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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

3.154 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungelöst, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

18.03.2019 um 10:32
Habs nochmal rausgesucht: Der Kommissar sagt nicht dass der Täter und sein Komplize identifiziert seien. Er sagt folgendes :
Ich war von Anfang an der Überzeugung, dass wir einen der beiden Täter überprüft haben. Wir haben alle Alibis im Muckensturm, einem sozial gehobenen Viertel in Stuttgart-Bad Cannstatt, überprüft. Ich bin überzeugt, einer der Täter wohnt da oben und Vater oder Mutter haben ihm ein falsches Alibi gegeben aus Angst, dass sonst ihre gesamte Existenz den Bach runtergeht. Auch als wir später die DNA auswerten konnten, sind wir nicht weitergekommen. Wir wissen, um 21.40 Uhr war die Tatzeit, weil man die Stimmen von zwei jungen Kerlen gehört hat. Dann kommt die Beseitigung der Leiche – wahrscheinlich durch den Vater. Wir sind überzeugt, dass Anja mindestens einen der Täter gekannt hat, sonst wäre sie nicht über den Weinberg mitgegangen. Trotzdem kommt man nicht weiter, obwohl man 160 Leitz-Ordner voll mit Spuren hat. Und jetzt sitzt hier ein alter Mann, der jede Sekunde in diesem Fall kennt, und ärgert sich immer noch.
In der aktuellen ZEIT Verbrechen ist ein Rechtsquiz. Dabei habe ich gelernt, dass der Vater, wenn er an der Tat selbst nicht beteiligt war, für die Hilfe bei der Beseitigung der Leiche nicht belangt werden kann. Möglicherweise war er sich dessen damals schon bewußt.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

18.03.2019 um 19:14
@ Ganoven_Ede:

Habs nochmal rausgesucht: Der Kommissar sagt nicht dass der Täter und sein Komplize identifiziert seien. Er sagt folgendes :
Ich war von Anfang an der Überzeugung, dass wir einen der beiden Täter überprüft haben. Wir haben alle Alibis im Muckensturm, einem sozial gehobenen Viertel in Stuttgart-Bad Cannstatt, überprüft. Ich bin überzeugt, einer der Täter wohnt da oben und Vater oder Mutter haben ihm ein falsches Alibi gegeben aus Angst, dass sonst ihre gesamte Existenz den Bach runtergeht. Auch als wir später die DNA auswerten konnten, sind wir nicht weitergekommen. Wir wissen, um 21.40 Uhr war die Tatzeit, weil man die Stimmen von zwei jungen Kerlen gehört hat. Dann kommt die Beseitigung der Leiche – wahrscheinlich durch den Vater. Wir sind überzeugt, dass Anja mindestens einen der Täter gekannt hat, sonst wäre sie nicht über den Weinberg mitgegangen. Trotzdem kommt man nicht weiter, obwohl man 160 Leitz-Ordner voll mit Spuren hat. Und jetzt sitzt hier ein alter Mann, der jede Sekunde in diesem Fall kennt, und ärgert sich immer noch.


Das ist mir neu - wo steht / stand das?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

19.03.2019 um 12:23
Danke! Habe von der Stuttgarter Zeitung nur alle Artikel nur bis 12/2016.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

19.03.2019 um 20:51
Ist nur die Frage warum die DNA nicht weitergeholfen hat?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

19.03.2019 um 22:18
Zitat von BellaNapoliBellaNapoli schrieb:Ist nur die Frage warum die DNA nicht weitergeholfen hat?
Von diesen in Frage kommenden Familienangehörigen, die sich gegenseitig Alibis gegeben haben, durften aus rechtlichen Gründen keine DNA-Proben genommen werden.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

20.03.2019 um 01:08
Kann mir jemand die Namen der damals leitenden Ermittler nennen?!


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

20.03.2019 um 03:35
Zitat von NaraiNarai schrieb am 13.03.2019:Weiss denn hier jemand wie man zu den ehemaligen Ermittlern Kontakt aufnehmen kann?!
Die sind alle längst in Pension.
Aber da Mord nicht verjährt kannst Du Dich mit Hinweisen immer noch an jede Polizeistelle wenden.
Zitat von NaraiNarai schrieb:Kann mir jemand die Namen der damals leitenden Ermittler nennen?!
Stehen alle in den hier im Thread verlinkten Zeitungsartikeln, mußt halt nachlesen.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

10.04.2019 um 12:57
Siehe Mordfall Brieger:
Nach so vielen Jahren bleibt von Mord oft nur verjährter Totschlag übrig...


