Sherlocke schrieb:War der Anrufer männlich? Weißt du mehr darüber?
(Zitat) : " Das Warten hört nicht auf. Fast drei Tage warten sie, bis am Montagvormittag das Telefon klingelt. „Ihre Tochter ist tot“,sagt jemand, der sich nicht mit Namen meldet und einfach auflegt. Wenige Minuten später steht der Leiter der Sonderkommission in der Türe und bestätigt, dass Anjas Leiche in einem Gemüsebeet wenige Meter vom Fußweg zum Muckensturm entfernt gefunden worden ist"Aus dem "Artikel "Wendepunkte", gleich im ersten Beitrag des Threads verlinkt. Ich vermute,eine Frau wäre explizit erwähnt worden.
inspektor schrieb:Was ich schlimm finde, ist, dass die Aicheles anscheinend noch von einer kleinbürgerlichen, nicht sehr mitfühlenden Nachbarschaft umgeben waren. Aber es passt zu Württemberg. Da gilt das Opfer oft als selber schuld. "Was muss des Mädle au no nachts underwägs sei?" Und Gehässigkeit ist weit verbreitet.
Ich weiß ,was du meinst und vermute,daß die schwäbische Mentalität diesbezüglich in der Tat anders als in anderen Regionen ist. Allerdings waren die Zeiten anders,viele kümmerten sich nur um ihre eigenen Belange,Wörter wie "Zivilcourage" waren nicht nur in der Region Stuttgart unbekannt.
Nachdem du die "Mädchenmorde auf den Fildern " erwähntest,bin ich auch noch mal über den Fall der 9jährigen Sabine Hammerle gestolpert,auch wenn der nicht dazu gezählt wurde.
Ein noch nicht so alter Artikel sagt,daß damals "der ganze Stuttgarter Westen" bestürzt war. Fand ich erstaunlich,daß nicht die ganze Stadt erwähnt wurde.
Eine Zeugin hatte von einem Fenster aus im wahrscheinlichen Täter-Fahrzeug "einen nackten Kinderkörper" liegen sehen. Ob sie direkt die Polizei anrief oder erst am nächsten Tag, als sie las,daß tatsächlich ein Kind vermisst wird, wurde nicht offensichtlich! Gruselig...
Sherlocke schrieb:Schon klar. Der Mantel ist auffällig. Sollte damals aber jeder sechste mit so einem Mantel herumgelaufen sein, würde sich das wieder etwas relativieren. Mehr wollte ich nicht sagen.
Ich versuche mich zu erinnern und mir fallen ziemlich knallige Jackets oder Blousons zu dieser Zeit ein, aber niemand, der in einer ungemütlich-stürmischen Nacht ganz in Weiß unterwegs gewesen sein könnte. Was nicht heißen soll,daß es sowas nicht gab,aber trotzdem ungewöhnlich. Und wenn die Person zusätzlich attraktiv war,hätte sie imo auffallen müssen, was bis 21:31 Uhr an der Haltestelle Kursaal auch der Fall war. Die 9 Minuten bis 21:40 Uhr ("Schrei im Weinberg") fehlen!
Sherlocke schrieb:Was ist daraus zu schließen, dass sie in der Tram nicht gesehen wurde? Zufall oder kam sie auf andere Weise nach Hause?
Gute Frage. Wenn sie auf andere Weise nach Hause kam und der spätere Täter hatte bereits eine Tötungsabsicht, warum entführt er sie nicht in einen Wald , sondern ermordet sie nur wenige Meter entfernt vom Haus eines der prominentesten Männern BaWüs?
Wenn er noch keine Tötungsabsicht hatte: warum fährt er sie nicht einfach bis kurz vor die Haustür,sondern parkt in der Pampa und man geht gemeinsam diesen Weg hoch?
Noch zu Sibylle
Sherlocke schrieb:Aber hieß es nicht, der Täter habe auf sie gewartet? Dann hätte er wissen müssen, wo sie hin möchte?
An der Stelle der Attacke wurden Zigarettenstummel gefunden,die auf ein Warten hindeuteten. Ärgerlicherweise wurden die DNA-Spuren schon zu einem Zeitpunkt verbraten,als mehr Material für die Bestimmung notwendig gewesen wäre. Weiteres Zuwarten auf noch bessere technische Möglichkeiten wäre hilfreicher gewesen.
Der wartende Täter war eine Hypothese meinerseits,als ich letzte Woche mal versucht habe,beide Taten in Zusammenhang zu bringen,was auch die 9 Minuten im Fall Anja hätte erklären können.
@inspektor ´s Theorie mit dem Kneipengänger und der Zurückweisung ist aber imo genau so wahrscheinlich.