Coldcases schrieb:Da er nach dem Sturz noch gelebt haben dürfte
Da müsste er aber Hämatome gehabt haben, oder Blut in der Lunge.
Er war doch informiert, wie man sich effektiv das Leben nimmt. Einerseits wollen da manche behaupten, es wären Bücher über Suizid direkt auf seinem Bett gelegen (schon, aber im Bücherregal) - ich glaube, dass er da anderes auf sein Bett gelegt hätte, wenn er sich aus dem Leben verabschieden wollte - , und andererseits soll er dann angeblich nicht gewusst haben, wie man sich am besten umbringt. Sanft im Sinne von angenehm würde ich das nicht nennen, wenn man in der Kälte darauf wartet, dass man an oder mit seinen Brustverletzungen stirbt.
Und das geht nicht an Coldcase, weil das ja sinnlos ist -
Auch wenn er Schwächen hatte in seiner Persönlichkeit, oder aufgrund seiner Lebenseinstellung und seines Glaubens Probleme mit der Gesellschaft und seinem Leben darin zurecht zu kommen, was irgendwie fast logisch ist. - Mit seiner Orientierung hat er seinen Jungen nicht umbebracht, auch nicht im Falle seines Suizids. Es ist eben eine Sache, für sich die Konsequenz zu ziehen, wenn man keine gute Lösung für sein Leben mehr sieht, v.a. wenn der Seratonin-Level mitspielt oder drogenartige Medikamente. Es ist aber eine andere Sache, über Leben und Tod seines Kindes zu entscheiden; und das ist eine Frage des Glaubens und der Weltanschaung, und ich glaube seine einschätzen zu können, weil ich (im Gegensatz zur Mehrheit hier) viele Menschen kennengelernt habe im Leben, die so ticken. Jemand der sein Umfeld im "Lichtnetz" hat, und glaubt, es bringt schlechtes Karma, eine Maus in der Wohnung zu töten, der ist überzeugt, dass er nach einem erweiterten Suizid im nächsten Leben als Behinderter geboren wird, und die Seele des Kindes wiederkommt, um sich bei ihm auf unangenehme Art zu revanchieren. Ich hoffe, MH war zu intelligent (genug Kontrolle des Denkens über die Emotionen), um in einem emotionalen Affekt so weit gegen seine Überzeugung zu gehen. Die einzige Erklärung für so eine Art Suizid wäre bestenfalls, dass er eben entsprechend seines Glaubens fand, man solle sich selbst nicht das Leben nehmen, und daher hoffte es zu schaffen, einen Unfall im Wald zu provozieren, auf dass es nur noch ein halb Selbstmord/ halb Unfall wäre. Aber eigentlich ist Erfrieren ohne Jacke in der Umgebung (wo war die eigentlich?! im Auto ja auch nicht!) ja auch bereits ein Suizid. Ich habe von einem einzigen Fall einer spirituell orientierten Person gehört - die hatte in ihrer (blutsverwandten) Familie durch genetische Schwäche eine depressive, suizidale Neigung, und war in eine chron. physisch-kranke Lebenssituation gekommen. Seit einem Jahrzehnt Kinderlos geschieden. Sie hat zuerst gehungert, und sich dann, nachdem sie alles vorher verkauft hat, also alles vorbereitet, ins Freie bei Minusgraden im Trauergewand schlafen gelegt, sodass es keinen Zweifel bei ihrem Umfeld hinterlassen hat.
- Aber ich glaube, der "Unfall" von MH passierte indoor (nicht fertig angezogen) und bezweifle sehr, dass er den beabsichtigt hat. Ich kann mir vorstellen, dass niemand wirklich es beabsichtigt hat, außer es war ein beabsichtiger Raubmord (Geld oder Kind), vielleicht von Junkies oder Obdachlosen, weil er sich aus Kostengründen in diesen Tagen in so einem Umfeld aufgehalten hat. Aber ich kann nicht glauben, dass MH sein Kind getötet hat.