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

05.06.2019 um 01:16
Oh je, soviel Information und Input...

Ich bin, obwohl aus dem Westen der Republik kommend,vor einiger Zeit eher zufällig auf den PDF-Artikel der „Stuttgarter Zeitung“ über „unaufgeklärte Fälle „verlinkt worden .

Da mich gerade die Schicksale der Sibylle und Anja berührt haben,hatte ich versucht,noch an weitere Informationen zu gelangen und bin letztenendes jetzt hier angekommen.

Vielleicht hat mein Interesse geweckt,daß wir altermässig gar nicht weit auseinander waren (Sibylle), die 80er in meiner Erinnerung durchaus noch gut präsent sind oder vielleicht,weil ich mich sogar noch dunkel an den „xy-Filmfall“ von 1988 zu „Muckensturm“ erinnern kann.

Nach Studium von ca. 2/3 dieses Threads würde ich gerne das Ein oder Andere loswerden:

Mein erster Gedanke, nachdem ich die Artikel zu beiden Fällen gelesen hatte, war: „ Die gehören ja sowas von zusammen....!“ und war erstaunt,daß die Ermittler das wohl auch mal in Betracht gezogen ,aber dann offenbar ziemlich schnell wieder verworfen hatten.

Aber wie hier im Forum bereits schon mal jemand bemerkt hatte: „ ...in diesen beiden (offensichtlich gutbürgerlichen) Teilen der Stadt passiert gefühlt vom Kriegsende bis in die 80er gar nichts, dann zwei Morde an praktisch identischen Zielpersonen innerhalb von vier Jahren nur ein paar Hundert Meter voneinander entfernt und und dann 25 Jahre wieder gar nichts ?“
Dieser Gedankengang scheint mir durchaus berechtigt-die erste Assoziation zu einem möglichen Zusammenhang war für mich neben der räumlichen Nähe die Schiene zur ev. Kirche (hier die Pfarrerstochter,dort der Konfirmanden-Club, auch das penible „Begraben“ im zweiten Fall,offensichtlich ganz in der Nähe des Elternhauses,könnte m.E. neben der Vertuschung auch einen religiös-rituellen Aspekt haben.
Da offenbar in beiden Fällen weder ein versuchter Raub noch ein sexuelles Motiv primär erkennbar ist,könnte diese scheinbare „Motivlosigkeit“ sogar als weiterer Zusammenhang gewertet werden.

Ich bin weder schlauer als die Polizei noch Psychologe und doch kann ich mir in beiden Fällen „Wut über eine Zurückweisung“ als mögliches Motiv vorstellen. Einem der laut Presse grausamsten Frauenmorde in der Geschichte NRW´s (Hagen,Januar 1979,“Bruni“) lag nämlich eben genau dieses Motiv zugrunde...

Vieles am Fall Anja erscheint mir seltsam und ich frage mich,ob das mögliche Täterprofil vielleicht nicht sogar kontraproduktiv war und die Ermittlungen in die entgegengesetzte Richtung gelenkt hat?

„Positiv besetzt“, „30-40 Jahre alt“,“ mit guten Ortskenntnissen in Siedlung bzw. Weinberg“...

Wenn ich richtig mitgelesen habe,ist Anja in der Woche ihres Todes gerade 17 geworden – ich frage mich,wieviele 30-40jährige Männer für ein gerade 17jähriges Mädchen „positiv besetzt“ sind?

Da fällt mir die Familie ein (Vater,Onkel,in ganz seltenen Fällen ältere Cousins), Lehrer,vielleicht der nette unmittelbare Nachbar,der die Familie jeden Sommer zum Grillen einlädt,Väter von Freundinnen und vielleicht Pastoren oder Leiter von kirchlichen Jugendgruppen,denn in den Achtzigern assozierte man mit „Kirche“ noch nicht mit negativen Dingen wie z.B. Mißbrauch“...

Wieviele Personen umschliesst dieser Kreis, 20, vielleicht 30? Dann noch die weitere Eingrenzung durch „Ortskenntnisse“ - hätte eigentlich eine Steilvorlage für die Ermittlungen sein können,war´s aber offenbar nicht,wie die DNA-Testungen Jahre später beweisen sollten..
Vielleicht wäre es tatsächlich sinnvoller gewesen, nach jemand „extrem negativ Besetztem“ Ausschau zu halten?

