Wo ist Katrin Konert?

ich finde es ja bemerkenswert, dass der Anruf von so vielen hier als Information gewertet wird. Aber genau das ist er doch nicht. Wenn sie gesagt hätte, es war ein Mann oder es war ein Europäer hätte es einen ähnlichen Sinn gehabt in Bezug auf den Informationswert. Das ist völlig nutzlos. Insofern ist eigentlich der einzige Sinn eines solchen Anrufes, einmal mehr aus einer lokalen Angelegenheit eine internationale oder zumindest nationale Angelegenheit zu machen.
Wenn man aber diese Spur weg von dem lokalen Milieu zu sehr konkretisiert (meinetwegen eine konkrete Person) ist deren Wahrheitsgehalt relativ schnell nachprüfbar und ausermittelt aber mit schwarzen BMWs einer deutschen Großstadt hat die Polizei erstmal Arbeit.

Und wenn es diesen Anruf nie gegeben hat? Vielleicht ist das auch eine Taktik, um den Täter aus der Reserve zu locken?
Warum sollte irgendwer aus einer Telefonzelle am Popo der Welt bei der Schwester anrufen und da war stammeln, ohne Zusammenhang?


Der Gedanke mit der Zwangsprostitution kam mir auch schon, das Katrin verschlept wurde usw.


Aber ganz ehrlich? Für mich persönlich macht der Anruf null Sinn..

Doch der macht eine Menge Sinn, aber nur aus Sicht eines Täters. Nicht aus Sicht eines Zeugen. Darum gehts.

Ich weiss schon, aber was hätte er erreichen wollen? Unruhe stiften, ja, und die Polizei auf eine falsche Fährte locken, auch klar.

Aber warum? Um von sich abzulenken, nach 6 Jahren, und das obwohl er doch weiß, das sie ihn nicht finden können.

Aus meiner Sicht ist das ein klassischer Fall, wo immer mal wieder hervorschimmert. dass die Ermittler eine sehr sehr konkrete Vorstellung haben, wer der oder die Täter waren. Aber es gibt eben nicht die Beweise die eine Verurteilung ermöglichen würden.
Hinzu wird man in der ländlichen Gegend vlt. auch eine Meinung zu der Thematik haben und vlt. ist da schon über den einen oder anderen gesprochen worden, so dass der Wunsch einfach da ist die Verdächtigungen von der lokalen Ebene möglichst weit weg zu bekommen.

Wenn ich das hier mal richtig interpretiert habe,war die Kreidenachricht wohl heisse Luft,die jemanden diskreditieren sollte.zumindest wurde das hier im Forum mal so erklärt.Der Anruf hingegen ist deshalb so seltsam,weil er zum einen aus einer unerwarteten Ecke kam und dass mit dieser Telefonkarte auch andere interessante Nummern gewählt wurden
Und das aus einem schäbigen Industriegebiet 400 km entfernt

@abberline

Egal was ein User bezüglich der Kreidenachricht und ihrer Lufttemperatur schreibt, ist die Kripo noch immer sehr daran interessiert, wer der Schreiber war.
Hätte die Kripo den Inhalt der Nachricht bereits bewerten können, wäre das nicht der Fall.

Wobei mir,wenn man einen geschmacklosen Scherz mal ausklammert,beides unabhängig voneinander wie Ablenkung aussieht.Nur warum dann das Risiko,nach so langer Zeit,sich genau an dem Bushäuschen beim Schreiben erwischen zu lassen?Genau da,wo jeder den Fall kennt

3THINKER schrieb:Interessant an der Geschichte sind allerdings die Anrufe, man mit der gleichen Karte, zuvor führte. Einen Anruf nach England und einen Anruf zu einem Kripoibeamten, in Berlin.

Deswegen dachte ich irgendwie an eine Prostituierte. Kann doch sein, dass eine Frau aus diesem Milieu auch die Nummer von einem Kripobeamten hat. (Kontakte ins Milieu etc.)

Axolotl schrieb:Zu dem Anruf bei der Schwester: der Informationswert dieser Nachricht liegt quasi bei Null! "BMW", "Hamburg"... aha! Wenn jemand wirklich eine Info hätte, würde er deutlicher werden oder ein wirkliches Gespräch führen.

