@aufdecker1955,
ich glaube zu wissen, was Du meinst und ich gebe Dir recht.
Das ist aber in einem Wiederaufnahmeverfahren nicht möglich.
Dort geht es um die Frage, ob die Verurteilung von Ulvi zu halten ist oder eben nicht. Es wird erst mal nur den Fragen zu Ulvi nachgegangen.
Erst wenn Ulvi frei gesprochen wird, kann es in dem Fall neue Ermittlungen geben. Im Moment und auch wenn das Urteil bleibt, dann ist der Fall Peggy für die Justiz abgeschlossen. Ergo - keine Ermittlungen.
Wir versuchen hier ja eigentlich nur andere potenzielle Motive und Täter herauszuarbeiten, die auf Halbwissen basieren. Um solchen Dingen offiziell nachzugehen, braucht es einen Freispruch für Ulvi.
Ich wünsche mir, dass er frei gesprochen wird. Nicht, weil ich an seinen Unschuld glaube, sondern weil ich die
Möglichkeit seiner Unschuld sehe. Lieber ein Mörder auf freiem Fuss, wie ein Unschuldiger im Knast...
Und... es können noch andere Dinge im Leben von Peggy beleuchtet werden.
Dort wo Ulvi ist, ist er m.M. am besten aufgehoben. Auch wenn er sagt, dass er nicht wusste, dass er mit dem aufziehen-onanieren-anfassen was Verbotenes tat - ich glaube es ihm nicht.
Ich bin aber der Meinung, dass er aufgrund seines Zustandes nicht damit umgehen konnte und die Eltern da ein Stück weit versagt haben, denn sie wussten von der Neigung des Sohnes und hätten eingreifen müssen.
Erst ausziehen, dann "wischsen im Bushäusl", dann anfassen gegen Kekse.. wie weit war denn der Missbrauch dann noch weg?
Aber ich bringe auch Verständnis für die Eltern auf... wer gibt schon gern den Sohn her? Erst recht, wenn man schon ein Kind (bei einem Unfall) verloren hat.
Und genau da liegt das Problem. Ulvi ist schon ein leichtes "Opfer", wenn es um die Frage der Täterschaft geht.
Aber der Missbrauch 3 Tage vor ihrem Verschwinden... Zufall? Erst recht, wenn sich keine weitere Spur auftut...
aufdecker1955 schrieb:Es ist ja im interesse des Staates so etwas zu klären,um weitere solche Fälle vermeiden zu können.
Nachdem ich viele Dinge gelesen und auch Dokus gesehen habe, drängt sich mir der Verdacht auf, dass die Polizei ihren Täter hatte und nun galt es, diesen dingfest zu machen. Da liefen Dinge (Hoffmann, "der rote Mercedes", Ermittlungswege), die m.M. zum Himmel schreien. Aber auch hier liegt der Hund vielleicht in der Berichterstattung begraben und es kommt einfach falsch beim Leser an.
Ein harter Vorwurf, ich weiss, aber ich habe gerade die Tage einen Bericht gesehen, in dem der Polizeisprecher K. Bernhard spricht. Mir stehen immer noch die Nackenhaare in die Höhe...
Da könnte man auch Interesse daran haben, diese Dinge eben nicht wieder in den Fokus zu rücken. Ermittlungspannen sind nicht gerade förderlich für das Ansehen der Justiz - in diesem Fall erst recht nicht. Hier wurde die SOKO einmal ausgetauscht... der zweiten SOKO auch ein "Armutszeugnis" auszustellen würde das Vertrauen noch mal heftig erschüttern.