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Der Fall Nelli Graf

19.827 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2011, Fahrrad ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 13:45
Zitat von KrimifanKrimifan schrieb am 05.01.2013:»Mörder kennt sich aus«
Die Mordkommission, die weiterhin mit der vollen Besetzung von 14 Mitgliedern im Einsatz bleibt, und Fallanalytiker des Landeskriminalamtes sind bei der Bewertung des Falles übereinstimmend zu dem Schluss gekommen, dass die Tat von einem Mann im Alter zwischen 18 und 60 Jahren begangen wurde, der sich zum Zeitpunkt des Verschwindens von Nelli Graf am Freitag, 14. Oktober 2011, in Halle aufgehalten hat beziehungsweise in dieser Stadt wohnt oder gewohnt hat. Ferner ist für die Kriminalbeamten nicht ausgeschlossen, dass sich der Täter und sein Opfer kannten, wenn auch vielleicht nur flüchtig.
Doch was macht die Kripo so sicher, dass der Mörder aus Halle kommt? Kriminalkommissarin Sarah Sieweke verweist hierbei auf die beiden bislang wichtigsten Orte in diesem rätselhaften Fall: die Fahrradfundstelle im Waldstück Hachhowe sowie die Leichenfundstelle am Kölkenweg in Kölkebeck. »Hier muss jemand absolute Ortskenntnisse gehabt haben, denn im Dunkeln hätte der Mörder sonst nie zu dem abgelegegenen Leichenfundort finden können«, sagt Sarah Sieweke. Die Kripo vermutet, dass der Täter die tote Nelli Graf bereits am Abend des 14. Oktober 2011 an dem Rande eines Waldstückes am Kölkenweg vergraben hat, weil am 15. Oktober ein angrenzendes Maisfeld, das dem Täter Sichtschutz bot, abgeerntet wurde.

Täter stand unter Stress
Und auch die Fahrradfundstelle deutet auf einen Täter aus Halle hin. Aus Sicht der Kripo kann man sich als Ortsunkundiger bei den Wegebeziehungen im Waldstück Hachhowe leicht verirren. »Wenn ein Mörder unter Stress steht und ein Fahrrad verstecken will, das er vermutlich in einem Kofferraum transportiert, greift er auf bewährte Handlungsmuster zurück«, glaubt Sarah Sieweke, dass er die Umgebung kannte. Immerhin wurde das Rad von einem breiteren Waldweg in einen schmaleren Weg transportiert und von dort etwa 20 Meter ins Unterholz getragen. »Der Mörder hätte die Leiche und das Fahrrad ja auch einpacken und ganz weit außerhalb von Halle vergraben und verstecken können. Das hat er aber nicht gemacht«, begründet Sieweke den Ortsbezug.
Beantwortet einige Fragen; stammt aus dem "Westfalen-Blatt" vom 05.01.2013 und hat der User "Krimifan" am gleichen Tag hier eingestellt und die obigen Passagen zitiert.
Umso erstaunlicher ist es, dass kein Ansatz gefunden wurde...
Der Fall ist wohl wesentlich trickreicher als man - Ermittler, Fallanalytiker etc. - sich vorstellen kann. Hoffentlich finden die Ermittler des Cold-Case-teams in Düsseldorf einen neuen Ansatz.


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Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 20:11
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Der kannte diese Stelle und da sollte man hinterfragen, aus welcher Gegebenheit
Meistens kennt man solche Stellen aus der Kindheit oder Jugend Zeit. So geht es mir. In meinem Heimatdorf mit Waldgebiet fallen mir gleich mehrere Stellen ein, bei denen eine Person nicht so schnell gefunden wird und ich sogar gut über Schleichwege mit dem Auto hinkomme.

Oder man kennt „geheime“ Waldstellen durch Sport, Wandern, Trimm-Dich-Pfade (so was gibt es bei uns 😎) oder durch Waldarbeiten im Weiteren Sinne.

Männer sind eben Jäger und Sammler. Jeder Mann kennt gute Waldverstecke bei sich.


