Es spricht mE einiges dafür, wenn wir einen sexuellen Hintergrund annehmen, dass der Täter sich öfters in der Göhrde aufgehalten hat und dabei zum einen nicht aufgefallen ist und selber dort auch etwas zu tun hatte und alleiniger Anlass der Waldbesuche daher nicht nur die Beobachtung von Pärchen war. Da hätte er wohl oft vergeblich geschaut. Wer weiß ob es unmittelbar nach Auffinden der Leichen möglich war alle in Frage kommenden Personen intensiv zu überprüfen.
Die Kripo Lüneburg hatte es seinerzeit auch mit einem weiteren mysteriösen Fall zu tun, nämlich mit dem Vermisstenfall Birgit Meier, den
@GonzoX hier schon vor einiger Zeit erwähnt hat.
Beitrag von GonzoX (Seite 22)Ich ergänze seinen Beitrag hier noch um einen Zeitungsbericht aus dem Hamburger Abendblatt vom 17.5.2010
"Wenige Wochen nach den spektakulären Doppelmorden an zwei Pärchen in der Göhrde (Kreis Lüchow- Dannenberg) beschäftigt die Kriminalpolizei Lüneburg ein weiterer rätselhafter Fall. Seit 14 Tagen ist die 41 Jahre alte Hausfrau Birgit Meier aus dem Dorf Brietlingen- Moorburg nördlich von Lüneburg verschwunden. Die Schwester des Chefs des Hamburger Landeskriminalamtes, Wolfgang Sielaff, hatte aus ihrem Bungalow am 14. August um 22.30 Uhr mit ihrer Tochter telefoniert. Danach verliert sich ihre Spur.
"Frau Meier hat ihre Wohnung ordnungsgemäß abgeschlossen. Wir wissen nicht, ob sie jemand abgeholt hat", sagte ein Sprecher der Kripo Lüneburg. Bereitschaftspolizisten durchsuchten ohne Erfolg nahegelegene Waldstücke, die Neetze und den Neetze-Kanal. "Wir haben bislang keine Hinweise auf einen Zusammenhang mit den Morden in der Göhrde", sagte der Sprecher. Die 39köpfige Sonderkommission verfolgt in den Mordfällen Ursula und Peter Reinhold, Ingrid Warmbier und Bernd-Michael Köpping 900 Spuren - eine heiße ist nicht darunter.
Am Dienstag entdeckten Beamte im Hauptpostamt Hamburg den Personalausweis von Birgit Meier. Es gilt als wahrscheinlich, daß ein Finder den Ausweis in einen Briefkasten im Raum Hamburg eingeworfen hat. Die Kriminalpolizei Lüneburg bittet den Finder, sich zu melden, um Hintergründe des mysteriösen Falles aufzuhellen. "
http://azxy.communityhost.de/t291539744f585809338-Studiofall-Kripo-Lueneburg-Vermisstenfall-Birgit-Meier.htmlDie Kripo Lüneburg war damals also an mehreren Fronten tätig . Das war gerade in der Anfangsphase der Göhrde-Morde Ermittlungen vermutlich sehr schwierig und hat die Ermittlungen vielleicht auch beeinträchtigt.
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Durch den Kopf geht mir auch noch immer die in der Bevölkerung wohl nachhaltig vertretene Auffassung, dass es sich bei den Göhrde-Morden um einen Auftragsmord gehandelt haben könnte, wobei das erste Paar einer Verwechslung zum Opfer gefallen ist, also einem sog. Error in persona.
Ich weiß um die Schwächen dieser Theorie aber ich könnte mir auch vorstellen, dass die Polizei diese Möglichkeit zu schnell vom Tisch gekehrt hat. Ein besonderer Schwachpunkt ist vor allem, dass das zweite Opfer-Paar am Sonntag, den 21.5.1989 auch einen Göhrde-Ausflug geplant haben müsste, bzw. dass dieses vermutet worden ist.
Die Stellungnahme von KHK Weyser, dass es schwer ist einen Auftragsmörder zu finden und dass sich der Auftraggeber erpressbar macht, klingt sehr allgemein. Die Seitensprünge des zweiten Paares sollen zwar unbekannt gewesen sein, aber entsprechende Aussagen könnten aus dem Umfeld auch gemacht worden sein um kein Tatmotiv zu liefern und um nicht in Verdacht zu geraten.