Der Fall Nelli Graf

@Mantrailer
Dann hatte NG aber viel vor ihrer Familie zu verbergen. Zigaretten immer versteckt halten, ein aus zwielichtiger Quelle stammendes heimliches Handy staendig versteckt halten.. Wo soll sie das auf Dauer getan haben? Und vor allem warum? Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, so wie sie und die Familie wirken.

@atencion
Bezog sich jetzt weniger konkret auf NG, mich interessierte die Frage nur allgemein! :)

Also dann wissen wir jetzt, dass das geht, aber dass es einen großen Aufwand mit krimineller Energie erfordert (oder jemanden mit argem Verfolgungswahn) und dass dies wohl eher nicht auf Nelli zutrifft. Wenn man anfängt, ZU kompliziert zu denken, entfernt man sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eher von den Fakten statt sich ihnen zu nähern. Die Lösung ist meist viel unkomplizierter als mancher sie sich gern ausmalt.

@Comtesse
Das stimmt sicher in vielen Fällen. Wenn sie allerdings hier derart unkompliziert und naheliegend wäre - der Täter also bspw. aus Nellis engerem beruflichen, private, räumlichen oder familiären Umfeld kommen würde -, so hätte man den Fall schon gelöst.

@Mantrailer

Unkompliziert muss ja nicht zwangsläufig naheliegend sein. Sonst, da gebe ich dir Recht, wäre es schon gelöst. Die Tat wurde offensichtlich von jemandem begangen, den die Polizei nicht mit Nelli in Verbindung bringen kann, weil sie ihn, wenn überhaupt, nur flüchtig kannte UND weil kein Motiv bekannt ist. Das heißt aber nicht, dass Motiv und Tatausübung sehr spektakulär sein müssen.

@Comtesse

Comtesse schrieb:Das heißt aber nicht, dass Motiv und Tatausübung sehr spektakulär sein müssen.

Sehe ich ganz genauso, ich denke, wir meinen das Gleiche.

@Mantrailer

Ich glaube auch. ;)

Ich fürchte bloß, wenn sie den Täter bekommen, wird man trotzdem nie mit letzter Sicherheit erfahren, WARUM er das getan hat. Er hatte nun schon fast 1 Jahr lang Zeit, die Tat vor sich selbst zu rechtfertigen und wird, wenn sie ihn erwischen, sicher nichts gestehen, was man ihm nicht auch NACHWEISEN kann. Und wenn das wahre Motiv ihn in einem schlechten Licht dastehen lässt, wird er es sicher auch nicht zugeben sondern was Anderes vorschieben oder einfach vom Schweigerecht Gebrauch machen. Dann wird man vielleicht trotz überführtem Täter nie erfahren, warum Nelli sterben musste.

@Comtesse
Ich habe schon die Hoffnung, dass sich die Klärung des Motivs durch eine mögliche Festnahme weitgehend von alleine klärt. In irgendeiner, wenn auch in keiner direkten, Verbindung zu Nell wird der Täter stehen, das glaube ich zumindest. Und die Beschaffenheit und Art dieser Beziehung könnte Licht ins Dunkel bringen - an Nelli Graf als reines Zufallsopfer kann ich nicht glauben.

@shirleyholmes
Mit der bBegründung wie viel krim.Energie bei Russlanddeutschen vorhanden sein kann,widersprichts Du meiner Behauptung,daß keine krim.Kontakte vorhanden waren.
Ddddie Handyvariante lehnst Du auch ab,weil man dafpr eine gewisse krim.Energie benötigt.

Da muß Du dich jetzt entscheiden.Beides zusammen geht nicht.

jemand schrieb vorhin irgendwann was von einen arbeitslosen ,wegen der zeit, weil manche nichts anderes zu tun haben usw.
wenn man alles zusammenzählt wäre ja das einfachste
ein arbeitsloser handwerker (wegen kabelbinder und klebeband) der hass auf russlanddeutsche hat ,die ihm die arbeit wegnehmen ? ungefähr so ein motiv ?
vielleicht dann noch in einen wortgefecht mit nelli unterwegs verwickelt und ausgerastet .

@zweiter
Also Kabelbinder kann eigentlich jeder gebrauchen, der ein Haus und/oder Garten hat, Stichwort Sichtschutz anbringen und sonstige Kleinreparaturen im Außenbereich. Geht am Einfachsten mit Kabelbindern, habe ich selbst schon gemacht.