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Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 20:21
Was mich in diesem Fall stutzig macht ist:
-Die Brutalität
-kein sichtbares Motiv
-das seltsame Geheimnis mit dem Rauchen(heimlich)
-Hals-über-Kopf aus der Wohnung rennen und mit einem Fahrad zu seinem eigenen Tatort radeln

Diese Punkte (und weitere) machen mich stutzig. Gab es weitere Geheimnisse seitens NG?
Hat man tiefer geforscht bei Kolleginnen(Frauen erzählen sich doch alles und gehen gemeinsam auf Toilette)?
Einen verschlüsselten PC, IPad, mobil phone etc.?

Es fehlt ein Puzzleteil um das große Ganze zu sehen.


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Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 20:22
Danke für die Einstellung des Artikels @fortylicks

@Aufmischer
Für mich sind die Örtlichkeiten noch spezieller.
Ich weiß, dass jetzt wieder Mitdenker anderer Meinung sind, aber der Fahrradfundort und der Leichenfundort sind doch Örtlichkeiten, wo eigentlich keiner mit seinem Fahrzeug einfach mal so hinfährt.
Also sehr wenig frequentiert wird (von Fahrzeugen).
Bei dem Leichenfundort wird das nur ein Bauer sein, welcher mit seinem Traktor auf das Feld will.
daher kommt für mich nur ein kleiner Personenkreis in Frage, welcher mit einem Fahrzeug dort nicht auffallen würde.
Ich bin der Überzeugung das NG nicht mit einem normalen PKW dort hin verbracht wurde.

Antworte gleich auf deinen letzten Post.....


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Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 20:36
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Ich bin der Überzeugung das NG nicht mit einem normalen PKW dort hin verbracht wurde.
doch; es wurde nach einem normalen PKW (Kombi) gesucht. Ich weiß von Bekannten, deren Fahrzeug komplett abgeklebt wurde, die ein "normales" Auto fuhren. Fabrikat möchte ich aber nicht nennen...Aber es handelt sich um ein normales Auto, kein landwirtschaftliches Fahrzeug. Und die Faser wurde klar mit dem Transport der toten Nelli zum Leichenfundort in Verbindung gebracht.


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Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 20:40
Zitat von AufmischerAufmischer schrieb:Was mich in diesem Fall stutzig macht ist:-Die Brutalität -kein sichtbares Motiv-das seltsame Geheimnis mit dem Rauchen(heimlich)-Hals-über-Kopf aus der Wohnung rennen und mit einem Fahrad zu seinem eigenen Tatort radeln
Das sie "Hals über Kopf" das Haus verlassen hat, klammere ich aus.
Das kann auch nur ein subjektiver Eindruck sein. Natürlich spricht einiges dafür, aber diese Diskussion gab es hier schon ausreichend und kann die Für und Gegensprecher beide verstehen.

Das heimliche Rauchen, wenn es so war, kann selbst ihr eigener Ehemann nicht verstehen und glaubt auch nicht, dass sie für eine Zigarette, fast 2 Kilometer wohin fährt.

Interessant finde ich die anderen 2 Punkte von dir.
Diese Brutalität gegenüber NG ist für mich heute noch prägend.
Warum das alles?
Auch eine kleinere Person kann sich massiv wehren, aber da steckt mehr als Selbstschutz dahinter.
Es ist auch anzunehmen, dass sie im fixierten Zustand mit einer deutlichen Anzahl an Messerstichen getötet wurde.
Alleine dieser Gedanke lässt mich nicht mehr ruhen und will das dieser Täter zur Rechenschaft gezogen wird.
Warum diese selten gesehende Brutalität?

Haß? Rache? Demütigung?


Das andere ist das Motiv.
Es fehlt vollkommen.

Sie führte eigentlich ein unauffälliges Leben und dieser Tatauflauf und die Gewalt gegen sie passt nicht.


