@bb37Zu den Fundorten der Leichen im WIKIPEDIA Bericht bzw. den Zeitungsberichten kann ich leider keine weiteren Angaben machen.
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Ich kann zu den Göhrde-Morden nur Allgemeines beitragen.
Vielleicht hat sich alles ähnlich zugetragen wie beim "Lorscher Liebespaarmord" im Jahre 1968.
Am 27.7.1968 wurde in einer Waldschneise bei Lorsch ein Liebespaar erschossen. Bei Eintreffen der Polizei hat der Mann noch gelebt, die Frau war schon tot. Sie ist vom Täter etwa 30 m vom Tatort entfernt in eine Fichtenschonung geschleift worden.
Die Polizei hatte durch Beobachtung von Zeugen schnell einen Radfahrer in Verdacht, der mit einem grünen Hemd unterwegs war und der wie ein Jagdaufseher gekleidet war.
"So die Beobachtungen einer Familie, die dann als „Spur 165“ in die Ermittlungsakten Eingang fand. Am 03.08.1968 meldete sich der Zeuge R. bei der Kripo in Heppenheim und sagte aus, dass er am 27.07.1968, als er mit seiner Familie im Lorscher Wald mit den Fahrrädern unterwegs war, einen Radfahrer bemerkte, der von der Harzofen-Schneise auf das Lampertheimer Gescheid einbog und dann weiter über die BAB-Brücke fuhr. Er beschrieb den Mann wie folgt: Zwischen 30 - 35 Jahre alt, etwa 173 cm groß, kräftige Figur, mittelblondes, gewelltes, leicht krauses Haar, derbes männliches Gesicht, leicht gebräunt. Um den Hals habe er ein Fernglas hängen gehabt. Er habe den Eindruck eines Jagd- oder Forstaufsehers gemacht. Bekleidet sei die Person mit einem grünlichen Hemd gewesen, wie es von Jägern getragen wird; die Ärmel seien hochgekrempelt gewesen. Die Farbe der Hose sei etwa im Farbton des Hemdes gewesen, nur etwas dunkler. Der Mann sei auf einem alten, dunklen bis schwarzen Herrenfahrrad gefahren. Auf dem Gepäckträger habe er eine dunkle, ausgebeulte Tasche gehabt, eine Art Adidas-Tasche oder eine Tasche, wie sie von Fluggesellschaften benutzt wird. Sie sei ohne Beschriftung gewesen. Nach Aussage des Zeugen R. kam der Radfahrer etwa 10 Minuten später auf dem selben Weg zurück, den er bei seiner Hinfahrt genommen hatte. Er bog, von der BAB-Brücke kommend, vom Lampertheimer Gescheid in die Harzofen-Schneise ab."
Daraufhin wurde der Radfahrer seitens der Polizei gebeten sich als Zeuge zu melden.
"Am Montag, dem 05. August 1968 erfolgte erstmals in der Presse der Hinweis auf den Radfahrer; er wurde gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Noch am selben Tag wurden PIK(Personen-Identifizierungs-Kartei)-Bilder des Radfahrers auf Plakaten in der Öffentlichkeit ausgehängt. Am 06.08.1968 wurden die PIK-Bilder in der Presse veröffentlicht. Außerdem wurde am 05.08.1968 mit Lautsprecherdurchsagen im Raum Bensheim-Lorsch-Heppenheim nach dem unbekannten Radfahrer gefahndet."
Daraufhin meldete sich der Radfahrer bei der Polizei. Es handelte sich um einen unauffälligen Familienvater aus Heppenheim.
Einen Tag später wurde der Radfahrer tot aufgefunden. Er hatte sich bei Bensheim vor den Zug geworfen und hinterließ einen Abschiedsbrief des Inhalts, dass er nicht damit leben könne unter Mordverdacht geraten zu sein.
Im Rahmen der Ermittlungen wurde über seine Persönlichkeit folgendes festgestellt:
"Im Zuge der Ermittlungen wurde weiterhin festgestellt, dass W. in Heppenheim einen guten Ruf genossen hatte. Er galt als ruhiger, fleißiger und ordentlicher Mann, der für seine Familie gesorgt hatte. Er hatte die Natur geliebt, war gerne angeln gegangen und hatte sich auch als Treiber bei Jagden betätigt. Aber durch Befragungen im Bekannten- und Kollegenkreis wurde auch festgestellt, dass er leicht erregbar gewesen war und zum Jähzorn geneigt hatte. Er soll schnell auf „99“ gewesen sein. Allgemein wurde er als Sonderling bezeichnet. Einer Nachbarin war er sogar unheimlich gewesen. Seine Verhaltensweisen sollen sich nach einem Arbeitsunfall im Jahre 1957, bei dem er sich einen Schädelbasisbruch zugezogen hatte, verändert haben. Seine Frau wiederum erklärte, dass sie keine abnormen Verhaltensweisen an ihrem Mann beobachtet gehabt habe und dass er nur wiederholt über Kopfschmerzen geklagt habe. Auch am 27.07.1968, dem Mordtag, habe sich ihr Mann in keiner Weise verändert gezeigt. Im Verlauf der weiteren Ermittungen wurde festgestellt, dass W. bei Arbeitskollegen oft davon erzählt hatte, dass er im Wald Liebespaare „belure“, sich also als „Spanner“ betätige. Auch äußerte er sich gegenüber einem Arbeitskollegen im April 1968, dass er im Besitz einer -vermutlich abgesägten - 9-mm-Flobert-Waffe sei."
http://blofelds-krimiwelt.de/Wahre-Verbrechen/Der-Lorscher-Liebespaarmord/der-lorscher-liebespaarmord.htmlDie Polizei ist davon ausgegangen, dass es sich bei dem Mann aus Heppenheim um den Täter gehandelt hat.
Die Tatwaffe wurde übrigens nie gefunden.
Als überführt kann der Radfahrer nicht gelten, aber es spricht mE einiges für seine Täterschaft.