Nach dem Studium der zahlreichen Beiträge kämen für mich drei mögliche Szenarien in Betracht:

1.) Das Szenarium vom „negativ besetztem Täter“, wurde ja hier auch bereits diskutiert: Anja sieht beim Einfahren der langsam einfahrenden ersten Bahn (oder vielleicht schon an der Haltestelle) ein oder mehrere Personen,mit denen sie auf keinen Fall zusammen in der Bahn sitzen möchte. Vielleicht ein älterer Herr aus der Nachbarschaft,der sie immer so komisch anguckt,vielleicht Rabauken,von denen ihr bekannt ist, daß sie Personen,insbesondere Frauen,in öffentlichen Verkehrsmitteln schon einmal belästigt haben. Sie lässt die Bahn sausen,die Fahrt in der Folgebahn verläuft ruhig und unauffällig,deshalb fällt niemandem was auf. An der Bushaltestelle angekommen sieht sie diese Rabauken wieder ,da der betreffende Bus,wie ja bereits jemand herausgefunden hatte,nicht im „Muckensturm“ endet,sondern in den Folgestationen durchaus auch soziale Brennpunkte anfährt. Es gibt noch keine Handys und damit entfällt die Möglichkeit,mal schnell den Papa anzurufen ,der in zwei Minuten da wäre und sie abholt,so wie´s meine Kinder heutzutage mit Sicherheit tun würden. Sie entschliesst sich zum Gang durch den Weinberg,weil sie nicht glaubt,verfolgt zu werden,wenn sie einen Bogen um die Person oder die Truppe macht... Diese Theorie würde übrigens erklären,warum die DNA-Massentestung von Ziegelei-bzw. Siedlungsbewohnern erfolglos war. Möglicherweise wäre eine Auswertung in nur wenig erweitertem Radius zielführender gewesen.

2.) zweites Szenarium: sie hat tatsächlich neben dem Besuch der Konfirmanden-Gruppe noch ein kurzes Treffen mit ihrem vermeintlichen Schwarm eingefädelt,oder irgendwie eine Info erhalten,wo an diesem Freitagabend eine Möglichkeit bestünde,ihn zu sehen ,vielleicht durch ein Briefchen,über das sie schon den ganzen Tag sinniert hatte.Dafür könnte der relativ spontane Aufbruch von zu Hause sprechen.Diese Person war in der Tat in irgendeiner Art und Weise motorisiert,so daß niemand der anderen Fahrgäste der Bahn Anjas Anwesenheit bestätigen kann. Sie möchte aber nicht von Eltern oder Nachbarn gesehen werden,vielleicht weil diese Person tatsächlich deutlich älter ist und bittet,schon „unten an der Treppe“ rausgelassen zu werden und „vielleicht noch die paar Minuten zu Fuß“ hoch begleitet zu werden. Der Mann interpretiert die Aufforderung zum „Mondscheinspaziergang“ allerdings völlig anders und ein zu aufdringlicher Annäherungsversuch eskaliert....

3.) Drittes Szenarium ,und das wäre für mich die Tragischste aller Varienten. Anja fühlt sich durch das stattgefundene kurze Rendez-Vous vor der Haltestelle oder Tanzschule,wo auch immer, so beschwingt,daß sie die normal geltenden Vorsichtsregeln außer Acht lässt ! Wer frisch verliebt ist,fühlt sich stark und unangreifbar! Sie merkt,daß ihr die Zeit etwas davon gelaufen ist (wenn sie wirklich um 21:30 zu Hause sein wollte) und trifft auf dem dunklen Weg hoch zur Siedlung zufällig auf einen oder mehrere herumlungernde Typen,die die Gelegenheit nutzen wollen,aber nicht mit Widerstand gerechnet haben.


