Peggy Knobloch

AVIOLI schrieb:Wenn man überhaupt Nachmittagssichtungen mit einbeziehen möchte denke ich

mittlerweile daß das in Nähe der Mordlau sagen wir mal ca 16:15 sogar am ehesten wirklich Peggy gewesen sein könnte .

Um zu dieser Zeit dort gesehen zu werden hätte sie aller spätestens um 15:30 in Lichtenberg aufbrechen müssen - eher noch früher.

Womöglich wurde sie in der Nähe der Mordlau von MS mit seinem Auto aufgelesen - er könnte z.B. nach dem Geburtstagskaffee noch irgendetwas in Bad Steben zu erledigen gehabt haben.

Vielleicht fiel ihm als er Peggy sah wieder ein was der UK ihm kurz zuvor im Zwick berichtet hatte - es lief alles aus dem Ruder und er fuhr dann geradewegs weiter nach Rodacherbrunn wo er die vermeintlich tote Peggy in den Wald verbracht hat .

Das sehe ich auch so. Alle anderen Zeugen der Nachmittagssichtungen sahen sie aus der Ferne, aus fahrenden Busen heraus, usw. Kleine Mädchen sehen sich einfach ähnlich. Und wenn man weiß, dass ein Mädchen vermisst wird, sieht bzw. sah man sie überall. Die beiden Wanderer sind ihr jedoch entgegen gekommen. Vermutlich sahen sie das Mädchen schon aus der Ferne. Anschließend aus der Nähe. Wenn sie die beiden gegrüßt hat, hat sie ihnen sicher direkt ins Gesicht geblickt.

Dass Peggy Panik bekommen hat und sich zu Fuß auf den Weg zur Mutter gemacht hat, finde ich nicht komplett abwegig. Als Kind wusste ich auch die nächsten 1-2 Ortschaften in jede Richtung und ganz grob die Entfernung. Schilder gab es sicher auch, mit Ortsnamen und der Richtung (wie in ländlichen Gegenden üblich). Wenn ihr auf dem Weg nach Hause wirklich "aufgelauert" wurde, konnte sie nicht unbemerkt ins eigene Haus. Eine Flucht zur Mutter könnte einem Kind in diesem Moment schon einfallen. Wenn sie zwischen Mordlau und Langenbach von wem auch immer aufgelesen wurde, ist der Weg nach Rodacherbrunn auch keine Weltreise.
Nur die Zeit passt nicht so 100%ig. Wenn sie um ca. 13:20 die Flucht ergriffen hat, müsste sie um ca. 14:20 gesehen worden sein. Länger als eine Stunde kann sie nicht gebraucht haben, wenn sie sich nicht noch versteckt o.ä. hat.

Seidenraupe schrieb:Sie wollte auch unbedingt galuben, dass Peggy von ihrem Stiefvater in die Türkei entführt wurde.

Die Idee stammte nicht von ihr, wurde aber laut der "Höllenthal"-Doku eindeutig als Lüge enttarnt.

FadingScreams schrieb:mein Eindruck zu der in Höllental gezeigten Fassung war:
...
für mich kam das rüber wie nach der 100sten Klappe - tut mir leid..

Bei der in der Höllental-Doku gezeigten Tatrekonstruktion handelt es sich um das Original der seinerzeitigen polizeilichen Aufnahme.
Es ist wohl auszuschließen, dass es hiervon mehrere Fassungen gibt, schon gar nicht eine 100ste Klappe.

emz schrieb:Bei der in der Höllental-Doku gezeigten Tatrekonstruktion handelt es sich um das Original der seinerzeitigen polizeilichen Aufnahme.
Es ist wohl auszuschließen, dass es hiervon mehrere Fassungen gibt, schon gar nicht eine 100ste Klappe.

@FadingScreams hat auch nicht von anderen Fassungen geschrieben. Wenn tatsächlich so viele Schnitte im echten Video sind, wie in der Höllental-Doku anzunehmen war, könnten die einzelnen Szenen durchaus mehrmals hintereinander gedreht worden sein. Bis die perfekte Szene "im Kasten" ist.

@kirkscousin
Weiss man, ob und wenn ja welche Spuren im Auto gefunden wurden?

