Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987
04.06.2023 um 17:48quaerere1 schrieb:Und von guter Planung kann man auch nicht reden, die Sachen von Anja in der Nähe zu verstreuen, denn wie man sieht , hat man die recht schnell gefunden.Aber die sollten ja auch gefunden werden - um vom eigentlichen Tatort abzulenken.
Ich finde die Idee aus heutiger Perspektive auch ein wenig altbacken, da hatte wohl jemand zuviel "Derrick" geguckt, oder was auch immer in den 80s an Krimis gerade "In" war.
quaerere1 schrieb:Also ich bin immer noch der Meinung , das da kein Erwachsener mit drin steckt, der hätte bestimmt dafür gesorgt , das die Kleidung im größeren Radius vom Tatort verteilt worden wäre.Zu diesem Zeitpunkt wußten die Täter weder, daß es Ohrenzeugen gibt, noch, daß der Körper so schnell gefunden werden wird. Andernfalls wäre Anja bis zum Fund vielleicht noch Monate oder länger als "Entführungs -" oder "Vermißtenfall" geführt worden, die überall in der Stadt hätte verschwinden können. Demzufolge hätte man gar keinen Ausgangspunkt für einen "Radius" gehabt.
quaerere1 schrieb:1987 kannte man zwar schon DNA, aber sie war gerade in den Kinderschuhen und wurde nicht als Standardverfahren bei der Kripo benutzt. Bis dato konnte man mit Glück die Blutgruppe bestimmenDas ist jetzt reine Vermutung von mir: glaube, daß die Täter zu diesem Zeitpunkt gar nicht wußten, welche Möglichkeiten die Spurensicherung zum damaligen Zeitpunkt hatte und deswegen "vorsichtshalber" die Leiche entkleidet haben, potentiell "verräterische" Teile entsorgt und den Rest auf den Feldern verteilt haben. Internet oder CSI gab es 1987 schließlich noch nicht, um das auf die Schnelle herauszufinden.
quaerere1 schrieb:Deshalb warum hat man sich die Zeit und die Arbeit gemacht die Kleidung zu zerschneiden und zu verteilen, wenn man sie doch hätte mitbegraben können. Denn so wie sie die verteilt haben, haben sie die ja recht schnell gefunden . Macht doch eigentlich keinen Sinn, oder?Es wurde mal spekuliert, daß die Kleidung zerschnitten werden mußte, weil die Leichenstarre schon eingesetzt hatte.
Man verteilt die nun zerschnittene Kleidung und legt damit eine falsche Spur Richtung Fellbach (?) oder Waiblingen (?) , ging von der Annahme aus, daß das Grab unentdeckt bleibt und ist damit fein raus. Wäre glatt aufgegangen, wenn´s den " pedantischen Nachbarn" nicht gegeben hätte, der sich an der Bewässerung des Beets gestört hätte.