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Der Fall Tanja Mühlinghaus

5.043 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Ungeklärt, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Tanja Mühlinghaus

13.08.2022 um 16:38
Zitat von sören42sören42 schrieb am 09.08.2022:Unten steht doch bei Geschäftspapier auch wirklich immer was - oder war das früher anders?

Ich denke auch, das wäre dem Täter zu gefährlich gewesen, Geschäftspapier zu nehmen, selbst wenn alles abgerissen ist, was auf die Firmierung deutet
Ja und Nein.

Bei offiziellen Briefbögen ist dies sehr oft der Fall.

Ob es allerdings für besondere Anlässe bei größeren Firmen, Banken oder vielleicht sogar Kommunen damals "Sonderbriefbögen" gab, um darauf zum Beispiel Mitarbeiter/Kunden zu speziellen Dingen einzuladen/zu informieren oder gar zu Jubiläen (runden Geburtstsgen, Silberhochzeiten usw) zu gratulieren weiß ich nicht, halte ich aber für möglich, da dies irgendwie persönlicher aussieht.

Bei für Werbezwecke verschenkten Blocks von eines Unternermen, Hotels oder Organisstion/Partei, gab es definitiv solche Bögen, die nur ein Slogan (Name Adresse etc) trugen.

Natürlich würde ein solches Giveaway die Zuordnung zum Täter wohl erschweren.
Dennoch könnte der Täter die Befürchtung gehabt haben, vielleicht natürlich nur durch Insider, die durch diese Werbung eine konkete Verbindung zwischen Ihm und Tanja oder deren Familie herstellen könnten, auffzufliegen.

In einem solchen Fall, würde ich entweder diesen Slogan vorher abreißen, Tanja höchstwahrscheinlich das Blatt dann selbst drehen, oder eben "falschrum" hin legen, damit ich diesen Teil abreißen kann.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

13.08.2022 um 18:26
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Bei für Werbezwecke verschenkten Blocks von eines Unternermen, Hotels oder Organisstion/Partei, gab es definitiv solche Bögen, die nur ein Slogan (Name Adresse etc) trugen.
Kenne ich auch z B noch aus den 90er-Jahren so, dass z B nur im oberen Bereich des Blocks / Briefpapiers ein Firmenlogo und/ oder Schriftzug aufgedruckt war, da hätte es definitiv ausgereicht, einfach den oberen Bereich des Papiers abzureißen.

Dennoch denke ich, dass uns diese Überlegungen hier nicht wirklich weiterführen, denn das Papier, auf dem Tanja die Briefe an ihre Eltern geschrieben hat, war nunmal abgerissen und wir werden auch nicht (mehr) herausfinden können, ob dort evtl ein Logo / Schriftzug ursprünglich vorhanden war.

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass sich das Schicksal von Tanja noch aufklären lassen wird, was ich besonders für ihre Mutter sehr tragisch finde, immerhin war Tanja ihr einziges Kind!
Der Vater ist ja bereits, wie man den Medienberichten entnehmen konnte, verstorben und hat somit nie Gewissheit erhalten, was mit seiner Tochter geschehen ist, sehr traurig m E.


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13.08.2022 um 22:30
Wenn man sich den Beitrag auf YouTube anschaut

Youtube: Cold Case: Tanja Mühlinghaus wird seit 23 Jahren vermisst | Achtung Fahndung
Cold Case: Tanja Mühlinghaus wird seit 23 Jahren vermisst | Achtung Fahndung
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, dann sieht man, dass das Blockblatt gar nicht abgerissen ist
Kommt gleich am Anfang der Doku.

Mir kam vorhin ein anderer Gedanke:
Tanja hat doch am Vorabend beim Jugendamt nur die Faxnummer erwischt, was wenn sie noch kurz vor der Schule zum Jugendamt wollte?


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

13.08.2022 um 22:45
Weiß jemand, wie weit es zum Jugendamt mit Bus gewesen wäre oder zu Fuß?


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14.08.2022 um 01:26
Zitat von Alexandra0711Alexandra0711 schrieb:dann sieht man, dass das Blockblatt gar nicht abgerissen ist
Wow das erübrigt ja nun alle Diskussionen ob es sich um Briefpapieres inklusive Firmenlogo handelt.
Die sonst bekannten Abbildungen der Briefe sind also die durch die Polizei bearbeiteten Exemplare um mögliche Fingerabdrücke zu entnehmen.
Zitat von Alexandra0711Alexandra0711 schrieb:Tanja hat doch am Vorabend beim Jugendamt nur die Faxnummer erwischt, was wenn sie noch kurz vor der Schule zum Jugendamt wollte?
Ich denke zu diesem Thema wird die Polizei sicherlich mehr wissen, es wäre ja schon ein mögliches Indiz dafür dass sie freiwillig verschwinden wollte. Die Mutter muss das ja schon soweit entkräftigt haben damit die Polizei nicht davon ausging.

