milly schrieb:Es geht darum, was der STA formulierte. Von Dunkelheit nicht eine Rede.
Wie gesagt: Es wurde untersucht, ob Tanja nach 4:13 in einer Verfassung war, in der sie (durch die Dunkelheit, durch den Wald, alleine, zu Fuß) vielleicht zur Absturzstelle gegangen wäre, um den Sonnenaufgang zu sehen. Die Frage stellt sich überhaupt nur, weil es dunkel und ein einsamer Wald war. Wäre es hell und ein für einsame Romantik allseits bekannter Ort gewesen, Tanja ganz sicher in Begleitung, und hätte es nicht das bekannte Ende genommen, hätte man keine Psychologin gebraucht.
milly schrieb:Man nutzt eine psychologische Analyse, anhand derer eine Wahrscheinlichkeit spekuliert wurde u. will damit einen höchstwahrscheinlichen Beweis anstellen.
Nein. Es wurde lediglich untersucht, ob eine Möglichkeit bestand.
milly schrieb:Das ist ja auch Tenor des RA, der sagt, dass von Anfang an nach dem Auffinden besonders in Richtung Unfall ermittelt wurde. Warum? Es war sicherlich der Moment der GM-Auswertung. Wo nichts ist, muss man auch nicht ermitteln. Punkt.
Akte geschlossen.
Guck mal hier:
Auf Nachfrage unserer Zeitung sagte der Trierer Rechtsanwalt, er werde keine Beschwerde gegen die Einstellung der Ermittlungen einlegen.
http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trier/Heute-in-der-Trierer-Zeitung-Fall-Tanja-Graeff-Letzte-Zweifel-bleiben;art754,4665312Wenn es "Schwachsinn" ist, was die Psychologin sagte, und es noch so viele, viele offenen Spuren gibt, und es auf gar keinen Fall ein Unfall gewesen sein kann: Warum ist Böhm dann nicht gegen die Einstellung der Ermittlungen?
DEFacTo schrieb:dass sich das lohnen kann, zeigen ja die 2 von mir genannten fällen und scheinbar der zu lars mittank auch... und es gibt sicher noch mehr.
Im Gegenteil: Bei Lars Mittank wurde viel Geld für nichts ausgegeben, unter anderem eine "Mitarbeiterin", die sich selbst hier im Forum Fragen stellte und beantwortete. Ich halte den Detektiv für seriös, aber seine Versprechungen waren es nicht und seine Kontakte etwas... dubios.
Er hat auch bis heute keine Antwort gefunden.
DEFacTo schrieb:wenn ich wie frau gräff sonst wenig sinn in meinem leben sehen würde und unbedingt haben möchte, dass der täter gefasst wird, der da draussen noch rumläuft (mehrfach von den eltern in interviews geäußert), dann würde ich nichts unversucht lassen.
auch auf eigene kosten.
Muss man ihr dann auch noch öffentlich raten, einen Detektiv zu beauftragen, und ihren Verdacht schüren, den die Polizei in 10 Jahren nicht bestätigen konnte?
Welche besseren Quellen sollte ein Detektiv haben, wenn er heute in den Fall einsteigt?
DEFacTo schrieb:stichwort crowdfunding, vielleicht findet sich ja jemand unter den vehementen vertretern der behörden- und ermittler-kritikern, der frau gräff aktiv hilft.
Ganz sicher. Es gibt immer welche, die keine Ruhe geben können und sich einmischen möchten, oder die meinen, mit Geld sei das Problem zu lösen.
milly schrieb:Die Polizei habe ausgiebig den Freundeskreis des Mannes beleuchtet, sagt Böhm – mehr aber auch nicht. Weil die Nummer nicht im Handy eingespeichert war, geht Böhm davon aus, dass eine andere Person als Tanja in diesem Moment das Telefon benutzt habe. Besagte Person ist aber nie gefunden worden.
Um weiter ermitteln zu können, über das direkte Umfeld hinaus, braucht es mehr als eine möglicherweise eingetippte, vielleicht aber auch diktierte Nummer, die möglicherweise falsch/verwählt war.
Oder möchte man jemanden zu seinem Freundeskreis befragen, weil er jemanden kennt, der von jemanden (möglicherweise irrtümlich) angerufen wurde von einem Handy aus, das einer vermissten Person gehörte, neben der jemand für ein paar Minuten stand?
Ich glaube kaum, dass man das so rechtfertigen kann.
milly schrieb:„Das verstehe ich nicht, warum man da keine Querverbindungen sucht“, sagt Böhm. „Da muss ich doch weiter rangehen. Gibt es zum Beispiel noch weitere Freunde, die der junge Mann nicht genannt hatte? Das passt genau in diesen Zeitrahmen!“
Warum sollten Freunde von Freunden jemanden anrufen? Und wie stelle ich mir die Befragung vor: "Überlegen sie mal, welche Ihrer Freunde mit auf dem Fest waren und wer möglicherweise den Freund von Ihnen von einem fremden Handy aus morgens um Vier anrufen wollte, ohne ihn zu kennen? Oder kennen Sie jemanden, der sich möglicherweise verwählt hat?"
Ich arbeite ja gerne mit der KriPo zusammen, aber aufgrund solcher Fragen hätte ich mein Adressbuch nicht rausgerückt.
Sillyrama schrieb:Wir wissen allerdings nicht, was der junge Mann ausgesagt hat und auch nicht, wo er - zum Zeitpunkt des Anrufversuches - letztlich war.
Das geht uns auch gar nichts an, ist aber offensichtlich nicht bei Tanja gewesen. Der Angerufene ist also "aus dem Schneider".
Sillyrama schrieb:@milly schrieb auch gerade, warum es so undenkbar ist, dass der junge Mann neben TG gestanden haben könnte.
Um sich selbst von ihrem Handy aus anzuklingeln, weil er sein Handy in den vielen Taschen seines Outfits verbummelt hatte? Und das hat er vergessen, hatte aber ein Alibi, nicht bei ihr gewesen zu sein?
Sillyrama schrieb:Zumindest muss der junge Mann ein gute Begründung geliefert haben, denn sonst wäre er ja weiterhin von Bedeutung.
Ich möchte wetten, dass sein Alibi aber trotzdem alle paar Monate wieder hinterfragt wird. Selbst wenn die Antwort wahrscheinlich lautet: Weil sein Handy in einer anderen Funkzelle geklingelt hat und drei Leute bei ihm waren, die bezeugen können, dass sie zu dem Zeitpunkt an der Tanke mit der Überwachungskamera was mit Kreditkarte gekauft und den Bon aufgehoben haben.
;)JosephConrad schrieb:Aber wenn es doch so gar keine Verdächtigen gibt, so bleiben nur die wenigen, die wir kennen!
Das klingt ein wenig... verzweifelt: Es muss doch einen Verdächtigen geben! Worüber soll man denn sonst diskutieren, und Frau Gräff möchte man auch nicht enttäuschen... da hechelt man eben die bekannten Personen immer wieder durch!
Ist denn die Vorstellung, dass Tanja die letzten Minuten keinen Horror erlebte, nicht gejagt, angegriffen, verängstigt wurde und in größter Not flüchtete, sondern vielleicht nur ein paar ruhige Minuten haben wollte, so unerträglich? Wird Frau Gräff ruhiger schlafen können, wenn es einen Bösewicht gab, der ihre Tochter ermordete, oder zumindest für den Tod verantwortlich ist? Wohl kaum.
milly schrieb:An dieser Stelle verschlägt es mir die Sprache
Mit Verlaub: Das glaube ich nicht!
;)