Mao1974 schrieb:Wenn ich das aus den alten Frankenpostartikeln richtig erinnere, hat Ulvi aber zumindest insofern Angaben zum Ranzen gemacht, daß er behauptete, dieser wäre einige Tage im Keller hinter der Heizung versteckt worden, ehe man ihn entsorgte. Wobei ich diese Aussage garnicht bewerten mag...
Ich hab da als Quelle einen hier zitierten Beitrag der BI-Seite zu gefunden:
-1798 den Schulranzen haben er und sein Vater in den Keller in (hinter) die alte Heizung getan (auch 1809)
Das ganze Zitat:
Das Geständnis von Herrn KULAC wirkt auf mich auch nur bei oberflächlicher Betrachtung plausibel. Mit der Befragungstiefe ergeben sich jedoch eklatante Widersprüche, die Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Geständnisses aufkommen lassen:
- das verängstigte Kind flieht nicht nach Hause (was für ein Kind normal wäre), sondern in unbewohntes Gebiet
- während der gesamten "Flucht" trennt sich Peggy nicht von ihrer Schultasche, mal trug sie während ihrer Fluchtvorganges die Schultasche auf dem Rücken mal in der Hand (z.B. II b 1498, 1543, 1595 II c Bl. 1728, 1810)
- 1689 ff: zunächst wird und beschuldigt, die Leiche beseitigt zu haben
- 1718 ff. nachdem diese entlastet sind, wird übergangslos. (unter Einfluss der Hoffmannschen und polizeilichen Suggestionen) der Vater als Leichenbeseitiger genannt
- 1718 Er legt zusammen mit Vater den Leichnam ins Auto
- 1719 Der Vater hat Peggy alleine weggebracht
- 1720 Den Schulranzen hat der Vati weggefahren
- 1728 Peggy trug Jeanshose, Oberteil weiß er nicht
- 1730 Herr KULAC verfolgte trotz seiner Schwerfälligkeit das Kind in "schnellem Lauf' und überholte es sogar
- 1731 er wird in die Eier getreten, dass er Sterne sieht
- 1732 Peggy blutet an Stirn und rechtem Bein (warum waren beim Sturz nicht auch die Hände aufgeschlagen?)
- 1733 Es läuft kein Blut runter
- 1734 hat ihr von hinten Mund und Nase zugehalten (wie konnte er dann sehen, dass sie die Augen schloss)
- 1738 will während der Dauer des Erstickungsvorgangs auf seine Uhr gesehen haben (10 Minuten lang - kannte dabei aber nicht die Uhr)
- 1739-1740 hat Peggy an beiden Beinen zur Mauer hingeschleift und den Schulranzen ebenfalls dorthin gelegt
- 1740 Er und sein Vater haben Peggy ins Auto getragen
- 1742 Vater hat Peggy im Kofferraum weggefahren, er weiß nicht wohin
- 1743 Ulvi hat den Schulranzen in das Auto gelegt
- 1745 Peggy wurde in Decke eingewickelt
- 1746 Die Decke war (obwohl Wunden kaum bluteten?) blutverschmiert
- 1748 seine Arbeitsjacke war mit Blut verschmiert (hier weitere Suggestion durch Polizei)
-1750 er erklärt, er habe seinem Rechtsanwalt berichtet, wo sich die Leiche befindet
-1751 sein Vater habe ihm gesagt, wo die Leiche liegt
-1752 das sei 2 Tage nach dem Wegbringen gewesen
-1753 er war aber nicht an dem Ort, an dem die Leiche liege
-1759 Peggy hatte Jeanshose und weißes Pokemon-T-Shirt an
-1760 bezeichnet jetzt die genaue Stelle, wo Vater die Leiche vergrub (war jetzt plötzlich doch dabei)
-1762 in seinem Beisein hat Vater ein Loch gegraben
-1762 er hat zusammen mit seinem Vater Peggy in das Loch eingebracht
-1763 das Loch wurde ca. 60-70 cm tief ausgehoben
