Der Fall Nelli Graf

Was spricht gegen einen Täter (vielleicht sogar Serienkiller) der aus reinem Spaß an der Freude tötet?

@Syrah

Morde ohne Motiv, einfach nur aus Spaß an der Freude, dann hätte er sie gequält oder sexuell missbraucht.

@ Claudichma

"Vielleicht hatte sie eine depressive Verstimmung durch die Wechseljahre?

Oder sie hatte schon irgendwie unbewusste Vorahnungen, dass sie bald sterben muss.

Wenn es nicht wichtig genug war, darüber mit der Familie zu reden, warum sollte es dann wichtig genug sein, dafür jemanden zu töten? "


Es kann jede Menge Gründe gehabt haben , von denen einige, wie z.B. die angesprochenen Wechseljahre nur ein möglicher wäre , aber wie auch immer , diese Gründe waren Frau Grafs private Angelegenheit und haben sicher nichts mit der Tat zu tun.

Diese Wesensänderung wurde von mir ausschliesslich zur Skizzierung von Frau Graf angesprochen , beisst Euch jetzt also bitte nicht daran fest !

Es ist aber schon einen Gedanken wert, wenn jemand eine Wesensveränderung durchmacht und kurz darauf getötet wird ohne ersichtliches Motiv, ob das eine mit dem anderen zusammen hängen kann.

@Uhlenspiegel
Nein, aber ich finde es gut, dass du es erwähnt hast.
Es ist für mich nur ein Mosaik, ein vielleicht unbedeutendes Bauteil, aber es hilft vieleicht sich ein Gesamtbild zu machen.

@Comtesse
aber ist es nicht auch Folter jemanden zu fesseln, knebeln und dann zu erstechen?
Gibt bestimmt auch Sadisten deren Fetisch das ist.

@Syrah
Möglich wäre es natürlich. Ist aber glaube ich echt selten, denn zu Fetisch gehört eben sexuelle Erregung, und damit entsprechende Spuren an der Toten.

@Syrah
Ich fand das auch ziemlich übertrieben. Würde aber von sadistischen Fetisch Abstand nehmen.
Ich gehe davon aus, dass die Tat in der Reihenfolge verübt wurde, wie du es geschrieben hast.
Die 2 Kabelbinder, zu einer "Acht" zusammengesetzt finde ich sehr unüblich.
Meine auch, wenn man liest, dass der Täter mit Kabelbinder fixierte, dann benutzt dieser doch nur 1 oder?
Hört sich jetzt völlig spekulativ an, aber für mich muß der Täter welcher in dieser Form jemanden fixiert, praktische Erfahrung damit haben. Eventuell eine beruflich Anwendung.

Naja aber selten ist so ein Mord sowieso, Gott sei Dank.
Die entsprechenden Spuren sind vielleicht woanders gelandet und nicht auf Nelli Graf. Ich weiß nicht, ich finde einen sadistischen Mord und dass sie ein zufälliges Opfer war am naheliegensten.

@sven

" Meine auch, wenn man liest, dass der Täter mit Kabelbinder fixierte, dann benutzt dieser doch nur 1 oder? "

Das würde ich auch so sehen und es ist ein weiterer Grund , weshalb ich an den geplanten Raub glaube , denn die ineinandergefädelten Kabelbinder haben mir anfangs ganz schön viele Überlegungen aufgegeben - bindest Du die Hände mit nur einem Kabelbinder straff genug, damit das Opfer sich nicht befreien kann , hat es keinerlei Bewegungsfreiheit für die Hände mehr.
Soll es aber noch z.B. einen Tresor öffnen , ( wie ich hier vermute ) sind zwei , ineinander verschlungene , Kabelbinder zum Fixieren viel cleverer , denn dann ist das Opfer zwar fixiert , kann aber dennoch die Hände relativ unabhängig voneinander, benutzen !

Ist eigentlich bekannt, ob die Hände vorn oder hinten gefesselt waren??
Habe bisher nichts dazu gefunden.........

@Uhlenspiegel
Ich weiß nicht warum, aber ich sah von Anfang an die Hände auf den Rücken hin fixiert.
Ich komme nicht vom Fach, stellte mir das fixieren einer Person mit 2 Kabelbinder ziemlich schwierig vor. Also vorweg, das Opfer darf sich dabei nicht wehren. Selbst wenn die eine Hand in der Schlinge ist, dann würde das andere Gebinde doch aus der Schlinge fallen. Und, bereitet man das vorher schon vor oder nicht. Also, dass verlangt Übung und Planung, sowas macht man nicht mal so spontan.
Dann das verkleben der Augen und des Mundes. Jeder Mord ist Menschen unwürdirg,aber dieser ganz besonders. Insbesondere diese Frau war nur 1,52 groß und dann so ein Aufwand-meine Güte.

