Peggy Knobloch
04.01.2015 um 17:27@traces
Danke!
Auf den Unterstützerseiten gibt es eine Kurzfassung seines Verrisses:
http://ulvi-kulac.de/html/aktuelles.html (Archiv-Version vom 07.01.2015)
Hier einige Passagen, die meiner Meinung nach nicht drin sein dürften:
Hier war das Ergebnis ganz sicher schon vor Beginn der Arbeit klar.
Wissenschaftliches Arbeiten ist genau das Gegenteil. Jegliches Ergebnis muss möglich sein und bildet sich erst in der Gesamtschau durch Würdigung aller (bis dahin) bekannten Informationen heraus. Und selbst dann wird in den seltensten Fällen ein Ergebnis als Fakt verkauft sondern vielmehr als Hypothese.
Diese persönlichen Bemerkungen, die überall eingestreut sind und Dr. Blocher bzw. seine Arbeit diskreditieren sollen, passen vielmehr zu Twitter und Facebook als vor Gericht. Demnach denke ich nicht, dass ein solches unbeauftragtes privates "Gegengutachten" den von den Unterstützern gewünschten Effekt hat - Ulvi K.s Situation zu verbessern. Im Übrigen machen Verleumdungen, Lügen, Demos, öffentliche Auftritte, Stammtische und Paukenschläge vielleicht ein besseres Gefühl für die Engagierten, aber der Schuß kann hier echt nach hinten losgehen.
@Erdmännchen
Dass Ulvi K. ein erwachsener Mann war, der durchaus sexuell erfahren war und wußte, was er wollte und wovon er sprach, darf nicht untergehen. Ebensowenig, dass die Kinder übereinstimmend (auch mit Ulvi K.s diesbezüglichen Aussagen btw) von Einschüchterungen und Drohungen berichteten.
Spiegel Online, 16. April 2004
http://www.spiegel.de/panorama/mordfall-peggy-anklaeger-fordern-lebenslange-haft-a-295591.html
Fakt ist, dass genau dieser Junge am Nachmittag von Peggys Verschwinden alleine und gleich zwei mal einen Notruf zur Polizei nach Naila absetzte. Aus Langeweile? Ohne Grund? Zufall?
So einfach ist die Sache nicht. Kinderpsychologie in Extremsituationen ist sicher ein sehr schwieriges Gebiet. Hier von außen und als Laie ein Urteil abgeben zu wollen ist sicher nicht angemessen.
Danke!
traces schrieb:Eine "persönliche Einstellung" hat in keinem Gutachten etwas verloren und fällt selbst einem Gericht bei Lesen eines Gutachtens deutlich auf - erkennbar an unbelegten Äußerungen, einseitiger und subjektiv gefärbten Einschätzungen, die juristisch als "Hörensagen" bezeichnet werden.Schauen wir mal bei Dr. Sponsel:
Auf den Unterstützerseiten gibt es eine Kurzfassung seines Verrisses:
http://ulvi-kulac.de/html/aktuelles.html (Archiv-Version vom 07.01.2015)
Hier einige Passagen, die meiner Meinung nach nicht drin sein dürften:
- Unverständlich ist auch, dass Dr. Blocher seine Fragen nicht mitteilt und damit Ulvi Kulac die Möglichkeit nimmt, seine Reifung und Entwicklung insbesondere in der kommunikativen Kompetenz (...) deutlich zu machen. Das offenbar sehr konstruktive und angemessene Untersuchungsverhalten wird überhaupt nicht gewürdigt. Frau Rödel berichtet, dass die Untersuchung drei Stunden gedauert habe. Das ist eine beachtliche Zeit für die Konzentrationsfähigkeit eines geistig Behinderten. Auch das wird nicht gewürdigt.Solche Stellen gibts massenhaft und es wirkt nicht so, als sei hier eine objektive Analyse gewollt worden, sondern ein gezielter Verriss.
- Aus der mitgeteilten Datenbasis geht hervor, dass Dr. Blocher bereits am 25.10.2010 ein "Vorgutachten" erstellt hat. Das bedeutet natürlich, dass er allein durch diesen Umstand ... befangen sein muss, was mit ihm persönlich nichts zu tun hat, sondern bei jedem anderen Gutachter auch so wäre. ... Das ist aber umso schlimmer, wenn man berücksichtigt, dass es fach- und sachwidrig ohne persönliche Untersuchung und Exploration verfasst wurde. Denn auf Seite 56 erfährt man: "Die Begutachtung erfolgte aufgrund der fehlenden Mitwirkung des Probanden nach Aktenlage." Es fehlt damit die erforderliche solide und fundierte Datenbasis. Er hätte den Auftrag deswegen gar nicht annehmen dürfen. Doch Dr. Blocher sieht sich augenscheinlich in der Lage, Prognosegutachten nach Aktenlage zu erstellen.
- Der schlimmste und nicht nachvollziehbare Fehler des Gutachtens besteht aber darin, Ulvi Kulacs Taten aus 2001 so zu beurteilen, als lägen dazwischen nicht 13 Jahre Beobachtung, Therapie, Entwicklung und Reifung. Er hat nicht richtig exploriert, was in den 13 Jahren alles geschehen ist, wobei man durchaus Zweifel haben, was die Forensik in Bayreuth kann oder konnte. So erweckt das Gutachten den zwingenden Eindruck, als sei Dr. Blocker längst festgelegt gewesen...
Hier war das Ergebnis ganz sicher schon vor Beginn der Arbeit klar.
