@fensterputzer @AngRa @Mc_Manus @geofindefuchs @berndgeorge Die Entwendung der jeweiligen Fahrzeuge wirft meines Erachtens nicht nur die bekannten Fragen auf, sondern es läßt sich auch gut zusammenfassen, wie der Ablauf tatsächlich war. Nur die Anzahl der Möglichkeiten, aufgrund der geringen Hinweise und Indizien ist fatal.
1) Wie kam der Täter in die Göhrde?
2) Warum nutzte er anschließend die Fahrzeuge?
Die erste Frage läßt sich ganz klar eingrenzen. Entweder er fuhr mit dem eigenen PKW/Bus/Fahrrad/zu Fuß in die Göhrde, oder aber er nutzte den von
@Mc_Manus vorgeschlagenen Weg, indem er sich bereits vorab mit den Pärchen traf und mit deren PKW als Beifahrer in die Göhrde kam, oder dort wohnte.
In Anbetracht der zweiten Frage kämen meines Erachtens drei bis vier Dinge in Frage. Er wollte mit Hilfe der vorgefundenen Schlüssel die Göhrde schnellstmöglich verlassen und nutzte zu diesem Zweck die Fahrzeuge der Pärchen, stellte sie in Bahnhofsnähe ab, um dann mit Bahn oder Bus zu entkommen. Ebenfalls wäre es denkbar, dass er die Fahrzeuge für die Rückreise nutzte, um wieder zum Treffpunkt (Fahrt mit Pärchen in die Göhrde) zu gelangen, wo er vielleicht einen PKW abgestellt hatte, in den er nur umsteigen mußte, oder aber auch Bahn und Bus nutzte, deren Rückfahrticket er bereits vorab während der Hinfahrt von diesem Ort aus gelöst hatte.
Ebenfalls könnte er die Fahrzeuge für eine andere Angelegenheit genutzt haben, deren Hintergrund bislang für niemanden erkennbar. Ebenso eine gänzlich andere Version, eine irreführende Version, die der Täter sich überlegte, bei denen die PKW der Opfer nur "Mittel zum Zweck" waren, demnach die Straftat vertuschen und seine eigene Identität dadurch ebenfalls. Ein Ortsansässiger, der genau diese Methode nutzte, um die Polizei und uns später auch in die Irre zu führen...was ihm damit auch wohl gelungen ist, wenn es denn so war! Aber
@geofindefuchs hat Recht...eine sehr gewagte Aktion des Täters...man bedenke auch...ein ortsansässiger Täter ist meist in den umliegenden Dörfern bekannt. Er wird die Fahrten wohl im Schutze der Dunkelheit durchgeführt haben. Ebenso gilt der Gedanke, dass die Fahrzeuge dort bei längerer Verweildauer aufgefallen wären, durch diesen Ansatz eher Verdacht aufgekommen wäre.
Wenn dem so ist, dann sind mir die zusätzlich gefahrenen Kilometer schleierhaft. Dem Täter hätte den einfachsten Weg zum Auffindeort genügt. Machte er aber nicht!
Daher hatte ich den Gedanken eingebracht, dass er womöglich eine weitere Option nutzen wollte, die Fahrzeuge und Daten der Opfer für einen Raub zu nutzen, es dann jedoch vielleicht auch wieder verwarf. Dies könnte eine Möglichkeit sein, warum und wieso er zusätzliche Kilometer fuhr. Es einfach dabei belassen, dass er sich aus Sicherheitsgründen in den Tagen dafür entschied, den Wagen wieder an anderen Orten zu parken halte ich für weniger logisch (gerade dieser Täter nicht, der ohne Scheu handelte in seinem ganzen Ablauf und dem eine gewisse Ortskenntnis vorausgesagt wird)
Es gibt natürlich auch krasse Gegensätze, so wie der Mord im Chiemgau. Obwohl ich beim Wohnmobilmord davon ausgehe, dass der Täter ganz gezielt versuchte, Spuren zu verwischen (Feuer legen, Taxiirrfahrt). Die Logik des Täters nicht erkennbar. Vielleicht ist es auch in diesem Fall so, wir können und werden es wahrscheinlich niemals wissen.
Vielleicht ist es auch eine Mischmotiv. Zum einen begeht er als Hauptmotiv die grausamen Morde (Z.B. Triebtäter). Nach der Tat und einiger Zeit fühlt er sich zunehmend sicherer und überlegt ebenfalls seiner Habgier gerecht zu werden. An ein Raubmotiv mit vier Leichen mag ich auch nicht denken, aber man sieht es immer wieder, Spielhallen und Tankstellen werden überfallen, deren Mitarbeiter sogar für ein paar Euro auf brutalste Art getötet. Man kann das nicht richtig abschätzen, in welch tiefe Abgründe diese Menschen mit ihren Gedanken und ihrem Tun herabsinken. Daher ist es offen, solange es nicht eindeutig widerlegt ist. Der logische Aspekt natürlich sollte immer vorhanden sein, ebenso die Wahrscheinlichkeit, dass dies auch so geschehen ist...aber dafür sind wir ja hier und bemühen uns alle sehr intensiv.
