nephilimfield schrieb:Er bringt auch die Variante ins Spiel, dass die DNA gar nicht von Böhnhardt stammt, sondern die Übereinstimmung nur zufällig ist.
In dem verlinkten Welt Artikel steht aber auch
Die DNA-Spur zeigt eindeutig das Profil von Uwe Böhnhardt. Die Spur stimmt in 16 erfolgreich untersuchten Merkmalssystemen mit dem DNA-Profil von Uwe Böhnhardt überein, was für eine solche Spur sehr viel ist.
Ich habe nun leider überhaupt keine Ahnung, wie viele Merkmale übereinstimmen müssen, aber wenn schon von eindeutig gesprochen wird, dann gehe ich, als völliger Laie, eigentlich davon aus, daß das schon sehr aussagekräftig ist.
Mir kommt das Ganze immer merkwürdiger, verwirrender und widersprüchlicher vor. Es soll also eindeutig die DNA von Böhnhard sein, bleibt die Frage, wie sie dorthin kam.
emz schrieb am 09.11.2016:Nach „Welt“-Informationen wurde die DNA-Spur von Uwe Böhnhardt auf einem kleinen Stück Stoff festgestellt, das mehrere Zentimeter tief im Waldboden gefunden wurde, nachdem die Knochen von Peggy darüber bereits geborgen worden waren.
Ein kleines Stückchen Stoff, daß dort viele Jahre im Boden lag, schwankenden Temperaturen, Frost, Regen, Mikroorganismen usw. ausgesetzt war, soll so lange die DNA bewahrt haben ?
emz schrieb am 09.11.2016:In das Stück Stoff soll eine Flüssigkeit eingesickert sein, aus der die DNA gewonnen wurde. Dabei kann es sich um Blut, Sperma oder Speichel handeln. Allerdings ist es auch theoretisch möglich, dass sich die DNA in einer Zellstruktur befunden hat, die wiederum einer bereits eingesickerten Flüssigkeit anhaftete.
Erhaltene Abrieb oder Kontaktspuren wären schon erstaunlich, nach all den Jahren, aber wenn es sich wirklich um "klassische" Spuren, wie z.B. Blut, Speichel oder Sperma handeln sollte, fände ich das noch außergewöhnlich, zumal es auch hieß
Forensiker, die nicht direkt mit dem Fall betraut sind, aber von der „Welt“ um eine Stellungnahme gebeten worden sind, verwundert, dass eine DNA-Spur nach so langer Zeit im Waldboden derart gut erhalten geblieben ist, war sie doch mutmaßlich in Kontakt mit Leichenflüssigkeit, die sehr aggressiv DNA-Spuren angreifen kann.
Auch der Konterminierung stehe ich skeptisch gegenüber, erst recht, nachdem es jetzt hieß, daß die Messinstrumente natürlich gereinigt wurden und sich ansonsten auch keine weiteren Spuren daran fanden.
Doch die Thüringer Kriminaltechniker versicherten in den Befragungen, dass sie die Messwinkel regelmäßig reinigen würden, unter anderem mit dem Spezial-Mittel „DNA Ex“. Die Staatsanwaltschaft Bayreuth ließ die Instrumente in der Thüringer Kriminaltechnik trotzdem beschlagnahmen.
[...]
Bislang konnten an dem Messwinkel, der an beiden Orten aufgetaucht sein könnte, keine weiteren DNA-Spuren von Böhnhardt gefunden werden.
Es wird nun noch eine weitere Möglichkeit angesprochen, aber auch diese als sehr unwahrscheinlich eingestuft.
Die Winkel werden in Plastiktüten in Koffern aufbewahrt. Nun wird untersucht, ob vielleicht die Koffer verschmutzt gewesen sein könnten, die, so mussten die Kriminaltechniker einräumen, nicht regelmäßig gereinigt werden.
Wie die DNA Böhnhardts gegebenenfalls aus dem Koffer an den Stofffetzen vor Ort gekommen sein könnte, ist unklar. Das würde nur geschehen, wenn der Koffer dem Stofffetzen sehr nahe gekommen wäre – bei einem abgesperrten Tatort ist das aber sehr unwahrscheinlich.
Für mich machen beide Möglichkeiten (daß sich die DNA dort so lange gehalten hat oder Konterminierung) unter diesen Voraussetzungen eigentlich keinen Sinn.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article159339520/Ermittler-nehmen-DNA-Probe-von-V-Mann-und-NSU-Helfer-Brandt.html#