Und zum Abschluß kurz einige Gedanken zum „Hallo-Sager“ von der Haltestelle (und warum er möglicherweise nie gefunden wurde): ich fahre selbst täglich Bahn. Wenn ich mir vorstelle, auszusteigen und auf der andere Seite der Tür eine junge Frau ,bereit zum Einstieg,steht,kann es mehrere Gründe haben,warum sie mir auffällt: vielleicht weil sie hübsch ist,aber vielleicht auch,weil sie ungewöhnlich gekleidet ist. „ Hell-beige“-Farben (wie Mantel und Hose beschrieben wurden) passen möglicherweise eher in den Sommer als zu einem stürmischen Abend im März!
Der Zeuge (so wird es bei xy dargestellt) verlässt die Bahn,nimmt Anja wahr und hört im weitergehen,wie jemand „Hallo“ sagt. Da sich das aber freundlich und keinesfalls bedrohlich anhört,dreht er sich nicht mehr zum Sprecher um und geht weiter, hat 30 Sekunden später die Angelegenheit wieder vergessen. Als er in den nächsten Tagen hört,daß genau die junge Frau ,die er sah, einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist,geht er zur Polizei,die ihn natürlich direkt fragt,was ihm alles aufgefallen ist,jede Kleinigkeit zählt. Er denkt nach und erwähnt,ein „Hallo“ gehört zu haben! ----- Möglicherweise stand dieses „Hallo“ aber nie im Zusammenhang mit Anja! Möglicherweise hatte ein anderer Wartender jemand Aussteigenden wiedererkannt und diesen freundlich begrüßt. Da aber der Aufruf der Polizei demjenigen galt,der vermeintlich Anja kontaktiert haben soll (und den es gar nicht gibt!), fühlte sich niemand der Fahrgäste oder Wartenden der ersten Bahn angesprochen...

Da ist viel Spekulation dabei und wie gesagt,ich maße mir keineswegs an, daß irgendeine meiner Thesen der Wahrheit nahe kommt. Trotzdem erscheinen mir alle drei möglichen Varianten nicht so ganz unplausibel...


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

23.07.2019 um 20:10
Hallo zusammen.
Bin noch Neuling hier, allerdings nicht mehr so jung. Genauer gesagt nur ein Jahr Älter wie Anja es heute wäre....
Durch stöbern und rumschnüffeln war ich hier mal kurz in diesem Tread, nun habe ich fast alles durchgelesen.
Da ich aus einem Nachbarort komme und die ganze Gegend soweit gut kenne, grübel ich die ganze Zeit über diesen Fall. Ich bin mir nicht sicher dies damals ganz bewusst wahrgenommen zu haben, bzw. mit Sicherheit habe ich dies mitbekommen aber keine Erinnerung mehr.
Spekulieren werde ich nicht darüber, sind ja schon sehr viele interessante Thesen hier geschrieben worden.
Dieser Teil von Stuttgart - Bad Cannstatt war damals nie ne Gegend in der ich mich aufhielt oder Zeit verbracht habe. Allerdings eine wichtige Strecke auf dem Weg nach Stuttgart, als Nebenstraße aus Richtung Schmiden. Wo die Ziegelei stand und das ganze Areal aussah damals wurde ja schon sehr gut recherchiert.
Ich werde dort viell. mal die Tage hingehen mit meiner Kam im Gepäck.

Mfg


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

13.08.2019 um 07:23
Jesters Tear,
vielen dank für den guten beitrag! Ist ein trauriger Fall, Lösung dringend herbeigewünscht... es gab zu Beginn des Falles hier mal gute Recherche vor Ort (Armleuchter glaube ich), Hinweise auf zwei Bücher die zu dem Fall verfasst wurden (ist leider ominös geblieben, soweit ich weiß).


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

26.08.2019 um 16:42
@hesselbach

Ja, Danke für die Blumen :-)

Du schreibst, daß "...es ein trauriger Fall..." sei,wo mit du natürlich vollkommen recht hast.

Erstaunt bin ich allerdings, daß der "Fall Anja" im Gegensatz zum "Fall Sibylle" ,die ja beide Gegenstand dieses Threads sind,so viel mehr Aufmerksamkeit erfährt.

Es wäre geschmacklos,den einen als "interessanter" als den anderen zu titulieren,damit täte man dem jeweiligen Opfer Unrecht .

Ich sehe auch,daß der Fall Anja spektakulärer rüberkommt, das "Opfer" wohnte offenbar in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem bundesweit bekannten Politiker und Sportfunktionär,dessen Frau möglicherweise den "Todesschrei" gehört hat, der Aufruf im
Stadion ,Friedhofsgärtner oder sogar Polizisten als Tätergruppe in Betracht kommend...

Und trotzdem,obwohl scheinbar weniger spektakulär,finde ich den "Fall Sibylle" irgendwie noch erschreckender: der Tatort ist eine Wohnstraße,der Täter scheint "gewartet" zu haben,worauf die Zigarettenstummel hinweisen,es war noch nicht all zu spät und an diesem Tag fand eine sehr polarisierende Bundestagswahl statt,was bedeutet,daß damit zu rechnen war,daß noch viele Anwohner wach sein könnten.

