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Peggy Knobloch

98.338 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Leiche, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Peggy Knobloch

Peggy Knobloch

17.09.2024 um 21:12
Die Sendereihe "Der Fall" hat in einem viertelstündlichen Beitrag den Fall Peggy thematisiert und schildert in einer kurzen Chronik alle entscheidenden Ereignisse bis heute. Dabei werden natürlich auch auf Manuel S. und das laufende Zivilklageverfahren Bezug genommen.

Der Mann wurde zum Verdächtigen weil die Beamten an den Knochen von Peggy Pollen und Farbreste fanden. Er soll am Tag von Peggys Verschwinden mit Blumenerde gearbeitet haben die diese bestimmten Pollen enthält. Außerdem soll er zu dieser Zeit sein Haus renoviert haben was eine mögliche Quelle der Farbreste, sei so die Ermittler. Der Anwalt des Verdächtigen, Jörg Meringer, sieht das anders:
Jörg Meringer
Das waren weder Beweise noch waren es Indizien, das waren schlicht und einfach Spuren die man am Leichnam von Peggy gefunden hat. Und im Mai 2001 hat man ja in ganz Deutschland Renovierungsarbeiten durchgeführt, bevorzugt im Frühjahr an Häusern oder an Wohnungen und natürlich auch Gartenarbeiten, jeder hat seinen Garten bepflanzt. Und die Pollen waren schlicht und einfach Pollen die in jeder handelsüblichen Blumenerde zu finden waren. Es gibt keinen einzigen konkreten Zusammenhang herstellbar der diese Spuren, also diese Pollen und diese Renovierungsreste in irgendeiner Weise konkret mit meinem Mandanten in Verbindung bringt.
Der Mann wird seit Peggys Verschwinden von den Ermittlern verdächtigt. Sie kennen ihn und können ihn unter Druck setzen, erklärt sein Anwalt. So legt er, ähnlich wie schon der erste Hauptverdächtige U., ein Geständnis ab.
Jörg Meringer
Er hat glaube ich mindestens fünfmal nach einem Anwalt gefragt, man hat ihm das in den Pausen immer wieder ausgeredet, so dass er trotzdem weitergeredet hat. Und die Ermittler wussten damals ganz genau dass sie es bei meinem Mandanten dummerweise relativ leicht hatten ihn zu einer Aussage zu bewegen, was ihnen ja auch gelungen ist.
Zwei Dinge sind dabei wichtig zu verstehen. In Deutschland hat jede Person die festgenommen wird das Anrecht auf die Hilfe eines Anwalts oder einer Anwältin. Außerdem gilt in Deutschland die sogenannte Unschuldsvermutung. Das bedeutet zunächst gilt jeder und jede Tatverdächtige als unschuldig. Nur wenn es genug stichhaltige Beweise gibt die die Tat sicher belegen kann jemand verurteilt werden. So sollen Bürger/innen vor der Willkür des Staates geschützt werden. Im Fall Peggy zieht der Verdächtige sein Geständnis nun zurück. Die Staatsanwaltschaft Bayreuth meint trotzdem das Geständnis sei verwertbar. Aber kurz zur Erinnerung, der Verdächtige hat nur ausgesagt Peggys Leiche versteckt zu haben nicht das er sie umgebracht habe.

Die Staatsanwaltschaft Bayreuth schätzt die Chancen für einen Mordprozess als unzureichend ein und erhebt deswegen auch keine Anklage. Im Oktober 2022, mehr als 21 Jahre nach Peggys Verschwinden, stellt sie die Ermittlungen gegen diesen Verdächtigen ein.

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Die Aussagen von Jörg Meringer bringen es - wieder einmal - so ziemlich auf den Punkt denn es zeigt auf warum die Causa Manuel S. von Anfang an höchst fragwürdig gewesen ist und als Konsequenz nur dazu geführt hätte eine längst ausermittelte, tote, Spur wieder künstlich "neu" zu beleben. Kriminalistisch wie auch juristisch war das absolut nicht zielführend und daher die Einstellung des Ermittlungsverfahrens die einzig logische und richtige Option gewesen!


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Peggy Knobloch

17.09.2024 um 22:26
Zitat von MauserMauser schrieb:es zeigt auf warum die Causa Manuel S. von Anfang an höchst fragwürdig gewesen ist und als Konsequenz nur dazu geführt hätte eine längst ausermittelte, tote, Spur wieder künstlich "neu" zu beleben.
Ich sehe es nicht so, dass die Spur ausermittelt war.
MS hatte an seinem Geburtstags-Nachmittag kein durchgängig bezeugtes Alibi. Seine Mutter gab ja selbst an, dass sie für eine gewisse Zeit nach Bad Steben gefahren war. Ausserdem muss MS in den früheren Befragungen angegeben haben, dass er nicht mit dem Auto noch unterwegs war. Was dann durch die Aufnahmen der Sparkassenkamera widerlegt wurde. Auch war er fussläufig in der Stadt unterwegs, ist dabei Ulvi begegnet. Zum Vatertagsausflug sagte MS, er hätte Peggy "verbuddelt".
Dann gab es das mitgeschnittene Telefonat zwischen Ulvi und seinem Vater, in dem Ulvi MS beschuldigte!
Und schliesslich wurden an Peggys Leiche bzw am Ablageort og Spuren gefunden.

