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Der Fall Tanja Mühlinghaus

4.977 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Ungeklärt, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Tanja Mühlinghaus

21.08.2024 um 19:09
Zitat von daughterofdawndaughterofdawn schrieb:Ja, das schockiert mich auch.
Aber ich denke auch das man sich das als Jugendliche vielleicht cool vorstellt?
Ich kenne das von Kindern in dem Alter, die sowas in einer akuten Streitsituation sagen, wenn sie sich sehr über die Eltern ärgern: "Dann zieh ich eben zu Oma und Opa/Tante X und Onkel Y/in ein Kinderheim!" oder bei Scheidungskindern gerne auch "Dann will ich ab jetzt nur noch bei Mama/Papa wohnen!"
Das halt sind Versuche zu Erpressen, vielleicht auch zu demonstrieren, dass man als eigentlich hilfloses Kind ja durchaus noch andere Möglichkeiten hat, sicher oft auch der Versuch, das Gegenüber durch Liebesentzug zu treffenm, zu verletzen oder zu bestrafen. Wirklich Ernst meint das keines der Kindern, nicht mal mittelfristig. Meist ist das noch am gleichen Abend, ansonsten am nächsten Tag vergessen.
Deshalb finde ich es schon krass, dass sich bei Tanja dieser Wunsch, sich von den Eltern zu trennen, offenbar über Jahre ernsthaft gehalten hat und dass sie schon mit 13 JAhren solche Wünsche hatte.


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21.08.2024 um 20:12
Zitat von GrillageGrillage schrieb:dann würde mich das sicher nicht motivieren, mich dort zu melden. Ich würde mich vielmehr in der damaligen Entscheidung bestätigt sehen, zu verschwinden.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:[...]Vor allem wenn man bedenkt, dass die Tochter seit fast 25 Jahren vermisst ist und ihr Schicksal völlig unklar ist.
Ich finde, man sollte der Mutter hier keinen Vorwurf machen, v..a. gerade angesichts der vielen Jahre, bedenkend, was diese Frau durchgemacht hat. Es ist auch nicht das erste Mal, dass die Mutter über Tanja spricht. Sie hat zudem immer wieder versucht, Tanja (für den Fall, dass noch lebt) direkt anzusprechen.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

21.08.2024 um 20:42
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Ich finde, man sollte der Mutter hier keinen Vorwurf machen, v..a. gerade angesichts der vielen Jahre, bedenkend, was diese Frau durchgemacht hat. Es ist auch nicht das erste Mal, dass die Mutter über Tanja spricht. Sie hat zudem immer wieder versucht, Tanja (für den Fall, dass noch lebt) direkt anzusprechen.
Ich wollte auch damit der Mutter in keinster Weise einen Vorwurf machen. Für mich zeigt das halt nur, dass es, anders als die Mutter es darstellt, doch wohl heftigere Konflikte nicht nur zwischen Tanja und dem Vater, sondern durchaus auch mit der Mutter gegeben haben dürfte. Es ist kein Vorwurf an die Mutter, weder dafür, dass damals wohl nicht alles in der Familie rund lief (in welcher Familie mit pubertierenden Kindern tut es das schon!) noch dafür, dass sie das in dem Interview anders darstellt - letztendlich schildert sie ja ihre ganz persönlcihe Sicht auf den Fall und am Ende geht es ja auch eigentlich niemanden etwas an.
Aber für mich schauen da zwischen den Zeilen eben Aspekte durch, aus denen ich den Rückschluss ableite, dass Tanja ihr Zuhause freiwillig und geplant verlassen hat, weil sie lieber ein anderes Leben führen wollte, als das einer 15jährigen Gymnasiastin, die bei ihren Eltern lebt, mit denen sie sich oft streitet. Sie hatte offenbar andere - naive - Vorstellungen von ihrem Leben und ich glaube, dass ihr das zum Verhängnis geworden ist.