Dem entgegen spricht aber ihr Appell an Tanja dass sie wieder nach Hause kommen kann und dass sie jetzt von ihrem Ehemann getrennt ist.

Dennoch ist es nach wie vor seltsam für mich dass Tanja mit 15 Jahren wegwollte von Zuhause, dann aber ihre Mutter anrief mit der Bitte, sie nach der Schule abzuholen.
Zum einen weil es in einer Wohngruppe ja auch Regeln gibt und sie dort mit Sicherheit nicht das Leben hätte führen können dass sie sich scheinbar gewünscht hatte.
Dass sie sich aber dann von ihrer Mutter abholen lassen wollte zeugt im Gegenzug auch nicht von großem drang selbstständig zu sein. Oder hier liegt eben eine Finte vor und sie wollte sich etwas Vorsprung verschaffen, in dem ihre Mutter annahm, dass sie zur Schule geht, sie aber bereits kurz nach dem Telefonat abgehauen ist.
Es passt halt einfach nicht dass sie abends versucht alle Hebel zwecks Wohngruppe in Bewegung setzt, morgens dann aber ihre Mutter um einen Gefallen bittet.

Ich hatte hier auch schon mal geschrieben dass ich es merkwürdig finde dass es keine wirklichen Aussagen von Freunden von ihr gibt. Eine Freundin ruft bei ihr Zuhause an und fragt nach der Kranken Tanja, also muss zumindest diese doch in engeren Kontakt zu ihr gestanden haben. Schade dass man sich durch solche fehlenden Aussagen kein besseres Bild zu Tanja und ihren Absichten machen kann.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

14.08.2022 um 09:21
Zitat von Alexandra0711Alexandra0711 schrieb:dann sieht man, dass das Blockblatt gar nicht abgerissen ist
Das stimmt nicht. Bei 1:48 sieht man die Abrisskanten deutlich:

Youtube: Cold Case: Tanja Mühlinghaus wird seit 23 Jahren vermisst | Achtung Fahndung
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@Alexandra0711
Kannst du bitte belegen, dass es sich um ein Blockblatt handelt?
Könnte es sich nicht auch um eine Einzelseite handeln? Danke.
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Die sonst bekannten Abbildungen der Briefe sind also die durch die Polizei bearbeiteten Exemplare um mögliche Fingerabdrücke zu entnehmen.
Und Bild.de hatte die Original-Briefe aber natürlich schon vor der Spurensicherung in den Fingern? Ja klar, so wird es wohl gewesen sein. Mal so als Tipp an "Hobbyermittler":
a) Wenn man ein Blatt mit einer Abrisskante fotografiert, sieht man keine Abrisskante. 😉
b) Die Orginalbriefe sind Asservate.


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14.08.2022 um 09:45
Youtube: Verschwunden: Eltern suchen ihre Kinder | WDR Doku
Verschwunden: Eltern suchen ihre Kinder | WDR Doku
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bei 13:15 sieht man die Briefe ganz gut, wenn es wirklich eine Abrisskante gegeben hatte, würde man dass auf der Kopie sehen.


Screenshot 2022-08-14-09-29-59-842 com.gOriginal anzeigen (0,6 MB)


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

14.08.2022 um 10:01
@Herbstkind
Dass passt nicht zusammen, wie Du sagst, einerseits abholen andererseits will sie ausziehen.

In wikixy steht, dass die Mutter um 13:15 Uhr vor der Schule war.
Um 08:30 hat Tanja sie angerufen und gefragt, ob sie sie abholen kann.
Die Schule hat um 10:00Uhr begonnen.
Das Zeitfenster war also nicht allzu groß, wäre interessant zu wissen, wann der Bus gefahren ist, wann sie spätestens am der Bushaltestelle hatte sein müssen.
@mulle1965 weißt Du dass vielleicht?

Ich gehe Mal davon aus, dass der Täter Tanja schon eine ganze Zeit beobachtet hat, sie ihn vielleicht sogar kannte


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

14.08.2022 um 10:25
Zitat von Alexandra0711Alexandra0711 schrieb:bei 13:15 sieht man die Briefe ganz gut, wenn es wirklich eine Abrisskante gegeben hatte, würde man dass auf der Kopie sehen.
Nein, da sieht man das nicht. Würde man auch nicht und auf einem Video erst recht nicht.

