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Die Göhrde-Morde

15.830 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Hamburg, Doppelmord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Die Göhrde-Morde

Die Göhrde-Morde

03.12.2013 um 12:07
@geofindefuchs:
Zitat von geofindefuchsgeofindefuchs schrieb:wäre es bei dem "schlechten", nicht sicheren, ersten Versteck (bedeckt mit Reisig und kein Erdgrab!) auch möglich das der Täter nekrophil/nekrosadistisch war, also bis zu einem gewissen Grad immer wieder an seine Opfer gelangen können musste, bis zu einem Zeitpunkt wo er neue Opfer brauchte?
Das passt für mich eigentlich nicht so recht ins Bild.

Zum einen, weil das erste Versteck kein "schlechtes" Versteck war, hier wurden die Opfer verdeckt, beim zweiten Fall nicht mehr.

Zum anderen mag ein nekrophiles/nekrosadistisches Verhalten nicht so in mein Täterbild passen - er wollte meiner Meinung nach Macht ausüben, sich überlegen fühlen, bewegte sich an der Grenze des Entdecktwerdens. Für mein Empfinden wäre ein Vergehen an Leichen in einem abgelegenen Waldstück "unter seinem kriminalistischen Niveau"; anders wäre es gewesen, hätte er die Leichen (Verzeihung...) mitgenommen im Auto und sich an Rastplätzen o.ä. an ihnen vergangen. Entschuldigt die Ausführung. Ich denke, nekrophilen/nekrosadistischen Tätern liegt ein ganz anderes Persönlichkeitsprofil zu Grunde, müsste hierfür nach Belegen und verweisen aber erstmal suchen.


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Die Göhrde-Morde

03.12.2013 um 14:46
hallo angra....dein letzter bericht passt, mehr geht nicht u es macht bei allen ueberlegungen sinn u. so wird es gewesen sein. es sind leider nur 5-7 personen, die sich fuer den fall hier interessieren, aber wenn wir die zeit zurueckdrehen koennten waerst du dem taeter dicht auf den fersen.....und das schreibe ich dir, wo ich zunaechst auch an fahrzeugbeschaffung, bankueberfall, wohnort uelzen, anfahrt mit dem bus, reisender mit pensionsaufenthalt, waldbewohner gedacht hatte..nein es war ein mann der ganz in der naehe zumindestens in dem genannten zeitraum u. schon ein paar jahre zuvor gelebt hatte....ich nenne dich jetzt mal ganz frech...komissare mobile internet.......
damit man ihn nicht erkennt, hat er die autos wahrscheinlich bei dunkelheit weggefahren. er musste auch genuegend freiheiten gehabt haben, oder er hat alleine gewohnt.....er konnte auch mit einer waffe umgehen....dicht rangewohnt oder dort gewohnt hat er.nicht weiter weg als 15km.....leider muss ich es erwaehnen, es kommt auch wieder jemand aus der forstgemeinschaft in betracht...ich kenne mich mit forst u. verwaltung , foerster usw nicht so gut aus, aber es gibt auch andere personen als den revier foerster....er kann auch ein waldarbeiter, ein bauer, ein landwirtschaftshelfer gewesen sein, einer aus den umliegenden orten, der ausser bier trinken u. fernsehen anderes kino im kopf hatte...nach dem riesen polizei aufmarsch u. oeffentlichen interesse musste er sofort umdenken...wenn er sein leben nicht gesamt im knast verbringen,wollte. er ist sicherlich ab sofort sauber geworden.....vielleicht besucht er den goehrde wald noch heute, wenn er nicht verstorben ist oder in einem anderen bundesland wohnt...................da er nicht ermittelt wurde, waeren noch folgende gedanken...vielleicht hatte er damals schon eine glatze u. hat das mit einem toupet oder perruecke getarnt. wenn er so ein teil im wald aufsetzte wollte er von keinem menschen damit gesehen werden, vielleicht weil er leute fuerchtete, die ihn trotzdem erkannt haette oder das aufgefallen waere...die berensammler haetten dieses neuhaar von weitem nicht erkannt..mit dieser ueberlegung haette er auch die polizei ausgetrickst u. irgendwie war er einer der plante u. gut ueberlegen konnte. wie er das mit den autos hingekriegt hatte, war schon von vorn bis hinten ausgedacht,,,,,auch meine idee, das er als hundebesitzer unterwegs gewesen war u.. den hund anschl nach hause gebracht hatte u. dann die autos im dunkeln weggebracht hatte koennte moeglich sein... wenn man mit einem partner zusammenlebt, wird man diesen gesamten freiraum jedoch nicht ohne streit erhalten, es sei denn man lebt schon in trennung oder ist schon seit jahren mehr im wald als zu hause.....u. der partner hat sich daran gewoehnt.


