Itaka1983 schrieb:Vielleicht hat man das früher in den weiterführenden Schulen lockerer gesehen.
Ein paar Jahre früher (Anfang/Mitte der 90er) war das jedenfalls bei uns auf der weiterführenden Schule noch nicht so: Da musste niemand anrufen, im Gegenteil - Da wäre die Sekretärin vermutlich ziemlich sauer gewesen, wenn sie dann den betreffenden Lehrer/die betreffende Lehrerin hätte suchen und Bescheid sagen müssen dass ein Kind nicht kommt.
Da wurde morgens in der ersten Stunde geguckt, ob alle da sind und wer fehlte, wurde ins Klassenbuch eingetragen. Höchstens wurden mal andere Schüler aus der Klasse gefragt, ob da jemand etwas weiß. Aber irgendwas unternommen hat da keiner, also auch nicht bei den Eltern angerufen und nachgefragt oder so. Man musste dann, wenn man wiederkam, eine Entschuldigung bringen, aber das war es auch schon.
Mag sein, dass nachgefragt wurde, wenn ein Kind mehrere Tage fehlte, aber ganz sicher nicht am ersten oder zweiten Tag.
Und umgekehrt war es sogar so, dass wir in der Grundschule (das war aber noch früher, 2. Hälfte der 80er) morgens einfach wieder nach Hause geschickt wurden wenn die Lehrerin krank war. Da ging man ganz selbstverständlich davon aus, dass die Mutter zu Hause ist und sich schon um das Kind kümmern kann.
Was ich damit sagen will: Die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule war damals anders als heute. Da wurde manches einfach vorausgesetzt und nicht weiter hinterfragt - also so nach dem Motto: "Das Kind wird doch morgens von den Eltern geweckt und in die Schule geschickt, wenn das nicht kommt, wird das also schon seine Gründe haben...." Das galt dann auch für Jugendliche.
(Das war allerdings im Westen, in der DDR war es vielleicht anders....)