Der Fall Nelli Graf

@Sven1213
Ich müsste es jetzt nachlesen, aber m.W. hat die Familie sie nicht sofort in der Hachhowe gesucht. Wann wurden dort die Flugblätter ausgelegt? Ich meine erst nachdem man das Fahrrad gefunden hatte. Wenn das Fahrrad auf dem Weg gelegen hätte, wäre man evtl. den Tätern eher auf die Spur gekommen. So hatte man noch einige Tage Zeit. Und wenn nicht der Pilzsammler gekommen wäre, läge es vielleicht heute noch da.

[@Thorhardt
Es gab ja auch kein Anhaltspunkt NG in der Hachhowe zu suchen. Die Flugblätter wurden am nächsten Tag verteilt und 3 Tage nach ihrem Verschwinden sah der Pilzsammler auf dem Plakat das gesuchte Fahrrad und meldete sich, dass er dieses einen Tag vorher in der Hachhowe gefunden und es an sich nahm.

@Sven1213
Wann hat denn die Verwandte (Cousine?) der Polizei den Hinweis mit dem Rauchen auf der Bank gegeben, so wie bei XY gezeigt?
Das war dann ja der Bezug zur Hachhowe.

Thorhardt schrieb:Wenn das Fahrrad auf dem Weg gelegen hätte, wäre man evtl. den Tätern eher auf die Spur gekommen. So hatte man noch einige Tage Zeit.

Glaube ich nicht.
Selbst wenn die Familie zeitnah beim Suchen nach ihr über das Fahrrad gestolpert wäre, so hätte das nichts über den Täter ausgesagt.
Ob umgehend oder nach 3 Tagen, die Situation ist die Gleiche geblieben.

Thorhardt schrieb:Wann hat denn die Verwandte (Cousine?) der Polizei den Hinweis mit dem Rauchen auf der Bank gegeben, so wie bei XY gezeigt?Das war dann ja der Bezug zur Hachhowe.

Der Bezug zur Hachhowe kam von dem Pilzsammler, als er das Fahrrad fand.
Als diese Örtlichkeit publik wurde, trat die Cousine auf dem Plan und erzählte der Polizei von dem "heimlichen Rauchen" von NG auf der Bank in der Hachhowe.

Sven1213 schrieb:Warum versteckt der Täter das Fahrrad aber trotzdem?

Warum, vielleicht weiß das der Täter selber nicht. Eine Person zu entführen ist bestimmt eine Brutale Stresssituation. In solchen Situationen handelt man nicht rational. Alles muss schnell gehen, hoffentlich hat keiner was gesehen, bloß weg hier, Ah - Fahrrad ab in den Wald.

Für mich sieht das nicht nach einem ausgetüftelten Plan aus.
Sondern amateurhaft. Wie kann der Täter wissen, ob NG nicht ein Handy dabei hatte, nicht jemandem zu Hause Bescheid gesagt dass sie kurz eine rauchen ist da vorne im Wald.
Der Täter hatte bis jetzt viel Glück gehabt, auch das er durch das Raster des Gentest gefallen ist.

Aufmischer schrieb:Alles muss schnell gehen, hoffentlich hat keiner was gesehen, bloß weg hier, Ah - Fahrrad ab in den Wald.

Ich kenne keinen einzigen Fall, wo ein Täter ein Opfer mit einem Fahrrad überwältigt und dieser dann Zeit und Kraft intensiv das Fahrrad in einem Wald versteckte.
Alle Fahrräder wurden entweder auf dem Waldweg gefunden oder wurden ins Gebüsch geschoben oder geworfen.
Das ein Fahrrad tragend vom Täter in den Wald verbracht wurde, weil es nicht entdeckt werden sollte, kenne ich überhaupt nicht.

@Sven1213
Das ist aber die einzig logische Begründung. Und es spricht für zwei (oder mehr) Täter. Einer überwältigt Frau Graf, der andere trägt das Rad 30 Meter in den Wald.