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21.08.2024 um 21:24
vorab: tut mir leid, dass ich auch immer wieder nur um das Gleiche kreise.

Ich rätsel auch seit Jahren, was man von den Briefen zu halten hat.
  • die Mutter, die findet, dass der Schreibstil nicht zu Tanja passt.
    => Dieser Interpretation bin ich nie so ganz gefolgt, weil aus den paar Zeilen ein ganz klarer, direkter und kurzgehaltener Ausdruck, der nur das Nötigste enthält und aus meiner Sicht total eine Situation widerspiegelt im Sinne von: Jetzt ist der Moment, wo ich Euch sage: das Fass ist übergelaufen, ich bin jetzt mal weg. Aber: es ist nicht SO schlimm. Macht euch keine Sorgen!
    Aus meiner Sicht passt das total zu der Situation, wie man sie sich real vorstellen würde.
    => Allerdings kennt die Mutter ihre Tochter + deren Ausdruckstil im Gegensatz zu allen Ermittlern und Menschen hier am Besten

  • die inhaltlichen Fakten/Details: die Hasen, das Babysitting, die Bestellungen. Das sind Details, die Tanja nicht hätte nennen müssen, wäre sie unter Druck gesetzt worden. Man kann sich zwar vorstellen, dass ein Täter, der bezweckt die Ermittlungen aufzuhalten, genau sowas sucht, nämlich Insiderdetails, die suggerieren, als hätte Tanja ihr Weggehen aus freien Stücken entschieden und den Brief selbst formuliert; sie hierzu zwingt, irgendetwas dieser Art hinzuschreiben.
    Und ich könnte mir auch vorstellen, dass wenn mir Jemand mit dem Leben droht, ich so verängstigt wäre, dass ich in so einer Momentsache gar nicht so schnell irgendwie "clever" denken könnte, sondern mental dafür zu blockiert wäre. D.h. ich würde vermutlich keinen versteckten Hilfeschrei zu Stande bekommen. Und evlt. würde ich sogar vom Täter geforderte Insiderbotschaften in so einen Brief einfach hinschreiben. Allerdings würde ich unter Zwang keine DREI Insiderdetails reinschreiben, die der Täter/Entführer gar nicht wissen kann. Aber welcher Täter soll solche 3 Deatils kennen?


Die 3 Details in Bezug auf einen Täter:
- Man könnte jetzt natürlich mutmaßen, dass der Täter diese Details bereits wusste, weil er Tanja und ihr Leben so gut kannte. Aber so einen Tätertyp gibt es kaum.
- Wenn man mit einer losen Bekanntschaft abhaut, erzählt man ihr dann unterwegs über Hasen, Job und Bestellungen?
- Wenn man in ein Auto von einem Unbekannten gezerrt wird, redet man ganz bestimmt nicht über Hasen, Job und Bestellungen.

Man kommt also immer wieder an den gleichen Punkt, dass man denkt: Tanja schrieb die Briefe aus eigenen Stücken. Das wiederum würde bedeuten, dass sie (zunächst) freiwillig abgehauen ist, was ja mittlerweile die meist vertretenste Annahme ist.
Dagegen spricht für mich jedoch, dass sie NICHTS weiter (lassen wir mal den Kinderausweis weg) mitnahm. Haue ich ab und schreibe dann kurze Zeit später an meine Eltern einen Brief (freiwillig), dann hätte ich doch gleich die Tasche packen können. Hätte mich spontan Jemand besucht, weil die Gelegenheit fürs Abhauen gerade günstig ist (weil er z.B. gerade ein Auto hat), dann nehme ich doch mindestens paar Klamotten mit. (Zumal als junges pubertierendes Mädel. Da spielt Kleidung doch eine recht große Rolle.) Ich kenne Tanja nicht, aber sie wirkt auf mich absolut nicht wie der Typus Mädchen, der vorhatte auf der Straße zu schlafen und sich in Großstädten herumzutreiben, sondern eher wie Jemand, die wusste, was sie will.