In meinen Augen sind beide Pärchen mit unterschiedlichen Absichten in die Göhrde gereist. Das erste Paar wollte ein Picknik im Grünen, vielleicht an einer Lichtung durchführen (Siehe auch XY Bericht). Beim zweiten Paar könnten die Absichten jedoch darin bestanden haben, ein stilles Plätzchen zu finden, nachdem sie ihren Restaurantaufenthalt in Bad Bevensen abgeschlossen hatten, um ihrer heimlichen Liebe nachzukommen. Natürlich ist das nur die rein objektive Betrachtungsweise.
In dem riesigen Waldgebiet jemanden zu finden "auf gut Glück" und dann sein Mordmotiv durchzuführen, jeweils an zwei unterschiedlichen Tagen, in einem von
@geofindefuchs, als wenig frequentiertes Gebiet (Den Huster lasse ich jetzt mal weg; was für ein Zufall...unglaublich)beschrieben. Irgendwie finde ich den richtigen Zusammenhang nicht, wenn ich davon ausgehe, dass der Täter über einen langen Zeitraum dort wartet. Es ist zwar Sommer gewesen, es fehlt mir jedoch die Vorstellungskraft, dass der Mörder tagtäglich dort Ausschau hielt, um geeigneten Paaren das Leben zu nehmen. "Heute Nachmittag laufe ich mal wieder in die Göhrde. Vielleicht hab ich ja Glück und finde wieder ein Pärchen, welches ich strangulieren kann!" Er muß doch vorab bereits seine gezielten Gedanken gehabt haben...logisch, denn er war schließlich beim 2ten Paar mit einer Waffe unterwegs.
Ich kann mich nicht in diese Person und seine Gedankenwelt versetzen, vielleicht auch, weil alles so derart verworren ist. Ein guter Göhrdekenner kennt aber die meist frequentierten Wege und Orte, wo sich bei solchem Wetter womöglich Menschen aufhalten könnten. Wanderwege, ausgehend vom Parkplatz, ein bestimmter Ort, an dem man diese gezielt observieren kann...gibt es dort ganz gewiss..aber man muß ihn kennen!!! Möglich auch, dass er nicht den Weg via Parkplatz nutzte, wahrscheinlich sogar
Zur Tatwaffe wollte ich mich eigentlich auch noch äußern, bzw. zu der Situation, zu der es in beiden Fällen anfänglich gekommen sein muß, der Bedrohungssituation. Auch hier gibt es eine gewisse Anzahl an Situationen, wie es zu einer Konfrontation gekommen sein kann.
1.Überraschungseffekt vom Täter, oder auch Opfer ausgehend (Spannertheorie)
2. Paare werden in einen Hinterhalt gelockt
3. Kaltblütige Gewalt, ohne vorherige Konfrontation, eine Bedrohung aus dem "Nichts"
4. Freundschaftliche Unterhaltung, mit anschließender Eskalation, ein unverhofftes Tatgeschehen
Gehen wir von einem Täter aus, ist es schwierig, ohne Waffengebrauch (Messer, Pistole)beide in Schach zu halten. Ohne Waffe müsste er ein Kampfsportkenner sein, um seine Gegner zu beherrschen. Sollte er beim ersten Pärchen nicht geschossen haben, so tat er dies vielleicht auch, weil er sich nicht sicher war, ob der Schuß hörbar, auch wenn hier vermutet wird, dass er einen Schalldämpfer nutzte. Er muß sich ausgekannt haben mit Waffen und ein Geschick besessen haben, die Opfer dabei zu kontrollieren.
Das Risiko für den Tãter, an jemanden zu geraten, den er ohne Waffengebrauch nicht beherrscht, ist auch nicht zu unterschätzen...wenn ihr meine Meinung hören wollt....er hatte jeweils eine Waffe auf die Opfer gerichtet, vielleicht beim ersten Paar nicht geschossen. Nachdem er aber sicher sein konnte und in der Zwischenzeit das erste Pärchen nicht aufgefunden wurde, entschloß er sich beim zweiten Pärchen für diesen sicheren Schritt
@AngRa Guter Gedanke in Bezug auf die Kleidung und Gegenstände, quasi als wolle er den Ort des Geschehens "sauber" verlassen. Wäre in diesem Zusammenhang noch zu erwähnen, dass die Polizei noch einige tatrelevante Dinge zurückhält, die den Täter überführen könnte...nur was könnte das sein? Finde bei solch ungelösten Fällen, welche bereits einige Jahrzehnte zurückliegen, sollten alle Dinge eines Tages auf den Tisch kommen, um einen Erfolg zu erzielen, auch aus Rücksichtnahme der Hinterbliebenen. Oder sollen die Akten verstauben und ein Mord, welcher niemal verjährt, ungelöst bleiben?