drdr schrieb:Einen Beitrag zu verfassen fällt mir schwer, ich denke dass auch Angehörige hier mitlesen und es doch den Anschein erwecken könnte, dass sich Leute zum Zeitvertreib mit deren Schicksal beschäftigen (aufgelöst wird diese Verbrechen hier wahrscheinlich nicht).
Vielen Dank für deinen erhellenden Beitrag.
Mir fiel der Thread auf, weil hier zu Beginn ganz sachlich, streng am Fall, diskutiert wurde. Ohne das sonstige Gezicke.
Anjas Schicksal rührt mich sehr an, bin im gleichen Alter. Es wurde ja nicht nur ihr Leben grausam zerstört, sondern auch das der Familie, auch das der Schwester.
Ich kann sehr gut verstehen, dass die Mutter nicht weichen möchte. Aber ich glaube, dass sie damit sich selbst viel mehr schadet als dem feigen Mörder.
Es muss schrecklich sein, wenn man glaubt, der Täter wohne in unmittelbarer Nachbarschaft und es gebe möglicherweise Leute, die etwas wüssten, aber damit aus Angst vor falscher Verdächtigung und mit Rücksicht auf das nachbarschaftliche Verhältnis hinter dem Berg halten.
Und dann ist es ja so, dass die Gesellschaft erwartet, dass man es dann irgendwann mal gut sein lässt. Und wenn man das nicht kann, wird man wahrscheinlich zum Außenseiter, weil die Muckensturmer Gesellschaft nicht permanent an das Unrecht erinnert werden möchte und weil sie ihren Frieden haben möchte und nicht den oder jenen verdächtigen möchte.
Die Mutter hat mein volles Mitgefühl. Und die Schwester hatte nach diesem Verbrechen sicher auch nichts mehr zu lachen.
Wenn dieses Verbrechen nur aufgeklärt werden könnte, hätte die Familie sicher wenigstens ein Stück ihres Lebens zurück. Dann könnte die Mutter loslassen.