Wer weiss, wie die Ermittlungen damals verlaufen wären, wenn nicht ausgerechnet MS' Mutter sich ein Jahr nach Peggys Verschwinden daran erinnert hätte, Ulvi am HMPlatz gesehen zu haben!


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Peggy Knobloch

17.09.2024 um 23:19
Zitat von MauserMauser schrieb:Aber kurz zur Erinnerung, der Verdächtige hat nur ausgesagt Peggys Leiche versteckt zu haben nicht das er sie umgebracht habe.
Er hat zugegeben, eine Kinderleiche 'NUR' versteckt zu haben?

Allein wenn man diesen Satz liest und sich die Aussage wirklich bewusst macht, wird einem die ganze Unfassbarkeit und Monstrosität des Ganzen bewusst.

In welchem Paralleluniversum werden Kinderleichen 'einfach nur versteckt'? Man kann doch nicht einfach den Kontext ausblenden und akzeptieren, dass das eine isolierte, irgendwie 'abstrakte' Handlung war.

Er hat gestanden, Peggy verbracht zu haben. Das bedeutet, er hat höchstwahrscheinlich Kontakt zu demjenigen gehabt, der Peggy getötet hat. Der ihm ihren toten Körper übergeben hat.

Ich kann nicht verstehen, was in den Ermittlungen geschehen / schief gelaufen ist. Ein Mädchen ist tot, jemand gibt zu, ihre Leiche im Wald verbuddelt zu haben - dann zieht er die Aussage zurück und er kehrt folgenlos in sein Leben zurück.

Ich verstehe es nicht. Wie kann so etwas möglich sein? Jedem ist bewusst, das er weiß, wer Peggy getötet hat. Warum kommt er einfach so davon?

Dieser Fall ist einer der frustrierendsten, von dem ich je gehört habe.
Die arme Mutter. Arme Peggy.

Ich las kürzlich in der Presse von einem anderen Fall, da wurde dieser 'Justizirrtum', bei dem sich die EB vorschnell auf den entwicklungsverzögerten, unschuldigen TV eingeschossen haben, als Beispiel für den klassischen Fall von Vorurteil genannt.
Hier ist offenbar alles schief gelaufen, was schief laufen kann.


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Peggy Knobloch

17.09.2024 um 23:38
Ich gehe mal davon aus, dass der Anwalt plausibel machen konnte, dass er unter Druck gesetzt wurde und deswegen "genötigt" wurde zu antworten. Der Druck alleine kann es nicht gewesen sein, da es vermutlich nicht ungewöhnlich ist in den Befragungen Druck aufzubauen um ein Geständnis zu bekommen. Verbessert mich gerne


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Peggy Knobloch

17.09.2024 um 23:42
Zitat von FrokenLisbethFrokenLisbeth schrieb:Er hat zugegeben, eine Kinderleiche 'NUR' versteckt zu haben?

Allein wenn man diesen Satz liest und sich die Aussage wirklich bewusst macht, wird einem die ganze Unfassbarkeit und Monstrosität des Ganzen bewusst.

In welchem Paralleluniversum werden Kinderleichen 'einfach nur versteckt'? Man kann doch nicht einfach den Kontext ausblenden und akzeptieren, dass das eine isolierte, irgendwie 'abstrakte' Handlung war.
Da bin ich ganz Deiner Meinung. Aber das zeigt auch auf, wie wenig Schuldbewusstsein vorhanden sein muss, um von NUR zu sprechen.


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Peggy Knobloch

18.09.2024 um 11:15
Wie kann man sowas machen. Eine kinderleiche zu verstecken. Dafür muss man doch ganz klar sich hinterfragen ob er was damit zu tun hat. Vielleicht ist man ja schon beim Täter fündig nur fehlen noch Beweise.


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Peggy Knobloch

18.09.2024 um 12:02
Natürlich glaubt dem Ulvi keiner, dass er mit der toten Peggy im Arm zum Bushäuschen gelaufen ist und dann begegnet ihm rein zufällig sein engster Freund aus Jugendtagen, Manuel, und der ist auch sofort bereit, ihm zu helfen, lädt das Mädel in sein Auto und vergräbt es im Wald.

Seine Hausaufgaben hat Meringer immer noch nicht gemacht, was die Pollenanalyse anbelangt. Oder stellt sich der wadelbeisser nur dumm? Hat er das Gutachten nicht gelesen, oder hat er es einfach nicht verstanden? Was er sagt, ist jedenfalls falsch.

Festgestellt wurde, dass Peggy bei ihren letzten Atemzügen Pollen eingeatmet hat, aber nicht mehr ausatmen konnte, die einzig im Garten von Manuels Familie nachgewiesen wurden. Wie kam sie mit den Pollen in Kontakt? Im Kofferraum seines Mercedes, in dem zuvor dieser Torf transportiert worden war? Oder war Peggy in die Verpackungs-Folie eingewickelt worden, ist dann erstickt?
Zwischen Peggys letzten Atemzügen und Manuel gibt es eine unwiderlegbare Verbindung - die Pollen, die es nur in seinem Umfeld gab, sonst nirgends in Lichtenberg.

Und ich bete dafür, dass es irgendwann Untersuchungsmethoden wie im Fall Maria Baumer geben wird, die weiteren Aufschluss geben, wie genau die kleine Peggy gestorben ist. Und wenn es nur wie im Fall Lolita Brieger zu einem verjährten Totschlag reicht, weil doch noch jemand plaudert. Die Ermittler werden nicht aufgeben, davon bin ich felsenfest überzeugt.

