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Der tragische Tod von Tanja Gräff

83.697 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Handy, Aktenzeichen Xy, Schreie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der tragische Tod von Tanja Gräff

11.07.2017 um 08:38
Ich denke, Frau Gräff will sich nicht eingestehen, dass ihre Tochter einem selbstverschuldeten Unfall mögl. unter Alkoholeinfluss zum Opfer gefallen ist.
In diesem Szenario kann niemand dafür bestraft werden.
Auch wenn keine Indizien gegen einen Unfall ohne Zeugen sprechen, sucht sie immer noch nach einen Schuldigen. Hinzu kommt, dass so ein Unfall  wenn er geschehen ist niemals beweisbar ist und sie daher für immer mit der Ungewissheit leben muesste, ob es nicht doch anders war.
Hier wird mMn. eine Therapie zur Traumabewältigung viel besser als ein Rechtsanwalt helfen.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

11.07.2017 um 08:46
@JosephConrad
Bisher hatte der Anwalt ja auch noch einen gewissen Sinn. Jetzt, wo der Anwalt selber keinen Sinn in der Beschwerde sieht, kann eben der nächste Schritt beginnen.

Wie sie diesen aber bewältigt, ist aber Frau Gräff selber überlassen, dass sie sich hier extrene Hilfe verschafft wäre sicherlich sinnvoll.


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11.07.2017 um 08:47
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Ich denke, Frau Gräff will sich nicht eingestehen, dass ihre Tochter einem selbstverschuldeten Unfall mögl. unter Alkoholeinfluss zum Opfer gefallen ist.
In diesem Szenario kann niemand dafür bestraft werden.
Auch wenn keine Indizien gegen einen Unfall ohne Zeugen sprechen, sucht sie immer noch nach einen Schuldigen. Hinzu kommt, dass so ein Unfall  wenn er geschehen ist niemals beweisbar ist und sie daher für immer mit der Ungewissheit leben muesste, ob es nicht doch anders war.
Hier wird mMn. eine Therapie zur Traumabewältigung viel besser als ein Rechtsanwalt helfen.
Ich glaube du hast WG und RA D.B. einfach nur falsch verstanden.

Vielmehr denkt WG jeden Tag an die Fragestellung: Was war damals wirklich passiert?


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

11.07.2017 um 08:52
Zitat von 242242 schrieb:wenn es doch jetzt (im Nachhinein) so einfach zu erklären ist - Dank der Aussage von AH - warum ging man dann nicht auch zeitnah primär von einem Unfall oder gar Suizid aus ?
Ging man doch, wenn man den gestern von mir zitierten Beitrag von @domlau Glauben schenken darf.


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11.07.2017 um 09:17
Zitat von 242242 schrieb:    So eindeutig wird es eben nie gewesen sein.

dieser Satz ist bezeichnend für den ganzen Fall und er hat bis heute leider nicht seine Gültigkeit verloren ...
zumindest für mich.
Sehr interessanter Gedanke, hin und wieder wurde es aber mal kurz etwas eindeutiger....


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

11.07.2017 um 09:43
Zitat von 242242 schrieb:wenn es doch jetzt (im Nachhinein) so einfach zu erklären ist - Dank der Aussage von AH - warum ging man dann nicht auch zeitnah primär von einem Unfall oder gar Suizid aus ?

die Geschichte : Enttäuschte Liebe , Alkohol und dadurch bedingte Fehlbewertung von Risiken passt dann ja nicht erst nach Tanjas Fund , oder vieleicht doch ?
In 2012 hatte man angeblich noch nicht einmal eine Geschehenshandlung über das, was überhaupt passiert sein könnte, man beachte insbesondere das Wort "könnte", (kein Profiler ????):

"...Aber auch nach fünf Jahren klangen die Meldungen aus Fahnderkreisen eher deprimierend als zuversichtlich."

"...„Es gibt keinen Tatort, keine Spuren, nichts, wo man ansetzen könnte“, sagte im Juni 2012 der damalige Leitende Oberstaatsanwalt..."

