Der Fall Nelli Graf

Brennende Fahrräder am Schulzentrum, abgeknickte Bäume mitten in der Stadt, eingeschlagene Scheiben und verwüstete Baustellen: Vandalismus ist ein ernstes Problem in Halle.

Um wirkungsvoll arbeiten zu können, müssen die Stadtwächter zu den Zeiten aktiv sein, in denen sich die Probleme häufen: An Wochenenden und vor Feiertagen. Allerdings bleiben auch die Außenbereiche nicht gänzlich verschont, wie sich vor einigen Wochen zeigte, als einer Art marodierende Horde junger Menschen eine Spur der Zerstörung von Halle Richtung Hörste legte. In der Innenstadt sind oft die Reifen von parkenden Autos das Ziel der Täter.

Am Schulzentrum Masch ist die Situation so eskaliert, dass der Fahrradständer jetzt mit Hilfe eines festen Metallzauns und einer fernsteuerbaren Schließanlage gesichert werden soll. Bis Anfang des Jahres hatte es noch eine Art Bewachung durch einen geringfügig beschäftigten Mitarbeiter gegeben. Doch nachdem dieser in teils heftige verbale Auseinandersetzungen mit jungen Leuten geriet, erschien die Neubesetzung mit einer geeigneten Person relativ schwierig, sodass sich der Schulausschuss für den Zaun aussprach.

Im Sinne des § 243 I 2 Nr. 1 StGB

Ein umschlossener Raum ist jedes Raumgebilde, das dazu bestimmt ist, von Menschen betreten zu werden, und das mit mindestens teilweise künstlichen Vorrichtungen zur Abwehr des Eindringens Unbefugter umgeben ist.

vgl. BGHSt 1, 158 (164)

meermin schrieb:Angenommen Frau Graf wäre an den Fahrradständern oder in deren unmittelbarer Umgebung während einer zunächst verbalen Auseinandersetzung niedergestochen worden

meermin schrieb:Es hätte also Möglichkeiten gegeben jemanden dort vor Ort kurzfristig zu verstecken (in dem leerstehenden Gebäude)