Auch wenn die Zivilklage keinen Erfolg haben sollte, so gerät der Fall Peggy jedenfalls nicht in Vergessenheit.


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Peggy Knobloch

18.09.2024 um 20:54
Zitat von FrokenLisbethFrokenLisbeth schrieb:Ich verstehe es nicht. Wie kann so etwas möglich sein? Jedem ist bewusst, das er weiß, wer Peggy getötet hat. Warum kommt er einfach so davon?

Dieser Fall ist einer der frustrierendsten, von dem ich je gehört habe.
Die arme Mutter. Arme Peggy.
Das empfinde ich ganz genau so. Dieser Fall wird mich auch nie los lassen.

@emz

Glaubst du denn, es wird weiter ermittelt? Für mich klang das Ende 2022 so, als würden die Ermittlungen eingestellt, also komplett und nicht nur gegen Manuel S.

Bei verjährtem Totschlag wäre der Täter leider trotzdem ein freier Mann.... Leider.


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Peggy Knobloch

18.09.2024 um 22:06
Zitat von sunrise2008sunrise2008 schrieb:Glaubst du denn, es wird weiter ermittelt? Für mich klang das Ende 2022 so, als würden die Ermittlungen eingestellt, also komplett und nicht nur gegen Manuel S.
Da muss ich schon wieder den Fall Maria Baumer ins Spiel bringen. Da war ja auch nichts mehr mit Ermittlungen. Doch dann kam der neue Sta Rauscher ins Spiel, der hatte an seiner vorhergegangener Stelle mit einem Labor zusammengearbeitet, das mit neuen Techniken arbeitete und das hat er dann ins Boot geholt und so konnte der Fall gelöst werden.

Im Moment gibt's nichts zu ermitteln, aber sobald da irgendwo irgendein neuer Ansatz auftauchen sollte, dann geht's wieder los, davon bin ich überzeugt. Es ist ja auch so, dass die alten Akten immer wieder mal rausgeholt werden.


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Peggy Knobloch

18.09.2024 um 22:30
Zitat von emzemz schrieb:Es ist ja auch so, dass die alten Akten immer wieder mal rausgeholt werden
Ja so war es ja auch im Fall Lolita Brieger. Zum Glück hat dann ein Mitwisser ausgepackt. Dass der Täter heute noch da im Ort wohnt, wo jeder Bescheid weiß, was er getan hat....das muss man erstmal "bringen". Er hatte nur Glück, dass Totschlag verjährt war und Mord nicht mehr nachgewiesen werden konnte.

Wenn überhaupt, wird es auch im Fall Peggy so sein. Entscheidend finde ich aber, dass endlich geklärt wird, was damals passiert ist. Hoffentlich erlebt Frau Knobloch das noch.


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Peggy Knobloch

19.09.2024 um 01:00
Zitat von emzemz schrieb:Zwischen Peggys letzten Atemzügen und Manuel gibt es eine unwiderlegbare Verbindung - die Pollen, die es nur in seinem Umfeld gab, sonst nirgends in Lichtenberg.
Könntest Du für diese Theorie einen Nachweis bringen? Wo wurde in Lichtenberg überall Proben genommen?

Vielleicht kommt man dann auf den Grund, warum die Zivilkammer des Landgerichts hier eben diese sogenante Verbindung als nicht erwiesen und damit nicht belegt angesehen hatte? Wie der PM des Landgerichts zu entnehmen war, wurde sowohl aus rechlichen Gründen es wurde der Sachverhalt auch selber versucht zu erkennen.
Zitat von emzemz schrieb:Natürlich glaubt dem Ulvi keiner, dass er mit der toten Peggy im Arm zum Bushäuschen gelaufen ist und dann begegnet ihm rein zufällig sein engster Freund aus Jugendtagen, Manuel, und der ist auch sofort bereit, ihm zu helfen, lädt das Mädel in sein Auto und vergräbt es im Wald.
Das hat UK m.W. nie behauptet. Diese wirklich unglaubwürdige Aussage stammt m.W. von MS. Das Landgericht bzgl. der Schmerzensgeldklage hat nicht mit ausreichender Sicherheit klären können, ob ein wahrer Hintergrund sich hier verbirgt oder die Aussage auf Grund des Druckes der Ermittler erfolgte. Siehe PM des Landgerichts, die leider rexht knapp gehalten ist.

Vielleicht schaut sich das OLG nochmals über den Fall, dann hat man eine weitere Entscheidung (sicher ist das nicht, weil es möglcherweise aus rechtlichen Gründen die Klage abweist und nicht weiter den Fall untersucht). Fast jedes Gericht, hat in dem Fall bisher eine andere Sichtweise öffentlcih verkündet. Das eine meinter die Azssage vom MS sei nicht verwertbar, das nächste sagte sie sei verwertbar und würde (wahrscheinlich mit den weiteern Indizien) einen dringenden Tatverdacht bzgl. der Verbringung zeigen, das 3. meint nun wieder, dass möglciherweise der Druck es doch gewesen war.

Da kann man mit Sicherheit nicht mehr von einer unwiderlegbaren Verbindung sprechen.


