Der Fall Nelli Graf

Ja die DNA ist das I-Tüpfelchen, aber die Suche nur Anhand der DNA mit Abgleich von tausenden Bürgen wird evtl. langsamer zum Täter führen als wie wenn man die Fakten mal richtig angegangen wäre.

Evtl. gibt es ja auch fingierte Alibis, und eines davon ist genau das was hier gesucht wird.

@shirleyholmes - das mit dem Familienleben ist seltsam, aber ich glaube, wenn zwei der drei Kinder erwachsen sind und beide Elternteile Schicht arbeiten, dann kann es ja sein, oder?

Vielleicht kam es auch öfters vor, dass LIDL anrief und sagte "hey, XY ist heute nicht zur Schicht gekommen, kannst du drei Stunden früher?" oder so. Ich weiß nicht. Davon würde ich es abhängig machen.

Vielleicht gab es -je nach Schicht- auch ab und an abends ein warmes Essen und die Kids sind einfach durcheinander gekommen.

@MissMary

KEINE SMS, NEINE ANCHRICHT AN DER evtl. PINNWAND, KEINE ZETTEL, KEIN KURZER ANRUF BEIM MANN ?

Na ich glaube nicht. Irgendwie sagt man einem aus der Familie warum man nicht da ist damit man bescheid weiss, alles andere wären wilde verhältnisse

@Thorhardt
Nikotin kann man anscheinend recht gut und lange nachweisen. Siehe hier:

Beitrag von atencion (Seite 335)

Der aeltere Sohn kam zwischen 12.15 und 12.30 nach Hause. Der juengere gegen 13.00. Die Tochter gegen 14.30. Um 15.00 kam der Anruf von Lidl. Der Vater kam erst gegen 15.15 heim.

Sowohl Nelli als auch der Vater arbeiteten Schicht. Die Tochter ebenso. Es wurde auch gesagt, dass Nelli einen grossen Freundeskreis hatte. Diese Freundschaften mussten ja auch irgendwie gepflegt werden - heisst sie traf sich oefter mal mit Freunden.

Unter diesen Umstaenden finde ich es auch nicht ungewoehnlich, dass niemand sich wunderte, dass Nelli nicht da war. Die Tochter haette sich vielleicht gewundert, wenn sie frueher nach Hause gekommen waere. Aber Soehne im Alter von 14 und 23 kleben ja nicht unbedingt Mama am Rockzipfel. Die werden registriert haben, dass sie nicht da ist (was durch Schichten etc sicher oefter vorkam) und gut. Vielleicht war es einfach normal, dass, wenn es kein warmes Mittag gab, eben abends warm gegessen wurde. Je nachdem, wann die meisten Familienmitglieder da waren. Dann denkt man darueber ja auch nicht viel nach.

@atencion
Finde ich auch. Das sehe ich nicht ungewöhnlich und das Reihenhaus in denen sie mit 5 Personen wohnten, wird ja auch mehrere Etagen haben.
Das man dort die Mutter wegen belangloses ruft, sie nicht antwortet und man die Mutter dann nicht suchen geht und es in Vergessenheit gerät, kennen bestimmt viele.

Was anderes.Ich sehe überhaupt keinen Sinn in ihrem Ableben. Der Täter muß doch irgendetwas persönlich mit ihrem Tod erreichen wollen. Für mich war das kein psychisch Kranker, der nur Morden wollte.
In dem Ablauf nach Verlassen des Hauses geschehen einfach Sachen, die ungewöhnlich, aber auch zeit-und risikoreich sind. Zudem spricht die Tatzeit und das Zeitfenster gegen eine Gewalttat.
Für einen Einzeltäter wird eine Überwältigung, Verschleppung und das zeitaufwendigen verstecken des Fahrrades in diesem Waldgebiet kaum möglich gewesen sein.
Das Haus scheidet bei mir als Ursprung des Deliktes aus.
Für mich kommen Hausbesitzer in Betracht. Das Panzerklebeband, Kabelbinder, eine Schaufel zum vergraben, dass kann man wohl auch vorher kaufen, aber ich meine das hatte der Täter einfach schon vorher ohne etwas damit geplant zu haben, in seinem Besitz.