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03.12.2013 um 16:21
@berndgeorge

Ich halte es beim Täter für möglich, dass er eine bürgerliche Existenz hat, d.h. dass er verheiratet ist bzw. in einer Partnerschaft lebt und dass ihn dieser Umstand auch entlastet hat, denn die Polizei geht wohl nach den Berichten der Profiler eher davon aus, dass es sich um einen alleine lebenden Einzelgänger handelt. Wie gesagt, ich sehe inzwischen auch nicht mehr ein sexuelles Motiv im Vordergrund im Sinne von sexueller Erregung des Täters beim Beobachten oder Erschrecken der Paare, wohl aber Hass auf Paare bei denen er heimliche sexuelle Handlungen im Wald vermutet und mit dem absoluten Willen handelt diese dafür zu vernichten. Stünde sexuelle Erregung im Vordergrund würde ich eher auf einen Einzelgänger tippen, der entwicklungsmäßig irgendwelche Defizite hat. Da aber mE Hass auf Paare im Vordergrund steht, die sich heimlich im Wald treffen, weil ihnen aus Sicht des Täters aufgrund von Ehe / Partnerschaft sonst die Gelegenheit zum Beisammensein fehlt, gehe ich eher von einer Krisen geschüttelten Beziehung des Täters aus, der sich evtl. auch betrogen gefühlt hat. Die Partnerin mag vom Treiben des Täters etwas ahnen. Sie wird jedoch schweigen, weil sie es letzten Endes nicht sicher weiß und auch nicht wahrhaben will und weil sie sich vielleicht auch mitschuldig fühlt.

Berechtigt ist natürlich die Frage wie sich jemand, der nicht alleine lebt die notwendigen Freiräume schafft. Deine Idee, dass der Täter einen Hund besitzt und mit ihm täglich Runden im Wald gedreht hat, gefällt mir gut. Vielleicht war er auch als Jogger unterwegs und hatte den Hund bei sich. Der Hund lief vorneweg und er hinterher. Solche Szenen sind mir hier auch aus dem Park bekannt, obwohl es hier in der Innenstadt verboten ist Hunde nicht angeleint laufen zu lassen. Im Wald gilt das sicher nicht. Der Hund könnte jeweils die Paare aufgespürt haben und den Täter zu ihnen geführt haben. Jogger sind oft regelmäßig stundenlang unterwegs und können Abwesenheit durch den Sport gut erklären.


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03.12.2013 um 22:07
@geofindefuchs
Die Kripo geht sogar davon aus, dass sie den Täter während ihrer Ermittlungen über den Weg gelaufen ist (siehe Spiegel Bericht).
Vielleicht war er auch unter den Leuten, die bereits im dringenden Tatverdacht standen, jedoch ein Alibi vorweisen, oder auch nicht dem Profil des LKA entsprachen, bzw. aus bestimmten Gründen dann aus dem Raster fielen, oder sogar in den engeren Kreis gerieten. Man konnte es ihm nur nicht nachweisen!

@AngRa
Sehr gute Überlegungen in deinem Post von 07:24 Uhr! Sehe in etwa eine 99%ige Übereinstimmung mit meinen Überlegungen. Natürlich sind einige Fragen offen.

