@MaggieONochmals zu den von Dir angesprochenen Zweifeln an der Zeitgleichheit.
Ich verweise in diesem Zusammenhang auf einen früheren Beitrag von mir vom 23.2.2014 9.30 Uhr:
"
@Strandschwalbe@BoccerWir haben hier uns ja schon vor einiger Zeit die Frage gestellt wieso die Polizei von Zeitgleichheit zwischen Auffindung der ersten Leichen und der zweiten Tat ausgeht.
Aufgrund von rechtsmedizinischen Untersuchungsergebnissen ( wie in der SZ angegeben) können sie zu dieser Annahme nicht gelangt sein, da derart genaue Zeitangaben nach einer längeren Liegezeit nicht möglich sind. In einem zeitnahen Zeitungsbericht war außerdem aufgrund der Obduktion eine andere Zeitspanne für die Tat angegeben worden.
Im Hamburger Abendblatt vom 29.7.1989 war zum Tatzeitpunkt des zweiten Mordes folgendes zu lesen:
"Die Obduktion der Leichen ergab am Freitag: Das Paar ist vor ein bis zwei Wochen getötet worden, der Mann wurde gewürgt und erschossen, die Frau erschlagen."
Da die Leichen am 27.7.1989 gefunden wurden und der 29.7.1989 ein Samstag war, muss die Obduktion der zweiten Opfer am Freitag, dem 28.7.1989 erfolgt sein.
Nach den rechtsmedizinischen Untersuchungsergebnissen sollte die zweite Tat daher im Zeitraum vom 14. bis zum 21.7.1989 begangen worden sein, also einige Tage nach Auffindung der ersten Opfer. Davon dass die Temperaturverhältnisse ( Hitze) die damals in der Göhrde geherrscht haben im Rahmen der Obduktion berücksichtigt worden sind, gehe ich aus, denn das ist Standard.
Ich nehme daher an, dass Staatsanwaltschaft und Polizei ihre Annahme der Zeitgleichheit alleine auf die in der Zeitung ( Hamburger Abendblatt vom 29.7.1989) erwähnte Zeugenaussage stützen:
"Seit dem 12. Jull waren Ingrid Warmbier und Bernd-Michael Köpping vermißt worden - dem Tag, an dem die Pollzei die Leichen des Ehepaares Reinold fand. Frau Warmbier war zuletzt am Nachmittag beim Verlassen der Klinik "Kieferneck" in Bad Bevensen gesehen worden. Mit ihrem Mercedes fuhr sie davon."
http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1989%2Fxml%2F19890729xml%2Fhabxml890709_3925.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1989%2Fpdf%2F19890729.pdf%2FASV_HAB_19890729_HA_003.pdfZeitangaben in Zeugenaussagen sind oft sehr ungenau. Zeugen können sich darüber irren, wann sie eine Person, die sie an unterschiedlichen Tagen immer wieder mal gesehen haben, zum letzten mal gesehen haben. Das muss man mE auch bei der letzten Sichtung von Frau W. berücksichtigen.
Da die Polizei die Zeitgleichheit so hervorgehoben hat und auch noch das Schussexperiment durchgeführt hat, nehme ich an, dass es übereinstimmende Zeugenaussagen dahin gibt, dass Frau W. und Herr K. zuletzt am 12.7.1989 gesehen worden sind. So ungefähr korrespondiert diese Tatzeit auch mit dem Obduktionsergebnis.
Anhaltspunkte, dass die zweiten Opfer vor dem Auffinden der ersten Opfer getötet worden sind, kann ich nicht erkennen, zumal nach dem Obduktionsergebnis eher noch ein späterer Tatzeitpunkt möglich erscheint."
Beitrag von AngRa (Seite 105)Im Zeitungsbericht vom 29.7.1989 war auch zu lesen, dass Frau W. zuletzt am Nachmittag des 12.7. 1989 beim Verlassen der Klinik gesehen wurde. Das scheint die entscheidende Aussage gewesen zu sein. Womöglich wurde sie dort von Zeugen um 15 Uhr gesehen und die spätere Angabe im Wurfzettel bezieht sich auf diese Zeugenaussage.
Nach alledem kann man mE es schon als gesichert annehmen, dass Leichenfund der ersten Opfer und zweite Tat sich am 12.7.1989 ereignet haben, was ich als merkwürdigen Zufall erachte.
Ich habe in meinem vorherigen Beitrag versucht eine andere Erklärung als den Zufall für das zeitliche Zusammentreffen zu finden und sie auch als spekulativ gekennzeichnet.
Dass gerade
@berndgeorge sich über die Spekulation so aufregt, kann ich nicht recht nachvollziehen, denn ich habe seine ausführlichen Spekulationen über die erotischen Vorgänge im Wald in den letzten Monaten auch zur Kenntnis genommen.
Es sind hier bis auf wenige gesicherte Fakten alles Spekulationen. Die Polizei hat in Zeitungsberichten nichts anders verlautbart, als dass es viele Hypothesen und wenige Fakten gibt.