Es ist eigenartig. Es passt alles nicht wirklich zusammen.
Ich falle da auch in Klischees. Die einen sehen den Loverboy hier, obwohl Tanja einen Freund hatte. (und auch für den Ausflug mit dem Loverboy, der einem Honig ums Maul schmiert, nimmt man sich doch paar Teile mit.) Ich sehe phantasierend den Berater aus der Jugendeinrichtung, dem man zuerst alles erzählt hat, sich beraten ließ und der dann mit seinem Auto ganz zufällig vorbeikam und anbot, sie zur Schule mitzunehmen, weil es auf dem Weg liegt.
Glauben, tue ich das aber auch nicht wirklich.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

21.08.2024 um 21:41
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Man kommt also immer wieder an den gleichen Punkt, dass man denkt: Tanja schrieb die Briefe aus eigenen Stücken. Das wiederum würde bedeuten, dass sie (zunächst) freiwillig abgehauen ist, was ja mittlerweile die meist vertretenste Annahme ist.
Dagegen spricht für mich jedoch, dass sie NICHTS weiter (lassen wir mal den Kinderausweis weg) mitnahm. Haue ich ab und schreibe dann kurze Zeit später an meine Eltern einen Brief (freiwillig), dann hätte ich doch gleich die Tasche packen können. Hätte mich spontan Jemand besucht, weil die Gelegenheit fürs Abhauen gerade günstig ist (weil er z.B. gerade ein Auto hat), dann nehme ich doch mindestens paar Klamotten mit. (Zumal als junges pubertierendes Mädel. Da spielt Kleidung doch eine recht große Rolle.) Ich kenne Tanja nicht, aber sie wirkt auf mich absolut nicht wie der Typus Mädchen, der vorhatte auf der Straße zu schlafen und sich in Großstädten herumzutreiben, sondern eher wie Jemand, die wusste, was sie will.
Ich bin der Meinung, dass die Briefe freiwillig von ihr geschrieben wurde. Ich muss sagen, dass ich den Ton darin ganz schön befremdlich finde. Ich hätte meinen Eltern in so einer Situtation nie so einen Brief geschrieben. Da werden einfach sehr kühl Anweisungen aneinander gereiht, kein Bitte, kein Danke, kein Fragen: "Könntet Ihr bitte...?". Das mit den Hasen und dem Babysitten mag ja noch angehen, aber die Eltern aufzufordern, sich was "wegen der Schule auszudenken" finde ich schon eine ziemlich dreiste Forderung.
Zudem hätte ich zumindest eine kurze, oberflächliche Erklärung erwartet: "mir ging es nicht gut, ich musste mal ein bisschen Abstand haben", aber da steht einfach nur: "ich bin weg".

Ich würde wie gesagt denken, dass sie Unterstützung von jemandem hatte, der ihr auch Unterschlupf, Kleidung und Essen zur Verfügung gestellt hat. Vielleicht war das ganze nur als ein Schulschwänz-Tag gedacht, weshalb sie keine Wechselklamotten mitgenommen hat, dann hatte sie keine Lust nach Hause oder der "Unterstützer" hat sie belabert, doch noch einen Tag dranzuhängen und dann noch einen und noch einen. Gerade wenn derjenige etwas älter war, hat er sie vielleicht mit Geschenken (Wochenendtripp, Klamotten, Essen gehen) beeindruckt und umgarnt.