Wie kam er in die Göhrde? Ich nehme an zu Fuß, jedoch aus anderer Richtung, hier liegen z.B. Neetzendorf (4,0 Kilometer, Laufzeit ca. 50 Minuten), Boitze (ca. 4,0 Kilometer, Laufzeit ca. 50 Minuten)und ein neuer Ansatzpunkt vielleicht "Campingplatz südlich von Dahlenburg" (ca. 8 Kilometer, Laufzeit ca. 1 h, 40 Minuten) sehr praktisch in einem Gebiet, von dem aus man sehr gut die besagten Gebiete rund um den Kellerberg anlaufen kann.

War der gesuchte Mann (Phantom Blaubeersammler) der Täter?? Falls ja, wo war der Hund, der die Pärchen aufspürte, den @berndgeorge mit ins Spiel brachte? Hund in dem Fall, falls Täter ein Alibi für zu Hause brauchte....ansonsten? Als Alleinstehender eher weniger, oder? Wäre demzufolge also der entgegenkommende Mann auch tatsächlich der Täter, so hatte er keinen Hund dabei...vielleicht benötigte er auch kein Alibi in der Hinsicht, sondern nutzte einen anderen Vorwand (z.B. Fahre mit dem Zug nach Lüneburg, um dort einen alten Kumpel zu treffen)

Woher wußte der Täter, dass die Fahrzeuge der Pärchen auf dem Parkplatz des Försters in Röthen standen?

Er entfernte die FZ von der Göhrde, weil er

- Zeit gewinnen wollte
- ein Täuschungsmanöver beabsichtigte
- die Entdeckung der Leichen in der Göhrde hinauszögern wollte

Darüber sind sich wohl viele hier einig....

Der Hass auf diese Liebespärchen ist sehr naheliegend, aber ich sehe den Naturfreak im Naturschutzgebiet auch ständig vor Augen. Hier nochmal ein Link zum Thema Kellerberg und dem dort ansässigen Naturschutzgebiet (seit 1984!!)

Wikipedia: Kellerberg (Naturschutzgebiet)


Die anschließende Flucht könnte der Täter mit folgender Fortbewegungsmethode betrieben haben, wenn er z.B. aus Neetzendorf zu Fuß in die Göhrde kam und später wieder mit der Bahn, oder Bus zurückkam:

http://www.google.de/imgres?sa=X&hl=de&biw=1280&bih=924&tbm=isch&tbnid=aX51A37wchsRlM:&imgrefurl=http://www.trainslide.com/hamburger-bahnen/105-bahnhof-neetzendorf.html&docid=0ekKnKitVKImeM&imgurl=http://www.trainslide.com/hoch_fotos/529ewd-bahnhof-neetzendorf.jpg&w=753&h=502&ei=WzmeUszAC4WPtQbk1oCwCA&zoom=1&iact=hc&vpx=4&vpy=204&dur=5371&hovh=183&hovw=275&tx=99&ty=208&page=1&tbnh=146&tbnw=201&start=0&ndsp=34&ved=1t:429,r:0,s:0,i:83


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Die Göhrde-Morde

03.12.2013 um 22:43
@bb37

Ich gehe auch davon aus, dass der Täter während der langen Zeit der Ermittlungen ins Visier der Polizei geraten ist und dass er darauf sehr gut vorbereitet war, so dass ihm letzten Endes nichts nachgewiesen werden konnte.

Es sind in der Tat einige Fragen offen. Interessant ist vor allem die Frage woher der Täter wusste, dass die Fahrzeuge der Opfer auf dem Parkplatz in der Nähe des Forsthauses Röthen standen, wenn er erst im Wald auf die Opfer getroffen ist.

Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass er die Opfer mit vorgehaltener Waffe danach gefragt hat, wo sie die Autos abgestellt haben und dass die Opfer diese Frage auch beantwortet haben, weil sie vielleicht noch gehofft haben, dass er es in erster Linie doch nur auf die Fahrzeuge abgesehen hat.