Was mich aber mehr irritiert, ist dass man sie bei den angeblichen Original-Asservaten bei Bild TV auch nicht sieht (bei Minute 7:28):

Youtube: Cold Case: Tanja Mühlinghaus wird seit 23 Jahren vermisst | Achtung Fahndung
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Wenn bei der spurentechnischen Behandlung des Briefes eine Abrisskante entstanden wäre, müsste sie doch bei 7:28 in dem Video sichtbar sein, meine ich.

Entweder gab es nie eine Abrisskante oder es waren eben doch nicht die Original-Briefe, die da in der Tüte zu sehen waren. Obschon, wenn Bild TV bzw. auch der Ermittler es sagt, es seien die Originale, müsste es ja schon stimmen.


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14.08.2022 um 10:30
Doch, waren die Originale. In meinen Augen sind da keine Abrisskanten. Nur Knick-/Faltstellen. Die Briefe waren zusammengefaltet, damit sie in die kleinen Umschläge passen.


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14.08.2022 um 10:52
@Wintertime
Ja so sieht es aus.
Es gab keine Abrisskante :)


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14.08.2022 um 11:17
Zitat von WintertimeWintertime schrieb:Doch, waren die Originale. In meinen Augen sind da keine Abrisskanten. Nur Knick-/Faltstellen. Die Briefe waren zusammengefaltet, damit sie in die kleinen Umschläge passen.
Und die Abrisskanten auf Bild 2 und 3, wann sind die dann entstanden? Doch nicht nach dem Bild TV Bericht. Und weshalb sieht man dort die Verfärbungen durch die spurentechnische Behandlung, bei 07:28 bei dem Bild TV Beitrag aber nicht?


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14.08.2022 um 12:28
https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/ardennen-killer-spur-nach-deutschland

Interessanter Bericht, aber der Typ lebt ja nicht mehr, wer weiß, was der noch auf dem Kernholz hatte


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

14.08.2022 um 18:04
Zitat von sören42sören42 schrieb:Und Bild.de hatte die Original-Briefe aber natürlich schon vor der Spurensicherung in den Fingern?
Klar, genau so meinte ich das...

Nein ernsthaft: die meisten Beiträge erhalten nun mal ältere Quellen die meistens nicht von den Machern stammen... daher stammt mit Sicherheit auch dieses Bild in dem die möglicherweise unbearbeiteten Bilder zu sehen sind.

OK hier bin ich die Nacht wohl einfach unreflektiert darauf eingestiegen, es ist tatsächlich kein Beweis ob das Papier ein Logo erhalten hat oder nicht.
Schade, ich hoffe bei so alten Fällen immer auf neue Erkenntnisse, da ging die kleine Euphorie wohl mit mir durch.
Zitat von Alexandra0711Alexandra0711 schrieb:Ich gehe Mal davon aus, dass der Täter Tanja schon eine ganze Zeit beobachtet hat, sie ihn vielleicht sogar kannte
Nimmst Du in der Theorie an dass er sie überwältigt hat oder kurzfristig überredet? Von vorne herein scheint es ja nicht geplant zu sein, sonst hätte sie es ja nicht bei ProFamilia und dem Jugendamt probiert.

Dennoch alles sehr verwirrend, wenn ich von Zuhause weg wollen würde hätte ich so viel Abstand wie möglich zu meinen Eltern genommen und sie nicht noch um einen Gefallen gebeten. Oder es ist tatsächlich nur der Vater mit dem sie ein Problem hatte, aber ob man das nicht noch mehr herausgestellt hätte?


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

14.08.2022 um 18:49
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Oder es ist tatsächlich nur der Vater mit dem sie ein Problem hatte, aber ob man das nicht noch mehr herausgestellt hätte?
Gewisse Aussagen der Mutter deuten etwas darauf hin, dass es hauptsächlich der Vater gewesen sein könnte, mit dem Tanja Probleme hatte, schließlich betonte ihre Mutter ja, dass sie sich von dem Vater getrennt habe, als sie sich mit einer Botschaft an Tanja wandte.

Mittlerweile soll der Vater Mühlinghaus auch verstorben sein, meine ich gelesen zu haben.
Wenn Tanja also wirklich damals „untergetaucht“ wäre und noch irgendwo leben würde, wäre dann nach dem Ableben des Vaters spätestens doch der Zeitpunkt gekommen, sich mal bei ihrer Mutter zu melden.
Allerdings halte ich es - leider - für äußerst unwahrscheinlich, dass Tanja noch irgendwo lebt, ich befürchte, sie wurde Opfer eines Tötungsdelikts.