Den Fundort finde ich relativ nahe und das Waldstück ziemlich klein. Zudem muß man in direkter Umgebung an mindestens einem Haus vorbei und das Nächste zum Fundort liegt nur 150 m entfernt.
Das sieht mehr nach einem kleinen Weg des Täters aus, wo er für mich wohl aus seiner Umgebung weg ist, aber nicht viel Zeit mit dem fahren investieren wollte.
Es könnte für mich auch ein ältere Mann gewesen sein, der noch fit ist, aber nicht ins D.N.A Raster läuft.

Sven1213 schrieb:Für mich kommen Hausbesitzer in Betracht. Das Panzerklebeband, Kabelbinder, eine Schaufel zum vergraben, dass kann man wohl auch vorher kaufen, aber ich meine das hatte der Täter einfach schon vorher ohne etwas damit geplant zu haben, in seinem Besitz.

Das halte ich so auch fuer sehr wahrscheinlich. Zumindest eine Schaufel (o.ae) duerfte er schon besessen haben. Denn sonst waere das ja ein relativ grosses Objekt, das erstmal besorgt und danach am besten auch wieder entsorgt werden muesste. Und wenn man in einem Mehrfamilienhaus ohne Garten etc wohnt, was soll man dort mit einer Schaufel?

Eine Wohnung als Tatort (Beginn der Tat) halte ich auch fuer unwahrscheinlich. Wie sollte man Mittags eine gefesselte Frau durchs Treppenhaus ins Auto schaffen ohne gesehen zu werden? Ich denke auch, dass die Tat in einem Haus ihren Anfang nahm. Das koennte ein Wohnhaus sein, oder alternativ vielleicht noch eine Gartenlaube (gibt es sowas in naeherer Umgebung zum Ahornweg?) oder ein einzeln stehendes Gebaeude wie eine Werkstatt o.ae.

Ihr habt völlig recht - dazu kommt - was war das für ein Wochentag, als sie gestorben ist. Ich meine, unter der Woche arbeiten doch die meisten Leute tagsüber (ich habe mal eine Statistik gesehen, dass wirklich am WE viel mehr Morde passieren). Was ist das also für ein Typ, der tagsüber nicht arbeitet, zumindest an dem Tag nicht und dann Leute umbringt?

Sinn macht das keiner. Es sei denn, jemand wollte ihr Haus zum Dumpingpreis kaufen und dachte, die restliche Familie zieht dann weg. Vom Tod der Frau profitiert niemand (es sei denn, es gibt eine Lebensversicherung), aber die Polizei schließt Familie als Täter ja aus. Ich glaube auch nicht, dass der Ehemann den Kids die Mutter wegnimmt, um sich dann als alleinerziehender Vater mit eher bescheidenem Gehalt alleine zu kümmern. Macht alles keinen Sinn.

@MissMary
Ein Renter/Frührentner arbeitet zum Beispiel nicht, aber auch Millionen von Arbeitslose, aber auch Leute mit Urlaub, Krankenschein und Menschen mit Nachtschicht arbeiten am Tage nicht. Dieser Kreis ist ziemlich groß.

Der Taeter koennte arbeitslos sein, selbstaendig bei relativ freier Zeiteinteilung, Schichtarbeiter in Spaet- oder Nachtschicht, (Frueh-)Rentner, krankgeschrieben oder er koennte Urlaub gehabt haben.
Hilft irgendwie wenig beim Eingrenzen.. Leider.

Und das Motiv? Vielleicht sollten wir da mal etwas allgemeiner herangehen.. Aus welchen Gruenden bringt man jemanden um? Bzw. was kann alles ein "Nutzen" sein, der jemandem aus einem Mord entsteht?

