Peggy Knobloch

Ich bin gerade derzeit bei Folge 3 der Serie und muss sagen, dass mich die Dame von der Initiative bislang überhaupt nicht überzeugt.
Genauso erschreckend find ich den Umgang im Ort mit den diversen Missbrauchsfällen. Allerdings wundert er mich nicht. Natürlich haben diverse Eltern vermutlich etwas gesagt, aber es wirkt auf mich, als sei auch vieles nur "intern" angesprochen worden, also nicht immer mit Polizei.
In unserer Gegend, ebenfalls Dorf, gab es auch früher einen Jungen, der im Ort für harmlos gehalten wurde. Dass der unter anderen Jugendlichen gerne mal gewalttätig wurde, einfach aus heiterem Himmel, das wissen vermutlich bis heute die wenigsten.
Diese "ach der ist harmlos" Nummer hat mich daran erinnert.
War die Gaststätte eigentlich auch Vereinsgaststätte? Sowas hat auch Bedeutung in einem Ort.

abberline schrieb:War die Gaststätte eigentlich auch Vereinsgaststätte? Sowas hat auch Bedeutung in einem Ort.

Sieht für mich so aus, als wäre das eine Vereinsgaststätte, wenn man googelt kommt raus Vereinsheim Schloßklause.

https://www.google.com/search?q=lichtenberg+schlo%C3%9Fklause&oq=lichtenberg+schlo%C3%9Fklause&aqs=chrome..69i57j33i22i29i30.3637j0j7&sourceid=chrome&ie=UTF-8

@Morpheus1PB
Danke, das ist insofern interessant, weil es auf Dörfern nicht mehr viele Kneipen gibt und Vereinsgaststätten mitunter händerringend gesucht werden. Und dann stellt sich die Frage, wie Einzelne reagieren, wenn es Vorfälle gibt. Klar geht man zur Polizei, aber denkt wirklich jeder so, oder versuchen manche sowas im direkten Gespräch mit den Vereinswirten zu klären, was dann wohl in einem "besser aufpassen" endet.

@abberline
Ich komme auch vom Dorf, ich weiß was du meinst. :-)
Ich könnte mir schon vorstellen, das da anfangs, als es vielleicht "nur" um das entblößen ging, eher mal zu den Eltern gegangen wurde, anstatt direkt die Polizei zu rufen. Das regelt man doch vielleicht lieber "unter sich".

@malboromann

Der Behinderung von UK wurde Rechnung getragen, indem man ihn für schuldunfähig erklärte, was die Missbräuche anbelangt. Er saß in einer Klinik, weil er gefährlich war.

Was ich Frau Rödel vorwerfe, dass sie über Jahre hinweg immer wieder versucht hat, diese Missbräuche runterzuspielen. Dass sie Täter-Opfer-Umkehr betreibt, indem man sie sagen hört, die missbrauchten Kinder hätten angegeben, sie selbst hätten Ulvi provoziert, das finde ich verachtenswert. So agiert kein Ehrenmensch.

Und bevor es wieder falsch rüber kommt:

Ich sage auch nicht, daß Ulvi die Peggy überhaupt getötet hat. Ich denke, daß M.S viel mehr darin verwickelt ist, als er zugibt. Vielleicht war Ulvi auch wirklich nur dabei.

Aber es ist nicht absolut unmöglich, daß er als behinderter Mensch töten könnte. Das kann niemand behaupten

malboromann schrieb:Ich bleibe dab und bin mir zu 120% sicher. Ulvi Kulac hat weder mit Peggy's Verschwinden, noch mit ihrem Tod zu tun!

Das war eben noch "deine Meinung" !!!!

Und jetzt so??? Was denn nun??

Was mich etwas irritiert: im Zuge der Wiederaufnahme scheint Ulvi K. eine große Welle der Solidarität durch seinen Ort, die BI, seine Betreuerin und sogar seitens der Mutter des Opfers zu erfahren.
Am Ende des Wiederaufnahmeverfahrens sieht man die Beteiligten lachend mit Sekt und Blumen vor dem Gericht „feiern“. Gerät hier nicht etwas außer Acht, dass unterm Strich trotz allem ein Mädchen tot ist?
Das sei aber nur am Rande erwähnt.

Wenn ich es richtig verstanden habe, bleibt das Geständnis des Ulvi K. bezüglich des missbrauchs bestehen, ebenso wie die Taten an anderen Kindern. (für die er nicht belangt werden konnte)

Warum wird so jemand so „abgefeiert“?
Nimmt so etwas so eine Eigendynamik an, dass solche Tatsachen in den Hintergrund rücken und „vergessen“ werden ?
Hier wäre doch eher ein etwas sachlicherer Umgang geboten oder irre mich da ?

Florian85 schrieb:Was mich etwas irritiert: im Zuge der Wiederaufnahme scheint Ulvi K. eine große Welle der Solidarität durch seinen Ort, die BI, seine Betreuerin und sogar seitens der Mutter des Opfers zu erfahren.

Ich schau mir auch gerade diese Folge an. Aber der Gesichtsausdruck von Peggys Mutter, der ist doch irgendwie ziemlich gequält als sie ihm die Hand gibt. Das kommt für mich so "gezwungen" rüber.
Das ist ja das schlimme, das kommt mir nämlich auch so vor, das Opfer rückt komplett in den Hintergrund. Muss man da wirklich vor dem Gerichtsgebäude feiern? Kann man das nicht in einem geschlossenen Rahmen machen?