-1764 Peggy wurde gleich zum Loch mitgenommen
-1765 Schulranzen wurde nicht vergraben, sondern nach 3 Tagen zur Müllhalde nach Naila verbracht
-1767 zuvor wurde Schulranzen mit nach Hause genommen
-1767 der Schulranzen war mit grüner Decke abgedeckt
-1768 Peggy wurde vom Vater und ihm in dem Loch vergraben
-1769 Der Schulranzen wurde in die gleiche (blutverschmierte) Decke eingewickelt, wie zuvor Peggy
-1771 er erklärt nochmals, wie tief Peggy vergraben wurde (60-70 cm)
-1773 Peggy wurde aus der Decke genommen und von ihm und dem Vater begraben
-1785 Der Schulranzen mit der grünen (blutverschmierten) Decke in einem Karton zum Recyclinghof gefahren (auch 1808)
-1786 kann den Schulranzen nicht beschreiben
-1786 kann sich nicht an die Farbe des Schulranzens erinnern
-1787 er hat zusammen mit dem Vater den Schulranzen auf der Recyclinganlage entsorgt
-1787 er weiß nicht, ob Peggy sonstige Gegenstände bei sich trug
-1787 (heißt es wieder) nein Vati hat die Peggy weg und ich war nicht dabei
-1791 Ja, hier haben wir Decke und Schulranzen entsorgt (Wertstoffhof bei Ortsbesichtigung)
-1793 Ranzen wurde in einem grünen Container entsorgt
-1793 Da waren noch andere Leute dabei und haben das weg gehauen
-1795 schildert nochmals Beseitigung des Ranzens
-1798 den Schulranzen haben er und sein Vater in den Keller in (hinter) die alte Heizung getan (auch 1809)
-1798 er weiß nicht, warum sein Vater den Schulranzen nicht entsorgt hat
-1805 am Leichenablageort erklärt er (nachdem keine Leiche gefunden wird) er habe die Polizei angelogen
-1806 ff. er erklärt wieder, sein Vater habe alleine die Leiche beseitigt".
Peggy Knobloch (Seite 64)bayernwastl80 schrieb:Ja. Die Autoren haben zum Ende des Buches auch geschrieben, dass man Ulvis Aussagen einfach nicht einschätzen kann. Er sagt mal etwas so, ein anderes mal wieder anders und dann kann er sich später doch nochmal dran erinnern, obwohl es erfunden war.
Richtig. Das sollte man bei den Geständnissen bedenken. Aber auch bei den Widerrufen. Oder bei den ersten Aussagen.
Und dieses Verhalten könnte natürlich auch erklären, warum Ulvi überhaupt so oft vernommen wurde.
bayernwastl80 schrieb:Dann zum Missbrauch. Da steht im Buch, dass zu der fraglichen Zeit, die Peggy im Dorf gesehen wurde. Mal auf der Straße und ein anderes Mal in einem Geschäft. Die Zeiten wo Peggy gesehen wurde, decken sich nicht mit der Zeit, in der Ulvi sie angeblich missbraucht haben soll. Auch das gibt mir zu Bedenken, ob sich der Missbrauch an Peggy überhaupt zugetragen hat. Ich denke eher, dass Ulvi sie an dieesem Tag im Dorf gesehen hatte. Oder er hat einfach das T-Shirt von einer anderen Begegnung im Kopf gehabt.
Halte ich für weit hergeholt. Das Geständnis zum Missbrauch wurde relativ früh abgegeben und nie widerrufen. Theoretisch müsste er die Angabe auch bei den Gutachtern gemacht haben. Zumindest hat er den Missbrauch auch vor Gericht vollumfänglich eingeräumt.
Da reden wir immerhin von einem Zeitraum von 2,5 Jahren, in denen Ulvi das Geständnis hinsichtlich des Missbrauchs immer wieder sehr detailreich wiederholt.
Reichlich konstant für einen, der mehr so und mal so redet.