Stimmt. Wenn Peggy unterwegs zur Mutter gewesen sein und Manuel S. sie unterwegs aufgelesen haben sollte, hätten Spuren von ihr im Auto sein müssen. Und sein Auto wurde doch mit Spürhunden untersucht, oder? Ich glaube kaum, dass man Spuren einer lebenden Person so gut aus dem Auto entfernen kann, dass die Hunde nichts mehr riechen.

kirkscousin schrieb:die Zeit passt nicht so 100%ig. Wenn sie um ca. 13:20 die Flucht ergriffen hat, müsste sie um ca. 14:20 gesehen worden sein.

genau - google zeigt 45 Minuten für den Fußweg.

aber wieso Flucht? - und vor WEM? Entweder oder - was soll das jetzt für eine Geschichte werden?

Kinder gehen ja nicht unbedingt zielstrebig. Ein Kind kann aus allen möglichen, auch harmlosen Gründen, unendlich viel länger für einen Weg brauchen als ein Erwachsener.

@AlteTante
ich habe mir auch vorgestellt, dass sie diesen Weg gegangen sein könnte - und dann hieß es, dass die Mutter erst seit 4 Wochen dort beschäftigt war. Da denke ich dann eher, dass Peggy dann doch mehr Angst vor diesem ungewissen Weg gehabt haben müsste.. und s o l l t e sie doch über diesen Weg geflüchtet sein, dann wäre da vielleicht nicht nur ein 'fröhliches Grüß Gott' über die Lippen gekommen..

FadingScreams schrieb:aber wieso Flucht? - und vor WEM? Entweder oder - was soll das jetzt für eine Geschichte werden?

Ich wollte mit Absicht niemanden verdächtigen. Aber ich dachte an die zwei "üblichen Verdächtigen".
Die mögliche Flucht kam mir nur in den Sinn, dass der Weg zur Mutter und somit die Sichtung in Mordlau Sinn ergibt. Und wenn sie den Ranzen auf dem Rücken hatte, war sie vorher nicht zu Hause. Und das macht ohne Flucht in irgendeiner Art auch wenig Sinn, finde ich.

Es ist nur eine wilde Theorie.

FadingScreams schrieb:ich habe mir auch vorgestellt, dass sie diesen Weg gegangen sein könnte - und dann hieß es, dass die Mutter erst seit 4 Wochen dort beschäftigt war. Da denke ich dann eher, dass Peggy dann doch mehr Angst vor diesem ungewissen Weg gehabt haben müsste.. und s o l l t e sie doch über diesen Weg geflüchtet sein, dann wäre da vielleicht nicht nur ein 'fröhliches Grüß Gott' über die Lippen gekommen..

Das stimmt. Die 4 Wochen und das fröhliche Grüß Gott spricht nicht gerade dafür. Beides spricht aber auch nicht zu 100% dagegen.
Ausschließen kann man leider fast nichts.

kirkscousin schrieb:Die mögliche Flucht kam mir nur in den Sinn, dass der Weg zur Mutter und somit die Sichtung in Mordlau Sinn ergibt. Und wenn sie den Ranzen auf dem Rücken hatte, war sie vorher nicht zu Hause. Und das macht ohne Flucht in irgendeiner Art auch wenig Sinn, finde ich.

finde ich auch..

sollte es gar keine Flucht gegeben haben, hätte sie den Ranzen eher nicht mehr dabei gehabt - selbst dann wohl eher nicht, wenn sie nur den Haus-Schlüssel vermasselt hätte.. - den Ranzen hätte sie wahrscheinlich im Flur abgestellt..

kirkscousin schrieb:Wenn tatsächlich so viele Schnitte im echten Video sind, wie in der Höllental-Doku anzunehmen war, könnten die einzelnen Szenen durchaus mehrmals hintereinander gedreht worden sein. Bis die perfekte Szene "im Kasten" ist.

Und wem sollten dann diese perfekten Szenen dienlich sein?
Soweit ich weiß, war Prof. Kröber anwesend. Den konnte man mit sowas also kaum beeindrucken.

emz schrieb:Soweit ich weiß, war Prof. Kröber anwesend.

wo wird das denn erwähnt?

emz schrieb:Und wem sollten dann diese perfekten Szenen dienlich sein?
Soweit ich weiß, war Prof. Kröber anwesend. Den konnte man mit sowas also kaum beeindrucken.