Falls es so gewesen sein sollte, dass das Hauptproblem mit dem Vater bestand, wurde dies vll auch deshalb nicht sonderlich herausgestellt bei Berichten zum Fall Tanja, da es für ihr Verschwinden zunächst einmal nicht ausschlaggebend erscheint, ob die Probleme nun eher mit der Mutter oder eher mit dem Vater bestanden.
Egal mit welchem Elternteil (oder auch mit beiden Elternteilen) Tanjas Probleme nun hauptsächlich bestanden haben mögen, diese Probleme ließen ein freiwilliges Verschwinden von Tanjas wahrscheinlich erscheinen, auch die Briefe deuteten ja erstmal in diese Richtung.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

14.08.2022 um 19:04
Zitat von Alexandra0711Alexandra0711 schrieb:Mir kam vorhin ein anderer Gedanke:
Tanja hat doch am Vorabend beim Jugendamt nur die Faxnummer erwischt, was wenn sie noch kurz vor der Schule zum Jugendamt wollte?
Grundsätzlich m E ein interessanter Ansatzpunkt.

Kenne die örtlichen Gegebenheiten nicht wirklich, daher kann ich nicht abschätzen, ob dies zeitlich möglich / zu schaffen gewesen wäre, Tanja war mit ihren 15 Jahren ja auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen.

Um 08:30 Uhr rief Tanja ja noch ihre Mutter an und bat diese, sie nach Schulschluss an der Schule abzuholen, da man 1998 noch nicht davon ausgehen konnte, dass jeder (Teenager) ein Handy besaß, gehe ich fest davon aus, dass Tanja von ihrem Elternhaus via Festnetztelefon das Gespräch mit der Mutter führte.

Um 10 Uhr sollte am Tag von Tanjas Verschwinden der Unterricht in der Schule beginnen, was bedeutet, dass Tanja maximal 1 1/2 Stunden zur Verfügung gehabt hätte (wenn sie sofort nach dem Telefonat mit ihrer Mutter das Elternhaus verlassen hätte), das Jugendamt aufzusuchen inklusive Hin- und Rückweg.

Weiß jmnd (der ortskundigen User*innen), wo sich das Jugendamt 1998 in Wuppertal befand, das für Tanja zuständig gewesen wäre und wie weit die Entfernung dorthin von ihrem Elternhaus aus ist und wie es mit der Anbindung durch öffentliche Verkehrsmittel damals aussah?
Wie weit ist die Entfernung vom Jugendamt aus zu Tanjas Schule?
Wäre das 1998 in 1 1/2 Stunden zu schaffen gewesen mit öffentlichen Verkehrsmitteln?

Theoretisch kann Tanja natürlich auch von vornherein vorgehabt haben, die Schule an diesem Tag zu schwänzen, aber dann wäre es unsinnig gewesen, ihre Mutter zu bitten, sie nach Schulschluss dort abzuholen.
Oder aber sie hätte in Kauf genommen, im Zweifelsfall zu spät zum Unterricht zu erscheinen.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

14.08.2022 um 19:25
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Gewisse Aussagen der Mutter deuten etwas darauf hin, dass es hauptsächlich der Vater gewesen sein könnte, mit dem Tanja Probleme hatte, schließlich betonte ihre Mutter ja, dass sie sich von dem Vater getrennt habe, als sie sich mit einer Botschaft an Tanja wandte.
Ja genau, die und eben die Bitte an ihre Mutter sie abzuholen lassen diesen Verdacht eben aufkommen.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Wenn Tanja also wirklich damals „untergetaucht“ wäre und noch irgendwo leben würde, wäre dann nach dem Ableben des Vaters spätestens doch der Zeitpunkt gekommen, sich mal bei ihrer Mutter zu melden.
Ich glaube auch nicht dass Tanja untergetaucht ist und selbst wenn der Vater inzwischen tot ist hätte sie sich als erwachsene Frau ja schon viel früher bei ihrer Mutter melden können.
Oder sie hat eben soweit mit ihrem alten Leben abgeschlossen und dieses von sich abgespalten.
Ich halte ein freiwilliges Verschwinden aber auch für ausgeschlossen.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Um 10 Uhr sollte am Tag von Tanjas Verschwinden der Unterricht in der Schule beginnen, was bedeutet, dass Tanja maximal 1 1/2 Stunden zur Verfügung gehabt hätte (wenn sie sofort nach dem Telefonat mit ihrer Mutter das Elternhaus verlassen hätte), das Jugendamt aufzusuchen inklusive Hin- und Rückweg.
Ich frage mich wieso sie es morgens nicht mehr telefonisch beim Jugendamt probiert hatte?
Dort ohne Termin vorbei zu schauen ist ja eher sinnlos, außer es besteht eine Extremsituation.