Das stimmt. Das bringt praktisch gar nichts. Dann kann man auch Berlin, rot, Golf sagen oder sonstwas.

wunderland schrieb am 26.02.2018:Aber gab es da nicht einen zweiten Anruf bei Aktenzeichen Xy vor ein paar Jahren? Irgendwas war doch damals?

Ich habe versucht danach zu googlen und das gefunden, diesen Anruf meinte ich,

Mysteriöser Anruf vor drei Jahren
Nach einer Zeugin sucht Rusche bis heute vergeblich. Sie hat sich nach einer "XY-Sendung" vor etwa drei Jahren telefonisch gemeldet, anonym, und wichtige Hinweise gegeben, die die Polizei überprüfen sollte. "Anschließend legte sie auf", erinnert sich Rusche. Die Hinweise müsse er aus ermittlungstaktischen Gründen für sich behalten. Aber nach seinen Angaben waren es sehr wichtige Hinweise, über die er gerne noch einmal mit der Zeugin persönlich sprechen würde. Doch auch nach einer weiteren "XY-Sendung" im August 2014 meldete sich die Zeugin nicht noch einmal.

Quelle:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Katrin-Konert-Seit-15-Jahren-verschwunden,vermisst320.html


Diesen Anruf fand ich interessanter, als den "BMW, schwarz, Hamburg"-Anruf(er).

@abberline

Nach ja, wir wissen ja nicht, zu welcher Uhrzeit die Beschriftung stattfand.
In Bergen steppt nun nicht gerade der Bär , das Bushäuschen liegt nicht im Hellsten . Lass es nachts geschrieben worden sein , dann dürfte das Risiko erwischt zu werden, nicht hoch gewesen sein.
Und zur aller größten Not, hätte der Schreiber sich womöglich noch aufhören und sich rausreden können, das wäre da schon gestanden und er hätte nichts damit zu tun , sobald er jemand hätte kommen hören.

@abberline

Entschuldige, Bearbeitungszeit war abgelaufen, aber ich denke, trotz " Schreibfehlern" ist verständlich, was ich meine.
Letztendlich liefen weder der Autor der Bushäuscheninschrift, noch die Anruferin aus Nürnberg wirklich Gefahr, wirklich ausfindig gemacht werden zu können.

@wunderland
Das wäre wahrlich interessant,was diese sehr wichtigen Hinweise waren.Und bereits die zweite geheimnisvolle Anruferin,die auflegt.Das muss nichts heissen,aber fällt auf.
@BigMäc
Sich beim Schreiben der Nachricht am Bushäuschen erwischen zu lassen,wenn man selbst schon befragt wurde,wäre aber auch nicht so beruhigend.Fakt ist,der Spruch stand da und wäre nachts leicht anzubringen.aber Risiko ist es dennoch.Warum dieses tun...Das ist interessant

@abberline

Ja, wenn die Person schon befragt wurde.
Zu Deiner Frage nach dem Warum fallen mir mehrere Optionen ein

Es gibt Personen, die einen Verdacht haben, dem ihrer Ansicht nach nicht intensiv genug oder noch gar nicht nachgegangen würde.

Es gibt Personen, die tatsächlich irgendwas Konkretes oder periphere Zusammenhänge kennen und sich nicht trauen, sie gegenüber der Kripo zu äußern ( auch dafür könnte es wieder mehrere Gründe geben )

Es gibt Personen, die immer nach ein paar ( weiteren ) Jahren befürchten, es würde nicht mehr ermittelt werden und die durch anonyme Hinweise wieder " Schwung in die Sache " bringen möchten.
Den letzten Punkt schliesse ich bei der Anruferin aus Nürnberg jedoch aufgrund ihres Anrufversuchs beim LKA aus , egal, ob er das gleiche Fallziel hatte oder nicht.

Es gibt jemanden, der False Flags legen lässt um von sich abzulenken.
Halte ich nicht für sehr wahrscheinlich, denn dann müsste der Täter ein Idiot sein, schlafende Hunde auch nur möglicherweise zu wecken.

BigMäc schrieb:Es gibt Personen, die tatsächlich irgendwas Konkretes oder periphere Zusammenhänge kennen

Hier würde ich eher sagen vermuten und deshalb Hemmungen haben zur Polizei zu gehen, so etwas wäre aber auch übel.