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Peggy Knobloch

19.09.2024 um 10:25
@Lento

Ich denke, ich bin in meiner Euphorie einfach übers Ziel hinausgeschossen und diese Pollen-Verbindung von Peggy und die Ausschließlichkeit in Bezug auf Manuels heimischen Garten besteht nicht, ganz so wie es Meringer ausführt.

Was mich aber überzeugt, das ist Manuels Geständnis, Peggy im Wald verscharrt zu haben.


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Peggy Knobloch

20.09.2024 um 20:57
Ich habe nur ein paar Fragen :

Aus welchem Grund sollte M.S. die Verbringung der Leiche, wenn der Täter ein Bekannter und nicht Blutsverwandter war, so lange verschweigen?

Warum deckt man überhaupt so lange ein Verbrechen an einem Kind von einer ihm bekannten Person und hilft die Leiche verschwinden zu lassen?

Warum hat M.S. nicht sofort die Polizei verständigt?


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Peggy Knobloch

21.09.2024 um 09:35
@MissRedford

Eventuell hat das ja hiermit etwas zu tun (aus dem Thread hier):
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb am 11.10.2019:In den Akten findet sich auch die Aussage eines Mannes, der in dem Fall bislang die größte Rolle gespielt hat. Es geht um Ulvi K., jenen geistig beeinträchtigten Mann, der 2004 wegen Mordes an Peggy verurteilt, zehn Jahre später aber freigesprochen wurde. Ulvi K. und Manuel S. waren als Jugendliche Freunde. Beide beschrieben den Ermittlern, dass sie zu der Zeit miteinander sexuelle Erfahrungen gemacht hätten. Ulvi K. erzählte den Ermittlern auch, dass er dann als 23-Jähriger mit der neunjährigen Peggy Sex gehabt habe, er dies Manuel S. stolz berichtet habe und dieser daraufhin angeblich gesagt haben soll: Das wolle er auch mal.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/peggy-lichtenberg-polizei-kriminalitaet-1.4149402


Ulvi K. hatte S. in einer Kneipe in Lichtenberg davon erzählt, dass er Peggy missbraucht habe. Dies wolle er auch tun, habe S. gesagt. In seinem Teilgeständnis bestätigte er dies zum ersten Mal seit 18 Jahren.
S. hatte keine Freundin. Und er hatte in seiner Jugend ein sexuelles Verhältnis mit Ulvi K.

https://www.wikixy.de/XY-Spezial_6:_Wo_ist_mein_Kind%3F_vom_03.06.2015 (Archiv-Version vom 01.05.2024)



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Peggy Knobloch

18.11.2024 um 12:35
In der Berliner Zeitung ist heute ein Artikel von Ina Jung und Thomas Moser erschienen.


Schrecklicher Verdacht im Fall Peggy K.: Was wurde mit dem Körper des Mädchens gemacht?


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Peggy Knobloch

18.11.2024 um 12:59
@Covid-19a
Danke für den Link.

Ich geb hier mal die Kernaussagen wieder.

Berliner Zeitung, 18. November 2024
https://www.berliner-zeitung.de/open-source/schrecklicher-verdacht-im-fall-peggy-k-was-wurde-mit-der-koerper-des-maedchens-gemacht-li.2272449
...
Zugleich ist jetzt ein Befund bekannt geworden, den die Ermittler seit acht Jahren womöglich bewusst verheimlicht haben: Die Anfang Juli 2016 in einem Wald gefundenen Knochen Peggys gehören fast ausnahmslos zu ihrem Oberkörper (Rippen, Armknochen, Hals, Schädel). ... Der Unterkörper mit Becken, Bein- und Fußknochen fehlt jedoch komplett, bis auf ein wenige Zentimeter langes Stück eines Oberschenkelknochens, der abgetrennt worden sein muss. Dieser auffällige Spurenbefund führte die Ermittler zu der Hypothese, dass der Körper des Mädchens zertrennt worden sein könnte. Bekannt gemacht haben die Behörden diesen Sachverhalt nie. Vermittelt wurde lediglich, dass nicht sämtliche Knochen gefunden worden seien.

...
Sollte es zutreffen, dass der Unterkörper gezielt abgetrennt wurde, stellt sich eine Vielzahl von Fragen: ... Und warum haben Polizei und Behörden diesen Befund nie kommuniziert?

Fragen, die zugleich Manuel S. entlasten könnten, weshalb man zwischen diesen beiden Bereichen auch einen Zusammenhang entdecken kann.

Um die Widersprüche einzuordnen, muss man kurz zum Anfang des mit Ungereimtheiten durchzogenen – mutmaßlichen – Mordfalles zurückkehren.
...
Dann legten sich die Ermittler auf einen geistig Behinderten als Täter fest, den Deutsch-Türken Ulvi K. Und obwohl er zur angeblichen Tatzeit am frühen Nachmittag ein Alibi hatte, das sich sogar über den gesamten Tag erstreckte, gelang es der Polizei, mit Gewalt und Täuschungen von ihm ein falsches Geständnis zu erpressen.

...
Die Knochen Peggys gehörten fast ausnahmslos zu ihrem Oberkörper, vom Unterkörper wurde bis auf das kleine Stück des Oberschenkelknochens mit der auffälligen Schnittfläche nichts gefunden.

