Euler, Anwalt von Ulvi K., begrüßt die gestrige Suche auf dem Lichtenberger Friedhof. Das zeige, dass weiter ermittelt werde. Immerhin hätte man nach dem vermeintlichen Geständnis von Ulvi K. seinerzeit rund 5.000 Spuren in dem Fall nicht mehr weiterverfolgt.
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5.000 Spuren - na da bleibt ja noch viel zu tun. Aber hoffentlich informieren die Ermittler künftig alle mit dem Fall Involvierten über ihre nächsten Schritte, damit man sich mental darauf einrichten kann. Und weil wir gerade dabei sind:
Für besonders interessant halten „Peggy-Experten“ die Türkei-Theorie, zu der viele Puzzleteile passen würden: Schon 2001 war spekuliert worden, ob das Kind in das Heimatland seines Stiefvaters Erhan Ü. verschleppt wurde. Anfangs verfolgte auch die Soko diese Spur, der Lebensgefährte von Susanne Knobloch zählte zu den Verdächtigen. „In den Ermittlungsakten ist eine ganz Reihe von möglichen Motiven aufgelistet“, sagt Euler. „Von Geldproblemen, die durch eine Zwangsheirat gelöst werden sollten, bis zu sexuellem Missbrauch.“
Erpresste Erhan Ü. Peggys Mutter damit, ihr die Tochter zu nehmen? „Davor hatte Frau Knobloch Angst. Das wissen wir heute“, sagt Michael Euler. Kein Wunder. In einer SMS drohte Ü. ihr: „Hast noch ein wenig Zeit. Überlege es Dir ganz gut so lange es noch geht. Mit 50 000 DM kann man viel machen…“ In einem abgehörten Telefonat mit einer Freundin wog er außerdem die Konsequenzen einer Kindsentführung in die Türkei ab.
Dieselbe Bekannte erreichte wenig später eine Nachricht von Ü.s Mobiltelefon: „Hallo! Hab meine Mama so lange nicht mehr gesehen.“ Tippte Peggy diese Zeilen? Beim tschechischen Geheimdienst war man davon überzeugt. Ein V-Mann lieferte Hinweise darauf, dass Peggy über den osteuropäischen Staat an den Bosporus verschleppt worden war – und dass Erhan Ü. in die Entführung verwickelt war. „Aber in den Akten steht nichts darüber, wie die deutschen Ermittler diesem Tipp nachgegangen sind“, sagt Michael Euler.
Wenn am 10.April der Wiederaufnahmeprozess beginnt, will der Anwalt nicht nur beweisen, dass Ulvi Kulac unschuldig ist. Es gelte auch, Peggys Mörder zu finden, sagt er. Oder ihren Entführer.
Vernazza2013 schrieb:http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.12-jahre-nach-ihrem-verschwinden-fall-peggy-anwalt-sieht-gute-chancen-fuer-ulvi-k.f5c12cbb-5cf1-4a75-bc98-7c2618196565.html
"Das wissen wir heute", sagt Michael Euler.
Vielleicht wäre es taktisch klüger gewesen, sich mit dieser Offenbarung zurückzuhalten,
sondern ganz überraschend Experten wie seinerzeit Herrn Geier vor Ort mal nachsehen
zu lassen, ob die Kirche noch im Dorf ist oder nicht. Aber so ist der eventuellen Nachschau
der Überraschungseffekt genommen - oder nee, noch besser - eventuell Involvierte wissen
jetzt wenigstens Bescheid und könnten sich mental darauf einrichten ..... oder so.