Mir ist die Parkplatz- Situation vor Ort nicht bekannt. Vielleicht war es aber auch der typische Parkplatz, den Göhrde Besucher benutzen, wenn sie aus Richtung Hamburg oder aus Richtung Bad Bevensen kamen. Dass die zweiten Opfer aus Richtung Bad Bevensen kamen konnte er wohl anhand der Mittagessenrechnung feststellen. ME hat er sich aber auf diese vage Möglichkeit alleine nicht verlassen, sondern er hat zusätzlich die Preisgabe des Abstellortes der Fahrzeuge erzwungen.

Man kann nur darüber spekulieren ob die Blaubeersammler den Täter gesehen haben. Vermutlich haben sie ihn nicht gesehen, denn ansonsten hätte man ihn anhand der Phantomzeichnung schnell finden müssen. Soweit ich das in den Berichten gelesen habe, hat die Polizei nicht einfach Plakate mit dem Bild aufgehängt, sondern sie hat in einem gewissen Umkreis wegen der Phantomzeichnung in Haushalten vorgesprochen. Diese Bemühungen sind umsonst gewesen.


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Die Göhrde-Morde

03.12.2013 um 22:45
Zitat von bb37bb37 schrieb:Woher wußte der Täter, dass die Fahrzeuge der Pärchen auf dem Parkplatz des Försters in Röthen standen?
Da stelle ich nach wie vor die These auf, dass Täter + Paar1 / Paar2 sich vorher kannten (siehe mein Posting Seite 30) und gemeinsam in die Göhrde gefahren sind.
Als jeweilige Treffpunkte sehe ich Winsen (als möglich) und Bad Bevensen (als sehr deutlich!) an; die Abstellorte sind imo kein Zufall, sondern haben klaren Bezug zu den Opfern - in jedem Fall bei Paar2!

Ggf. steckt -neben einer sehr wahrscheinlichen Vertuschung- auch noch irgendein suspekt/krankes Ritual dahinter. Auf dieses Ritual komme ich in erster Linie immer und immer wieder deshalb, weil das 1-wöchige Rumfahren mit dem Tercel, bevor er in Bad Bevensen abgestellt wurde, so überhaupt nicht zu einer strukturierten Vertuschung passt.


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Die Göhrde-Morde

03.12.2013 um 23:53
@berndgeorge
hallo berndgeorge...,
wo kommt denn jetzt plötzlich die "Glatze" her?


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04.12.2013 um 00:01
@AngRa
ja, das wäre eine Möglichkeit! Wenn er aus der Nähe kam, dann wird ihm der Parkplatz und Abstellort bekannt gewesen sein. Da wird es wohl nicht viele Möglichkeiten geben. Ansonsten läßt sich mit Waffengewalt so etwas natürlich auch erzwingen...keine Frage

@Mc_Manus
ja, die These ist mir bekannt, kann mich jedoch aus folgenden Gründen nicht damit anfreunden:

- Risikoreich für den Täter tagsüber auf mögliche Zeugen zu treffen, die ihn mit den Pärchen zusammen beim Einsteigen, Fahrt, Aussteigen und im Wald sehen könnten. Er konnte schließlich nicht vorab wissen, welchen Verlauf und welche Umstände der Tattag nimmt.

- eine Kontaktaufnahme via Annonce sollte im Nachhinein von der Polizei ermittelbar sein, denn es muß folglich ein Schriftverkehr stattgefunden haben.

- Rückverfolgung der Telefondaten(?)

- Im Wald konnte er sich frei und unentdeckt bewegen, fernab der zivilisierten Welt

Okay, der Täter ging ein erhebliches Risiko im Nachhinein der Taten ein, da er sich mit den FZ der Opfer bewegte...hier tendiere ich jedoch in Richtung Nachtfahrer, um möglichen Zeugenblicken zu entgehen. Entscheidener Grund hierfür: ABLENKUNGSMANÖVER und TÄUSCHUNG
Das zweite Pärchen traf sich heimlich und sollte dann zu ihrem Liebesglück noch einen zusätzlichen heimlichen Liebhaber treffen...das macht die Sache in meinen Augen nicht so ganz rund, daher glaube ich eher an die Motivlage, so wie @AngRa es beschrieben hat.

