Palio schrieb:Die Umstände des Briefes sprechen doch eine eindeutige Sprache ...auf die Rückseite einer Führerscheinkopie mit Bleistift gekritzelt Ich verstehe echt nicht, für was man das sonst hält, wenn nicht für die letzten Worte eines Suizidenten.
Ich hab mich mal beeindrucken lassen von all den Leuten die sich hier im thread gestern so zusammengefunden haben, die da meinen, MH muss sich im Wald umgebracht haben, und wollte das mal glauben.
Zum Brief: WENN man davon ausgeht dass MH sich dort im Wald das Leben genommen hat, und und das sollte ein Abschiedsbrief sein, die einzige Message, die man findet, dann liest man den als Ausdruck eines Depressiven, der an seinem mangelnden Selbstwert, Versagen, und Frustration über die eigenen Emotionen an Verachtung gegenüber der Ex leidet, welche sie ihm durch ihre Entscheidung mit der Scheidung vermittelt bzw. provoziert hat. Es hat mich veranlasst, mir sogar darüber den Kopf zu zerbrechen, was denn der auch für gesundheitliche Probleme, die sich möglicherweise auch auf die Hirnchemie auswirken (sodass man depressiv-suizidal wird), gehabt haben könnte, dass er keinen geeigneten Job fand angeblich. Denn das war ja für die Ex zumindest der wesentliche Stein des Anstosses, auch erst nachdem das Kind da war.
Was mich aber auffallend an dem "Brief" störte oder irritierte: Dieser Text, der schwer leserlich auf irgendeine Rückseite gekritzelt wird mit Bleistift. Und Ausdrücke von "fette Knete angeschleppt" bis "Scheisse..." vom Herrn Akademiker der Germanistik, der ja immer so Wert gelegt hat auf überlegten, guten Ausdruck... einen Text, den dann die halbe Welt zu sehen bekommen kann - wie wir hier- , wenn der vermeintliche Selbstmörder ja angeblich sein ermordetes Kind absichtlich so versteckt, dass es vermisst bleibt.
Das passt doch nicht!
Warum hat er als einer der seinen Siuzid plant nicht ein anständiges Blatt Papier genommen, und mit einem ebensolchen Schreibgerät sich an seinen Tisch gesetzt um gut leserlich und überlegt einen Abschiedsbrief zu schreiben, und den dann dort auf dem Tisch liegen gelassen?!
Der Satz mit dem der "Brief" beginnt, gibt den Hinweis: "EIGENTLICH wollte ich dir NICHT MEHR schreiben... "
EIGENTLICH wollte er mit DER EINEN MESSAGE DAVOR sich begnügen: Wo er, bevor er zum Bahnhof eilend seinen Wohnort Offertsheim hinter sich lässt Richtung Ausland mit dem Kind, dort noch schnell einer Person auf der Straße, von der er annimmt, dass sie die lokalen Nachrichten mitbekommt, in genügend aggressiver Weise (damit sie's auch ernst nimmt), sagt: "Melden Sie das der Polizei: Ein Vater darf doch mit seinem Sohn verreisen... wenn er dann 18 ist, soll er selbst entscheiden wo und wie er lebt..." !
Dann ging es weiter vor dem Verlassen des Landes, da die Vermissten-Anzeige der Mutter unmittelbar drohte, noch schnell in den Schwarzwald, um dort für die Beschäftigung der Kripo vorzusorgen, dort wo er sein Auto stehen lies. Und da dachte er nochmal an die Ex, und jetzt tat sie ihm doch leid, das schlechte Gewissen meldete sich, und er merkte dass da doch noch Gefühle für sie zu spüren sind zum Abschied. Und er beschloss noch schnell auf dem einzigen Stück Papier, das er bei sich hatte, ein paar Zeilen zu kritzeln. So vermittelt er ihr einige "leider" -Argumente als Rechtfertigung schnell bei der letzten Gelgenheit. Das wesentlichste ist der heftigste Satz: "Scheisse... viel zu sehr". Es war Felix, welcher wohl der wichtigste Grund war, leider - für die Ex. Und dass er genug hatte davon, sich in D um so einen Job zu bemühen wie der Ex vorgeschwebt wäre.
Was er nicht bedacht hat, ja nicht wissen konnte, was alles schief gehen wird - a) Die Zeugin geht zwar zur Polizei. Aber die Polizei in Offertshausen nimmt ein Missverständnis eines Datums bei der Zeugenaussage zum Anlass trotz Vermisstenanzeige der Mutter einfach: NICHTS zu tun; und Michael H. wird Opfer eines Überfalls oder Unfalls und wird statt mit dem Kind zusammen ins Ausland zu verschwinden, später tot in die Nähe seines Autos gelegt - viel später, denn die Leiche im Wald war sieben Wochen nach seinem Versterben völlig sauber.