Der Fall Nelli Graf

Also wenn der Schlüssel am Schlüsselbund in der Wohnung gefunden wurde,
kann sie die Haustür nicht abgeschlossen haben, was sie sonst wohl immer tat.
Das wollte die Tochter wohl dann damit sagen.
Sieht nach überhastetem Aufbruch oder Entführung aus. Es gab ja schon einige
Fälle, wo jemand an der Haustür schellt und die Person, die öffnet, sofort mit
einem Messer oder einer Pistole bedroht.
Die Polizei scheint aber die Möglichkeit des Wegfahrens mit dem Fahrrad zu
favorisieren.

@LadyQ
das hattest Du ja auch schon gepostet, sehe ich gerade,
ich sehe es ähnlich..................

OK,das sie den Fahrradschlüssel nicht dabei hatte ist nicht ungewöhnlich,wenn sie es nicht allein irgendwo stehen lassen wollte. Ansonsten,wenn sie vor hatte, irgendwo reinzugehen,,nimmt man ja den Fahrradschlüssel mit. (ZB zu Aldi,Schule usw.)

fortylicks schrieb:Die Polizei scheint aber die Möglichkeit des Wegfahrens mit dem Fahrrad zu
favorisieren.

Immerhin ist das Fahrrad ja auch nicht zuhause gewesen. Da liegt es nahe, dass sie damit unterwegs war. Bleibt die Frage aller Fragen: Warum? Ich denke, sie hat die Bude nicht freiwillig sonder überhastet verlassen.

Ob die Tuer verschlossen war oder nicht, dazu kann ja nur der aeltere Sohn etwas sagen, der ja zuerst zu Hause war. Er ahnte ja nichts, kam vom Vorstellungsgespraech etc. und hat sich beim Betreten des Hauses sicher keine Gedanken gemacht. Das Oeffnen der Tuer ist ja eine von diesen automatischen Handlungen die man jeden Tag mehrmals macht. In einer Familie mit mehreren Mitgliedern wird die Tuer dabei immer mal offen und mal abgeschlossen sein. Je nachdem ob irgendwer im Hause ist oder nicht. Ich kann schon verstehen, dass er sich da nicht sicher war.

Wie ich schon einmal schrieb.. Wenn Nelli mit dem Rad los ist, und dieses im Keller stand, dann wird sie das Haus ueber Keller/Garage verlassen haben. Die Haustuer wird daher wohl geschlossen (so dass man sie von aussen nur mit Schluessel oeffnen kann) gewesen sein aber eben nicht abgeschlossen. Wie das bei solchen Tueren mit Knauf statt Tuerdruecker eben ist.

Die Tür verschlossen obwohl der Schlüssel im Haus war, stell ich mir komisch schwierig vor :)
Die war vielleicht zu, aber nicht nochmals abgeschlossen, sonst wäre es ja jemand der nen Schlüssel zur Bude hat

Ich glaube der Familie,die kennen Nelli und ihre Gewohnheiten,was die Sicherheit angeht, am besten ....und sie glauben an einer Entführung aus dem Haus.

Ich versetze mich mal eben in die Lage einer fürsorglichen Mutter:

Jemand schellt an der Tür, ich möchte aber schnell das Essen für meine Kinder vorbereiten, und da schaue ich erstmal durch den Türspion (gab es den?). Kenne ich denjenigen, öffne ich. Sonst nicht.
Vielleicht öffne ich aber trotzdem. Jemand sagt mir: Du mit deinem Kind ist das und das......komm schnell. Ist doch klar, dass ich alles stehen und liegen lasse. Da denk ich nicht drüber nach, ob das ein Vorwand ist, mich aus dem Haus zu locken. Da will ich zu meinem Kind.....

Ich wehre mich etwas gegen die Vorstellung, dass Nelly von einem "Unbekannten" "entführt" oder "überfallen" wurde. Hier wurde darüber ja auch schon viel geschrieben.

Der Täter muss gewusst haben, dass Nelly allein ist. Ansonsten wäre der ja ein ziemliches Risiko eingegangen. Die Kinder kamen ja der Reihe nach nach Hause. Ich denke, der Täter ist KEIN UNBEKANNTER. Aber unter "Bekannt" kann man ja so ziemlich alles verstehen......

@LadyQ
Er lockt sie aus dem Haus......wie geht es weiter ohne aufzufallen? Wohin wird sie gelockt?

@Cleo1956
Der zweite Teil der Aussage der Tochter spricht für mich auch Bände. Nur wenige Tage nach dem Verschwinden öffentlich von einer möglichen Entführung zu sprechen, läßt schon aufhorchen.