Es gibt z.B. Täter, welche mit Kabelbinder und Messer durch die Straßen laufen und auch wenn es Jahre dauert, eine Tat verüben, weil sie so welche Fantasien mit sich tragen.
Aber sie verbringen ihr Opfer dann nicht an einem anderen Ort und vergraben es auch nicht, weil ihre Fantasie erfüllt/befriedigt wurde.
Bei NG muss es etwas persönliches gewesen sein.
Der Täter macht viele Handlungen, investiert viel Zeit in Verbringen von Fahrrad und Opfer.
Das ist sehr unüblich wenn sich Täter und Opfer nicht gekannt haben.


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Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 20:42
Zitat von fortylicksfortylicks schrieb:doch; es wurde nach einem normalen PKW (Kombi) gesucht.
@fortylicks
Auch ich kann mich mal irren in meiner Einschätzung.
Stimmt, es gab diese Faserspur. Habe nur nicht gewusst, auf was für ein Fahrzeugtyp diese passen.


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Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 20:48
Es kommt einem fast so vor als wenn ein Geheimdienst sie verschleppt hätte und versucht hat irgend eine Information aus ihr heraus zu pressen. Daher die Fesselung, Augen verbinden - und schließlich den Mund. da ist jemand auf Nummer sicher gegangen. Den Mund verbinden weil der/ die Täter von NG nicht bei Ihrem Name (also Ihrem eigenen)angesprochen werden wollte.

Es geht nicht um Geld, keine Liebschaft, keine Feinde, gutes Umfeld. (So sieht es erstmal aus)

Berufstätig, hat Familie. Eine attraktive Frau. Sympathischer Eindruck.

Diese Art und Weise Ihres Todes passt so gar nicht zu Ihrem Leben.

Ich denke, Täter und Opfer kannten sich. Erst das Treffen, welches total aus dem Ruder gelaufen ist.


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Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 20:54
Der hier erwähnte Axel Petermann schreibt in einem seiner Bücher, Täter (zumal in solchen Fällen wie bei Frau Graf) bewegen sich meist in einem Gebiet, welches sie kennen. Zudem deutet das Verbinden der Augen auf eine (wie auch immer) persönliche Beziehung Täter/Opfer hin.

Somit könnte man annehmen, die Tat wurde zumindest teilweise von einem Tatbeteiligten begangen, der a) Ortskenntnisse in der Hachhowe UND Kölkenweg hat und b) in einer Beziehung zu Frau Graf stand.


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Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 20:57
@Thorhardt
Danke für den Beitrag. Mal kein Snuff-Dingsbums und mal wieder was mit Hintergrund.
Das ist auch mein Eindruck. Täter und Opfer müssen sich nicht gut gekannt haben, reicht auch eine entfernte Bekanntschaft.


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Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 21:00
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Mal kein Snuff-Dingsbums und mal wieder was mit Hintergrund.
Was heisst das ?
War diese Idee vorher schon da.
Empfinde ich jetzt irgendwie nicht so nett mir gegenüber.

Wenn die Profiler sagen, dass es eine Beziehung gab, fällt das natürlich raus.


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Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 21:01
Ich bin auch überzeugt, dass dieser Täter auffällig in Bezug auf Gewaltdelikte geworden und eventuell vorbestraft ist.
Das hat dieser Täter nicht zum ersten Mal gemacht.
Meine nicht Morden, sondern eine Fixierung angewandt, Gewalt gegen eine Person eingesetzt, eventuell mit einem Messer.


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Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 21:03
Ebenso interessant ist der Einwand von Frau Sieweke, der Täter habe das Maisfeld als Sichtschutz genutzt. Ich möchte ihr nicht widersprechen, denke aber, dass ein Autofahrer auf der Kölkebecker Straße nicht wirklich auf eine Person achtet, die im Dickicht zugange ist. Zumal in der Dämmerung. Somit ist das Argument zwar logisch, aber nicht zwingend.