@geofindefuchs
Guckst Du hier....

Wikipedia: Glatze


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Die Göhrde-Morde

04.12.2013 um 00:04
@Mc_Manus
Die Frage ist generell sehr schwer zu beantworten wenn man bedenkt das es nur einen offiziellen Parkplatz in nähe von Kellerberg gibt


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04.12.2013 um 00:06
@bb37
danke, das erklärt alles


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04.12.2013 um 00:09
Jetzt bin ich aber gespannt...


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Die Göhrde-Morde

04.12.2013 um 00:55
@AngRa
"Ich halte es beim Täter für möglich, dass er eine bürgerliche Existenz hat, d.h. dass er verheiratet ist bzw. in einer Partnerschaft lebt und dass ihn dieser Umstand auch entlastet hat..."

Es mag natürlich sein, dass du Recht hast, begründen kann ich meine These auch nicht, es ist es eher ein Bauchgefühl, warum ich daran nicht unbedingt glaube(n will).
Keine Frage, in der Vergangenheit hat es ja auch immer wieder (pädophile) Triebtäter gegeben, die ihre Triebe über viele Jahre hinter einer bürgerlichen Existenz zu kaschieren wussten.
Hier ist die Sachlage aber m.E. ein wenig anders, wenngleich ja nicht einmal das sexuelle Motiv von den Ermittlungsbehörden eindeutig verifiziert werden konnte.
Im Wald Pärchen zu ermorden, ich kann mir nicht helfen, aber da stelle ich mir eher eine schwer gestörte Persönlichkeit vor, möglicherweise jemanden, der Menschen im Allgemeinen hasst oder ablehnt, vielleicht auch aufgrund schlechter persönlicher Erfahrungen in der Vergangenheit, gefühlskalt, jegliche Bindung negierend, leicht reizbar, in der Vergangenheit mit Mitmenschen / Nachbarn aneinander geraten, cholerisch, eventuell sogar in freiwilliger Selbstisolation lebend, auf körperliche und psychische Distanz fixiert (evtl. körperlich bewusst ungepflegt). Möglicherweise auch herrührend aufgrund irgendeines körperlichen Gebrechens, eines äußerlich erkennbaren Makels, der ihn auf andere zeitlebens abstoßend wirken ließ. Dieser, ich nenne es einmal Schutzraum Wald, in dem er seine Taten begeht, spricht dafür, dass der Wald (vielleicht sogar die Göhrde im Speziellen) für ihn eine besondere Bedeutung gehabt haben muss; sei es, dass er sich den Wald als ein Art persönliche Flucht aus der Realität betrachtete, in dem er immer wieder stundenlang umherspazierte, Tiere beobachtete, einfach seine Zeit in der Einsamkeit verbrachte oder gar als Jäger instrumentalisierte. Vielleicht sah er diesen Schutzraum bedroht im Besonderen durch Pärchen, da er diesen die Liebe zur Authentizität der Natur absprach, ihnen indirekt unterstellte, sie würden den Wald für Flirts, Liebesspiele oder auch nur belanglose Freizeitaktivitäten "missbrauchen". Ich schließe nicht aus, dass er Paaren, die in seinen Augen den Wald respektierten, etwa indem sie Beeren oder Pilze sammelten, deswegen nie etwas angetan hätte.
Nicht ganz ausschließen möchte ich auch, da ich davon ausgehe, dass wir es eher mit einem älteren Täter (45 - 60) zu tun haben, dass irgendwelche Kriegstraumata (nicht zwangsläufig als Soldat, eher Flucht & Vertreibung, Flucht vor Bombardements in die Wälder o.ä.) in der Vita des Täters eine Rolle spielen.
Ich weiß nicht, ob ich hier statistisch richtig liege, es ist möglicherweise, wie so oft, eher einem Bauchgefühl entsprungen, aber ich habe das Gefühl, dass es früher mehr gesellschaftliche Außenseiter gab, Menschen am Rande der Gesellschaft, als Einsiedler auf einem Gehöft in ihrer eigenen Welt lebend, über die jeder sagte, "der xy, der hat doch ne Macke".
Beruflich eventuell unabhängig, möglicherweise keiner Beschäftigung mehr nachgehend, Frührentner, sich seine Zeit frei einteilen könnend, eher ärmlich in seinen persönlichen Verhältnissen, evtl. dem Alkohol zugeneigt, mit mehreren Tieren (Hunden) lebend, wenn arbeitend, dann freischaffend / selbständig, etwas wie Kunstschreiner, Restaurateur o.ä..
Zudem bin ich mir sicher, dass der Täter sowohl vor der ersten Tat als auch zwischen beiden Taten immer wieder in diesem Wald unterwegs war; der Frühsommer 89 war in dieser Gegend bekanntlich heiß und trocken und bis zur Entdeckung der Leichen des Hamburger Ehepaares war er sicher durchaus frequentiert.
Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, ob der Mann mit dem Leinenbeutel wirklich als Täter in Frage kommt, ich weiß es nicht. Wer meldet sich in dieser Situation schon, wer geht schon freiwillig zur Polizei und sagt "ich bin der Gesuchte auf dem Phantombild, aber ich war es nicht", gleichwohl wissend, bestenfalls verhört und freigelassen und anschließend ggf. observiert zu werden, bei Nachbarn und im Ort als Tatverdächtiger zu gelten, schlechtestenfalls angeklagt zu werden, im Gefängnis zu sitzen, als Täter abgestempelt zu werden und allerschlimmstenfalls unschuldig verurteilt zu werden.


