@BigMäc BigMäc schrieb:ein falsches Motiv voraussetzte
Das ist ein klarer Ermittlungsfehler.
Solange man - wie hier - tatsächlich so wenig weiß, obwohl an jeder Ecke scheinbar Gefahren lauern, muss man auch die Motivlage offen halten. Ermitteln heißt nicht, sich ein Motiv oder einen Täter zu suchen und dann alles passend zu klopfen, sondern, die Fakten zu nehmen und daraus einen - wie auch immer gearteten - Ablauf einzuengen.
Mir persönlich fallen derzeit mehrere Motive für ein Tötungsdelikt ein.
Angefangen bei der fahrlässigen Tötung: z. B. ein Autounfall, der gar nicht beabsichtigt war,
dann ein irgendwie geartetes Rachemotiv, weil der Täter in das Kind eine irgendwie geartete Verantwortlichkeit projizierte, auch ein Delikt, um eine andere Beziehung zu festigen, zu ermöglichen oder zu verhindern ist denkbar und natürlich auch die diversen Möglichkeiten, diverse Missbrauchsdelikte von eher leichten bis sehr schweren Fällen verdecken zu wollen, wobei da jeweils nicht nur der (direkte) Missbraucher, sondern auch sein jeweiliges Umfeld motivisch in Betracht kommen kann.
Selbst eine missglückte Entführung kann man nicht ausschließen.
In allen Fällen gemeinsam ist es lediglich, dass der Leichnam im Weg war und weg musste, also nicht direkt jemandem untergejubelt werden konnte oder sollte (sonst hätte man ihn tatsächlich beim Robert E. in den Brunnen werfen können oder in den Garten des blauen Hauses legen oder eben sonst wem irgendwohin)