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21.08.2024 um 22:28
@Grillage
Aber woher kennt man in dem Alter so eine Person, die Du beschreibst?
Damals hatte man doch nur Festnetz und die Einzelverbindungsnachweise hat man im Nachheinein doch bestimmt hinsichtlich unbekannter Telefonnumern überprüft. D.h. Tanja dürfte diese Person nie angerufen haben. Wie verabredet man sich dann?
Tanja war ganz bestimmt kein Mädchen, das an irgendwelchen Kiosken mit irgendeiner Männerclique regelmäßig herum gestanden hat, so daß es keines telefonischen Austausches bedürfte, was zu anderen Jugendlichen vielleicht gepasst hätte. Aber sie wirkt auf mich nicht so.
Steigt man zu Jemandem ins Auto für so einen Schulschwänztag muss man die Person doch irgendwoher gekannt haben, und wenn diese Person einen auch noch bzgl. Kleidung, Unterschlupf, etc. unterstützt, muss die Person auch Tanjas Lage recht gut gekannt haben.


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21.08.2024 um 22:44
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Aber woher kennt man in dem Alter so eine Person, die Du beschreibst?
Damals hatte man doch nur Festnetz und die Einzelverbindungsnachweise hat man im Nachheinein doch bestimmt hinsichtlich unbekannter Telefonnumern überprüft. D.h. Tanja dürfte diese Person nie angerufen haben. Wie verabredet man sich dann?
Tanja war ganz bestimmt kein Mädchen, das an irgendwelchen Kiosken mit irgendeiner Männerclique regelmäßig herum gestanden hat, so daß es keines telefonischen Austausches bedürfte, was zu anderen Jugendlichen vielleicht gepasst hätte. Aber sie wirkt auf mich nicht so.
Steigt man zu Jemandem ins Auto für so einen Schulschwänztag muss man die Person doch irgendwoher gekannt haben, und wenn diese Person einen auch noch bzgl. Kleidung, Unterschlupf, etc. unterstützt, muss die Person auch Tanjas Lage recht gut gekannt haben.
Es gibt doch hunderte von Möglichkeiten, wenn es so jemand darauf anlegt, ein junges Mädchen kennen lernen zu wollen.
Ich glaube, das Tanja durchaus empfänglich für so etwas gewesen ist. Ein erwachsener Mann (also kein wirklich alter Mann, eher zwischen Anfang und Ende zwanzig), der sie als junge Frau ernst zu nehmen scheint, der ihre Freiheiten in Aussicht stellt, die sie bei den Eltern nicht hat.

Wenn es stimmt, dass sie keine engeren Freundinnen in der Schule hatte, muss auch da niemanden etwas aufgefallen sein, wenn sie sich öfter mit jemandem getroffen hat. Vater und Mutter waren beide berufstätig, so dass auch die sicher nicht zu jeder Zeit wussten, wo die Tochter gerade ist.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

22.08.2024 um 09:24
Bzgl. DNA

Im Podcast wird NICHTS über eine Täter DNA gesagt. Es wird lediglich gesagt, dass nicht Tanjas DNA an der Briefmarke war. Das ist alles. (Später wird noch gesagt, dass TANJAs DNA in die Datenbank übernommen wurde.)
Die Briefmarke kann ganz einfach mittels Befeuchtung (Wasser) aufgeklebt worden sein - anstatt mit Spucke.
(Ob von Tanja oder nicht, scheint nicht klar zu sein, nur auffällig - dass keine Spuren von Tanja dort sind. Aber mehr scheint man nicht zu haben!)

Woher kommt überhaupt diese Sache bzgl. TäterDNA? Kann es sein, dass es sich hier nur um ein typisches Forumsgerücht handelt, dass ursprünglich als Gedanke formuliert wurde und irgendwann zur Tatsache wurde, an der rein gar nichts ist?
Ich würde wirklich ganz gerne mal die Ursprungs-Quelle erfahren, in der von Täter DNA gesprieben/gesprochen wurde. Ich glaube, ganz ehrlich, das ist eine Ente. (leider)
Zitat von sören42sören42 schrieb:Das war hier im Thread ja schon mehrfach Thema, dass womöglich an der Briefmarke DNA des Täters haftet. Nichtsdestotrotz ist das natürlich hochinteressant. Offenbar passt diese DNA weder zu jemandem aus Tanjas Umfeld noch scheint sie, abgesehen von diesem Fall selbst, anderweitig aufgefallen (sprich in den einschlägigen Datenbanken aktenkundig geworden) zu sein.