@fortylicks
Bin immer davon ausgegangen, dass diese auf dem Rücken waren, sonst hätte man sich die doppelte fixierung mit Kabelbinder und Panzerklebeband sparen können.
Aber das ist nur meine Meinung.
Wie es wirklich war, würde mich auch interessieren.

@sven

" Selbst wenn die eine Hand in der Schlinge ist, dann würde das andere Gebinde doch aus der Schlinge fallen "

Nein , nicht, wenn ich beide Kabelbinder zwar ineinander verschlinge, bereits jeden für sich verschliessend einfädle , aber eben weit genug geöffnet lasse , um sie dann bei der Fixierung auf die benötigte Grösse zusammen zu ziehen.

Wenn meine Theorie stimmt , spielt es letztendlich überhaupt keine Rolle , ob Frau Grafs Hände vorne oder hinter dem Rücken fixiert wurden , denn dann waren die vorbereiteten Kabelbinder ursprünglich ja nicht für sie bestimmt .


O.T.

Jetzt muss ich leider wirklich weiterarbeiten und kann heute nicht mehr hier schreiben.

Kabelbinder kannst du "vor-einstellen". Und dann brauchst du sie nur noch zuziehen. Egal, ob vorne oder hinten. Hinten ist natürlich auf jeden Fall wirkungsvoller, da du natürlicherweise kaum noch Spielraum hast, deine Arme als Abwehr zu gebrauchen. Aber auch vorne, kann man sie wirkungsvoll einsetzen: Man muss sie nur richtig festziehen. Dann machst du auch kaum noch was, weil es sehr weh tut.
Und wenn man einer Person erst einmal die Augen verklebt, und dann die Hände - meinetwegen - vorne fesselt, dann (kann ich mir vorstellen) machst du gar nichts mehr.
Man darf auch nicht vergessen, dass eine Person, die so "behandelt" wird, entweder denkt, ich lasse alles mit mir machen, dann komme ich schon irgendwie aus dieser Situation raus. Oder aber sie denkt, was passiert denn jetzt mit mir? Und sie wird sich erstmal gar nicht wehren, da sie einfach überrascht ist.

@Uhlenspiegel
Ich bevorzuge deine 1. Theorie. Oder besser gesagt eine aehnliche. Die 2. Theorie ist zwar schluessig, aber irgendwie sagt mein Bauch einfach "Nein" dazu. Was mich an der 2. Theorie ist das spazierenfahren ohne Grund bei offener Tuer etc.

Ich bin immer noch der Meinung, dass Nelli gezielt jemanden aufsuchte und dass es dafuer einen Grund gab.
Moeglicherweise hat sie auf dem Heimweg vom Arzt noch mit jemandem gesprochen. Es wurde gesagt, dass Nelli einen grossen Freundes- und Bekanntenkreis hatte. Daher finde ich es naheliegend, dass sie auf dem Heimweg jemanden getroffen haben koennte. Vielleicht kam es bei dieser Begegnung bereits zu einem Streit/ man trennte sich im Streit. Nelli war vielleicht aufgebracht oder es war etwas gesagt worden, was ihr dann keine Ruhe liess. Sie fuhr also nochmal los um die Sache zu klaeren. Da sie aufgebracht o.ae. ist verlaesst sie das Haus uebereilt und denkt nicht ans Abschliessen und an ihre Sachen.
Weiter geht es dann wie von dir geschildert: Nelli kommt am Haus des Mittaeters (oder, was ich eher glaube, der Mittaeterin) an, traf diese aber nicht allein an. Der Streit wurde fortgesetzt und eskalierte. Auch der Besucher (naher Verwandter oder ev. Lover) beteiligte sich daran und wurde handgreiflich. Moeglicherweise wurde Nelli bewusstlos geschlagen (dabei weiss ich nicht, ob es an der Leiche Hinweise darauf gab oder ob es ev. ausgeschlosen werden konnte). Das Taeterpaerchen fuehlt sich in der Klemme und fuerchtet die Konsequenzen und entschliesst sich zum Mord. Das Fesselmaterial findet sich im Haus. Einer geht suchen, der andere bewacht Nelli. Nelli wird gefesselt und geknebelt und in das Auto des Besuchers (PB-Kennzeichen) verfrachtet. Das Fahrad wird in das Auto der Hausbewohnerin geladen (GT-Kennzeichen). Dann wird das Rad entsorg und der Besucher faehrt (moegicherweise allein) mit Nelli im Kofferraum weiter und "erledigt den Rest" (wahrscheinlich in der Naehe des Fundorts). Ev. auch erst spaeter, gegen Abend, wobei Nelli dann solange im Kofferraum oder an einem anderen Ort versteckt wird.

Weiß jemand ob der ältere Sohn zu dem Zeitpunkt arbeitslos war und deshalb ein Vorstellungsgespräch hatte oder sich nur verändern wollte?

Wäre er arbeitslos gewesen zum Tatzeitpunkt wäre er ja normalerweise zu Hause gewesen und jemand hätte ihn vielleicht besuchen aber nicht antreffen können.

Alle anderen Hausbewohner waren wohl bekannterweise nicht im Haus. Wenn jemand zum Haus fuhr um einen Hausbewohner zu treffen, muss das nicht zwangsläufig Frau Graf gewesen sein, sondern evtl. den älteren Sohn.

@Uhlenspiegel
Wenn man meine bisherigen Beiträge gelesen hat,dann wird man festgestellt habendaß ich bei meinen Beiträgen immer ein "könnte, mglw. ,vielleicht,muß nicht richtig sein" etc.verwandt habe.
Wir stellen hir nu all unsee Vermutungen an.zumindest grösstenteils und beteiligen uns nicht an "Menschenjagden"
Aber auch ich halte die offensichtlich bstätigte Veränderung von Fr.G. für wichtigDas kommt nicht von ungefähr und deckt sich mit meiner Vermutung, daß etwas sehr persönliches Fr.g.belastet hat,daß sie eben nicht mit ihrer Familie besprechen konnte.Wechseljahre waren es wahrscheinlich nicht.

@atencion

Die Idee, dass sie was erlebt hat (unzufrieden verlaufendes Gespräch, Streit...) könnte ich mir auch gut vorstellen, dass irgendwas auf dem Heimweg geschehen ist, was sie geärgert oder enttäuscht hat. Dazu würde auch passen, dass sie vorher ihre Cousine anrief und sich mit ihr treffen wollte, die aber keine Zeit hatte. Denn wenn ich mich über jemanden geärgert habe, suche ich auch gern das Gespräch mit jemand vertrauten und mach da meinem Ärger Luft, indem ich mit jemandem drüber rede und mir einen Rat hole. Als die Cousine dann nicht konnte, könnte Nelli Zuhause so unruhig geworden sein wegen einer Sache, die ihr keine Ruhe ließ, dass sie sich vielleicht kurzum entschloss, noch mal loszufahren und die betreffende Person für ein klärendes Gespräch aufzusuchen. wer kennt es nicht, dass man manchmal so überrumpelt ist, dass einem die passende Antwort erst Zuhause einfällt! Diese Person war aber so verärgert, dass keine Einigung möglich war und die Situation, im Gegenteil, noch eskalierte.

Ich denke nicht , dass Frau Graf an diesem Tag in ihrer Cousine einen Gesprächspartner suchte um mit ihr über etwas zu reden, das sie bekümmerte , denn :

Sie rief die Cousine ja nicht an um sich mit ihr ( doch noch ) zu verabreden , sondern um ihr ihre Enttäuschung ( sie fand es schade ) darüber mitzuteilen , dass diese beim Arzt nicht auf sie gewartet hatte , damit man nach dem Arztbesuch noch einen Kaffee miteinander trinken konnte.
Vielleicht war es einfach mehr oder minder üblich unter den beiden Cousinen auf die Schnelle irgendwo einen Kaffee zu trinken , wenn man sich zufällig traf und Frau Graf hatte sich deshalb spontan und ganz selbstverständlich darauf eingestellt , als sie ihrer Cousine begegnete.

Wäre seitens Frau Graf ein "Kummergespräch" vorgesehen gewesen , hätte sie sicher
a) beim Aufeinandertreffen direkt darum gebeten , sich nach dem Arztbesuch auf einen Kaffee zusammen zu setzen
b) im Telefonat mit ihrer Cousine erwähnt , dass sie gerne mit ihr über etwas reden möchte

c) wäre dieses dann sicher von der Cousine gegenüber der SOKO erwähnt worden , was sicher nicht geschah , denn dann hätte man wenigstens einen , wenn auch nicht näher definierbaren , Anhaltspunkt in Richtung Motivlage.