milly schrieb: Eine Wahrscheinlichkeitstheorie zu akzeptieren, die nicht Fakt ist, bedeutet in letzter Konsequenz, einen möglichen Täter bzw. Mitwisser nicht zur Verantwortung zu ziehen. Es gibt zu viele Fälle, die ohne Hartnäckigkeit nicht gelöst worden wären. Darf deiner Auffassung nach ein Todesfall auf Wahrscheinlichkeiten beruhen, o. sollte nicht schlussendlich der Beweis gefunden werden?
Du hast insofern Recht, als das wir weder einen unwiderlegbaren Beweis für ein Unfallgeschehen, noch für ein Szenario mit -wie auch immer gearteter- Fremdbeteiligung/Fremdverschulden vorliegen haben. Die Soko hat sehr lange ermittelt, mehrere Anläufe mit verschiedenen Teammitgliedern gemacht. Doch leider hat sich bis heute niemand gemeldet, der das große ungewisse "schwarze Loch" zwischen letzter gesicherter Zeugensichtung und dem Absturz füllen konnte. Und auch die SoKo konnte dieses "Loch" nicht füllen. Also cold case. Das ist natürlich für alle schwer zu akzeptieren. Nicht nur für die Hinterbliebenen und Freunde TGs. Doch man sollte hier mMn auch die Kirche im Dorf lassen und die Sachlage mal ganz emotionslos und nüchtern betrachten. Es gibt hier eine Menge an Bauchgefühlen, persönlichen Einschätzungen von Wahrscheinlichkeiten, viel scheinbar widersprüchliches und auch logisches. Dazu ein großer Haufen an unbelegten Theorien, unsicheren Aussagen, Gerüchten und persönlichen Einschätzungen/Annahmen. Von Träumen und Esotherik ganz zu schweigen.
Ich persönlich halte den Fall bekanntermaßen ohne eine neue belastbare Aussage oder einen bislang unentdeckten Sachbeweis tatsächlich für ausermittelt. Wenn die vorhandenen Hinweise/Spuren usw. kein eindeutiges Ergebnis geliefert haben, ist das eben mal so. Man kann jetzt alles zum 100000sten Mal von vorne durchkauen. Man kann zum 100000sten Mal den Ermittlern vorwerfen, irgendeiner Spur nicht -im persönlichen Sinne- korrekt nachgegangen zu sein. Man kann auch zum 100000sten Mal irgendeinen Zeugen durchs Dorf treiben und seine Aussagen hinterfragen, obwohl er offiziell nicht verdachtigt wird und er/sie ggf. sogar ein wasserdichtes Alibi hat. Ich frage Dich nur ZU WELCHEM ZWECK ?
Wenn jetzt jemand hartnäckig sein muß, dann diejenigen, die offiziell die Interessen des Opfers/der Hinterbliebenen vertreten. Diejenigen, die Akteneinsicht haben bzw. bekommen können und auch fachlich professionell bewerten können, ob noch irgendetwas neu ermittelt, sichergestellt, nachermittelt werden muß.
Was soll es bringen, wenn irgendweche "Hobbyermittler" ohne Akteneinsicht und ohne fundierte Hintergrundinformationen aus erster Hand in einem Forum -wie in wenigen Fällen geschehen- fast schon fanatisch auf die lauteste Hupe drücken ? Wild herumspekulieren und Räuberpistolen entwickeln ist doch keine Lösung. Als wenn irgendjemand hier den Beweis führen könnte, dass am Ende eine marodierende Wildschweinrotte TG vor sich her über den Zaun und in den Abgrund gejagt hat. Oder es sich nach so langer Zeit noch ermitteln ließe, ob der durch nur einen EINZIGEN Zeugen wahrgenommene "Schrei" von TG stammte oder nicht. Unter diesen Umständen ! Das alles ist doch der reinste Quatsch und nicht zielführend. Wenn niemand daherkommt und neues liefert, bleibt es ein tragischer Unfall oder ein ungesühntes Verbrechen. Schluß, aus, Mickey-Maus. Also wenn noch jemand eine Idee hat, wie man etwas bewegen kann, ohne den Beweis dafür schuldig zu bleiben, nur her mit der Idee. Aber bitte nicht wieder alles von vorne und auf Anfang.