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Der Fall Tanja Mühlinghaus

22.08.2024 um 09:45
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Woher kommt überhaupt diese Sache bzgl. TäterDNA? Kann es sein, dass es sich hier nur um ein typisches Forumsgerücht handelt, dass ursprünglich als Gedanke formuliert wurde und irgendwann zur Tatsache wurde, an der rein gar nichts ist?
Gut, dass du nochmal explizit darauf hinweist, dass man es nicht als Tatsache ansehen kann. Also solche hatte ich es auch nicht verstanden wissen wollen, deshalb schrieb ich "womöglich":
Zitat von sören42sören42 schrieb:Das war hier im Thread ja schon mehrfach Thema, dass womöglich an der Briefmarke DNA des Täters haftet.
Meines Wissens wurde dazu öffentlich nichts gesagt. Es kann also durchaus sein, dass keine DNA an der Briefmarke haftet, wenn die Gummierung bspw. mit diesen Befeuchtungsschwämmchen aktiviert wurde. Ebenso ist möglich, dass DNA daran haftete, diese jedoch in einschlägigen Datenbanken oder im Umfeld von TM unbekannt ist.


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22.08.2024 um 09:50
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Wenn es stimmt, dass sie keine engeren Freundinnen in der Schule hatte, muss auch da niemanden etwas aufgefallen sein, wenn sie sich öfter mit jemandem getroffen hat. Vater und Mutter waren beide berufstätig, so dass auch die sicher nicht zu jeder Zeit wussten, wo die Tochter gerade ist.
Eltern wissen grundsätzlich nicht, was ihre 15 jährigen Kinder so ganz genau alles machen. Irgendwelche Dinge gibt es immer, die die Kinder ihren Eltern nicht erzählen. Auch wenn Tanja nicht viele enge Freunde oder Freundinnen gehabt haben sollte, einen festen Freund hatte sie zumindest und eine etwas vertrautere Freundin offenbar ja auch, schließlich hat diese sich sofort nach Schulschluss bei der Mutter über Tanjas Wohlergehen informiert. Was die wissen oder ahnen könnten, wissen wir dennoch nicht.

Es bleibt die Frage, woher könnte Tanja jemanden kennengelernt haben, von dem offenbar auch ihr Freund oder ihre (wenigen) Freunde nichts gewusst haben, sie diesen aber dennoch zu sich nach hause einlädt bzw ihm Vertrauen schenkt, sie zur Schule zu fahren.

Da Tanja sowohl ihre Schulsachen mitnahm, ihre Mutter ausdrücklich zur Schule bestellte, ihr wichtige Schultermine hatte als auch zeitgemäß das Haus verlassen zu haben scheint, würde ich weiter davon ausgehen, dass sie nicht den Plan hatte, länger zu verschwinden. Selbst wenn sie verabredet gewesen sein sollte, scheint mir ein solcher Plan für diesen Tag nicht spruchreif gewesen zu sein. Ihre Mutter hätte auch viel später Verdacht geschöpft, hätte sie sie nicht zur Schule bestellt.

Die Frage bleibt dann weiterhin, welche Rolle könnte es spielen, dass Tanja offenbar ihren Ausweis mitnahm. Hatte sie ihn für die Schulprojekte eingesteckt, hatte sie ihn aus anderem Grund zuvor schon eingesteckt, hatte sie einen Plan, zu dem sie sich ausweisen musste?