Den Ermittlern fiel diese Spurenlage sofort auf. Sie verfolgten zwei Hypothesen: Die erste war, dass Tiere die Knochen verteilt haben könnten. Dagegen spricht, dass nur Knochen vom Unterkörper davon betroffen wären und nicht im selben Maße auch vom Oberkörper. Außerdem fanden sich an den Knochen nur vereinzelt leichte Schartspuren von Tieren, aber keine markanten Verletzungen. Die zweite Hypothese ist dramatischer: Die Leiche könnte professionell zerteilt worden sein.

In ihrer Bewertung können die Ermittler keine der beiden Möglichkeiten ausschließen. Kommuniziert wurde nur die erste: Tiere. Die zweite wurde verschwiegen.

...
Trotz des merkwürdigen und offenen Knochenfundes vom Juli 2016 präsentierte die Polizei im September 2018 auf einmal einen neuen Täter beziehungsweise Mittäter im Fall Peggy: jenen Manuel S. Samen, Pollen, Torfrückstände und kleinste Farbsplitter am Liegeort von Peggy hätten ihn überführt. Von der Polizei konfrontiert, „gestand“ auch Manuel S., wie schon der erste falsch Beschuldigte Ulvi K., etwas mit dem Tod von Peggy zu tun zu haben. Am Nachmittag des 7. Mai 2001 habe er, mitten in Lichtenberg, das tote Mädchen von einem anderen Mann, bei dem es sich um Ulvi K. gehandelt haben soll, entgegengenommen und im Wald vergraben.

...

Bereits der angebliche Zeitpunkt widerlegt die Aussage, denn Peggy wurde von mehreren ortsansässigen Zeugen bis zum Abend noch mehrmals in Lichtenberg gesehen. So von verschiedenen Klassenkameraden, die allerdings wiederholt von der Polizei bedrängt wurden, ihre Wahrnehmung zu korrigieren. Nach dem offiziellen Narrativ, das sich hartnäckig hält, soll das Mädchen am Nachmittag verschwunden sein. Manuel S. konnte auch sonst kein „Täterwissen“ offenbaren, wie man es von einem Geständigen erwartet hätte. Er konnte zum Beispiel keine zutreffenden Angaben zu den Schuhen machen, die etwa 15 Meter entfernt von Peggys Fundstelle abgestellt waren. Die Polizei zur genauen Vergrabungsstelle zu führen, lehnte er ab. Weil er sie möglicherweise gar nicht kannte?

...

Die Parteien haben die Fristen für die Berufungsbegründung und die Berufungserwiderung mehrfach verlängert. Anfang Dezember 2024 läuft die letzte Frist ab.

Von einem möglicherweise zertrennten halben Opfer wissen die Gerichte bisher nichts. Dieser Befund findet sich ausschließlich in den Akten von Polizei und Staatsanwaltschaft.

...

Die Täterfrage ist offen, der Fall ist ungelöst und eine der Grundfragen lautet: Wer oder was soll geschützt werden, wenn derart rücksichtslos und in Permanenz Unschuldige verfolgt werden?



Ja, ja, die Frau Jung. Immer in Sachen kritischer Berichterstattung unterwegs. Die ganze Chose um den NSU habe ich weggelassen. Der Artikel deutet an, liefert keine Beweise, propagiert teils hanebüchene Argumentationen.
Wenn man dann noch weiß, dass sie gut mit Frau Rödel befreundet ist, erklären sich so manche Dinge wie die Lobhudelei auf die Bürgerinitiative. Und die Mär von dem späten Verschwinden des Mädchens.


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Peggy Knobloch

18.11.2024 um 13:54
Ausgerechnet die Ina Jung wagt es, sich abermals zum Fall Peggy zu äußern. Die sollte sich eigentlich in Grund und Boden schämen, für das, was sie seinerzeit von sich gegeben hat. Zur Erinnerung:
Zitat von DumasDumas schrieb am 10.07.2016:Leider kann ich keine Quelle zu angeben. Ich habe das nur in einer Sendung (war es Brisant oder BR Abendschau?) verfolgt. Da hat Frau Jung ein Interview gegeben...zwei Tage nach dem Knochenfund. Also es lag noch nicht die Bestätigung vom 05.07. vor, daß es tatsächlich die sterblichen Überreste von Peggy sind.

Da sagte sie, sie hätte vor 4 Tagen aus verlässlicher Quelle aus der Türkei gehört, daß es Peggy gut geht und sie nie wieder heim will.
Wie kann die Frau sowas sagen????
Selbst danach hat sie meiner Erinnerung nach noch behauptet, das sei nicht Peggy, die man gefunden hat.

Eigentlich ist dieser Dreck es nicht wert, überhaupt näher darauf einzugehen. Dennoch kann ich mir die Frage nicht verkneifen, woher kommt nun plötzlich selbiger Sinneswandel? Wer hat sie womit geködert, dass sie sich dergestalt äußert?


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Peggy Knobloch

18.11.2024 um 14:20
An diesem Artikel stört mich, dass für diese "Enthüllung" keine Quelle angegeben wird, oder habe ich da etwas überlesen?

Hat einer von Euch eine Ahnung, wer da der "Whistleblower" sein könnte?

Unterstellt, dass es nicht komplett aus den Finger gesaugt ist.


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Peggy Knobloch

18.11.2024 um 16:21
Der Artikel der Berliner Zeitung wirft bei mir mehr Fragen aus, als er welche beantwortet bzw. an überzeugend dargelegten (neuen) Tatsachen enthält.