Ich möchte auch nicht behaupten, dass alle Szenen aus dem Video sicher mehrmals gedreht wurden. Man kann es nur nicht ganz ausschließen. Wenn man so ein Video macht, muss der Tathergang hinterher auch schlüssig und verständlich wiedergegeben werden. Sonst kann man es auch gleich bleiben lassen. Das meinte ich mit "perfekte Szene".

Vielleicht war es ja mehr oder weniger ein One-Take. Das würde ein mehrmaliges Drehen eigentlich ausschließen.

FadingScreams schrieb:wo wird das denn erwähnt?

Ich meinte, 'soweit ich weiß' und damit räume ich ein, mich auch geirrt haben zu können.
Du hast natürlich Recht. Bei diesen Aufnahmen wurde nur von dem vernehmenden Polizisten und dem Kameramann getrickst und gefaked, bis die Filmszenen das gewünschte Resultat zeitigten und da war auch sonst niemand dabei.
Von mir aus.

@emz
wir müssen uns nicht angehen nur um Recht haben wollen.. ich will nichts anderes als du.

Wir kennen doch etliche Ausschnitte von diesen Tatrekonstruktionen - ohne noch mal nachzuschauen, habe ich aus anderen Ausschnitten ganz andere Szenen in Erinnerung..

vielleicht hat ja jemand alle Videos zum Verlinken parat - dann können wir ja noch mal vergleichen..

emz schrieb:Du hast natürlich Recht. Bei diesen Aufnahmen wurde nur von dem vernehmenden Polizisten und dem Kameramann getrickst und gefaked, bis die Filmszenen das gewünschte Resultat zeitigten und da war auch sonst niemand dabei.
Von mir aus.

Das hat niemand behauptet. Und falls es jemand behaupten würde, wäre es genau so falsch, wie das Video als 100%igen Beweis zu sehen. Außer es ist wie gesagt ein One-Take.

Allein die Tatsache, dass ausgerechnet an diesem Tag UKs Anwalt Urlaub hatte (was anscheinend den Ermittlern mitgeteilt wurde), lässt Zweifel an der Authentizität. Wie gesagt: Man kann es nicht ausschließen. Nicht mehr und nicht weniger.

emz schrieb:... Aber so lange man MS den <erzählten Mist> nicht nachweisen kann, geht halt seine Strategie auf.. .

Welche Strategie?
Das scheint mir eine ziemliche Arschstrategie zu sein: Ich erzähle irgendeinen Mist, den man mir nicht nachweisen kann, denn dadurch bin ich... vor was nochmal genau geschützt?
Oder so: Ich gestehe vorsichtshalber die Verbringung, damit man mir den Mord nicht nachweisen kann!??
Oder was könnte seine "Strategie" sonst gewesen sein? Oder hatte er evtl. gar keine?

FadingScreams schrieb:wir müssen uns nicht angehen nur um Recht haben wollen.. ich will nichts anderes als du.

Wir kennen doch etliche Ausschnitte von diesen Tatrekonstruktionen - ohne noch mal nachzuschauen, habe ich aus anderen Ausschnitten ganz andere Szenen in Erinnerung..

vielleicht hat ja jemand alle Videos zum Verlinken parat - dann können wir ja noch mal vergleichen..

Ich habe dieses Video erstmals in dieser Doku gesehen. Kannte bislang nur ein Standbild aus diesem Video.

Am 10. April 2014 beginnt in Bayreuth der Wiederaufnahmeprozess gegen Ulvi K. Der Reihe nach marschieren die Polizeibeamten auf, die damals an den Ermittlungen beteiligt waren. In allen Einzelheiten schildern sie, wie es zu dem Geständnis K.s gekommen war. Das Video von der Tatrekonstruktion wird noch einmal vorgeführt. Man sieht, wie Ulvi K. die Beamten zu einem mit Gras überwachsenen Stein führt, über den Peggy auf ihrer Flucht gestolpert sei - ein Detail, das den Gutachter Kröber in seiner Überzeugung bestärkt hatte, das Geständnis sei echt.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-peggy-geschichte-ulvi-k-1.4139870

Dann wäre Kröber also womöglich schon im ersten Prozess auf ein gefaktes Video hereingefallen. :troll: