Peggy Knobloch
23.05.2013 um 02:48
Ich glaube wir müssen pö a pö versuchen, den Tag um den 7. Mai zu rekonstruieren. Hiezu möchte ich meine Infos aus verschiedenen Quellen und vor allem aus dem Buch einbringen.
Peggy soll an diesem Tag, wie so oft, alleine aufgestanden sein. Sie wäre ziemlich spät dran gewesen und musste sich beeilen. Kurz nach 7 Uhr in der Früh verließ sie das Haus am Marktplatz und lief zum Geschäft Langheinrich. Dort soll sie eine Käsestange, eine Capri-Sonne und Lutscher gekauft haben. Danach lief sie zur Schule. Am Mittag um kurz nach 13 Uhr - 13:05 Uhr - verließ Peggy mit ihrer Schulfreundin - im Buch Schülerin Eder - die Schule in Lichtenberg. Beide schlenderten zusammen bis zum Haus der Eders. Dort kamen sie ca 13:15 Uhr an und unterhielten sich noch ein wenig. Eine weitere Zeugin - im Buch Doris Gebhard -, die am Haus der Eders vorbei ging, sah die Beiden und Peggy habe ihr noch zugewunken. Das wäre um 13:15 Uhr gewesen. (Buch Seite 18) Die Schwester und die Mutter von der Schülerin Eder wollen beide auch vor dem Haus gesehen haben. (aus der Doku "Mord ohne Leiche) Dann verabschiedet sich Peggy von ihrer Schulfreundin und biegt in die Nailaer Straße ein. Eine weitere Zeugin - im Buch Claudia Ritter - sah Peggy vor ihr herlaufen. Sie erkannte Peggy an den blonden Haaren, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden gewesen sein sollen. Auch konnte sie den pinken Ranzen und Stofftieranhänger am Ranzen erkennen. Das soll um 13:15/13:30 gewesen sein. (Buch Seite 18)
Am Henri-Marteau-Platz wird sie von der Schülerin - im Buch Hilke Schümann - aus dem Bus in Höhe der Raiffeisenbank - ca 50 m von Peggys Zuhause entfernt - gesehen. Der Busfahrer konnte zwar nicht bestätigen die Peggy gesehen zu haben, gab jedoch an, dass der Bus den Herni-Marteau-Platz gegen 13:30 (13:25 - 13:30) passierte. (Buch Seite 19) Diese Zeit bestätigt zudem das Busunternehmen, der Fahrplan (2001) und die Auswertung der Fahrtenscheibe. (laut Buch, Doku "Mord ohne Leiche" und verschiedene Quellen)
Jetzt möchte ich auf die Zeugen eingehen, die zeitnah nach dem Verschwinden der Peggy befragt wurden.
Als erste Zeugin möchte ich hier die Schülerin Eder erwähnen. Diese wurde noch in der Nacht vom 7. Mai 2001 auf den 8. Mai 2001 aus dem Schlaf geholt und von der Polizei befragt. Diese konnte den gemeimsamen Nachhauseweg bis zum Eder-Haus bestätigen.
Am 08. Mai 2001 und in den darauffolgenden Tagen wurden weitere Zeugen befragt. Diese möchte ich nachfolgend mit Zeitangabe erwähnen (Namen sind laut Buch angegeben):
Um 14 Uhr will Gustav Frey durch den Rückspiegel seines Autos die Peggy gesehen haben, wie diese in einen Wagen eingestiegen wäre. Er beschrieb das Kind mit einem langen Anorak oder Mantel und hätte dem Kind direkt in die Augen sehen können. Laut Protokoll soll sich der Zeuge hundert Prozent sicher gewesen sein, dass es Peggy war
Um 14:45 bis 15 Uhr wollen die 2 Mitschüler Sebastian Röder und Jakob Demel das Mädchen am Henri-Marteau-Platz an der Bäckerei gesehen haben, als sie zu einem Unbekannten über den nach vorne geklappten Beifahrersitz in einen roten Mercedes einstieg. Sie habe ihren City-Roller dabei gehabt. In diesem Mercedes soll noch ein weiteres unbekanntes Mädchen gesessen haben.
Um 15 Uhr will ihr Klassenkamerad Peter Wirth die Peggy im Quellensteigweg Richtung Freizeitzentrum gesehen haben. Er wäre gerade an den Hausaufgaben gesessen und hätte Peggy durchs Fenster beobachtet. Auch er sieht ein weiteres ihm unbekanntes Mädchen neben Peggy herlaufen. Peggy soll da ihren Schulranzen dabei gehabt haben. In einer späteren Vernehmung konnte er sich jedoch nicht mehr an den Ranzen erinnern und sie wäre doch alleine gewesen - diese weitere Befragung war im Juli 2002. Die Mutter von dem Mitschüler springt ihm da bei und gab jedoch in dieser weiteren Befragung an, sie habe Peggy mit Ranzen und dem kleinen Mädchen gesehen und könne die 1 Aussage ihres Sohnes bestätigen.
Um 15;30 bis 15;45 Uhr will der Schülerlotse Ralf Wagner die Peggy vom Marktplatz aus am Rathaus vorbei in Richtung Haus gehen gesehen haben. Ralf soll diese Aussage auch in einer weiteren Zeugenvernehmung am 13 Juni 2001 so bestätigt haben. Er war sich ganz sicher, dass es der 7. Mai war, da seine Mutter am 8. Mai zur Kur gefahren wäre.