Auf einige möchte ich eingehen. Alle folgenden Zitate sind aus dem Artikel https://www.berliner-zeitung.de/open-source/schrecklicher-verdacht-im-fall-peggy-k-was-wurde-mit-der-koerper-des-maedchens-gemacht-li.2272449
Zugleich ist jetzt ein Befund bekannt geworden, den die Ermittler seit acht Jahren womöglich bewusst verheimlicht haben:
Wie / durch wen ist der Befund denn jetzt bekannt geworden? Und müßten nicht, so verstehe ich bekannt geworden zumindest, dann mehrere Mnedien darüber verfügen und somit berichten können? Aktuell findet die Google Newssuche zum Stichwort Peggy Knobloch in der letzten Woche nur diesen Artikel.
Der Unterkörper mit Becken, Bein- und Fußknochen fehlt jedoch komplett, bis auf ein wenige Zentimeter langes Stück eines Oberschenkelknochens, der abgetrennt worden sein muss.
[...]
Die Knochen Peggys gehörten fast ausnahmslos zu ihrem Oberkörper, vom Unterkörper wurde bis auf das kleine Stück des Oberschenkelknochens mit der auffälligen Schnittfläche nichts gefunden
Das klingt nach starker Überzeugung, sagt aber nicht, wer diesen vorgeblichen Befund aufgrund welcher Expertise stellte und was für (Alternativ-)Geschehen beim Abtrennen für möglich gehalten werden. Auch bliebt offen, was genau an der Schnittfläche auffällig sein soll.
Die Rechtsmedizin stellte fest, dass die Knochen zu einem acht- bis zehnjährigen Kind gehörten. Peggy, die gerade neun geworden war, könnte nach ihrem Verschwinden noch einige Zeit gelebt haben. War das Kind möglicherweise verschleppt und fortgesetzt missbraucht worden?
Ich weis nicht, wie belastbar es ist, ausgehend von dieser Feststellung des möglichen "Knochenalters" auf eine Überlebensdauer nach dem Verschwinden zu schließen. Es ist bspw. unbekannt, mit welcher Wahrscheinlichkeit die Knochen von einer 8-jährigen, von einer 9-jährigen, von einer 10-jährigen stammen. Wäre die Wahrscheinlichkeit für eine 8-jährige am höchsten, dann hätte das tatsächliche Alter von Peggy bewiesen, dass diese "Knochenanalyse" keine belastbaren Ergebnisse liefert.
Der Passus von Verschleppung und fortgesetztem Mßbrauch wirkt auf mich wie eine gewollt reißerische Darstellung ohne jeglichen (erkennbaren) tatsächlichen Anhaltspunkt.
Das Fehlen der Unterkörperknochen aufgrund einer Zertrennung des Mädchenkörpers erzählt dagegen eine hochdramatische Geschichte mit sehr vielen Fragen. Die gehen zum Beispiel in Richtung von Kindesmissbrauch, Kinderhandel, Rotlichtmilieu, organisierte Kriminalität.
Ich wüßte echt gerne, warum genau diese Beispiele ausgewählt wurden, die ein besonders schlimmes Schicksal Peggys suggerieren? Wäre es nicht ausgewogener, wenn offenbar keine konkreten Anhaltspunkte für diese Beispiele existieren, auch andere weniger reißerische/schlimme aufzuführen?
Von einem möglicherweise zertrennten halben Opfer wissen die Gerichte bisher nichts. Dieser Befund findet sich ausschließlich in den Akten von Polizei und Staatsanwaltschaft.
Ich vermag nicht abschließend zu beurteilen, wie realistisch diese schilderung bzw. Annahme bzw. Behauptung ist.
Kann es sein, dass im Zivilverfahren um den Schadenersatz im Rahmen der Beweisaufnahme nichts dazu eingeführt wurde, wann, wo, wie genau, durch wen die sterblichen Überreste Peggys gefunden wurden?
Lagen/liegen den beiden Artikel-Autoren sämtliche Gerichtsunterlagen vor oder/und haben sie den Prozess durchgehend selber besucht?
Treffen sie die Aussage zu den Akten von Polizei und StA aus eigener Kenntnis der Akten oder wurde ihnen das nur zugetragen?
Was genau ist mit "die Gerichte" gemeint?
Dass die Gerichte, die vor dem Fund der sterblichen Überreste mit dem Fall befasst wahren, nichts zur Auffindesituation der sterblichen Überreste nichts wissen/wussten ist wohl eher keine überraschende Nachricht.
Ihr Buch „Der Fall Peggy. Die Geschichte eines Skandals“ erschien 2013 und trug zur Wiederaufnahme des Verfahrens und zum Freispruch des zu Unrecht beschuldigten Ulvi K. bei.
Ist es wirklich ihr Buch? Warum wird der Co-Autor Christoph Lemmer nicht genannt, der bspw. hier
Wikipedia: Fall Peggy Knobloch#Literatur
mit aufgeführt ist?


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Peggy Knobloch

18.11.2024 um 19:21
Zitat von Covid-19aCovid-19a schrieb:In der Berliner Zeitung ist heute ein Artikel von Ina Jung und Thomas Moser erschienen.

Zitat von jaskajaska schrieb:Die ganze Chose um den NSU habe ich weggelassen. Der Artikel deutet an, liefert keine Beweise, propagiert teils hanebüchene Argumentationen.