" Also wenn der Schlüssel am Schlüsselbund in der Wohnung gefunden wurde,
kann sie die Haustür nicht abgeschlossen haben, was sie sonst wohl immer tat. "

@fortylicks
Einspruch

Natürlich kann sie die Tür vorher abgeschlossen haben , aber sicher hat sie den Schlüssel schon deshalb nicht von innen im Schloss stecken lassen , da ja jeder einen eigenen Schlüssel hatte . Hätte der Schlüssel üblicherweise von innen im Schloss gesteckt , dann wäre der Schlüssel am Bund in der Handtasche interessant , aber so...


Ob nun abgeschlossen war oder nicht , wie mehrfach erwähnt, könnte nur der Älteste wirklich wissen , aber er wird kaum wirklich darauf geachtet haben. Er konnte - wie immer ( da Mama den Schlüssel abzieht um nicht jedesmal an die Tür zu müssen , wenn ein heimkommendes Familienmitglied zwangsläufig klingeln müsste , da sein eigener Schlüssel durch einen bereits von innen Steckenden nicht ins Schloss ginge ) rein - wäre ihm in diesem Moment etwas schon ungewöhnlich vorgekommen , hätte er sicher auch eher nachgesehen, ob seine Mutter zuhause ist.



Frau Graf ist m.E. durch die Kellertür raus , die sie deshalb offen liess, weil sie nicht lange weg wollte und das Haus ja , selbst wenn sie sich "festgetrascht" hätte so oder so nicht lange leer gestanden hätte . Den Schlüssel brauchte sie einfach nicht , ebenso wenig wie das Handy oder Geld .

@Thorhardt
Warum? Sah doch auch so aus wie nach einer Entführung.
Ich glaube allerdings,er/sie/beide kamen aus dem Keller und haben sie in der Wohnung überrascht.
Das Fahrrad war evtl.schon im Auto .....weiter weiß ich auch nicht.

Das Fahrrad......

Meine Mutter hat sich früher (als ich noch klein war) immer schnell mal aufs Rad geschwung. Was vergessen......schnell aufs Rad. Noch was Wichtiges erledigen, bevor das Kind "nach Essen schreit".....schnell aufs Rad.
Man ist mit dem Fahrrad mobiler als zu Fuß, das steht jedenfalls fest.

So könnte es doch durchaus bei Nelly gewesen sein. Wenn sie gewohnt war, mit dem Rad dauernd unterwegs zu sein, dann nutzte sie es auch bei jeder Gelegenheit, die sich bot, um Zeit zu sparen.

Was spricht dagegen , das Frau Graf deshalb das Haus verlassen hat um eine vergessene Zutat zu kaufen ?

Das Fleisch lag in der Spüle.

Wenn ich beginne zu kochen und dabei bemerke, das mir eine Zutat fehlt , können doch nur 2 Dinge vorausgegangen sein :

Ich lege das Fleisch aus der Spüle heraus auf ein Brett - stelle alle Zutaten und Kochutensilien bereit und bemerke es da ... nun stelle ich aber sicher nicht alle Zutaten wieder zurück, wenn ich das Fehlende schnell noch holen fahre um sie beim Zurückkommen wieder rauszuräumen.

Ich lege das Fleisch aus der Spüle heraus auf ein Brett und hole die Zutaten einzeln aus den Schränken, stelle jede wieder nach ihrem Einsatz sofort zurück und bemerke es in dem Moment , als ich genau diese Zutat benötige ... Dann hätte das Fleisch ( denn mit Würzen beginnt man ja ) schon , wenn viell. auch unvollständig angewürzt sein müssen.

Aber ,es lag in der Spüle - andere Hinweise auf einen Kochbeginn vorm Verlassen des Hauses gab es auch nicht . Bedeutet für mich : Keine Fahrt mit dem Zweck etwas Fehlendes für dieses Essen zu holen.

Wollte sie event. etwas anderes , nicht fürs Essen benötigte einkaufen und ist extra deshalb nochmal schnell los ?

m.E. nicht - denn sie hatte die Möglichkeit gehabt , das nachmittags ( von oder Arbeitstelle aus , auf dem weg dorthin oder dem Weg zurück ) zu erledigen - dafür hätte sie sich also mittags nicht extra "stressen" müssen.

Kein Einkauf von egal was = Geld mitnehmen unnötig !