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Die Göhrde-Morde

04.12.2013 um 01:39
Ich finde Deinen Beitrag über Menschen, zu denen Du anscheinend nie selbst gehört hast, sehr interessant und positiv


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Die Göhrde-Morde

04.12.2013 um 01:56
Den Göhrdemörder in diese oder jene gesellschaftliche Richtung zu drängen halte ich für unklug bei dem Wissen der heutigen Zeit, allein das er sehr wohl noch leben und uns allen begegnen könnte


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Die Göhrde-Morde

04.12.2013 um 02:01
Der Täter war sehr intelligent, nur warum hat er diesen Fehler gemacht und ist Tage lang mit dem Auto noch rum gefahren, das passt einfach so nicht ins Bild finde ich.
Vielleicht war er ein Alkoholiker zu dieser Zeit, falls der Täter noch lebt muss man eben genauer hinsehen auch heute noch, ich glaube kaum das man so krank sein kann 4 Menschen brutal ermorden und dann weiter leben als wäre nichts.
Ein normaler Mensch verkraftet so etwas nie, also muss er krank sein vielleicht in Behandlung irgendwo wegen Burn Out oder Ähnliches.


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Die Göhrde-Morde

04.12.2013 um 02:33
@Nightshot
Der Täter war sehr intelligent und hat nur den Fehler begangen irgendwelche Menschen bestialisch hinzurichten? Saufe selber sehr viel und gern(Gwyneth P. ist mein Vorbild) aber unbekannte unschuldige Menschen zu metzeln und eine Schar von ewig leidenen Opferangehörigen zu hinterlassen habe ich noch nicht und werde ich auch nicht bringen.


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Die Göhrde-Morde

04.12.2013 um 03:06
@geofindefuchs

"Den Göhrdemörder in diese oder jene gesellschaftliche Richtung zu drängen halte ich für unklug bei dem Wissen der heutigen Zeit, allein das er sehr wohl noch leben und uns allen begegnen könnte"

Naja, etwas anderes machen die sogenannten Profiler auch nicht. Sie schließen, wenngleich psychologisch sicher fundierter als meine Wenigkeit, aufgrund seiner Handlungsmuster, Vorgehensweise, Opferauswahl, des Tatorts etc. auf bestimmte Verhaltensmuster des Täters, Charaktermerkmale etc.
Die Möglichkeit, ihm zu begegnen, halte ich für überschaubar. :)
Wenngleich ich nicht ausschließen mag, das gilt genauso für andere Täter bei anderen Tatkomplexen, dass er, sofern des Internets bewandert, hier hin und wieder mitliest oder zumindest mal vorbeigeschaut hat.