Für einen Umzug hätte sie nur das Jugendamt ansprechen müssen, dieses war ja mit Einverständnis der Eltern involviert. Das Jugendamt hätte allerdings vermutlich auch nicht zugelassen, dass sie einfach bei Fremden einzieht. Hätte sie das aber ohne Absprache mit ihrem Freund getan?
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Die Briefmarke kann ganz einfach mittels Befeuchtung (Wasser) aufgeklebt worden sein - anstatt mit Spucke.
Gab es Ende der 90er nicht schon die selbstklebenden Briefmarken?
Ich vermute, dass man verschiedene DNA an den Briefen, Marken, usw gefunden haben wird, aber nicht weiß, von wem sie wann verursacht wurden. Es könnte ja auch im Produktions- oder Verkaufsprozess erfolgt sein. Es wurde aber nie was dazu gesagt, mWn. Ich finde es eher auffällig, dass dazu nichts gesagt wird.


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22.08.2024 um 10:05
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Es gibt doch hunderte von Möglichkeiten, wenn es so jemand darauf anlegt, ein junges Mädchen kennen lernen zu wollen. [...] Vater und Mutter waren beide berufstätig, so dass auch die sicher nicht zu jeder Zeit wussten, wo die Tochter gerade ist.
Ich gebe Dir schon Recht, dass es sicher Möglichkeiten gab, mit einem "älteren jungen" Mann (ähnlich wie Du ihn beschreibst) in Verbindung zu kommen. Worüber ich hier nur stolpere ist, (wenn man jetzt mal diesen Gedanken über so einen Täter/Entführer/wie auch immer - weiterspinnt) dass der Kontakt zwischen beiden schon relativ vertraut gewesen sein müsste, was aus meiner Sicht bedeutet, dass die sich zuvor wohl nicht nur 1-2 Mal gesehen haben dürften. (Sage ich jetzt mal so.) Außerdem scheint es keine Telefongespräche zwischen Beiden gegeben zu haben. Taucht der Name in Tanjas Adressbuch auf? (Sowas wird sie ja gehabt haben und sowas ist ja das Erste, was man bei Vermisstenfällen durcharbeitet. Aber auch hier: Das sinde nur meine Gedanken. Es ist nie irgendetwas über irgendein Adressbuch von Tanja gesagt/geschrieben worden!)
Tanjas Freundes- und Bekanntenkreis wird man nach ihrem Verschwinden versucht haben komplett zu rekonstruieren. Und die sind sicher auch alle x-mal befragt worden: wer wen kennt, mit wem sich Tanja noch so unterhalten hat, wen sie getroffen hat, wem sie begegnet ist, etc etc.
Und da denk ich eben, dass Tanja völlig isoliert einen solchen Typ Mann vorab (häufiger) getroffen hat, dass das hier schon ungewöhnlicher ist. Ich glaube eher, dass (wenn es den überhaupt gab) der Typ irgendwo dazwischen war und Gespräche durchaus inmitten von anderen Bekannten (Tanja war 15) stattfanden.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

22.08.2024 um 10:28
@darkstar69
Ob es Ende der 90ziger schon selbstklebende Briefmarken gab, weiß ich nicht mehr. Ich glaube aber, eher weniger oder nicht. Es hängen ja nur 2 Schlußfolgerungen an der Sache:
=> A) die Briefmarke wurde von Jemand anderem raufgeklebt (vermutlich ohne Spucke, denn es wird ja nie explizit von FremdDNA gesprochen).
=> B) die Briefmarke wurde von Tanja raufgeklebt (ohne Spucke) und mit viel Bedacht, keine weiteren Spuren zu hinterlassen

B) wäre bisschen ungewöhnlich, denn wozu sollte Tanja solche Vorsichtsmaßnahmen treffen?
A) hieße, dass eine zweite Person involviert war. MEHR aber auch nicht. Das zeigt noch nicht mal klar und dtl., dass Tanja zu dem Zeitpunkt des Abschickens zu irgendwas gezwungen wurde. Es KÖNNTE das bedeuten, aber es MUSS GAR NICHTS bedeuten. (Es deutet lediglich daraufhin, dass es irgendwie eine zweite Person gab. Das zweifelt kaum noch Jemand an.)