@Thorhardt
Tja, dass ist die Frage aller Fragen. Ein oder zwei Täter?
Ich weiß es nicht!
Ich kann mir auch nach Jahren kein Bild darüber machen ob das einer oder mehrere waren.

Andererseits. Wenn das Fahrzeug groß genug ist, hätte der Täter auch das Fahrrad einladen können und an irgendeinem Bahnhof abstellen können. Am Fahrradständer.

Weg ist es.

Wenn der Cousine der geheime Treffpunkt bekannt war, dann auch anderen Personen

Aufmischer schrieb:Es kommt einem fast so vor als wenn ein Geheimdienst sie verschleppt hätte und versucht hat irgend eine Information aus ihr heraus zu pressen. Daher die Fesselung, Augen verbinden - und schließlich den Mund.

Geheimdienst ist wohl falsch.
Aber so eine Auffindesituation kenne ich überhaupt nicht.

Die Hände mit Kabelbinder fixiert, mit Panzerklebeband umwickelt, Augen und Mundpartie mit Klebeband verklebt.
Das ist schon sehr speziell, sage ich mal.

Aufmischer schrieb:Andererseits. Wenn das Fahrzeug groß genug ist, hätte der Täter auch das Fahrrad einladen können und an irgendeinem Bahnhof abstellen können. Am Fahrradständer.

Das war vor Jahren auch mal mein Gedanke und schrieb es hier auch mal.

Sven1213 schrieb:Warum diese selten gesehende Brutalität?

Haß? Rache? Demütigung?


Das andere ist das Motiv.
Es fehlt vollkommen.

Sie führte eigentlich ein unauffälliges Leben und dieser Tatauflauf und die Gewalt gegen sie passt nicht.

Ich möchte mich jetzt auch nochmal kurz dazu äußern, was mir immer wieder in den Sinn kommt.

Gerade weil sie ein gut situiertes Leben führte, diesbezüglich keine Sorgen hatte,könnte ich mir
vorstellen, es hatte doch mit ihrem Arbeitsplatz zu tun, sie hat jemand kennengelernt, dem es nicht so gut ging.

Von daher wäre es doch gut möglich, sie sollte bei irgend was mitmachen, entgegenkommen, was für sie nicht in Frage kam, da es für sie selbst riskant gewesen wäre.

Es wurde ja geschrieben hier im Thread, sie sei überrascht oder erschrocken gewesen, als sie dort bei der Arbeit von jemandem aufgesucht wurde, oder wie war ihre Reaktion ? ?

Sie arbeitete dort auf Abruf, vom Nachmittag bis zum Feierabend. Hatte sie dort noch irgendwelche vertraute Aufgaben, Schließdienst oder mit den Kassen - Abrechnungen ?

Oder als Angestellte hat man doch eine bestimmte Möglichkeiten, wie man über den Personaleingang ins Gebäude gelangen konnte, ein Utensil, das sie immer bei sich trug.

Wurde sie am Ende fixiert, weil sie irgend welche Infos von sich geben sollte, die man ausprobiert hat, deshalb sie entführte, sie falsche Angaben machte, auch um Zeit zu gewinnen, das dann den/die Täter so verärgerte ?

Danach konnte man sie nicht mehr frei lassen, denn 1. kannte sie den/die Täter und 2. hatte(n) er/die eine längerfristige Straftat geplant, die ihnen irgend einen Vorteil verschaffen sollte ?

Diese Waldlichtung an der sie regelmäßig geraucht hatte, da sind doch auch Menschen vorbei gekommen. So groß ist Halle jetzt auch nicht. Insbesondere dann wenn man in einem Supermarkt arbeitet und doch viele Menschen aus dem Ort kommen.

Gibt es rund um eventuell Spargelfelder, oder Ähnliches bei dem vielleicht Erntehelfer gebraucht werden?

Eine langjährige Supermarktkassiererin kennt praktisch jeder im Ort.

Was für Gründe gibt es um auf NG so sauerbzu sein?

Aufmischer schrieb:Der Fall Nelli Graf
heute um 19:29
Eine langjährige Supermarktkassiererin kennt praktisch jeder im Ort.

