nicht, ob sie vielleicht auch von den R´s gefahren wurden, anstatt von dem Täter. Hier von der einfachen Strecke auszugehen ist fatal, wenn man auch bedenkt, dass beide noch vorab in anderer Richtung in einem Gasthof zu Mittag gegessen haben. Somit konnte auch diese Pärchen erst nach Mittag in die Göhrde gelangt sein...logo


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Die Göhrde-Morde

09.12.2013 um 23:19
Es wird ja vielfach gefragt, warum die R´s bereits in Oldendorf bekannt waren. Hier hab ich einen Artikel aus dem Jahr 1980 gefunden, in dem beschrieben wird, dass viele Menschen aus der Großstadt (Hamburg,Berlin)an Wochenenden in Hotels, Pensionen, Wochenendhaus usw. in der Region unterkommen. Der Hauptgrund wohl in der Erholung vom Alltagsstress und der dort ansässigen Natur liegt. Hier hat man seine Ruhe. Für einen Wochenendtrip ideal, da nicht so weit zu fahren.

http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1980%2Fxml%2F19800426xml%2Fhabxml800406_2485.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1980%2Fpdf%2F19800426.pdf%2FASV_HAB_19800426_HA_061.jpg


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Die Göhrde-Morde

10.12.2013 um 04:23
@AngRa

schrieb:

Ja, dass die Rs dort in der Göhrde übernachtet haben wundert mich auch. An sich ist das doch nicht notwendig, weil Lohbrügge nicht weit entfernt liegt. Es sei denn, dass sie sich dort mit anderen zum Feiern getroffen haben. Dann geht es nicht wegen Alkoholgenusses. Das ist wohl immer einer der Hauptgründe für auswärtige Übernachtungen von Autofahrern.
...............................................................................

Denkbar wäre auch, dass man über Ostern oder Pfingsten mehrere Wandertage hintereinander plante.
Eine Anreise in die Göhrde und zurück liegt für die Rs bei ca.150 km. 3 Wandertage hintereinander würden eine Gesamtstrecke von 450 km bedeuten. Da halte ich es für plausibel, wenn man sich in einer Pension eingemietet hätte.


Das vergangene Wochenende hat uns hier einen gewaltigen Informationsschub beschert.

Ich sehe ein eindeutiges Muster in unseren Erkenntnissen:


Beide Tattage hatten ein gleiches Wetterbild. Es regnete nicht und die Temperatur bewegte sich knapp unter, bzw. knapp über 20 Grad.

Beide Paare besuchten zur Mittagszeit eine Gastwirtschaft.

Ich habe jetzt eine längere Zeit nachgedacht ob ích einen neuen Ansatz konstruieren kann, dass der Täter beide Opferpaare in den Gastwirtschaften gesehen hat und er selber an den jeweiligen Tagen dort zu Mittag gegessen hat.

Aber ich habe keine schlüssige Erklärung finden können wie er sie dann in die Göhrde hätte verfolgen sollen.

Mit der Theorie, wie hier schon mehrfach geäußert, dass er Kontakt zu den Paaren aufnahm und als direkter Mitfahrer in die Göhrde gelangte, kann ich mich nach wie vor nicht anfreunden.


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Die Göhrde-Morde

10.12.2013 um 07:25
Wenn die ersten Opfer oft in die Göhrde gekommen sind, dann könnten sie den Täter gekannt haben, weil man aufgrund der sehr guten Ortskenntnisse, die er später unter Beweis gestellt hat, davon ausgehen kann, dass auch er sich oft im Wald aufgehalten hat. Ich stelle es mir so vor, dass die Eheleute Reinhold vielleicht auch zu den regelmäßigen Blaubeerpflückern und Pilzesammlern der Göhrde gehört haben. Vielleicht stammten sie ursprünglich auch aus der Region und sind nur nach Lohbrügge der Arbeit wegen verzogen.

Wenn das zweite Paar sich vor der Tat in Bad Bevensen aufgehalten hat, könnten sie den Täter gekannt haben, wenn er zu diesem Ort einen beruflichen Bezug hatte.

Ich bin auch noch im Zweifel, ob Täter und Opfer gemeinsam in die Göhrde gekommen sind.

Wenn Täter und Opfer sich allerdings kannten, ist eine gemeinsame Ankunft mE jedoch wahrscheinlicher.

Immerhin ist es in der Göhrde sehr einsam und es wäre eine Erklärung dafür, wie Täter und Opfer überhaupt aufeinander treffen konnten. Einen fremden Mann, der irgendwo auf der Straße läuft oder den sie kurz zuvor im Lokal kennengelernt haben hätten die ersten und die zweiten Opfer vermutlich nicht mitgenommen. Wer weiß aber wie es mit einer Person aussieht, die sie kannten und der sie insofern ein gewisses Maß an Vertrauen entgegen gebracht haben. Vielleicht wollten sie den Mann auch nur ein Stück im Auto mitnehmen, damit er schneller nach Hause kommt. Später sind sie ihn dann doch nicht so schnell losgeworden und waren aber angesichts der Begleitung in den Wald zunächst auch noch arglos.

Es würde zumindest auch erklären wie der Täter in den Wald gelangt ist und woher er wusste wo die Fahrzeuge der Opfer stehen, mit denen er dann später weggefahren ist.


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Die Göhrde-Morde

10.12.2013 um 08:17
In einem Spiegel-Bericht zum Thema Serienmörder / Lustmörder vom 30.7.1990 werden auch wieder die Göhrde-Morde erwähnt.


"Typisch ist ein Fall, der eine Sonderkommission der Polizei Lüneburg beschäftigt. Letzten Sommer waren im niedersächsischen Staatsforst Göhrde zwei Paare ermordet worden. Beim zweiten Anschlag hatte der Täter der Frau das Gesicht zertrümmert. Der Mann wurde erschossen, Patronenhülsen wurden nicht gefunden. Seit die Fahndung auf Hochtouren läuft, läßt sich der Täter nicht mehr blicken.

Daß die vier Waldmorde sexuell motiviert waren, will die ermittelnde Staatsanwaltschaft nicht recht glauben. Die weiblichen Opfer seien zwar teilweise entkleidet gewesen, Spuren geschlechtlicher Betätigung hinterließ der Täter nicht. Im Lichte der FBI-Studie scheint ein Lustmord dennoch wahrscheinlich. Nur etwa jeder zweite Serienmörder, fanden die US-Forscher heraus, vergewaltigt sein Opfer. Die andere Hälfte befriedigt sich auf andere Weise."


http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13502617.html

Interessant ist, dass in diesem Bericht ausdrücklich erwähnt wird, dass dem zweiten weiblichen Opfer das Gesicht zertrümmert worden ist. So deutlich habe ich das noch nirgends gelesen. Bislang war nur die Rede davon, dass der Frau der Kopf zertrümmert worden ist. Das ist aber eine Erklärung dafür, warum ihre Identität nur noch aufgrund des Zahnschemas festgestellt werden konnte. Sie muss bis zur Unkenntlichkeit entstellt gewesen sein.

Die Zertrümmerung des Gesichts deutet aber auch darauf hin, dass der Hass des Täters auf die Frau ( möglicherweise stellvertretend für eine andere Frau) sehr groß gewesen sein muss.

Außerdem erfolgt nochmals der Hinweis, dass die Staatsanwaltschaft eher nicht von einem Sexualdelikt ausgegangen ist.


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Die Göhrde-Morde

10.12.2013 um 08:32
hallo angra....deine bemuehungen in dem fall u. die alten berichte aus dem abendblatt sind einzigartig...falls du nicht aus der gegend kommst. sehr gute berichte u. ausfuehrlich schreibt auch immer die cellische tageszeitung.. celle hat ca. 60000einwohner u. liegt ca. nur 70km von der goehrde weg. hat diese zeitung auch ein archiv wo man kostenlos rankommt.


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Die Göhrde-Morde

10.12.2013 um 08:50
Wo ich zur Zeit auch dran zu knabbern habe ist, dass die beiden Paare von der Gastwirtschaft bis zum Forsthaus Röthen jeweils noch 20 km zu fahren hatten, Paar 1 hätte theoretisch auch den Waldmarsch an der Elbe bei Tießau beginnen können und wäre in das dortige Waldgebiet hineingelaufen.

Paar 2 hätte auf dem Weg nach Röthen mehrere Möglichkeiten gehabt ein anderes Waldgebiet aufzusuchen.

Aber auf beide Paare, so scheint es mir im Moment, hat das Waldgebiet bei Röthen eine Anziehungskraft ausgeübt, die ich mir im Moment nicht plausibel erklären kann.


@AngRa

Wo du gerade Serienmörder/Lustmörder ansprichst.

Im weitesten Sinne gehört der Göhrde Mörder in diese Kategorie.

Ich habe da mal ein interessantes Interview mit Stephan Harbort gelesen.

Wikipedia: Stephan Harbort


Er sagte in diesem Interview, das herausragende Merkmal eines psychopatischen Serienmörders wäre, dass er in seinen Opfern Objekte sieht.