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22.08.2024 um 10:32
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Gab es Ende der 90er nicht schon die selbstklebenden Briefmarken?
In Deutschland gibt es selbstklebende Briefmarken erst seit dem Jahr 2000:
Liste der SELBSTKLEBENDEN nach Michel
Quelle: https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=2245

Bei der hier verwendeten Briefmarke dürfte es sich um eine nassklebende "Automatenmarke" handeln:

https://www.allmystery.de/bilder/km80505-14

Dabei wird der Frankatur-Wert vom Automaten auf die Marke gedruckt


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22.08.2024 um 10:37
Der Fall wird immer offener. Es ist schrecklich.
Tanja hat ihre Mutter doch am gleichen Morgen angerufen bzgl. Abholen der Schule. Hätte sie danach gleich zur Schule fahren müssen?
Wenn nicht, könnte Tanja genauso gut, selbst etwas früher losgefahren sein, hat X getroffen, der die Idee hatte, man könnte spontan auch mal ne kurze Auszeit nehmen.


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22.08.2024 um 10:45
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Gab es Ende der 90er nicht schon die selbstklebenden Briefmarken?
Selbstklebende waren zudem als solche auch nachträglich erkennbar, die hatten keine Zacken und waren aus einem anderen, dickeren Papier.
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Ich glaube eher, dass (wenn es den überhaupt gab) der Typ irgendwo dazwischen war und Gespräche durchaus inmitten von anderen Bekannten (Tanja war 15) stattfanden.
Aber bei einem gleichaltrigen oder nur gering älteren hätte sie nicht mind. mehrere Tage unbemerkt unterschlüpfen können, denn der hätte ja noch beiden Eltern gelebt oder in einer betreuten Wohneinrichrung.
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:=> B) die Briefmarke wurde von Tanja raufgeklebt (ohne Spucke) und mit viel Bedacht, keine weiteren Spuren zu hinterlassen
Due Brieflasche war aber doch von ihr angelockt.


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22.08.2024 um 10:53
Zitat von sören42sören42 schrieb:Bei der hier verwendeten Briefmarke dürfte es sich um eine nassklebende "Automatenmarke" handeln
Ich denke, es handelt sich um das Motiv der im nachfolgenden Link zu sehenden Automatenmarke. Sie zeigt das Schloss Sanssouci. Die in der u.g. Quelle abgebildete 11-DM-Marke wurde im Dezember 1998 abgestempelt:

https://philaforum.com/forum/thread/22835-atm-schloss-sanssouci/

Zum Vergleich der Umschlag aus diesem Fall:

https://www.allmystery.de/bilder/km80505-14


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22.08.2024 um 13:09
Zitat von sören42sören42 schrieb:Zum Vergleich der Umschlag aus diesem Fall:

https://www.allmystery.de/bilder/km80505-14
Das Bild stammt aus dem XY-Film. Ich glaube kaum, dass die den Originalumschlag als Requisite benutzt haben, noch dass sie sich die Mühe gemacht haben, den Umschlag originalgetreu nachzubilden. Also auf so ein Detail wie die originalgetreue Briefmarke geachtet haben, das im Film ja nicht direkt gezeigt ist, sondern nur bei Abfotografieren und Vergrößern des Standbildes und auch dann nur sehr pixelig zu erkennen ist.

Es ist denke ich aber auch egal, welche Briefmarke drauf klebte, die Polizei wird sicher versucht haben, die Herkunft der Briefmarke nachzuvollziehen, was bei so einem Massenprodukt wahrscheinlich unmöglich war. Das einzige was über den Weg des Briefes bekannt ist war laut Podcast Folge 2 ja die Tatsache, dass er im Bereich des Postbezirks Düsseldorf abgeschickt wurde, der aber nicht nur Düsseldorf, sondern auch einige umliegende Städte umfasst.