Davon mal abgesehen dass ihre Erfolgschancen dort wohl ziemlich gering gewesen wäre, sie kam ja aus einem, zumindest von außen gesehen, gutem Elternhaus. Vielleicht erfuhr sie davon und hat einen Plan B gehabt?
Passt zwar nicht wirklich wegen des keinen Zeitfensters und der Bitte an ihre Mutter sie abzuholen.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

14.08.2022 um 19:33
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Passt zwar nicht wirklich wegen des keinen Zeitfensters und der Bitte an ihre Mutter sie abzuholen.
Ja und Nein!

Im ersten Blick passt das nicht.

Wäre es aber nicht denkbar, Sie wollte gerade deshalb von der Mutter abgeholt werden, weil sie vielleicht glaubte dann bereits Fakten vom Jugendamt zu haben, mal egal wie realistisch das war, dass Sie da schon Fakten haben könnte, um diese "in Ruhe" (ohne Vater) mit Ihr besprechen zu können?


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

14.08.2022 um 19:59
@OdinAndy

Aber selbst wenn es so gewesen sein sollte und Tanja auf dem Rückweg von der Schule während der Autofahrt „in Ruhe“ ohne den Vater mit ihrer Mutter sprechen wollte:

Irgendetwas muss ja dann in der Zwischenzeit (in diesem Szenario dann ja nur „plötzlich“ / „unvorhergesehen“ denkbar) geschehen sein, was schlussendlich zu Tanjas Verschwinden geführt hat - was denkst Du, was das gewesen ist?
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Vielleicht erfuhr sie davon und hat einen Plan B gehabt?
Wie hätte dieser „Plan B“ dann ausgesehen?


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

14.08.2022 um 20:53
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Irgendetwas muss ja dann in der Zwischenzeit (in diesem Szenario dann ja nur „plötzlich“ / „unvorhergesehen“ denkbar) geschehen sein, was schlussendlich zu Tanjas Verschwinden geführt hat - was denkst Du, was das gewesen ist?
Das ist eine gute und schwere Frage.

Es würde aus meiner Sicht zumindest wohl den möglichen Radius eines Zusammentreffens zwischen Ihr und Ihrem potentiellen Mörder (ich setze jetzt mal voraus, dass Sie ermordet wurde, auch wenn das eigentlich Spekulation ist) deutlich verändern.

Ging man bisher wohl davon aus, dass Sie auf dem Weg von zu Hause bis in die Schule verschwand, also in einem Umfeld, das räumlich recht begrenzt ist, dazu auf einem Weg, auf dem Ihr eigentlich selbst der letzte Strauch oder Stein bekannt gewesen sein dürfte, dazu selbst die potentielle Zeitspanne des Verschwindens zumindest theoretisch eingrenzbar zu sein scheint, ergäbe sich nun eine andere Situation.

Ich kenne mich in Wuppertal leider nicht aus, gehe aber davon aus, dass Sie, sollte Sie zum Jugendamt gewollt haben, nun einen ganz anderen Weg eingeschlagen haben muss, der eventuell weiter war, dazu Ihr evenzuell unbekannt.

Auch würde dadurch das Zeitfenster sich entweder verschieben, da Sie wohl früher als zur Schule aufgebrochen sein musste.

Dazu würde dies die Möglichkeit, Sie sei freiwillig verschwunden, zumindest für diesen Tag widerlegen.

Auch denke ich, würde diese Tatsache, die räumliche Möglichkeit, dass ein Täter, der Ihr eventuell sogar (wenigstens flüchtig) bekannt war, aufgelauert, Sie abgefangen haben könnte, räumlich einschränken.

Wäre dies zumindest theoretisch bisher auf dem kompletten Weg von zu Hause bis zur Schule möglich gewesen, müsste das nun räumlich auf das Wegstück vom Wohnhaus bis zur Bushaltestelle, bzw bis zu dem Punkt, wo sich der "normale Schulweg und der Weg zum Jugensamt trennt, eingrenzbar sein.

Sollten die Ermittler diese Möglichkeit ausgelassen haben, wäre das vielleicht ein neuer Ansatz potentielle Verdächtige einzugrenzen oder auszuschließen.

Andererseits könnte sich die Chance, dass Sie als Zufallopfer auf einen Täter trifft zumindest theoretisch erhöht haben....


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