"...„Wir haben noch nicht einmal eine Geschehenshandlung über das, was passiert sein könnte“, sagte der Leiter des Kommissariats für Kapitaldelikte der Kriminaldirektion Trier..."

http://www.volksfreund.de/nachrichten/welt/themendestages/themenderzeit/Themen-des-Tages-Der-Fall-Tanja-Graeff-Ein-wenig-Klarheit-und-noch-einige-Fragen;art742,4654501


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11.07.2017 um 09:47
@-Leela-
Zitat von -Leela--Leela- schrieb:Ging man doch, wenn man den gestern von mir zitierten Beitrag von @domlau Glauben schenken darf.
wenn dann aber nur vereinzelt hinter vorgehaltener Hand während man öffentlich den Täter suchte und auch dementsprechend agierte und das mit enormem Aufwand.

und mal davon abgesehen führte ja auch die Verbrechensannahme 1 Woche nach ihrem Verschwinden unverrichteter Dinge bis kurz neben Tanjas Leichnam.

dank einer für mich immer noch nicht nachvollziehbar gezogenen Suchgrenze bei der Pallien Aktion ( man hätte ja durchaus auch noch die beiden verbleibenden Anwesen der Straße und deren Gelände per pedes mit unter die Lupe nehmen können)

eine der Seltsamkeiten im Fall TG - welche sich 2011 dann bis kurz über Tanjas Leichnam wiederholte.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

11.07.2017 um 09:54
Zitat von 242242 schrieb:und mal davon abgesehen führte ja auch die Verbrechensannahme 1 Woche nach ihrem Verschwinden unverrichteter Dinge bis kurz neben Tanjas Leichnam.
Woher willst Du wissen, welche Annahmen hinter der Suche steckte? Der Grund für die ersten Suchen erfolgten sicherlich auch in der Annahme, dass vielleicht doch nur ein Unfall oder gar ein Suizid dahinter stecken könnte.
Zitat von 242242 schrieb:dank einer für mich immer noch nicht nachvollziehbar gezogenen Suchgrenze bei der Pallien Aktion ( man hätte ja durchaus auch noch die beiden verbleibenden Anwesen der Straße und deren Gelände per pedes mit unter die Lupe nehmen können)
Und? Enn sie dann 100m weiter gefunden worden wäre, irgendwo MUSS eben eine Grenze der intensiven Suche gemacht werden. Mit Hubschraubern wurde dann ja noch weitere Bereiche abgesucht.

Ich habe aber leider den Eindruck, dass solche gezielten Suchen selten etwas bringen, das findet man auch in anderen Fällen, das liegt offenbar in der Natur der Sache.


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11.07.2017 um 10:03
Zitat von 242242 schrieb:wenn dann aber nur vereinzelt hinter vorgehaltener Hand während man öffentlich den Täter suchte und auch dementsprechend agierte und das mit enormem Aufwand.

und mal davon abgesehen führte ja auch die Verbrechensannahme 1 Woche nach ihrem Verschwinden unverrichteter Dinge bis kurz neben Tanjas Leichnam.

dank einer für mich immer noch nicht nachvollziehbar gezogenen Suchgrenze bei der Pallien Aktion ( man hätte ja durchaus auch noch die beiden verbleibenden Anwesen der Straße und deren Gelände per pedes mit unter die Lupe nehmen können)

eine der Seltsamkeiten im Fall TG - welche sich 2011 dann bis kurz über Tanjas Leichnam wiederholte.
Seltsamerweise gab es wohl doch eine sehr zeitnah gemachte operative Fallanalyse (OFA / "Profiling"), die zu dem Ergebnis kam, das TG wahrscheinlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Umso verwunderlicher ist dann von 2012 das Zitat:

"...„Wir haben noch nicht einmal eine Geschehenshandlung über das, was passiert sein könnte“, sagte der Leiter des Kommissariats für Kapitaldelikte der Kriminaldirektion Trier..." http://www.volksfreund.de/nachrichten/welt/themendestages/themenderzeit/Themen-des-Tages-Der-Fall-Tanja-Graeff-Ein-wenig-Klarheit-und-noch-einige-Fragen;art742,4654501


Zitat aus 2007 (2 Monate nach dem Ereignis): "...Die seit dem Sommerfest an der Trierer Fachhochschule vor auf den Tag genau zwei Monaten spurlos verschwundene Lehramtsstudentin TG ist wahrscheinlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Das ist auch das Ergebnis einer von Experten des Mainzer Landeskriminalamts gemachten operativen Fallanalyse (OFA), sagte Soko-Chef B.M. unserer Zeitung. Die nur bei ungeklärten schweren Verbrechen eingesetzte Analysemethode dient dazu, neue Ermittlungsansätze aufzuzeigen und ein Täterprofil zu erstellen. Die OFA sei im Fall TG „sehr wichtig“ gewesen, sagt B.M., ohne auf Details einzugehen..."
http://www.volksfreund.de/nachrichten/Trier-Fall-Tanja-bei-Aktenzeichen-XY-ungeloest-Ermittler-erhoffen-neue-Hinweise;art68858,1456968


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11.07.2017 um 10:04
@Drosselpart

ja damals redete man noch von könnte

jetzt dürfte es schon .....