Um 15;45 bis 16 Uhr will Jens Schmitt die Peggy bei der Bäckerei am Henri-Marteau-Platz gesehen haben. Er habe Peggy in Begleitung eines ihm unbekannten Mädchens gesehen, als er dort mit seinem Fahrrad vorbei fuhr. Die beiden Mädchen - Peggy und das unbekannte Mädchen - hätten gerade die Bäckerei betreten. Er gibt zu Protokoll, dass das unbekannte Mädchen ein Kopf kleiner und etwa 1 Jahr jünger gewesen sein müsste.
Um 16 bis 16:30 Uhr überquert Jürgen Kohl den Henri-Marteau-Platz Richtung Poststraße, als er auf dem Weg zu seinem Großvater gewesen wäre. Er will die Peggy ebenfalls mit einem ihm unbekannten jüngeren Mädchen in der Bäckerei gesehen haben. Peggy hätte an der Theke gestanden, es wäre aber keine Verkäufering zu sehen gewesen. In seiner 3, Zeugeneinvernahme ergänzt er, er habe die Beiden durch das Schaufenster im Laden gesehen. Er habe Peggy von hinten genau gesehen, ein Missverständnis wäre ausgeschlossen. Peggy hätte auch ihn gesehen und ihm "Hallo" zugerufen. Danach wäre sie aus dem Ladengeschäft heraus gekommen und sie hätten kurz geredet. Ob das Mädchen anschließend wieder in den Laden gegangen wäre, konnte er nicht mehr sagen, er wäre dann gleich weiter gegangen.
Um 16 Uhr plus/minus ein paar Minuten will Axel Köster, seit der ersten Klasse ein Mitschüler von Peggy, gesehen haben, wie Peggy in Begleitung eines unbekannten Mädchen mit langen dunklen Haaren in der Bäckerei stand. Peggy habe offenbar etwas im Flaschenregal gesucht. Axel bestätigte somit die Aussage von Jürgen. Diese Aussage gibt er am 11. Mai 2001 zu Protokoll
Um 16 Uhr bis 17 Uhr will Felix Ludwig mit Peggy am Feuerwehrhaus gespielt haben. Dies gibt er in seiner ersten Zeugeneinvernahme an. In späteren Aussagen widerspricht er sich mehrmals. Einmal will er gesehen haben, wie Ulvi und sein Vater die Leiche verschafft hätten. Ein anderes mal will er den Mord beobachtet haben. Hierzu gibt es anscheinend noch mehrere Versionen.
Um 16 Uhr plus x will ein Urlauberehepaar die Peggy an einem Wanderweg nahe der Gaststätte "Mordlau" gesehen haben. Peggy habe einen Ranzen auf dem Rücken getragen und hätten ein helles Ornament auf dem Rücken des Anoraks gesehen. Wie sie das erkannt haben wollen, wo doch der Ranzen auf dem Rücken war, bleibt ein Widerspruch. Sie wollen zudem ein Auto rund hundert Meter vom Gasthaus entfernt mit schrägem Heck wenden gesehen haben. Am 10 Mai schreibt die Polizei in ihr Protokoll, dass davon auszugehen wäre, dass die Wanderer die Peggy am Gasthaus "Mordlau" gesehen hätten.
Um 19 Uhr will Pascal Gruner, der sich gerade auf dem Weg zu einer Übung der örtlichen DLRG befunden hatte, die Peggy an seiner Haustüre vorbei kommen gesehen haben. Er habe ihr Gesicht erkannt und daran gäbe es auch keine Zweifel. Er gibt zu Protokoll, dass Peggy ein orangefarbenes Sweatshirt und eine grau-rote Jacke angehabt hätte. Weitere Zeugen geben an. Peggy habe eine schwarze TSV-Lichtenberg Windjacke getragen. Ferner gibt Pascal am 8. Mai 2001 an, sie habe ihren blau-silbernen Roller getragen bzw. geschoben. Peggy sei links in den Carlsgrüner Weg Richtung Zaitelwaidt eingebogen. Er wäre sich zu hundert Prozent sicher, dass es Peggy war. Seine Mutter bestätigt die Aussage ihres Sohnes. Einen Monat später heißt es in einem Aktenvermerk, Pascal sei sich nicht mehr so sicher, die Peggy gesehen zu haben.
Um 19 Uhr plus/minus x kommt Franz Rausch vom Fußballtrainig nach Hause. Er wohnte wie Pascal Gruner im Falkenweg. Er will die Peggy ebenfalls mit ihrem blau-silbernen Roller in Richtung Zeitelwaidt fahren gesehen haben. Auch er erwähnt eine grau-rote Jacke, genauer "Oben um die Brust herum war die Jacke grau und unten war sie rot.[...] Ich bin mir ganz sicher, dass es die Peggy war" Er kannte die Peggy vom Donnerstagsturnen
Ein Jahr später, am 18 Juini 2002, gibt die Mutter von Pascal zu Protokoll, dass sie Peggy schon zwei Wochen vor dem Verschwinden immer gegen Abend um 19 Uhr den Falkenweg entlang fuhr mit ihrem Roller.
Namen, Zeugenaussagen und Zeitangaben stammen aus dem Buch auf den Seiten 42 - 47 (Quelle: Buch "Der Fall Peggy" Seiten 42 bis 47)
Wer es bis hierher gelesen hat, dem möchte ich für seine Aufmerksamkeit danken. Ich hoffe, ein wenig beigetragen zu haben, um einmal die Zeugenaussagen nachvollziehen zu können.