Absolut richtig weshalb man vor diesem schlecht gemachten Artikel nur warnen kann mit dem wichtigen Hinweis: Achtung Verschwörungstheorie! Dazu muss man wissen das es sich gerade beim Co-Autor dieses Artikels, Thomas Moser, im NSU-Komplex um einen bekannten Verschwörungstheoretiker und Schwurbler handelt der schon seit vielen Jahren vergeblich versucht schwachsinnige und absurde Konstrukte, Deutungen und Thesen in diesem Thema einzustreuen und von daher ohnehin keinerlei Glaubwürdigkeit besitzt! Ich finde es ziemlich enttäuschend von Ina Jung dass sie sich gerade mit so einer kontroversen Person wie Moser einlässt. Das zeigt dass man genau aufpassen muss mit wem man da zusammenarbeitet und sich nicht gleich mit dem erstbesten zusammentut nur weil die Marschrichtung zufällig die gleiche ist. Das schadet nur der eigenen Reputation!

Außerdem ist dieses ganze Szenario Peggy/NSU ohnehin schon längst aufgeklärt und es hat sich - wie es von Anfang an zu erwarten war - keinerlei Hinweis, keinerlei Anfangsverdacht und somit auch keine konkrete Spur daraus ergeben da ein potenzieller Zusammenhang von Anfang an sowieso extrem fragwürdig gewesen ist:

Am 8. März 2017 teilten das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Bayreuth in einer gemeinsamen Presseerklärung im Wesentlichen mit:

„DNA-Spur Uwe Böhnhardt festgestellt

Mitte Oktober 2016 konnte im Zuge der umfangreichen Ermittlungen eine DNA-Spur festgestellt werden, die Uwe Böhnhardt
zuzuordnen ist. Von Beginn an stand für die Ermittler der SOKO Peggy und der Staatsanwaltschaft Bayreuth die Abklärung der
Herkunft dieser Spur im Vordergrund. So veranlassten die Behörden umfassende Untersuchungsaufträge, um festzustellen, in welchem Zusammenhang diese DNA-Spur gesetzt wurde, wo sie entstanden ist und ob sie in Verbindung mit dem Tod von Peggy steht. Neben den in Auftrag gegebenen forensischen Untersuchungen der Spur waren in dem jetzt neuen Komplex Ermittlungshandlungen hinsichtlich möglicher Verbindungen von Uwe Böhnhardt in den Lebensraum von Peggy Knobloch notwendig. Die SOKO wurde deshalb auf über 50 bayerische Ermittler aufgestockt.

Untersuchungsergebnisse sprechen deutliche Sprache

Aufgrund der nun vorliegenden Untersuchungs- und Ermittlungsergebnisse sowie deren Bewertung schließen die Staatsanwaltschaft
Bayreuth und die SOKO Peggy aus, dass die DNA-Spur des im November 2011 in einem Wohnmobil in Eisenach verstorbenen Uwe Böhnhardt mit dem Tod von Peggy Knobloch in Verbindung steht.
Die DNA stammt aus Hautpartikeln an einem 12 mal 4 Millimeter kleinen Textilstück, welches thüringische Spurensicherer mit weiteren kleineren Gegenständen am Fundort asserviert hatten. Dieses winzige Stoffteil konnte im Zuge der nun getätigten Untersuchungen eindeutig einem Kopfhörer zugeordnet werden, der 2011 in dem Wohnmobil in Eisenach sichergestellt worden war. Sowohl an dem Textilstück, als auch an dem Kopfhörer befand sich Böhnhardts DNA mit den gleichen Identifizierungsmerkmalen. Die nun vorliegenden Untersuchungsergebnisse zu dem Textilstück stellen klar, dass die Beschaffenheit der 2016 aufgefundenen Spur einen Bezug zum Tod Peggy Knoblochs im Jahr 2001 ausschließen lässt. Überdies schließt der gute Erhaltungszustand der DNA-Spur eine längere Liegezeit im Erdreich aus.

Die Abläufe der Spurensicherung und der Spurenauswertung nach dem Fund der sterblichen Überreste Peggy Knoblochs wurden eingehend nachvollzogen und intensiv hinterfragt. Dabei ergaben sich Hinweise, dass der Spurenübertrag bei der Spurensicherung
am Fundort stattgefunden haben muss.


In der Summe der Erkenntnisse kommen die Staatsanwaltschaft Bayreuth und die Ermittler der SOKO Peggy zu der Bewertung, dass es sich bei der DNA-Spur Böhnhardt um eine sogenannte Trugspur handelt, die zwar am Auffindeort gesichert wurde, jedoch nicht im Zusammenhang mit dem Fall Peggy Knobloch steht. Gegenstand der noch ausstehenden Untersuchungen ist es, die konkreten Umstände der Übertragung nachzuvollziehen.

Die über die DNA-Spur hinausgehenden Ermittlungen zu etwaigen Verbindungen des Falles Peggy mit Uwe Böhnhardt bzw. dem NSU im Speziellen oder der rechten Szene im Allgemeinen habe nnach dem heutigen Stand keinerlei stichhaltige Erkenntnisse erbracht.“

Abschlussbericht NSU-Untersuchungsausschuss Bundestag II, Seite 64/65

Mit einem Schreiben des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz vom 6. März 2017 wurde der Untersuchungsausschuss über das Ergebnis der bis dahin erfolgten Abklärungen unterrichtet. Ergänzende Informationen ließ sich der Untersuchungsausschuss in seiner Beratungssitzung am 9. März 2017 durch den zuständigen bayrischen Generalstaatsanwalt aus Bamberg geben.