Was für Gründe gibt es um auf NG so sauerbzu sein?

Wenn es z.B. ums Überleben geht .

Sicher hatte sie einen großen Bekanntenkreis .

Erst dachte ich, es könnte was mit der Warenanlieferung zu tun haben, dass sie den Fahrer von da nähers kennenlernte, auf welchem Weg auch immer.

Je nach Geschäft wechseln die Tätigkeiten, dass die Kassiererinnen zwischendurch auch mal Ware in die Regale einräumen.

Weil sie aber mit der Kasse zu tun hatte, könnte es ja jemand gewesen sein, der nicht zu ihrem näheren Bekanntenkreis zählte, nur eine flüchtige Bekanntschaft, der von ihr erwartete, dass sie bei seinem Einkauf "großzügiger" sein solle, wenn er es so einrichtet ,dass er zu ruhigeren Zeiten einkauft ,alleine an der Kasse auftaucht, wenn es möglich ist ?

Ich kenne mich da nicht aus, ob es sowas schon mal gab, denn prinzipiell sind Kassierinnen schon Gefahren ausgesetzt wie an Tankstellen z.B. .

Das wäre jetzt eben mal eine etwas persönlichere und seriösere Methode, für diesen Kunden Kosten einzusparen, ist für mich auch absolutes Neuland, aber durchaus denkbar, dass man ihr sowas unterbreitet hatte ?

Vllt. hatte sie gedroht, sich an ihren Chef zu wenden, dass es deshalb noch vor ihrem Arbeitsantritt an dem Tag zu einem überraschenden Treffen kommen musste, das nicht geplant war, aber wie wurde sie dann benachrichtigt ?, durch dass sich alles anders entwickelte ,man ihr zuvorkam ?

Würde auch ihre Eile erklären, wenn es nur an diesem Tag so war ?

Ansonsten habe ich keine weiteren Ideen mehr, weshalb ihr das alles zugestoßen sein soll.

Noch die Sache mit der Jacke.
Als Mutter im Alter ihrer eigenen Kinder könnte sie auch ein offenes Ohr gehabt haben für deren nächste Generation(en), 30+/- aus ihrer Gegend ,der/die sich dort auch auskannten, weshalb sie aus Solidarität vllt. diese Jacke trug ?

Erntehelfer ? Die leben aber nicht konstant hier ...

fortylicks schrieb am 21.06.2012:Der Fall Nelli Graf
21.06.2012 um 16:56
@MissMary

Nur das Motiv liegt im Dunklen. Wahrscheinlich im privaten Bereich, Stress mit
irgend einem Menschen, evtl. aus dem Lidl oder aus der Schule des Sohnes etc.
Vielleicht hat dieser Typ nur auf diese Gelegenheit gewartet und war vorbereite

Siehe oben....

bellady schrieb:Wenn es z.B. ums Überleben geht .

Das denke ich auch. Überleben im Job, beleben in einer Beziehung Überleben im finanziellen Bereich.

Aber gerade Frauen sind doch redselig, gerade Frauen tauschen sich doch intensiv mit ihren Männern aus oder mit Freunden bekannten etc. Sie können doch nichts für sich behalten 😀

Anscheinend gibt es aber in diesem Fall überhaupt keinen Hinweis auf einen eventuellen Täter. Also aus welchem Milieu etc.

Aufmischer schrieb:Diese Waldlichtung an der sie regelmäßig geraucht hatte, da sind doch auch Menschen vorbei gekommen. So groß ist Halle jetzt auch nicht. Insbesondere dann wenn man in einem Supermarkt arbeitet und doch viele Menschen aus dem Ort kommen.

Gibt es rund um eventuell Spargelfelder, oder Ähnliches bei dem vielleicht Erntehelfer gebraucht werden?

Naja, es ist schon relativ abgelegen vom Ortskern bzw. auch von den umliegenden Wohngebieten. Ich kann mir auch vorstellen, dass es Tage gibt an denen niemand an diesem Ort vorbei geht.