@atencion
Toll. Zwei Stühle ein Gedanke.Sollst du abschreiben!

@Sven1213
Ich hatte bestimmt schon vor dir angefangen.. hab nur zu lange ueber den moeglichen Motiven gegruebelt.. und tue es noch ^^
Werd mal versuchen eine Art Liste wenigstens anzufangen, die andere dann gerne ergaenzen duerfen :)

@atencion
Einer schrieb einige Seiten vorher, dass dieser Lidl-Markt 2009 mit gegeiselten Angestellten überfallen wurde.
Es wäre schon nicht uninteressant zu wissen ob......
1. der Sachverhalt stimmt
2. Nelli Graf zu den Opfern gehörte
3. Täter überführt wurden
4. Internen Geheimnissverrat gab

@Sven1213
der Sachverhalt stimmt natürlich

http://www.altkreis-halle.net/2009/02/06/lidl-einbrecher-fesselten-vier-angestellte/ (Archiv-Version vom 18.04.2009)

Nelli Graf war scheinbar nicht unter den Opfern des Einbruchs

Zu einer Aufklärung habe ich nichts gefunden

Interessant finde ich dass die Angestellten so gefesselt wurden, dass zwei Frauen Verletzungen davontrugen. Ich tippe auf Kabelbinder

@shirleyholmes
Danke, dir, wußte nicht mehr wer dieses publiziert hatte.
Sowas wie, einen früheren Täter aus einem Überfall identifiziert zu haben, wäre so ein mögliches Motiv, was eine gewisse Erklärung für die grausame Tat gäbe.
Ich bin mir sicher, dass das Eine nichts mit dem Anderen zu tun hat, aber dem Täter war es wichtig, dass Nelli Graf nicht mehr weiter lebt. Warum ist die Frage.

Moeglicher "Nutzen" fuer den Taeter koennte sein:

- er wollte sich irgendwie befreien, N. wusste etwas ueber ihn und er sah sie als Gefahr an (vielleicht drohte sie ihm zu reden, ihn auffliegen zu lassen, oder er sah auch ohne dies die Gefahr, dass N. ihm schaden koennte)

- N. war ihm bei irgendwas im Weg, solange N. da war, konnte er irgendetwas nicht tun, was er tun wollte

- sexuelles Motiv (wuerde ich ausschliessen, da lt. Polizei keine Anzeichen fuer Vergewaltigung)

- finanzielles Motiv (wuerde ich auch ausschliessen, da jemand ausserhalb der Fam. kaum finanziellen Nutzen aus ihrem Tod ziehen koennte und die Fam. als Taeter ja ausgeschlossen wurde)

- ein (dauerhafter/wiederkehrerender) Konflikt sollte endgueltig "geloest" werden (Wut, Hass)

- N. (ev. auch die ganze Fam.) sollte fuer irgendetwas bestraft werden (Neid, Rache)

...

Mal etwas ganz blödes.
Wenn meine Dienststelle, wo ich arbeite überfallen würde und ich 2 Jahre später unter seltsamsten Umstanden getötet werde, dann ist dass für mich "Glück zuviel", aber auch etwas viel Zufall.

Wenn die Täter des Überfalls nie gefasst wurden könnte sie vielleicht im Laufe der Zeit Hinweise auf deren Identität entdeckt haben, vielleicht in ihrem weiteren Umfeld. Vielleicht hat sie die Personen, die sie verdächtigte angesprochen, weil sie viele Zweifel hatte und es nicht glauben konnte.

Würde zumindest mal ein Motiv ergeben und zur Tat passen.

@shirleyholmes
Sage es nur ungern, aber der Einfall gefällt mir.

Die Gerüchte gibts ja schon lange, das ist nix Neues. Aber die Polizei hat ja alle Gerüchte als nicht zutreffend bezeichnet, wobei sie auch nix anderes anbieten konnten, was ein Motiv ergeben hätte.