darkstar69 schrieb:Ich finde nicht, dass die Mutter in irgendeiner Weise negativ von Tanja sprach. Wie kommst Du da drauf?
Sie beschreibt sie als egozentrisch und stur und dass sie immer im Mittelpunkt stehen wollte. Das finde ich, über ein 15jähriges Mädchen gesagt, schon sehr negativ. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Tochter seit fast 25 Jahren vermisst ist und ihr Schicksal völlig unklar ist.
Am Ende der ersten Folge sagt sie dann, dass sie als Nachricht an Tanja sagen möchte, dass sie immer willkommen ist und sie sie einfach nur in die Arme schließen würde, wenn sie zurück kommen würde.
Da habe ich spontan gedacht, dass wenn ich mit 15 Jahren von zuhause fortgegangen wäre, weil ich es dort einfach nicht mehr ausgehalten habe, und ich würde jetzt, als erwachsene Frau, die durch dieses Fortgehen sicher kein einfaches Leben geführt hat, hören, dass meine Mutter öfffentlich über mich sagen würde, dass ich damals egozentrisch und sturr gewesen sei, dann würde mich das sicher nicht motivieren, mich dort zu melden. Ich würde mich vielmehr in der damaligen Entscheidung bestätigt sehen, zu verschwinden.
Ich glaube nicht, dass Tanja noch lebt. Sie ist mit großer Sicherheit tot. Ich halte es für nahezu unmöglich, dass es einer 15jährigen gelingt, unterzutauchen und dann 25 Jahre lang ein halbwegs geregeltes Leben zu führen, ohne dass das irgendwann auffällt. Ich glaube, dass sie freiwillig von zuhause fortgegangen ist. Vielleicht hat sie dabei "Unterstützung" gehabt. Von jemandem, der ihre Naivität und ihre momentane Gemütsfassung (also die Unzufriedenheit mit dem Zuhause und den Konflikt mit den Eltern) ausgenutzt hat, sie vordergründig bestärkt hat, ihr Recht gegeben hat und ihr "Unterstützung" angeboten hat, ihr Traumschlösser vorgesponnen hat, dann aber ihre Abhängigkeit und Hilflosigkeit für sich ausgenutzt hat.