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Die Göhrde-Morde

04.12.2013 um 03:25
@LASK
glaube ich nicht ganz: zumindest im Göhrdefall können die Profiler auf die in 24 Jahren angesammelte Kraft und geballte Kompetenz und Erkenntnis von Herrn KOK W. und seinem Team zurückgreifen...
als Göhrde Täter würde ich also besser das Wasser im Arsch halten und zusehen das ich Land gewinne...


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Die Göhrde-Morde

04.12.2013 um 08:38
@LASK

Ich sehe den Göhrde-Mörder inzwischen nicht mehr als Täter, der die Pärchen getötet hat um zwanghaft einen sexuellen Trieb zu befriedigen.

Folgende Gründe möchte ich dazu anführen:

Wäre ein sexueller Trieb der Grund für seine Taten, dann hätte er nach zwei Morden nicht aufhören können, sondern er hätte trotz des immer größer werdenden Risikos auf Entdeckung zwanghaft weiter machen müssen, weil es ihn dazu getrieben hätte und sein Verstand diesen Trieb nicht hätte beeinflussen können. Es gab aber keine weiteren Morde dieser Art in der Göhrde und auch nicht in anderen Gegenden. Wenn ein Morden in der Göhrde nicht mehr möglich war, weil niemand sich mehr in den Totenwald gewagt hat, dann wäre ein solcher Täter auf andere Gegenden ausgewichen um den Trieb zu befriedigen. Von mangelnder Ortskenntnis und dem damit verbundenen größeren Entdeckungsrisiko hätte er sich nicht abhalten lassen.

Dass es keine weiteren Morde mehr gab, weil der Täter tot war, glaube ich auch nicht mehr. Der Suizid eines Mannes, der in der Nähe des Tatortes gewohnt hat ( wovon ich ausgehe) wäre aufgefallen, weil in der Göhrde alle durch die Taten sensibilisiert waren und nicht wenige haben vermutlich damit gerechnet, dass ein Täter mit einem solchem Maß an Schuld nicht leben kann und Suizid begeht. Die Polizei hätte solche Fälle eingehend untersucht.

Ein zeitnaher natürlicher Tod ist noch unwahrscheinlicher ( die Tatausführung, das Verbringen des ersten Paares vom Tatort zum Fundort war mit Kraftanstrengung verbunden, was Gesundheit voraussetzt) und ebenso eine Aufnahme in einer psychiatrischen Einrichtung, denn die war auch schon 1989 zeitlich begrenzt auf ca. 6 Wochen. Danach wurden alle als geheilt entlassen. Die Zeiten waren längst vorbei, wo jemand auf Dauer in einer psychiatrischen Einrichtung quasi weggesperrt werden konnte. Dauerhafte Aufnahmen in einer geschlossenen forensischen psychiatrischen Einrichtung sind nur per Gerichtsurteil möglich und hinterlassen somit Spuren. Das hat die Polizei sicherlich auch alles untersucht.

Insbesondere die Auffindesituation des zweiten Opferpaares ( in angekleidetem Zustand) auf dem Boden liegend und wie bei einer Hinrichtung getötet (die Frau an den Füßen mit Leukoplast gefesselt, so dass die Beine eng zusammen waren) spricht mE eindeutig gegen einen sexuellen Bezug. Ein sexuell motivierter Täter hätte zunächst den Mann getötet und die Frau dann gezwungen sich auszuziehen, um sich wie auch immer sexuell abreagieren zu können. Das erste Opfer-Paar war mE zufällig nackt (Mann) bzw. leicht bekleidet ( Frau), weil sie sich gesonnt haben. Das alles sieht nach Strafaktion und auch nach Abschreckung aus. Der durchgeschnittene BH, wenn es ihn denn gegeben hat, war mE ein Ablenkungsmanöver.