@Morpheus1PB

Natürlich geht es in dem besagten Verfahren nicht primär um die Frage, WER es war sondern darum, dass es Ulvi K eben nicht war. Aber letztendlich sollten alle Beteiligten doch wissen, wegen was sie dort vor dem Gerichtsgebäude im Grunde stehen: ein Kind wurde ermordet und die Mutter des Kindes ist ebenfalls vor Ort und ihr Kind ist immernoch tot...

@Florian85
Eben, ich finde auch man hätte da ein wenig respektvoller gegenüber Frau Knobloch und auch gegenüber Peggy sein. Wie du schon sagst, das Kind ist immer noch tot...

FadingScreams schrieb:Elke S. hat am 12.06.2003 in ihrer Aussage angegeben, Ulvi K. auf der Bank sitzen gesehen zu haben - bei ihm ein Mädchen - ein weiteres Mädchen gegenüber der Szenerie - entlang der Friedhofsmauer..

... zumal das eine halbe bzw eine Viertelstunde vor der Sichtung der Buszeugin gewesen sein soll, die Peggy Richtung Wohnhaus hat laufen sehen.

malboromann schrieb:malboromann

@malboromann

Ich muß mich entschuldigen, auch wenn ich deiner Meinung nicht verstehen!

Ich habe da was komplett falsch gelesen

@Florian85
Volle Zustimmung. Ich versteh nicht, wie man feiern kann, wenn Kinder solch schlimme Sachen erleben mussten. Es ist auch respektlos gegenüber der Familie von Peggy. Und geklärt ist der Fall bis heute nicht, es wirkt nur leider oft so, als würde die Dorfgemeinschaft über allem stehen. An dieser darf nicht gerüttelt werden. Zu feiern gab und gibt es gar nichts.

malboromann schrieb:einfach weil selbst ein Blinder erkennen sollte, das Ulvi NIEMALS zu so einer Tat fähig wäre!!

Ein Blinder wird das wohl nicht erkennen, ein Blauäugiger wird da schon eher nach dem Motto: "weil nicht sein kann , was nicht sein darf" urteilen. Die Meinung zu vertreten, ein geistig Minderbegabter sei per se nicht zu einer solchen Straftat fähig, ist reiner Unfug

malboromann schrieb:10 jahre harte recherche (von der frau die masive vorarbeit bezueglich der wiederaufnahme des urteils geleistet hat) haben sich hier einfach nur ausgezahlt!

Wären Peggys sterbliche Überreste ein paar Jahre früher gefunden worden, hätte sie sich die 10 Jhare harte Recherche sparen können, dann hätte es mMn erst gar kein WAV gegeben. Auch der V-Mann hätte sich seine Eidesstattliche Versicherung sparen können.

malboromann schrieb:Ich würde mich einfach nur schämen und könnte niewieder in den Spiegel schauen, würde ich so unmenschlich und charakterloser handeln...

Wenn ich mir die Ermittlungsergebnisse der letzten 2 1/2 Jahre anschaue, komme ich zum gleichen Ergebnis, wenngleich ich einen anderen Personenkreis anspreche.

@Florian85
Ich bin gerade an der Stelle in der Doku, am Ende des Wiederaufnahmeverfahrens. Das ist ja noch schlimmer, als ich dachte. Da freut sich Frau R. das der rote Teppich ausgelegt wurde usw.... Unfassbar in meinen Augen, wie muss Frau Knobloch sich da gefühlt haben?!

Kuno426 schrieb:FadingScreams schrieb:
Elke S. hat am 12.06.2003 in ihrer Aussage angegeben, Ulvi K. auf der Bank sitzen gesehen zu haben - bei ihm ein Mädchen - ein weiteres Mädchen gegenüber der Szenerie - entlang der Friedhofsmauer..
... zumal das eine halbe bzw eine Viertelstunde vor der Sichtung der Buszeugin gewesen sein soll, die Peggy Richtung Wohnhaus hat laufen sehen.

ja genau - da frage ich mich, was es braucht um diesen Fakt einfach auszublenden.

Elke S. hat gelogen - ohne diese Falschaussage wären wohl irgendwann zwei Männer wegen der Tötung an Peggy angeklagt worden..

Und natürlich ist es richtig , dass wenn es Ulvi K nicht gewesen ist, er auch freigesprochen werden muss. Und auch ist es gut, dass sich jemand wie Frau Rödel dann für ihn und seine Interessen einsetzt, wenn er selbst dazu nicht in der Lage ist. Jedoch darf dabei auf keinen Fall ein erfolgter vorheriger Missbrauch unter den Tisch fallen, ignoriert oder verharmlost werden. Frau Rödel ist als „externe Person“ zu dem Fall gekommen. Sie ist also nicht in die Seilschaften des Dorfes eingebunden. Da darf man doch etwas mehr Sachlichkeit und eben im Hinblick auf das anderweitige Fehlverhalten erwarten.

@Florian85
Der eine Reporter sagt das ganz gut am Schluß der vierten Folge: Das war ein Freispruch wegen Mangel an Beweisen, das heißt nicht das Ulvi es nicht doch war, die Indizien reichten nur nicht zu einer Verurteilung aus. Aber die Feier danach spricht für mich eine andere Sprache... Und die Einweisung wegen den sexuellen Übergriffen blieb ja auch bestehen, heißt doch das das Gericht daran nicht gezweifelt hat.

@Morpheus1PB
Ja...das scheint da am Ende etwas außer Kontrolle zu geraten und Maß und Mitte sind völlig aus den Augen verloren worden. Der Fokus liegt einzig und allein auf Ulvi K., der es ja nicht gewesen ist und folglich wohl auch nichts anderes gemacht hat.