Und wie hier schon mal einer zu der scheinbaren "Motivlosigkeit" bemerkte: " Wenn´s nur darum gegangen wäre,jemanden aus purer Mordlust aufzulauern ,hätte es dazu in Stuttgart hunderte bessere Möglichkeiten gegeben..." Der Täter soll laut Polizei Ortskenntnisse gehabt haben,weil es für Fremde eher unwahrscheinlich gewesen wäre,in diese Gasse zu laufen,in der sich offenbar die größte Anzahl an Fluchtwegen auftat.
Wenn jemand "aus purer Mordlust" eine solche Tat begeht,wie groß wäre die Wahrscheinlichkeit,dieses in seinem unmittelbaren Umfeld zu tun,wo die Gefahr am Grössten ist,erkannt zu werden?

Der Mord an Sibylle schreit für mich nach "Beziehungstat",ich bin erstaunt,daß es so wenige Infos zu finden sind und die Polizei damals nicht weitergekommen ist.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

03.09.2019 um 10:13
Dass der Weinbergfall so viel intensiver diskutiert wird, mag an zwei Umständen liegen. Zum einen sind hierzu wesentlich mehr Informationen online verfügbar (Artikel und nicht zuletzt der XY-Film) zum anderen ist er wesentlich mysteriöser was die Begleitumstände angeht ("Hallo", Abkürzung trotz Verbot und Busverbindung, aufwendiges Vergraben und legen von Spuren, …).

Es gibt in den 80ern eine extreme Häufung von Tötungsdelikten am Frauen und Mädchen im Stuttgarter Raum, die eigentlich die Einrichtung einer Cold Case Gruppe rechtfertigen würde.

Ping


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

03.09.2019 um 11:28
Zitat von pingping schrieb:Es gibt in den 80ern eine extreme Häufung von Tötungsdelikten am Frauen und Mädchen im Stuttgarter Raum, die eigentlich die Einrichtung einer Cold Case Gruppe rechtfertigen würde.
Sehr schönes Statement ping.

Wenn ich zurückdenke, was in den 80ern anders gewesen ist, dann fallen mir die vielen amerikanischen Soldaten ein, die im Stuttgarter Raum rege unterwegs gewesen sind.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

03.09.2019 um 12:43
Zitat von pingping schrieb:Es gibt in den 80ern eine extreme Häufung von Tötungsdelikten am Frauen und Mädchen im Stuttgarter Raum, die eigentlich die Einrichtung einer Cold Case Gruppe rechtfertigen würde.
Sind damit die Fälle gemeint, die als Teil der möglichen 'großen Serie' hier im Forum diskutiert werden?

In dem Theard dazu wurde - wenn ich das richtig im Kopf habe - doch mal etwas dazu geschrieben, dass die Fälle nochmal neu aufgerollt/ immer noch bzw wieder ermittelt wird.

Oder welche weiteren Tötungsdelikte aus dem Raum Stuttgart meinst Du?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

03.09.2019 um 17:05
Zitat von YogiYogi schrieb:Wenn ich zurückdenke, was in den 80ern anders gewesen ist, dann fallen mir die vielen amerikanischen Soldaten ein, die im Stuttgarter Raum rege unterwegs gewesen sind.
So eine Verbindung wurde hier ja auch schon mal diskutiert und ist auch nicht völlig abwegig, vor allem, weil sowohl die passiven wie auch aktiven Ermittlungsmöglichkeiten an den Schranken der Barracks enden: Die GI lesen keine Zeugenaufrufe in der Zeitung und die Barracks waren für die deutsche Polizei nicht zugänglich...

Es wurde auch schon mal vermutet, dass Anja nur den Weg genommen hatte, weil eine vertrauenswürdige Person sie begleitete. In diesem Zusammenhang wurde auch über Amtspersonen/Polizisten spekuliert.

Wenn man jetzt die Schnittmenge aus US Army und Polizei zieht, bliebe z.B. ein Angehöriger der Military Police übrig... Wilde Spekulation, ich weis...

Ping


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

03.09.2019 um 18:00
Zitat von YogiYogi schrieb:Wenn ich zurückdenke, was in den 80ern anders gewesen ist, dann fallen mir die vielen amerikanischen Soldaten ein, die im Stuttgarter Raum rege unterwegs gewesen sind.
Im nie gelösten Stuttgarter Mordfall Sabine Binder von 1981 galt tatsächlich ein amerikanischer Soldat als Hauptverdächtiger.

Ansonsten war die Kriminalitätsrate generell höher als heute, auch wenn´s jetzt aufgrund der medialen Vielfalt ganz anders wahrgenommen wird.