Auch ein Mann, der eine unauffällige bürgerliche Existenz hat, kann brutale Morde begehen, wie wir vom sog. Hammermörder her wissen.

http://www.landesarchiv-bw.de/web/45446

Er hat Menschen brutal ermordet, weil er zur Ausführung von Raubüberfällen ihre Autos nutzen wollte. Durch die Raubüberfälle wollte er an Geld kommen um seine finanziellen Probleme zu lösen. Man sieht also, dass ein Mann, der ansonsten unauffällig als treusorgender Familienvater gelebt hat, zu solchen Taten fähig war.


Beim Göhrde-Mörder sehe ich, wie schon ausgeführt, als Motivation den Hass auf Pärchen, die sich heimlich im Wald treffen, weil sie ihre Partner hintergehen. Ein solcher Hass kann sich mE nur entwickeln, wenn jemand so etwas in seinem Leben erlebt hat ( kann auch nur subjektiv so gewesen sein wegen Eifersucht etc.) und darunter gelitten hat. Einzelgänger erleben solche Phasen nicht und kennen solche Leiden nicht. Daher gehe ich auch eher davon aus, dass der Täter keiner war. Vielleicht sollten die Morde auch Warnschüsse an die eigene Partnerin sein. So nach dem Motto: Pass nur auf was Du in der Göhrde treibst! Wenn Du dort weiter herummachst kommt der Göhrde Killer auch zu Dir!

Es bleibt natürlich alles spekulativ. Aber es stimmt schon, dass auch Profiler an sich nur Schlüsse aus dem Vorgefundenen ziehen. Sie haben aber natürlich den Vorteil, dass sie Tatortbilder vom zweiten Paar gesehen haben und dort mehr heraus lesen konnten. Auf einen sexuellen Bezug mochten sie sich allerdings auch nicht festlegen.


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Die Göhrde-Morde

04.12.2013 um 11:00
@Nightshot

ja, das ist eine gute Frage, wie ein Täter Morde verkraftet, die er begangen hat. Offensichtlich merkt man es einem Täter nicht an, auch wenn die Tat erst wenige Stunden zurückliegt.

Der Mörder des kleinen Jakob von Metzler hat den Jungen getötet, weggeschafft und war dann bei seinem Eltern zum üblichen Kaffeeklatsch am Freitagnachmittag. Der Mörder von Karen und Clara Gaucke hat nach der Tat in Hannover mit Freunden Fußball geguckt und danach ist er zu seiner neuen Freundin ins Bett gestiegen. Das sind nur mal so einige Beispiele. Mir ist es unverständlich wie so etwas möglich ist, aber offensichtlich ist es kein Einzelfall.

Ich gehe davon aus, dass das über einen Verdrängungsmechanismus möglich ist. Hinzu kommt, dass der Täter möglicherweise die Überzeugung gewonnen hat, dass die Opfer den Tod verdient haben.

Der Mörder von Timo Rinnelt hat sich damit gerechtfertigt, dass der Junge wie ein kleines Schwein aussah und hinter jedem her geschnüffelt hat, sich ausschließlich um Sachen gekümmert hat, die ihn nichts angingen.Ich könnte mir vorstellen, dass der Göhrde Mörder die Taten vor sich selber damit gerechtfertigt hat, dass es um die Opfer nicht schade war, weil sie heimliche Liebesverhältnisse hatten oder sich unmoralisch / schweinisch (nackt) in der Öffentlichkeit präsentiert haben. Als positives Ergebnis seiner Taten hat er es vielleicht noch verstanden, dass aufgrund seiner säubernden Eingriffe die Göhrde von solchem Gesindel verschont geblieben ist.

Damit mag der Täter zumindest zeitweilig sein Gewissen beruhigen können. Ich glaube aber, dass es nicht permanent möglich ist und dass es immer wieder mal Phasen gibt wo der Täter ins Grübeln kommt und er so etwas wie ausgleichende Bestrafung fürchtet. Damit meine ich nicht mal, dass er sich primär davor fürchtet gefasst zu werden, also keine Strafe im rechtlichen Sinn. Diese Gedanken werden dann schnell wieder beiseite geschoben, sie kehren aber immer wieder zurück.


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