Spargelfelder o.ä. gibt es meines Wissens nicht, großteils besteht das Umfeld Ortsauswärts aus etwas Wald und Wiesen, Straße und Wertstoffhof, Richtung Ort dann Wohngebiet, Sportplatz inkl. Skateplatz und Schule.

Mich beschäftigt der Fall NG auch nach wie vor, lese hier meistens nur mit, komme aber aus der Gegend und hab auch in Halle einige Freunde. NG kannte ich nicht und habe sie auch niemals gesehen. Als das damals alles passiert ist, erinnere ich mich daran, wie die Suchen nach ihr organisiert wurden und das alles sehr unheimlich war. Der Ort an dem sie verschwand liegt relativ nah an dem Skate-/Sportplatz an dem ich mich zu der Zeit viel aufgehalten habe, war (ist) schon alles echt krass und mysteriös.

https://www.mz-web.de/halle-saale/halle-stadt-der-blauen-zwerge-7487742#

Stadtvermarkter Voß ist nah dran. Allerdings findet sich Halles Mitte nicht unter Georg Friedrich Händel, sondern ein Stück weiter, am Alten Markt, hinter dem Haus Nummer 9. "Der Mittelpunkt befindet sich auf dem Spielplatz der Kindertagesstätte Schlumpfhausen gleich neben dem Beatles-Museum", hat das Landesamt für Vermessung- und Geoinformationen auf Nachfrage der MZ ermittelt. Die Koordinaten: 11°58' 5,8'' östlicher Länge und 51° 28' 47,4'' nördlicher Breite.
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Es deutet da noch der blaue Schlumpf nach Halle hin, den sie bei sich hatte, als man sie fand. Was das zu bedeuten hatte und war der auch aus dem Besitz von ihr wie die Jacke ?

Wirbelwind70 schrieb am 16.05.2018:Der Fall Nelli Graf
16.05.2018 um 15:18
mir war das nicht mehr präsent, aber schade, dass es hier keine Aufzeichnung gab....

"Eine bezeugte Begegnung mit einem Mann an Nelli Grafs Arbeitsstelle im Haller Lidl-Markt hat die Kripo bisher nicht näher aufklären können. Die Begegnung wurde einige Tage vor ihrem Verschwinden im Kassenbereich des Lidl-Marktes beobachtet. In dem Gespräch mit dem für sie offensichtlich bekannten Mann soll Nelli Graf eine betroffene Reaktion gezeigt haben. Gerne würde die Kripo darüber mehr wissen.

Eine betroffene Reaktion soll sie gezeigt haben. Das müsste doch dann jemand mitbekommen haben, wie der Mann aussah etc. ?

Aufmischer schrieb:Aber gerade Frauen sind doch redselig, gerade Frauen tauschen sich doch intensiv mit ihren Männern aus oder mit Freunden bekannten etc. Sie können doch nichts für sich behalten 😀

Vllt. war das für sie einfach noch nicht spruchreif, nicht mal der Freundin ggü.

Aufmischer schrieb:Das denke ich auch. Überleben im Job, beleben in einer Beziehung Überleben im finanziellen Bereich.

Oder hatte sich jemand erhofft, über sie dort einen Job zu bekommen, wenn sie sich dafür einsetzt, das landläufige Vitamin B, was es ja auch schon gegeben haben soll, obwohl es ja dort keine Reichtümer zu verdienen gab ?

Über die Geldsorgen anderer zu reden, hatte sie keine Befugnisse und passte nicht in ihren Rahmen ?

bellady schrieb:Es deutet da noch der blaue Schlumpf nach Halle hin, den sie bei sich hatte, als man sie fand. Was das zu bedeuten hatte und war der auch aus dem Besitz von ihr wie die Jacke ?

Es gab keinen blauen Schlumpf! Das wurde fälschlich von der Presse aus der blauen Regenjacke gemacht, die man bei der Leiche fand...
Damit ergibt der Bezug zu Halle/Saale auch weniger Sinn.