Im norddeutschen Raum gab´s leider seinerzeit ebenfalls viele Morde an Frauen.
Zitat von pingping schrieb:Es wurde auch schon mal vermutet, dass Anja nur den Weg genommen hatte, weil eine vertrauenswürdige Person sie begleitete. In diesem Zusammenhang wurde auch über Amtspersonen/Polizisten spekuliert.
Meine persönliche Meinung ist,wie bereits ein paar Posts weiter oben beschrieben,daß genau diese Annahme die Ermittlungen in eine falsche Richtung gelenkt haben könnte ,denn der Kreis der Verdächtigen hätte in diesem Fall sehr überschaubar sein müssen.
Aber auch das ist natürlich Spekulation und ich bin nicht schlauer als die Polizei ;-)


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

06.09.2019 um 12:09
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Im norddeutschen Raum gab´s leider seinerzeit ebenfalls viele Morde an Frauen.
Damit meinst Du sicherlich die Morde/da Verschwinden der Anhalterinnen?

Finde es schockierend, dass bis heute keiner dieser Fälle aufgeklärt werden konnte, wenn man sich mal überlegt, wie weit heutzutage die Kriminaltechnik ist, dann ist das noch schwerer vorstellbar.

An dem ein oder anderen Fall war ja wohl mal eine 'Cold-Case-Einheit'/ operative Fallanalyse dran, leider jedoch auch ohne dass ein Täter gefunden/ überführt werden konnte.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.09.2019 um 13:12
Zitat von pingping schrieb am 03.09.2019:Dass der Weinbergfall so viel intensiver diskutiert wird, mag an zwei Umständen liegen. Zum einen sind hierzu wesentlich mehr Informationen online verfügbar (Artikel und nicht zuletzt der XY-Film) zum anderen ist er wesentlich mysteriöser was die Begleitumstände angeht ("Hallo", Abkürzung trotz Verbot und Busverbindung, aufwendiges Vergraben und legen von Spuren, …).
Ich hab´s in dieser Woche hier schon mal in einen anderen Thread geschrieben und finde,daß es hier genauso zutrifft:

Es liegt wohl in der menschlichen Natur,sinnlos grausamen Dingen einen Sinn verpassen zu wollen,um sie besser verarbeiten bzw. begreifen zu können!

Hier geht´s um zwei schreckliche Morde an noch ganz jungen Menschen. Bei dem an Anja wird eine Opfer-Täter Beziehung vermutet .
Niemand weiß, was sich genau abgespielt hat und trotzdem kann man sich das Geschehen in etwa vorstellen, der Täter mit nutzt die Gutgläubigkeit und Naivität der Jugend aus und lockt Anja in den dunklen Weinberg!

Gar nicht zu erfassen finde ich den Tatablauf bei Sibylle. Da wartet einer in einer Wohnstraße einem verschlafenen Stuttgarter Stadtteil ,um ein 16jähriges Mädchen grundlos abzustechen? Gespenstisch...!
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Damit meinst Du sicherlich die Morde/da Verschwinden der Anhalterinnen?
unter anderem...Ich hatte in den letzten Jahren irgendwann noch mal angefangen, alte xy-Fälle von den 60ies bis in die frühen 90ies zu schauen. Noch nicht einmal prinär aus morbiden Interesse,sondern weil ich finde,die Clips bringen den Zeitgeist schön rüber und den ein oder anderen Fall kannte ich sogar als Kind schon.Was im Zusammenhang mit Morden an Frauen haften geblieben ist: in den Siebzigern gab es in München eine Serie,deren Opfer Prostituierte waren, die Tramper-Morde im Rhein-Neckar-Raum und die Häufung in den 80ern im Stuttgarter Raum, ich würde sogar noch den Fall Jacobi aus Sindelfingen Mitte der 90er dazuzählen. Auch Frau Jacobi wurde scheinbar grund-und motivlos mit einem Messer attackiert!

Gefühlt hat sich in dieser Zeit alles andere,und das war eine Menge,im Norden zugetragen.

Selbst die Verbrechensserie an Trampern im Rhein-Neckar Raum versuchte man, wenn ich das richtig in Erinnerung habe,mit dem Nordlicht und vermeintlichen "Göhrde-Mörder" Wichmann in Verbindung zu bringen,der wohl zu dieser Zeit einen Bezug in die Region hatte. Ich habe allerdings dessen Thread hier nicht gelesen und kenne da den aktuellen Stand der Dinge nicht ...


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