@vanzandt05 Das eine bestimmte Waffe gesucht wird ist mir nicht bekannt. Es war nur das Kaliber erwähnt worden. Aber das ist ein sehr guter Ansatz, wie ich finde. Den Wilderer hatten wir einst bereits als möglichen Göhrdekenner in Betracht gezogen. Aber wie du bereits erwähnt hast, ist der Gebrauch einer Waffe mit Schalldämpfer dann sehr wichtig, wenn man etwas verbergen möchte (lauter Schall über Tag). Zudem ist bekannt, dass in sogenannten Senken der Schall eine andere Ausbreitung erfährt. Schalldämpfer und Senke in Kombination ermöglichen es daher einen Täter auch tagsüber einen solchen Mord zu verrichten, ohne dabei gehört zu werden. Es muß also nicht zwanghaft ein Wilderer hinter den Taten stecken, sondern jemand, der diese Tatsachen gut durchdacht hat und sich mit solchen Dingen (Wald, Senke, Menschen in Schach halten, Waffen) auskannte.
Der Zeitpunkt ist wichtig, wann der Polizist das Fahrzeug (Tercel) wahrgenommen hat. So wie
@Mc_Manus es beschrieben hat, in Verbindung mit den genauen Örtlichkeiten. Dadurch wäre nämlich eine ganz andere Ablauftheorie möglich. Hat er es gesehen, als er zum Tatort fuhr? Stand das Fahrzeug noch dort, als er den Parkplatz nach den Ermittlungen im Wald wieder passierte, oder sah er es nur zu einem bestimmten Zeitpunkt? Fuhr die Polizei womöglich am Mörder vorbei? Könnte dieser die Polizei wahrgenommen haben? Man muß natürlich auch bedenken, dass in solchen Situationen nicht zwanghaft auf die dort abgestellten Fahrzeuge geachtet wird, zumal der Fundort noch etliche Meter entfernt lag. Welche Wege daraufhin abgesperrt wurden ist ebenfalls unklar. Es sollten aber schon einige Streifenwagen vor Ort gewesen sein.
vanzandt05 schrieb:Ich habe mal eine Anfrage an mehrere regionale Zeitungen geschickt mit der Frage, ob sie Kopien zur Verfügung stellen können aus den Tagen nach den Leichenfunden oder ob ein Archivbesuch in der Redaktion möglich ist.
sehr gut! Auch ich werde in den nächsten Tagen einen Schritt wagen, den ich noch in der Hinterhand habe, aber noch nicht preisgeben möchte. Mal schauen, was daraus wird, bin jedoch sehr optimistisch.
@AngRa Ich versuche an neue Details zu kommen, die uns vielleicht etwas voranbringen könnten.
@Mc_Manus Verfolge eine weitere Idee, die mir plötzlich gestern Abend im Bett einfiel!!!Liegt das Motiv der Tat woanders? Ich gehe auch davon aus, dass hinter dem Abstellen der Fahrzeuge eine bestimmte Denkweise verfolgt wurde. Es sollte hier nicht den Anschein in der Bevölkerung erwecken, dass ein Fahrzeug mit auswärtigen KFZ-Kennzeichen über einen längeren Zeitraum auf einem Parkplatz sich befindet, wo es auffällt. Es sollte kein Verdacht geschöpft werden, auch wenn die FZ von der Polizei gefunden werden. Der Ort des Geschehens, die Göhrde, sollte dadurch verschleiert werden und ebenso das rasche Auffinden der KFZ. Dabei könnte ich mir vorstellen, dass der Täter bewußt handelte und die Fahrzeuge in Bereiche parkte, wo sie weniger auffallen, so wie ihr es auch mittlerweile in Erwägung zieht. Es gibt jedoch eine Unstimmigkeit, nämlich das Fahrzeug des zweiten Pärchens, den Tercel! Dieses Pärchen kam jeweils aus einem gänzlich anderen Teil in der Republik (Uelsen und Hannover sind zwar nur ein Katzensprung), aber das Fahrzeug wurde ausgerechnet in Bad Bevensen abgestellt..wenn ein Fahrzeug wenig Aufsehen erregen soll, dann ist es in einer Kurstadt, wie Bad Bevensen sehr gut aufgehoben. Haben wir ja auch schon mittlerweile sehr oft geschrieben, daher der neue Denkansatz. Warum brachte er das Fahrzeug vom ersten Pärchen nicht auch nach Bad Bevensen???
Wenn er in den Besitz der Ausweise und Fahrzeugscheine gekommen ist, könnte dies auch gleichzeitig ein Identitätsnachweis für den Täter gewesen sein, der ihm die Herkunft der Pärchen lieferte. Hat er sie deswegen ermordet, um an all diese Sachen zu kommen? Mußte er am Tage in der Göhrde sein, um seine Pärchen zu finden? In der Nacht fällt es weniger auf, auch ein Treffen vorab wäre sicherlich in den Abendstunden angemessener gewesen. Um etwas zu Sehen (Spannen) bietet sich natürlich der Tageszeitraum an.
Nein, er brauchte das Pärchen, um Zugang zu deren Häusern zu bekommen. Genau dieses Beuteschema fand er nur tagsüber in der Göhrde! Das waren vielleicht seine Gedanken dabei!! Eine Befragung vor dem Mord schließe ich aus, ebenso ein Zusteigen vor der Tat! Hier hätte er mit den Pärchen über Tage Zeugen in die Arme laufen können. Zu hohes Risiko gemeinsam gesehen zu werden! Welche Beweggründe sollte er verfolgen? Eine Anzeige schalten und somit ins offene Messer und Visier der Polizei rennen?
Da der Täter einige Gegenstände der Opfer entwendete, käme auch ein Raubmord in Betracht, um vielleicht auch einmal die Motivlage in eine gänzlich andere Richtung zu bringen. Vielleicht sollten die Morde nicht den Abschluß seiner Taten bilden, sondern er wollte sich mit den Ausweisen, Papieren, Schlüsseln Zugang zu deren Wohnung/Haus verschaffen.
Man kann eigentlich nur vermuten, dass genau dies vielleicht in Betracht kommen könnte. Aus folgenden Gründen verfolge ich diese Theorie:
1. Papiere, Ausweise, Handtasche, FZ-Schein wurden den Opfern entnommen
2. Die Fahrzeuge wurden in die jeweiligen Herkunftsrichtungen verbracht
3. Es wurden gezielt Pärchen mittleren Alters ausgewählt, weil der Täter sich dadurch einen freien Zutritt zur Wohnung/Haus versprach---Kinder, falls vorhanden, sind erwachsen, studieren und sind wahrscheinlich außer Haus.
4. Beim ersten Pärchen wohnte die Tochter jedoch noch im Haus in Hamburg, störte daher den Täter
5. Das zweite Pärchen lebte nicht in einer ehelichen Gemeinschaft, sondern traf sich als Liebespärchen. Auch dies ist anhand von Ausweis, Führerschein etc. erkennbar. Hier konnte er das Risiko eines nachträglichen Hausbesuches nicht eingehen. Konnte es aber auch nicht vorab erahnen, als er das Pärchen im Wald antraf.
6. Beim ersten Pärchen fuhr er noch zur Wohnung nach Hamburg Bergedorf (Vermutung), um sich zu vergewissern, verwarf den Gedanken jedoch und stellte den Wagen anschließend in Winsen ab, um mit der Bahn wieder zurückzufahren.
7. Beim zweiten Pärchen fuhr er nach Uelsen, sah sich aber ebenfalls der Gefahr ausgesetzt und brachte den Wagen letztendlich nach Bad Bevensen, den Ort, den er anhand der Rechnung (Restaurant)im PKW/Handtasche? ausmachte und für einen geeigneten Ort mit sehr guter Verkehrsanbindung hielt.
Er beachtete also folgende Dinge:
- Fahrzeugschein griffbereit
- Fahrzeugschlüssel und Wohnungsschlüssel vorhanden
- Ausspionieren anhand der Ausweise/Führerschein
- Abstellen in Gebieten, wo die Fahrzeuge für eher wenig Aufsehen sorgen
- Fahren der Fahrzeuge während der Dunkelheit
- Abstellorte in Nähe öffentlicher Verkehrsanbindungen
Sein Plan ist jedoch nicht aufgegangen und durch den zusätzlichen Druck durch die Polizei wagte er auch keinen erneuten Versuch. Vielleicht ist er auch schon einmal im Vorfeld, oder nach den Taten durch Raub, Einbruch, Raubmord aufgefallen, ganz auszuschließen ist diese Theorie nicht. Vielleicht wollte er auch das Motiv verschleiern und hatte sich im Vorfeld der Tat darauf vorbereitet, durch die Spurenlage die Polizei in eine andere Richtung zu lenken. Eine weitere Vorstellung ist auch, dass er nicht nur an den besagten Tagen sich in der Göhrde aufhielt. Er hielt die Pärchen an genau den Tagen für geeignet, vielleicht erlaubte es auch die Gesamtsituation der Örtlichkeit, in dem Moment zuzuschlagen.