Aber der Gedanke mit Ausländerfeindlichkeit bringt mich auf eine Frage: Weiß man eigentlich ob Nelli mit Akzent sprach? Weil vom Namen und Aussehen her würde man ja sie jetzt eigentlich für eine Deutsche halten, wenn man es nicht anders wüsste. Wenn sie keinen Akzent hatte, würde ich ein ausländerfeindliches Motiv eigentlich ausschließen.

vielleicht hat sie auch nur etwas gesehen ,was sie nicht sehen sollte ?

Was kann das sein, dass man dafür jemanden töten würde? Es müsste ja was sein, was so schlimm ist, dass man sich lieber zum Mörder macht, als dass das rauskommt. Da fallen mir nicht viele Dinge ein, und sicher keine, die sie zufällig im Vorbeifahren mit dem Rad gesehen haben kann.

beha schrieb:Mit der bBegründung wie viel krim.Energie bei Russlanddeutschen vorhanden sein kann,widersprichts Du meiner Behauptung,daß keine krim.Kontakte vorhanden waren.

Hast du eigentlich ein Problem mit mir, dass du meine Beiträge so verhunzt? Ich sprach von einer großen, weitverzweigten Familie auf relativ kleinem geographischem Raum bei vielen Russlanddeutschen. NICHT von krimineller Energie bei Russlanddeutschen sondern von der statistischen Wahrscheinlichkeit dass in so einem großen Bekannten/Verwandtenkreis auch ein schwarzes Schaf dabei sein kann. Und dabei bist du die jenige mit den ewigen Verweisen doch genauer zu lesen!!!

Das Handy, wenn es denn zu einer Verabredung gedient hätte, wäre ja nun Frau Grafs heimliches Zweithandy gewesen und das bestreite ich aufgrund des Aufwandes und der "Illegalität" eines solchen.

Das ist gerade in den Nachrichten, nur mal als Beispiel, was einem so durchs Raster rutscht, wenn man nur alle Männer bis 60 Jahren als potentiellen Täter einstuft:
http://www.svz.de/nachrichten/home/top-thema/article/111/frauenmord-vom-tollensesee-aufgeklaert-taeter-beging-selbstmord-3.html

@Comtesse
Da wurde per DNA aber auch nach aelteren Maennern gesucht. Der Taeter waere nicht durchs Raster gerutscht. Aus deinem verlinkten Artikel:

Die Polizei hatte rund 9000 Neubrandenburger im Alter zwischen 50 und 70 Jahren zur Abgabe einer Speichelprobe geladen.

@atencion

Leider bleibt uns der Artikel die Antwort darauf schuldig, warum man den Täter in DEM Fall für einen älteren Mann hielt. Konnte man von der DNA-Spur auf das Alter des Täter schließen? Aber wenn das geht, warum hielt man das 68jährige Opfer für eine Dame aus dem horizontalen Gewerbe, das wäre bei einer Frau in dem Alter doch eher unwahrscheinlich, oder?

@Comtesse
Sie hatten anfangs die Frau wohl wesentlich juenger geschaetzt als sie war. Spaeter begann man den anonymen Anrufer zu verdaechtigen, der Hinweise aufs Rotlichmillieu gegeben hatte.

Die Ermittler gehen heute jedoch davon aus, dass es sich bei dem Anrufer um den Täter handelt und er die Polizei mit dem "Hinweis" nur ablenken wollte. Die Analyse der Telefonstimme ergab ein Alter zwischen 50 und 70 Jahren.

http://www.mdr.de/kripo-live/gewaltverbrechen-aufgeklaert/leichetollensesee100.html

Aber du hast natuerlich recht. Auch im Tollensesee-Fall war es ja knapp mit der Altersgrenze 70. Der Taeter war 69. Waere er nur 2 Jahre aelter gewesen, waere er durchs Raster gerutscht.
Aber irgendwo muss man ja die Grenze (erstmal) ziehen. So ein Massengentest ist ja immer ein enormer Aufwand und auch mit Kosten verbunden. Ausweiten kann man immer noch, wenn das erste Raster nicht greift. Und irgendwelche Anhaltspunkte fuers wahrscheinliche Alter gibt es meist ja doch.

@Comtesse
Grundsätzlich scheint es zumindest möglich sein, von DNA-Spuren auf's ungefähre Alter zu schließen.

http://www.fr-online.de/medizin/gerichtsmedizin-dna-verraet-das-alter,5024016,5969494.html

Dann frage ich mich, warum man das Alter hier nicht besser eingrenzen kann als von 18-60.