@1947 Ich stimme da
@Tussinelda zu.
Das bringt nichts.
1947 schrieb:Was soll da so schwer sein, Sachverhalte zu beleuchten, Informationen in einen Zusammenhang bringen und daraus Schlüsse ziehen.
Zunächst einmal müssen die Informationen verlässlich sein, um daraus Sachverhalte zu machen und diese dann zu analysieren.
Und da sehe ich bei Deiner Herangehensweise ein wirkliches Problem. Denn was Du jetzt vor Ort erfährst ist, einfach nicht mehr und nicht weniger wert als nach so vielen Jahren nun mal übrig bleibt.
Aber das Einzige, was wir hier wirklich machen können, ist die bekannten Dinge zu wälzen und für sich selbst in ein Bild zu bringen. Da stütze ich mich aber lieber auf zeitnahe Quellen, die man nennen darf. Quellen, die einem mehr als ein Jahrzehnt später was zuflüstern aber ungenannt bleiben, machen in meinen Augen das von Dir (und z.B. auch das im Buch) Genannte nicht glaubhafter.
1947 schrieb:Der Ausgangspunkt ist nun mal Peggy. Und wenn man sich mit ihrer Person beschäftigt, nimmt die Summe der einzelnen Informationen irgendwann plastische Züge an.
Wie denn das? Und wieder: welche Informationen sollen denn hier a) da sein und b) verwertbar sein?
Schau mal, im Fall Kampusch war das Mädchen ein reines Zufallsopfer. Über sie wäre man nie an den Täter gekommen. Bei Zufallsopfern funktioniert sowas einfach nicht. Deshalb ist dieser Ansatz auch nicht objektiv.
Aber mit einer Vergewaltigung in Zeitnähe zum Verschwinden des Mädels ist für mich die Sache eh sehr naheliegend. Dass Peggy binnen Tagen einem Vergewaltiger und einem davon unabhängigen Mörder in einem kleinen Ort wie Lichtenberg über den Weg läuft ist fraglich. Unglücklicher könnte gar kein Zufall sein. Was mich wieder zu der Wahrscheinlichkeit bringt, die die Ermittler ansetzen mussten, um einzelne Dinge zu bewerten. Dass genau diese Lösung des Falles damals herauskam ist nunmal naheliegend.
1947 schrieb:Da beginnt die Figur, welche die Mehrheit nur vom Papier kennt, zu leben.
Denkbar unglückliche Formulierung. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Mädchen wohl tot ist kann man nicht ignorieren.
Nein, im Internet findet man die Kleine nicht. Ob überhaupt noch sterbliche Überreste vorhanden sind ist fraglich. Neben normaler Verwesung kommen eben auch eine Verbrennung oder andere vernichtende Möglichkeiten in Betracht.
Und wenn die Ermittler damals, die eben keine Kosten und Mühen gescheut haben und die zeitnah alle Leute befragen konnten, wenn die in eine Sackgasse nacheinander liefen, wird das für Privatleute noch erfolgloser bleiben. Es sei denn, die Leiche ist wirklich begraben worden und Ihr geht los und grabt in den Wäldern.
Das Einzige, was meiner Meinung nach zum Fund Peggys führen kann sind neue Hinweise von dem damaligen Täter oder seinem Helfer. Von Ulvi werden solche Hinweise nicht kommen, von seinem Vater erst recht nicht und sollte doch ein Anderer der Täter sein, wäre nur sein Gewissen eine Triebfeder. Sagt er aus Selbstschutz nicht aus, bleibt die Sache im Dunkeln.
1947 schrieb:Wenn sich Deiner Meinung nach, das Wiederaufnahmeverfahren auch der Neubewertung alter Sachverhalte widmet, ist es doch möglich, dass alte Schlussfolgerungdn unter Umständen als Ermittlungspanne eingestuft werden.
Eine Schlussfolgerung ist doch keine Ermittlungspanne. Ermittlungen liefern Ergebnisse. Diese zu interpretieren bzw. einen möglichen Verdächtigen damit in den Tatkontext zu bringen und ihn anzuklagen ist Sache der Staatsanwaltschaft. Eine Ermittlungspanne wäre es, wenn man Hinweisen nicht nachgegangen wäre oder nicht gründlich genug. Wenn man Leute geschützt hätte oder wenn Ergebnisse verschlampert worden wären. Wo war denn das der Fall?
Eine Ermittlungspanne sehe ich lediglich darin, dass man Ulvi nach Bekanntwerden der Vergewaltigung Peggys noch laufen ließ. Dadurch wurde mindestens nochmal ein Missbrauch möglich und dieser war definitiv zu viel. Und schon im Vorfeld nach der Selbstanzeige und der abgebrochenen Therapie hätte man energischer hinschauen und reagieren müssen. Diesen Vorwurf mache ich aber nicht nur der Polizei sondern wie schon oft genannt eben auch dem Umfeld.