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22.08.2024 um 13:24
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Das Bild stammt aus dem XY-Film. Ich glaube kaum, dass die den Originalumschlag als Requisite benutzt haben, noch dass sie sich die Mühe gemacht haben, den Umschlag originalgetreu nachzubilden. Also auf so ein Detail wie die originalgetreue Briefmarke geachtet haben, das im Film ja nicht direkt gezeigt ist, sondern nur bei Abfotografieren und Vergrößern des Standbildes und auch dann nur sehr pixelig zu erkennen ist.
Da muss ich widersprechen. Man sieht den Umschlag mit der Marke auch in einer anderen Reportage. Hier nimmt Elisabeth Kronauer, die Mutter von Tanja, eine Kopie davon aus ihrer Mappe:

(etwa bei Minute 06:02)
https://www.bild.de/video/clip/bild-tv/achtung-fahndung-tanja-muehlinghaus-seit-23-jahren-vermisst-77746006.bild.html

Es kann als gesichert gelten, dass es sich um diese Automatenmarke handelte.


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22.08.2024 um 13:34
Zitat von sören42sören42 schrieb:Es kann als gesichert gelten, dass es sich um diese Automatenmarke handelte.
@Grillage
Kurze Ergänzung: In der Reportage zeigt Herr Kresta, der Ermittler, die Originalbriefe. Der Reporter fragt, ob es sich um die Orignalbriefe handelt, was Herr Kresta bestätigt.

Auch hier sieht man die Automatenmarke "Schloss Sanssouci" (etwa bei 07:16):

https://www.bild.de/video/clip/bild-tv/achtung-fahndung-tanja-muehlinghaus-seit-23-jahren-vermisst-77746006.bild.html


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22.08.2024 um 13:44
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber bei einem gleichaltrigen oder nur gering älteren hätte sie nicht mind. mehrere Tage unbemerkt unterschlüpfen können, denn der hätte ja noch beiden Eltern gelebt oder in einer betreuten Wohneinrichrung.
Ja, eben.

Deshalb schrieb ich ja auch:
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Ich gebe Dir schon Recht, dass es sicher Möglichkeiten gab, mit einem "älteren jungen" Mann (ähnlich wie Du ihn beschreibst) in Verbindung zu kommen.
Und dieser Kontakt muss ja irgendwo zu Stande gekommen sein. Und wie ich weiter oben ausführte, war Tanja ja nun nicht der Typ, der sich auf der Straße großartig herumtrieb, sondern sie hatte Termine, Hobbies, Job etc.
Die Frage ist, wo baut man mit 15 einen Kontakt zu einem älteren jungen Mann (damit meine ich die von Dir angegebene Altersspanne) auf, der einerseits unbemerkt bleibt (vor Freunden/Bekannten, vor dem Freund), andererseits tief genug geht - um bei ihm unterzutauchen, wiederum keine so tiefe Freundschaft war, dass es irgendwelche Telefongespräche gab (anscheinend auch in keinem Adressbuch/Notizzettel auftauchte).

allzuviel fällt mir da nicht ein.
Achtung Phantasie: War es der attraktive Typ, der im Ballettgebäude für Handwerksaufgaben tätig war? War es der nette Typ, der im Cafè soundso kellnerte und mit dem man ab und an ins Gespräch kam, wenn man nach der Schule sich noch was zu trinken holte? War es der Mensch hinter der Bar von Disko XY? (Ich weiß nicht mal, ob Tanja überhaupt (schon) in eine Disko ging.) War es der Cousin von X, der beim Geburtstag von Y dabei war und mit dem sie paar Minuten geredet hat, wovon aber Niemand großartig Notiz nahm?
...Ich finde das schwierig, mir derartige Szenarien vorzustellen. So richtig überzeugt mich das auch nicht.

Aber bei Irgendwem muss sie gewesen sein.


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