Nach den erfolgten Abklärungsmaßnahmen stellt sich die DNA-Spur von Uwe Böhnhardt für die Ermittler als Trugspur dar. So wurde geschildert, dass das ca. 12 mal 4 Millimeter große, am Leichenfundort asservierte Stoffteilchen nach den durchgeführten kriminaltechnischen Untersuchungen sicher einem Kopfhörer zuzuordnen sei, der am 4. November 2011 in dem Wohnmobil in Eisenach auf dem Fahrersitz lag und dort sichergestellt wurde. Dieser Kopfhörer lagert bei den Asservaten des Fallkomplexes „NSU“ beim BKA. Wann sich das Teilchen vom Kopfhörer löste oder von diesem getrennt wurde, ist nicht bekannt. An dem Kopfhörer war bereits im Rahmen der Ermittlungen nach dem 4. November 2011 die DNA von Uwe Böhnhardt festgestellt worden. DNA anderer Personen wurde bei der kriminaltechnischen Untersuchung des Kopfhörers nicht aufgefunden.

Die an dem Stoffteilchen vom Leichenfundort festgestellte DNA von Uwe Böhnhardt stammt aus Hautzellen. Sowohl die Qualität der DNA an dem Stoffteilchen als auch die Beschaffenheit des Textils selbst sprächen – so die bayrischen Ermittler – eindeutig dagegen, dass sich dieses Teilchen über längere Zeit am Leichenfundort im Erdreich befunden habe. Denn in diesem Falle hätten stärkere Zersetzungserscheinungen vorhanden sein müssen.

Man gehe deshalb davon aus, dass das Stoffteilchen erst am 3. Juli 2016 im Rahmen der Tatortarbeit an den Leichenfundort von Peggy gelangt und in der Folge dort asserviert worden sei. Die Übertragung habe vermutlich in irgendeiner Form durch Spurensicherungsgerät der Tatortgruppe des LKA Thüringen stattgefunden, wobei man zum konkreten Ablauf der Übertragung noch nichts sagen könne. Man habe die am Leichenfundort von Peggy eingesetzten Beamten der Thüringer Tatortgruppe befragt; dabei habe aus der Erinnerung heraus niemand Angaben zur Asservierung des betreffenden Stoffteilchens machen können. Die Hypothese, dass das Stoffteilchen nicht versehentlich, sondern absichtlich am Leichenfundort von Peggy eingebracht worden sei, habe man bedacht. Die durchgeführten Überprüfungen hätten jedoch in dieser Hinsicht keinen Anhaltspunkt erbracht.

Im Rahmen der Überprüfungen habe man nicht nachvollziehen können, welche Spurensicherungsgeräte bei der Tatortgruppe des LKA Thüringen nach dem 4. November 2011 wie oft im Einsatz gewesen seien. Die beim LKA Thüringen sichergestellten Spurensicherungsgeräte würden umfassend auf das Vorhandsein von DNA überprüft; diese Untersuchungen seien jedoch noch im Gange, so dass insoweit noch kein endgültiges Ergebnis vorliege.

Die parallel zur Prüfung der Trugspur verlaufenden Abklärungen hinsichtlich möglicher Bezüge zwischen dem NSU und dem Verschwinden von Peggy Knobloch hätten keinen Zusammenhang erbracht. So seien alle für beide Sachverhalte relevanten Daten zwischen den Ermittlern im Verfahren „Peggy“ und den Ermittlern in Sachen „NSU“ untereinander ausgetauscht und abgeglichen worden, ohne dass sich daraus Hinweise auf einen Tatbezug ergeben hätten.

Der Untersuchungsausschuss konnte nach den ihm mitgeteilten Informationen die Bewertung der am Leichenfundort festgestellten DNA von Uwe Böhnhardt als Trugspur nachvollziehen.

Gleichwohl bleiben noch Fragen offen, die aus Sicht des Ausschusses auch nach der Bewertung der DNA als Trugspur einer – soweit möglich – eindeutigen Antwort bedürfen. Im Zentrum steht dabei die Klärung der Frage, wie es konkret zum Eintrag der DNA am Leichenfundort kommen konnte. Die Beantwortung dieser Frage sorgt für eine kritische Bewertung der Tatortarbeit und Spurensicherung für die Zukunft.

Abschlussbericht NSU-Untersuchungsausschuss Bundestag II, Seite 1009/1010

Um die Unschuld von Manuel S. zu untermauern bedarf es solch schlecht gestalteter und teils mit verschwörungstheoretischen Ansätzen durchsetzten Artikel eindeutig nicht! Die ist allein schon durch die mangelnde Beweislage der Ermittlungen, die Unglaubwürdigkeit des gemachten Geständnisses sowie des Urteils der 1. Instanz am LG Hof ersichtlich. Bleibt nur zu hoffen dass auch die 2. Instanz am OLG im Bamberg die Einschätzung der Vorinstanz teilt und die Berufung abweist und dann ist hoffentlich endlich Ruhe im Karton! Weil es bringt absolut nichts einen Unschuldigen zu verfolgen!


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