Itaka1983 schrieb:Es gibt aber Parallelen.
- Beide Mädels sind auf einem Weg von wenigen m verschwunden.
- Beide Mädels haben nicht das eingehalten was sie vor hatten. die eine wollte zur Schule und nachmittags abgeholt werden und ist nie da aufgetaucht und die andere wollte nach Hause weil sie müde war und ist dort nie angekommen.
Das, finde ich, haben fast alle langjährigen Vermisstenfälle an sich und ist überhaupt kein Spezifikum, was beide Fälle irgendwie in Verbindung bringt.
Itaka1983 schrieb:- beide Mädels setzen Lebenszeichen ab, nennen aber mit keiner silbe ihren aufentshalts und nennen keine Gründe/Erklärung für ihr Verschwinden ...Im Gegenteil, sie kündigen beide ihre baldige Rückkehr an und halten sich nicht dran.
Das stimmt zwar an sich. Aber so stark finde ich diese Gemeinsamkeit nicht, um auf den gleichen Täter zu schließen, und das ist ja vermutlich Sinn der Überlegung, denn wozu vergleicht man sonst Fälle?
Dass ein Täter Lebenszeichen zulässt, mag verschiedene Gründe haben, die hier auch schon vielfach diskutiert wurden (ich setze das langfristige Verschwinden Tanja Mühlinghaus mal nicht unter "freiwilliges Untertauchen")
- der Täter gewinnt dadurch Zeit, weil die Ermittlungen runtergeschraubt werden (Ihm ist somit keiner so schnell auf den Fersen)
- der Täter könnte bewusst mit der Hoffnung der Mädchen gespielt haben (Machtausübung, Quälen)
- der Täter könnte tatsächlich unschlüssig gewesen sein, ob er die Mädchen gehen lässt* (So etwas kann ich mir durchaus vorstellen, dass Täter gar nicht von A bis B denken, sondern das Mädchen sterben muss, weil der Täter nicht mehr aus der Nummer rauskommt, aber vielleicht gar nicht bedacht hat zu töten. (Typus: einfach gestrickter Täter: Nachdenken/Verantwortung übernehmen ist generell nicht die Stärke dieses Täters)
Itaka1983 schrieb:- in beiden Fällen haben die Ermittler aufgrund dieser Lebenszeichen eher an ein freiwilliges Verschwinden geglaubt.
Das ist das Problem. Es gibt so viele Vermisstenfälle von Jugendlichen, in denen die Gesuchten kurze Zeit später wieder auftauchen, dass man als Ermittler nicht weiß, wie gefährdet die Jugendlichen/jungen Erwachsenen/älteren Erwachsenen tatsächlich sind.
* Irgendwie habe ich gerade im Fall Frauke Liebs lange Zeit einen Täter mir vorgestellt, dem "das Problem, was er angerichtet hat, zu viel wurde", der sie schlicht und ergreifend sterben ließ, ohne selbst aktiv zu werden. Das ist nur so eine Idee. Vielleicht weil irgendwo stand, dass sie ihre Kleidung vom Verschwinden trug. Zwischendurch habe ich gedacht, so ein "passiver Täter" kann es nicht sein, weil er die Orte wechselte. Aber was, wenn der Täter Frauke gar nicht an einen festen Ort bringen konnte (z.B. junger Mann noch bei Mama wohnend, oder in Partnerschaft lebend) und sie deshalb benebelt war, weil er sie ständig unter Drogen setzen "musste", damit sie schläft/dämmert und keine Energie hat, auf sich aufmerksam zu machen.
Das hier ist allerdings der Tanja Mühlinghaus Thread. Und es kann im Fall Frauke ja auch ein komplett anderer Tätertyp sein.