@emz emz schrieb:Kein namhafter Politiker hat sich des Kindesmissbrauchs schuldig gemacht und ging straffrei aus.
Ich würde den Satz sehr viel vorsichtiger formulieren "kein des Kindesmissbrauchs
überführter namhafter Politiker ging straffrei aus"...
Wie steht es zB. um Daniel Cohn-Bendit? Man konnte ihm nichts nachweisen, er hat seine eignene Äusserungen, die ihn belasteten, im Nachhinein als Phantasie erklärt, aber ob das die Wahrheit ist?
Aber zurück zum Fall NSU und zum Fall Peggy und einer möglichen Verknüpfung dazwischen:
auf dem Rechner von BZ wurden mehrere potentiell kritische und zwei vermutlich kinderpornografische Fotos gefunden, jedoch konnte weder festgestellt, wann, von wem sie heruntergeladen wurden und insbesondere nicht, ob sie durch aktive Entscheidung einer Person heruntergeladen wurden oder durch automatierte Ladevorgänge des Browsers (Browser-Cache, Prefetch), jedenfall handelte es sich um Dateigrößen, die auf Thumbnails schliessen lassen.
Interessanter daran ist etwas anderes: keines der Fotos konnte von den Ermittlern als bekannt identifiziert werden!
Vor ein paar Jahren habe ich mal ein sehr interessantes Interview mit einem Ermittler in Sachen Kinderpornografie gelesen. Der sagte damals (ob dies stimmt, kann ich natürlich nicht prüfen, aber ich glaube ihm das), dass es eigentlich nur eine vergleichsweise geringe Zahl von kinderpornografischen Fotos im Internet gäbe, die unter den Konsumenten immer und immer wieder rumgingen. Kopien dieser Fotos seien den Ermittlern schon sehr lange bekannt. Dass daher die meisten kinderpornografischen Inhalte im Internet wie auf sichergestellten Datenträgern bereits automatisiert, im ersten Schritt durch einfache Hashwertvergleiche mit bekannten Bildern und im zweiten Schritt durch maschinelle Bildanalyse, Ähnlichkeitsvergleich mit bekannten Bildern, gefunden werden können und nur bei einem Treffer dann zwecks Verifikation und Suche im Umfeld des Treffers mit Personaleinsatz weitergesucht wird. Und wenn mal ein komplett neues Foto gefunden wird, ist dies meist von dem Besitzer des Datenträgers oder einem mit ihm ausserhalb des Internets befreundeten Dritten im Rahmen eines selbst begangenen Missbrauchs eines Kindes entstanden!
Diese Überlegungen und die Erkenntnisse in der Sache im Rahmen NSU Ermittlungen sind für mich schwer zusammenzuführen. Die Tatsache, dass die Fotos der Polizei zuvor unbekannt waren und nie vorher oder nachher im Kontext der Ermittlungen zu Kinderpornografie aufgetaucht sind, würde darauf hindeuten, dass die Fotos von dem NSU bzw. in deren nahem Umfeld angefertigt wurden und diesen Personenkreis nie verlassen haben. Die Tatsache, dass die Fotos jedoch nur als Thumbnails gefunden wurden und wahrscheinlich sich im Browsercache befanden, deutet hingegen darauf hin, dass die Fotos im Internet ausgetauscht wurden. Da ist irgendwo ein Widerspruch, den ich nicht aufzulösen vermag!