seneca22 schrieb:Mich irritiert nach wie vor das „Kümmern um das Babysitten“ extrem, im Brief von Tanja
Ja, das geht mir ähnlich. Zwar wissen wir nicht, unter welchen Bedingungen die Briefe geschrieben wurden. Aber ...
Da sind 3-4 Botschaften: Lasst euch eine Ausrede ggü der Schulleitung einfallen (oder ggü Mitschülerinnen). Behaltet die Sachen, die ich bestellt habe. Kümmert euch um meine Haustiere. Kümmert euch um das Babysitten.
Behaltet die Sachen - könnte bedeuten: Ich bin nicht abgehauen, um unterzutauchen. Sobald es mir möglich sein wird, komme ich zurück und benötige / benutze dann die Sachen. Nicht erst in einem Jahr, wenn die Sachen schon aus der Mode gekommen sind oder sich technisch weiterentwickelt haben. Sondern in ein paar Tagen / höchstens Wochen.
(Was waren das für Sachen, die bestellt worden waren? Konnte man daran erkennen, dass sie von T benötigt worden wären, als Eigenbedarf? Oder war es etwas, was man von ihr "erpresst" hatte. Teure Sachen, die sie jemandem übergeben sollte? Dauerte die Lieferzeit ungewöhnlich lange? Was passierte mit den Sachen, nach x Wochen zurückgeschickt oder von den Eltern behalten und bezahlt?)
Kümmert euch um die Hasen - Ich gehe davon aus, dass Haustiere gemeint waren? Sehe ich auch als Botschaft: "Verändert nichts! Ich bin bald zurück, vllt auch nur, bis ich eine andere Wohnmöglichkeit gefunden habe. Aber dann kümmere ich mich wieder um meine Angelegenheiten / meine Haustiere.
Lasst euch für die Schule was einfallen - Hätte ein "Entschuldigungszettel" wg Krankheit gereicht?Schätzte T ihre Eltern so ein, dass sie für sie lügen würden? Sollten sie nur die Schulleitung belügen, Entschuldigung für x Tage krank? Nach wieviel Tagen hätte dann ein ärztliches Attest vorgelegt werden müssen? Ich denke, das wusste T ganz genau!
Da sehe ich eine Ungereimtheit zum "abgehauen". Wenn sie wollte, dass ihr geplantes Fernbleiben irgendwie erklärt und entschuldigt wird, hätte sie sich doch selber zu einem Arzt begeben und den KS - notfalls per Post - nach Hause oder an die Schule schicken können! Das wäre selbst an dem Tag noch möglich gewesen, an dem sie ?freiwillig? den ersten Brief geschrieben hat.
Oder waren beim Einfall für die Schule auch die Mitschülerinnen eingeschlossen? Hat von denen jemand nchgefragt oder sie besuchen wollen? (Weiss jetzt gerade nicht, nach wie vielen Tagen der erste Brief ANKAM. Bis dahin wurden ja sicher auch schon Erklärungen abgegeben. Von "Weiss nicht" auf "Erkrankung" umzuschwenken, würde ja die Eltern nicht glaubwürdiger machen ...
Kümmert euch ums Babysitten - selbst? Um wessen Baby? Wie wurde sich tatsächlich gekümmert? War den Eltern die Baby-Familie bekannt bzw haben sie die dann kennengelernt? Haben sie sich selbst vorübergehend gekümmert oder jemanden mit der Vertretung beauftragt oder einfach nur telefonisch abgesagt? Wollte T diesen Job nicht verlieren und dachte, sie ist in ein paar Tagen wieder einsatzbereit?
Oder steckt auch hier mehr dahinter? Ein Appell, dass sich ihre Eltern / die Ermittler mit dieser Familie beschäftigen sollen? Oder allgemein, ein versteckter Hilfeschrei, weil sie wusste, dass ihre Eltern zB nicht für sie lügen würden, bestimmte Aufgaben nicht für sie übernehmen (Allergie) oder regeln könnten (fehlende Tel-Nr) bzw nicht dulden würden (teure Sachen)?
Der erste Brief kommt noch wie eine kleine Auszeit daher.
Der zweite Brief eine Suche hinauszögernd. "Alles okay. Macht euch keine Sorgen. Macht das, was ich im ersten Brief erbeten habe. Lügt weiter bis zum nächsten Wochenende." Und völlig überflüssig: "Sucht mich nicht!" - Warum sollte denn gesucht werden, wenn doch alles okay ist und mit baldiger Rückkehr zu rechnen ist? Rückkehr in die heile Welt, wo keine Fragen gestellt werden, alle ihren Teil erfüllt haben und es weitergeht, als wäre nichts gewesen??? Keine Auszeit wg Problemen, sondern nur bisschen Urlaub?
Nein! "Sucht mich! Ihr glaubt doch wohl selbst nicht, dass ich so denke und die Situation so einschätze! Fragt in der Schule nach und bei der Familie, wo ich zum Babysitten war! Guckt, wann und warum ich die Sachen bestellt habe und ob sie zu meinen Plänen passen! Guckt unterm Hasenstall, wo ich evtl einen Hinweis für den Notfall versteckt habe!" So würde ich zumindest den zweiten Brief interpretieren " Ich hoffe, ihr habt oder werdet die Sachen erledigen, um die ich euch gebeten habe." Kein DANKE, sondern ICH HOFFE.