Wissenschaftliches Arbeiten ist genau das Gegenteil. Jegliches Ergebnis muss möglich sein und bildet sich erst in der Gesamtschau durch Würdigung aller (bis dahin) bekannten Informationen heraus. Und selbst dann wird in den seltensten Fällen ein Ergebnis als Fakt verkauft sondern vielmehr als Hypothese.
Diese persönlichen Bemerkungen, die überall eingestreut sind und Dr. Blocher bzw. seine Arbeit diskreditieren sollen, passen vielmehr zu Twitter und Facebook als vor Gericht. Demnach denke ich nicht, dass ein solches unbeauftragtes privates "Gegengutachten" den von den Unterstützern gewünschten Effekt hat - Ulvi K.s Situation zu verbessern. Im Übrigen machen Verleumdungen, Lügen, Demos, öffentliche Auftritte, Stammtische und Paukenschläge vielleicht ein besseres Gefühl für die Engagierten, aber der Schuß kann hier echt nach hinten losgehen.
@Erdmännchen
Erdmännchen schrieb:Hier ist anscheinend unstrittig, dass er sich mehrfach vor Kindern entblößt hat, und dabei wohl auch hin und wieder sexuelle Handlungen an sich selbst vornahm. Bei zumindest zwei Jungen kam es zudem auch zu gegenseitigem Berühren im Intimbereich. Bei all diesen Vorfällen wurde aber von U.K. keine Gewalt angewendet oder sonstiger Zwang ausgeübt;Nicht ganz. Es gab durchaus Gewalt, wie beiliegendem Aktenauszug zu entnehmen ist:
Dass Ulvi K. ein erwachsener Mann war, der durchaus sexuell erfahren war und wußte, was er wollte und wovon er sprach, darf nicht untergehen. Ebensowenig, dass die Kinder übereinstimmend (auch mit Ulvi K.s diesbezüglichen Aussagen btw) von Einschüchterungen und Drohungen berichteten.
Erdmännchen schrieb:die Kinder schauten freiwillig zu bzw. machten freiwillig mit.Das glaubst Du nicht ernsthaft, oder?
Erdmännchen schrieb:Es kam auch vor, dass sie ihn explizit zu exhibitionistischen Handlungen aufforderten und sich darüber amüsierten.Das war ein völlig anderer Personenkreis. Hier ging es nicht um die Kinder zwischen 7 und 12 sondern um Jugendliche und Erwachsene, die sich einen Spass daraus machten. Ist durch nichts zu rechtfertigen aber eben eine völlig andere Geschichte.
Erdmännchen schrieb:Die Tat dagegen, die U.K. am 03.05.2001 an Peggy begangen haben soll – sie wird verschiedentlich unzutreffend als „Vergewaltigung“ bezeichnet, das Gericht hat sie aber offensichtlich als sexuellen Missbrauch, nicht als sexuelle Nötigung gewertet – ist hinsichtlich ihrer Umstände und Merkmale weit entfernt von U.K.s sonstigen Übergriffen.Ulvi K. selbst nannte es Vergewaltigung und seine explizite Schilderung legte eine versuchte Vergewaltigung nahe. Die Richter sahen damals übrigens bei der Betrachtung aller gemeldeten Vorfälle eine stetige Steigerung.
Spiegel Online, 16. April 2004
http://www.spiegel.de/panorama/mordfall-peggy-anklaeger-fordern-lebenslange-haft-a-295591.html
"Der Angeklagte habe im Prozess in einem Teilgeständnis zudem mehr als ein Dutzend Fälle von sexuellem Missbrauch an Peggy und mehreren kleinen Jungen aus Lichtenberg eingeräumt. Die Delikte hätten sich bis zu einem versuchten Geschlechtsverkehr mit der Neunjährigen immer mehr gesteigert."Diese ganzen Infos liegen uns nicht vor. Deine Annahme scheint mir falsch zu sein, hier einen massiven Übergriff ausschliessen zu wollen, nur weil das vorher nicht passierte bzw. nie bekannt wurde.
Erdmännchen schrieb:Und die Aussage des Zeugen, der bei dem Vorfall zugegen gewesen sein will, ist auch alles andere als belastbar.Wir reden hier von einem damals siebenjährigen Jungen! Der übrigens vollständig glaubhaft für die Unterstützer ist, wenn er bezeugt, mit Peggy noch am Nachmittag ihres Verschwindens gespielt zu haben. Nur wenn es um den beobachteten Mord geht ist er unglaubwürdig.
Fakt ist, dass genau dieser Junge am Nachmittag von Peggys Verschwinden alleine und gleich zwei mal einen Notruf zur Polizei nach Naila absetzte. Aus Langeweile? Ohne Grund? Zufall?
So einfach ist die Sache nicht. Kinderpsychologie in Extremsituationen ist sicher ein sehr schwieriges Gebiet. Hier von außen und als Laie ein Urteil abgeben zu wollen ist sicher nicht angemessen.
Erdmännchen schrieb:Therapieerfolg hin oder her – sollten sich die Taten, derentwegen U.K. untergebracht ist, tatsächlich allesamt „auf dem Niveau von Doktorspielen“ bewegen, wie sein früherer Anwalt meint, ist sorgfältigst die Verhältnismäßigkeit der Maßnahme nach dieser langen Zeit zu prüfen.Doktorspiele ist ein dermaßen unangebrachter Begriff. Sollte Ulvi K. einen ebenbürtigen Mitspieler finden ist das super. Wenn (sozial, emotional oder körperlich) schwächere Personen involviert sind, so ist es schlicht und einfach Missbrauch.