Zudem weiß man, das Leichen, die in geringer Tiefe vergraben werden, wie es bei Frau Graf der Fall war, öfters von Wildtieren aufgespürt und "zerlegt" oder wegtransportiert werden. So wie es auch im Mordfall Mensen aus Bad Rothenfelde der Fall war, die auch nur in einem flüchtig ausgehobenem Erdloch vergraben war. Da bei Frau Graf hiervon nicht die Rede war, könnte (!!) das auch für ein späteres Ablegen sprechen. Wobei dann die Frage wäre, wo sich Frau Graf über einen ggfs. längeren Zeitraum aufgehalten haben könnte.


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Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 21:07
Zitat von ThorhardtThorhardt schrieb:Wobei dann die Frage wäre, wo sich Frau Graf über einen ggfs. längeren Zeitraum aufgehalten haben könnte.
Angenommen:
Täter und Opfer trafen sich in der Hachhowe, wenn es da eskaliert wäre, hätte man NG doch dort auch aufgefunden.
Sie wird von dieser Örtlichkeit von diesem Täter aber weg gebracht. Warum?
Warum versteckt er dann auch noch und wie das Fahrrad?
Warum wurde sie nicht gleich an Ort und Stelle getötet?
Ich komme nicht drauf?
Weil ich den Tötungsvorsatz im Vorfeld sehe.


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Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 21:07
Aber warum eine Frau mittleren Alter auf dem Fahrrad unterwegs mit Trainingsjacke angezogen.
Kann mir NG nicht in so einer Trainingsjacke nicht vorstellen.
Dann 1,5 km Rad gefahren zum Zigarettentreffpunkt. Verschwitzt und in Trainingsjacke mit Kippe im Mund. Das hört sich schon weniger attraktiv an und passt M.E. Nach nicht in das Gesamtbild der hübschen Frau.

Denke sie hat ein komisches Bild von sich abgegeben. Hätte man Sie im ersten Moment als Frau erkannt?


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Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 21:15
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Täter und Opfer trafen sich in der Hachhowe, wenn es da eskaliert wäre, hätte man NG doch dort auch aufgefunden.
Sie wird von dieser Örtlichkeit von diesem Täter aber weg gebracht. Warum?
Warum versteckt er dann auch noch und wie das Fahrrad?
Das ist wohl die Frage aller Fragen. Wobei das Verstecken des Fahrrades noch am ehesten zu erklären ist: Es sollte nicht zeitnah gefunden werden und somit keinen Anhaltspunkt bieten wo Frau Graf verschwunden ist.

Wir haben im Forum damals sehr intensiv über den Fundort Kölkenweg diskutiert und spekuliert. Er kann Zufall sein oder bewusst ausgewählt. Er kann auch für einen Täter aus dem Versmolder Raum sprechen, der die Stelle nicht genau, aber gut genug kennt, und der durch jeden Speicheltest gerutscht ist, der in Halle und Umgebung durchgeführt wurde.


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26.06.2018 um 21:17
Rauchen ist Geselligkeit.

Wer fast 2 km zum Rauchen mit dem Rad fährt, raucht nicht alleine.


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26.06.2018 um 21:17
@Aufmischer
Die Sache mit dem Rauchen solltest Du nicht überbewerten. Ich glaube nicht, dass sie heimlich geraucht hat. Jeder Nichtraucher riecht es, wenn sein Partner eine dampft. Das lässt sich nicht verhindern und ist somit eine komplett überflüssige Vorgehensweise.


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Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 21:19
Zitat von ThorhardtThorhardt schrieb:Es sollte nicht zeitnah gefunden werden und somit keinen Anhaltspunkt bieten wo Frau Graf verschwunden ist.
Genau mein lieber, aber warum?
Frau Graf wurde zeitnah gesucht/vermisst und der Fahrradfundort sagt nichts über den Leichenfundort aus.
Warum versteckt der Täter das Fahrrad aber trotzdem?


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Der Fall Nelli Graf

26.06.2018 um 21:20
Zitat von ThorhardtThorhardt schrieb: Jeder Nichtraucher riecht es, wenn sein Partner eine dampft.
Der Beweis ist meine Freundin :)


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