BigMäc schrieb:Es gibt Personen, die immer nach ein paar ( weiteren ) Jahren befürchten, es würde nicht mehr ermittelt werden

Das ist wieder zu koppeln mit dem ersten , das ist jetzt nur Theoretisch , befindet man sich in der Situation nichts genaues weiß ich schweigt man oder geht zur Polizei.
Solche Bushaltestellen Mitteilungen bringen nix, im übrigen denke ich das da Kids für verantwortlich sind die vielleicht jetzt zittern aber heut zu Tage könnten sie sich auch freuen das viele sich den Kopf zerbrechen.

BigMäc schrieb:Es gibt jemanden, der False Flags legen lässt um von sich abzulenken.
Halte ich nicht für sehr wahrscheinlich, denn dann müsste der Täter ein Idiot sein, schlafende Hunde auch nur möglicherweise zu wecken.

So sehe ich das auch.
Weder zum Zeitpunkt des Anrufe, noch zum Zeitpunkt der Inschrift in der Bushaltestelle, gab es einen konkreten Verdächtigen, der im Zentrum von Ermittlungen stand.

Die HAZ schrieb vor einigen Wochen:

"„Natürlich ist es frustrierend, dass man sich den Arsch aufreißt und keinen Schritt weiterkommt“, sagt Rusche. Er klingt, trotz der saloppen Wortwahl, nicht bitter. Eher sachlich: Ist schlimm, ist aber eben so. Und zur Sachlichkeit gehört auch, dass Rusche immer noch nach dem Mädchen sucht. Nicht ständig, nicht mehr so intensiv. Aber immer wieder. "

"Er hat das, was er nicht hat, noch bis Herbst. Der Kommissar macht den Job jetzt seit 43 Jahren. Er wird pensioniert. Dann wird jemand anderes in Büro 4.2.37, Tötungs- und Branddelikte, einziehen. Aber Andreas Rusche wird Katrin Konert nicht vergessen. Nicht so lange er lebt. "

http://t.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Polizist-Andreas-Rusche-sucht-17-Jahre-nach-Verschwinden-noch-immer-nach-Katrin-Konert

Im Hintergrund wird immer an ungelösten Fällen gearbeitet.
Doch erfährt die Öffentlichkeit nicht, worum es dabei konkret geht.
Wenn jemand aufgeschreckt wurde, da man die Akte an einer bestimmten Stelle aufschlug, müsste er, meiner Meinung nach, über Insiderwissen verfügen.

Auch, dass mit der gleichen Telefon Karte zuvor der Versuch unternommen wurde, einen Kripobeamten in Berlin anzurufen, ist merkwürdig.
Dazu benötigt man erst mal die Telefonnummer.

3THINKER schrieb:Dazu benötigt man erst mal die Telefonnummer.

Sehr richtig. Woher hat man diese so schnell? Weil man sich bewusst auf diese Anrufaktion vorbereitet hat?

Robin76 schrieb:Sehr richtig. Woher hat man diese so schnell? Weil man sich bewusst auf diese Anrufaktion vorbereitet hat?

Entweder hat man die Telefonnummer im Kopf, da man dort öfter anruft oder man hat sie sich vorher auf einen Zettel notiert.
Das Telefon in derTelefonzelle hat ja keinen Speicher oder eine Freundesliste.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass ein Missverständnis vorliegt.
Was ist, wenn vor der Anruferin jemand in der Telefonzelle war, und die Telefonkarte dort vergass?
Dann stehen die vorangegangenen 2 Anrufe nicht im Zudammhang mit dem Fall Katrin Konert.

Leider ist nicht bekannt, ob und wenn ja, welche Anrufe danach mit der Telefon Karte getätigt wurden.
Auf alle Fälle ist der gescheiterte Anruf, zu dem Kripobeamten in Berlin, ebenso merkwürdig, wie der Anruf zu der Schwester Katrin Konerts.

Eigenartig ist die Mischung der gewählten Nummern schon.Aus einem runtergekommenen Industriegebiet mit zweifelhaftem Ruf werden mit einer Karte ein Kripobeamter in Berlin (gab es da Verbindungen?),eine ominöse Nr.in England und die Schwester angerufen.Nacheinander und in welchem Abstand?Andere Anrufe zu anderen Nummern gab es nicht mit der Karte?