Er rät in dem Interview, Menschen die von einem völlig Fremden mit dem Tod bedroht werden, auf ihren Peiniger einzureden, um mit allen Mitteln, eine persönliche Ebene zwischen sich selber und Ihm herzustellen.

Damit bewirken sie, dass derjenige der ihre Ermordung vorbereitet in seinen Opfern keine Objekte mehr sehen kann, sondern gezwungen wird den Mensch wahrzunehmen der vor ihm steht.

Letztendlich wäre damit, nach den Erkenntnissen von Stephan Harbort, eine große Wahrscheinlichkeit gegeben, dass der zum Mord bereite Psychopath von seinem Vorhaben ablässt.


Ich meine deshalb, dass ein solcher Täter den Paaren lediglich Anweisungen erteilt hätte, wie sie sich zu verhalten haben. Auf jegliche Fragen zu persönlichen Lebensumständen hätte er wohl verzichtet.


Nachzulesen ist das hier

http://www.stern.de/panorama/interview-wer-sind-deutschlands-serienmoerder-634943.html



Hier verlinke ich noch mal eine 10- seitige genauere Schilderung von Stephan Harbort.

http://www.der-serienmoerder.de/pdfs/Harbort_Aufsatz_Wie-entkommt-man-einem-Serienmoerder.pdf (Archiv-Version vom 21.12.2016)


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Die Göhrde-Morde

10.12.2013 um 13:50
@EDGARallanPOE

Da Stefan Harbort in Deutschland der Serienmord-Experte schlechthin ist, würde mich interessieren, ob er sich auch für die Waldmorde in der Göhrde interessiert hat.

Nach seiner Definition handelt es sich bei dem Göhrdemörder noch nicht um einen klassischen Serienmörder. Seinem Buch "Das Hannibal-Syndrom" kann man seine Serienmörder Definition entnehmen:

"Der voll oder vermindert schuldfähige Täter begeht alleinverantwortlich oder gemeinschaftlich mindestens drei vollendete vorsätzliche Tötungsdelikte, die von einem jeweils neuen, feindseligen Tatentschluss gekennzeichnet sind."

Der Göhrdemörder hat "nur" zwei Tatentschlüsse gefasst und er hat nach derzeitigem Kenntnisstand danach aufgehört. Der typische Serienmörder kann aber nicht mehr aufhören, wenn er einmal die Schwelle zum Mord überschritten hat.

Man kann mE die Anzahl der Tatentschlüsse nicht festschreiben. Wer zweimal einen Tatentschluss gefasst hat, hat schon mehr als eine einzelne Tat begangen und zeigt zumindest eine Tendenz zur Serie.


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Die Göhrde-Morde

10.12.2013 um 15:10
@AngRa
Wenn man den Mord an Jutta H. (Soltau Mord) mit einbezieht, dann wären es drei Delikte und 5 tote Menschen. Es ist natürlich fragwürdig, ob man diesen ebenfalls mit integrieren soll, denn die tatsächlichen Beweise fehlen. Zwar ist der Ablauf nach der Tat irgendwie identisch, fragwürdig bleibt es aber trotzdem.Vielleicht sollte man es von zwei Seiten betrachten. Der Göhrdemörder hat in Serie gemordet; er vollbrachte "nur" die Taten in der Göhrde.
Aber auch dieser Aspekt bringt uns eigentlich nicht wirklich weiter, da alles rein spekulativ.

Irgendwie habe ich nach Deinen Berichten von gestern das Gefühl, das der Täter die Opfer tatsächlich kannte. Nur woher konnte er von deren Aufenthalt dort wissen? Von meiner derzeitigen Betrachtungsweise sehe ich eher eine Zufallstat. Unter dem Aspekt, das beide Pärchen wohl in der Region nicht ganz "unbekannt" waren, könnte es aber auch ganz anders gewesen sein...zerbreche mir darüber den Kopf, finde aber keine eindeutige und klare Antwort


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Die Göhrde-Morde

10.12.2013 um 16:20
@bb37

Ich gehe nicht davon aus, dass der Göhrdemörder 10 Jahre nach den Taten am Wilseder Berg erneut zugeschlagen hat und eine Frau ermordet hat.

ME war der Göhrdemörder auf Pärchen fixiert und irgendetwas im Zusammenhang mit Pärchen, hat in ihm den Impuls zu den brutalen Morden ausgelöst. Aufgrund der Wetterlage kann man nicht mehr davon ausgehen, dass das erste Paar in einer Lichtung nackt ein Sonnenbad genommen hat und den Täter durch etwas Sexuelles oder vermeintlich Sexuelles gereizt hat. Beim zweiten Paar stand das ohnehin nicht zur Diskussion und von einem sexuellen Bezug gehe ich auch nicht aus.