Wenn mir die Haustür zufallen würde,schau ich erst nach,ob vielleicht der Keller offen ist.War er,aber die Tür vom Keller zur Wohnung war evtl.abgeschlossen.Sie greift sich die Jacke vom Sohn(liegt in der Garage/Keller) und will Hilfe holen, damit sie wieder ins Haus kommt.Hat sie evtl.jemandem einen Ersatzschlüssel gegeben?

@Uhlenspiegel

Also, warum soll ihr nicht, als sie das Fleisch rausholte und ihn die Spüle legte, eingefallen sein, dass sie keine / nicht mehr genug Kartoffeln oder Zwiebeln im Haus hat? Mir passiert sowas auch schon mal, Fleisch rausholen, dann der Gedanke, ach, ich setz lieber erst schon mal die Kartoffeln auf, die brauchen ja am längsten, hups, keine Kartoffeln mehr da, schnell noch mal los -> Fleisch liegt in der Spüle, keine weiteren Vorbereitungen sonst.

Aber sie hatte doch auch kein Geld dabei, oder? Dann fällt das eh flach. Es sei denn, sie wollte nur zum Nachbarn was borgen...

Der Geldbeutel lag Zuhause, allerdings weiß man ja nicht ob sie was an Geld vllt in der Hosentasche hatte.....aber auch selbst wenn sie Geld so in der Tasche gehabt hätte hätte sie ja fahrradschlüssel und Haustürschlüssel mitgenommen und auch abgeschlossen wenn es für sie Routine war.

Von daher gehe ich davon aus das etwas ihre Routine durcheinander gebracht hat, also etwas passiert oder vllt ihr nur erzählt worden ist was sie dazu veranlasst hat alles stehen und liegen zu lassen und los zufahren (wohin auch immer)

servus
Wenn das Rad üblicherweise im Keller stand, muß es aber vor dieser letzten Fahrt nicht dort gewesen sein. Zudem sie es ja möglicherweise später zur Arbeit benutzt hätte.
Das Schloß, - klick auf - geht, soweit klar, aber manche Schlösser haben einen kleinen Sperrhebel der dann das klick auf verhindert. Dann geht es nur mit dem Schlüssel. Wer später mit Schlüssel öffnet bemerkt das aber nicht.
@Uhlenspiegel
Richtig, etwas hat die Routine durcheinander gebracht. Da ist dann auch nicht auszuschliessen, daß draussen jemand hupte, sie kuckt erkennt den Wagen schnappt das Rad und die Jacke, in den Kofferraum und los. Um dann per Rad wieder zurück zu strampeln. Soetwas dauert Minuten. Und muß davon jemand etwas mitbekommen? Der Todeszeitpunkt ist, so ich das den Berichten entnehme, doch völlig unklar.

servus

@Comtesse

ok - Kartoffeln , Zwiebeln - fällt Dir das ein , wenn Du schon das Zwiebelbrett herausgeholt hast oder vorher ?
das Gleiche gilt für Kartoffeln - ich zumindest hol zuerst den Topf aus dem Schrank und dann die Kartoffeln - ich richte grundsätzlich erst die Arbeitsutensilien ,die ich für den jeweiligen Schritt brauche.....

Aber bei solchen Zutaten könntest Du natürlich recht haben , denn sicher gibt es auch Leute die das genau umgekehrt machen.

Kleingeld könnte sie in der Hosentasche gehabt haben

Wenn ich mir beim Nachbarn was borge ist der entweder so nah, dass ich kein Rad brauche oder so "weit" weg , dass ich das Rad benutze- aber dann kann ich auch gleich in den nächsten Laden fahren....



Ich bin sicher, sie brauchte kein Geld, weil sie nichts kaufen wollte, keinen Schlüssel , weil sie nicht lange wegbleiben wollte und ja entweder durch die offengelassene Kellertür oder ( sollte es doch "länger" dauern auch durch eins der Kinder wieder reingekommen wäre und kein Handy weil sie keinen wichtigen Anruf erwartete und das Neueste von Vorstellungsgespräch und Schule ja eh bald ( zurück zuhause ) hören würde .

Es bestand m.E. überhaupt kein Anlass diese Dinge mitzunehmen - m.E. wollte Frau Graf ihren zeitlichen Freiraum nutzen um mit irgendjemand - vielleicht auch bei ner Tasse Kaffee , zu der die Cousine ja keine Zeit hatte , ganz belanglos zu quasseln.

@bayernwastl

Du meintest Annalotta , nicht mich ;-)

Für mich ist Frau Grafs Routine an diesem Tag def. nicht durcheinander gekommen und eine "Entführung" aus oder direkt vor dem Haus scheidet für mich absolut aus !