Vielleicht hat der Täter aber beobachten können, dass beide Paare sehr liebevoll miteinander umgegangen sind. Ich stelle es mir so in der Art vor, dass beim ersten Paar der Mann der Frau vielleicht beim Laufen durch unwegsames Gelände geholfen hat, indem er ihr die Hand gereicht hat oder so ähnlich. Vielleicht waren beide auch fröhlich und ausgelassen und haben miteinander gelacht. Im Wald schallt das Lachen besonders und man bekommt es auch aus der Entfernung mit. Das zweite Paar hat sich vielleicht unterwegs umarmt und angeregt und freudig unterhalten usw. Das alles könnte dem Täter vor Augen geführt haben, dass er so etwas nicht ( mehr) hat und da hat er aus Neidgefühlen heraus vielleicht denjenigen das Leben genommen, weil sie so viel Lebensfreude hatten, die er mit anzusehen in seiner (depressiven) Gemütsverfassung nicht ertragen konnte. Außerdem kann er Fantasien gehabt haben, dass beide ein heimliches Liebespaar sind und dass es denen, die es gar nicht verdient haben, am besten geht.

Man kann über den Auslöser nur spekulieren. Der hat etwas mit den Lebensumständen des Täters zu tun, die niemand kennt. Auf jeden Fall spielen aber Pärchen mittleren Alters eine Rolle.

Ich denke auch weiter darüber nach, ob Täter und Opfer sich vielleicht kannten. Inzwischen gehe ich eher davon, dass sie sich nicht kannten. Wenn sie sich oberflächlich gekannt hätten, dann wären sie für den Täter Menschen gewesen und keine Objekte und er hätte sie nicht so brutal töten können ( @EDGARallanPOE hat heute im Rahmen von Harborts Erkenntnissen darauf hingewiesen). Wenn sie sich gut gekannt hätten und es Konflikte gab, die die Wut beim Täter ausgelöst hätten, dann wäre das dem Umfeld und vor allem ortsansässigen Zeugen nicht verborgen geblieben.


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Die Göhrde-Morde

10.12.2013 um 17:48
Eine spekulative Frage ist, wo fand der erste Kontakt mit dem Täter statt.
Ich vermute, dass dieser in den Gaststätten geschah, der Täter ließ sich als Anhalter mitnehmen,
Es für ihn später ein leichtes Spiel seinen Opfer zu folgen und die Morde zu begehen.


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Die Göhrde-Morde

10.12.2013 um 19:42
@AngRa
ja, das könnte durchaus sein...ich muß mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen.

@Friar_Tuck
Diese spekulative Frage beschäftigt hier alle im Thread. Es ist jedoch so, dass es wohl keine Zeugen/Anzeichen/Beweise gibt dafür, dass der Täter bereits vor den Taten in Kontakt zu den späteren Opfern gestanden hat. Auf Seiten der Polizei ist es wohl so, dass sie den Täter im Wald vermuteten. Wie er dort hinkam ist ebenfalls spekulativ.
Gerade die Artikel vom Hamburger Abendblatt bezeichnen den Herrn R. als überaus korrekten und peniblen Menschen. Einem solchen Menschen ist es weniger zuzutrauen, einen Anhalter etc. mitzunehmen.
Ob die R´s noch in der Gaststätte waren ist erst einmal spekulativ zu betrachten, da wir vor den neuerlichen Artikeln des Blattes keinerlei Anhaltspunkte in diese Richtung hatten.
Es war eher umgekehrt! Wir gingen eher davon aus, dass das Paar 2 in Bad Bevensen gegessen hatte, so wie es in anderen Quellen zu lesen war. Davon ist in den letzten Artikeln nichts mehr zu lesen. Hier wurden aber wiederum andere Anhaltspunkte genannt, die z.B. auch den Täter betreffen

Es wird immer von den Blaubeersammlern im Wald gesprochen, die auf dem Weg zum Forsthaus einen Mann begegnet sind. Jetzt kommen auch noch die sogenannten Autozeugen mit ins Spiel, die diesen Mann ebenfalls sahen...wurde hier ein Phantombild veröffentlicht, welches durch die Mithilfe mehrerer Zeugen entstand?? Das wäre enorm wichtig zu wissen


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10.12.2013 um 19:43
ich vermute, der täter hat einfach am parkplatz auf opfer gewartet und ist denen, die seiner vorstellung entsprachen dann gefolgt.


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