Zitat Niederschrift PK3 :

" Sie kam in ihrer Analyse zu dem Ergebnis, dass sich Tanja Gräff insbesondere wegen ihrer Absichten um den Studenten A, mit dem sie zusammenkommen wollte, und der gefühlten Zurückweisung, als er vorgezogen hatte, die Nacht mit seinen Freunden ausklingen zu lassen in einem psychisch labilen Zustand befunden haben dürfte. "

und in einigen Monaten ist es dann ein Fakt geworden.
Und es kräht dann kein Hahn mehr danach das der untersuchte Leichnam 8 Jahre alt war und bis auf Werkzeugspuren an den Knochen nichts mehr festzustellen gewesen wäre was auf eine Verletzung durch Dritte hindeuten könnte + man den Absturzhergang nur noch mittels Puppen wage rekonstruieren konnte - da keinerlei Spuren mehr am Fels oder im Baum nachweisbar waren die das auch hieb und stichfest hätten belegen können. ect.ect.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

11.07.2017 um 10:19
Zitat von 242242 schrieb:" Sie kam in ihrer Analyse zu dem Ergebnis, dass sich Tanja Gräff insbesondere wegen ihrer Absichten um den Studenten A, mit dem sie zusammenkommen wollte, und der gefühlten Zurückweisung, als er vorgezogen hatte, die Nacht mit seinen Freunden ausklingen zu lassen in einem psychisch labilen Zustand befunden haben dürfte. "
Obwohl die im Fall TG, sehr wichtige operative Fallanalyse, die auch NUR bei ungeklärten schweren Verbrechen (hohe Belohnung !!!) eingesetzt wird, schon in 2007 zu dem Ergebnis kam, das TG wahrscheinlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, kam man in 2012 zu der einfachen Ansicht ohne jegliche Geschehenshandlung, warum?:

"...„Wir haben noch nicht einmal eine (1 !!!) Geschehenshandlung über das, was passiert sein könnte“, sagte der Leiter des Kommissariats für Kapitaldelikte der Kriminaldirektion Trier..." http://www.volksfreund.de/nachrichten/welt/themendestages/themenderzeit/Themen-des-Tages-Der-Fall-Tanja-Graeff-Ein-wenig-Klarheit-und-noch-einige-Fragen;art742,4654501

Also auch kein schmollen einer verägerten TG in einer dunklen und gefährlichen Waldecke!


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11.07.2017 um 10:34
@Drosselpart

danke Dir - da muss ich erst einmal weiter drüber nachdenken.


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11.07.2017 um 10:44
@242

Die Operative Fallanalyse ist das "Ass im Ärmel der Polizei" - Die Fallanalytiker wie hier im allgemeinen Bericht sind, wie beim Fall TG , auch vom Landeskriminalamt (LKA) in Mainz und berichten von Ihrer Arbeit, bei Bedarf werden AUCH gerne Psychologen hinzugezogen.

Zitate: "...Das Ziel der ,Operativen Fallanalyse' ist, ein Verbrechen möglichst genau zu rekonstruieren",.....
Dafür werden alle objektiven Daten, die die Ermittler zusammengetragen haben, benötigt.......
"Viele Zeugenaussagen gehören nicht dazu. Es sei denn, die Aussagen lassen sich mit objektiven Spuren belegen."
....Experten aller Art werden bei Bedarf hinzugezogen: ...., Psychologen, ..... oder die Spurensicherung. Mit einer speziellen Auswertemethode der Daten rekonstruiert das Team schließlich die Tat in chronologischer Reihenfolge. "
.... Das Tatgeschehen wird klarer, man hat richtige Aha-Effekte."..."

Die Arbeit, die hinter der Analyse steckt, ist immens. "Die Fallanalyse kann mit Vor- und Nachbereitung mehrere Monate in Anspruch nehmen", sagt H.. "Sie wird daher nur bei schwerwiegenden Verbrechen vorgenommen." Die Fallanalytiker können im gleichen Zeitraum wie die Ermittler arbeiten, aber auch zehn, 20 oder gar 30 Jahre später.


http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/kultur/Kultur-Das-Ass-im-Aermel-der-Polizei;art764,2969690


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11.07.2017 um 10:52
@Drosselpart

es wäre interessant ab welchem Ermittlungsstand der Fallanalytiker zum Einsatz kam ?

Wie filterte er die Zeugenaussagen ? Hatte er im Beginn einen oder mehrere Täter im Visier ?

aus deinem Link :

" Dafür werden alle objektiven Daten, die die Ermittler zusammengetragen haben, benötigt - zum Beispiel Spuren oder die Anordnung herumliegender Gegenstände am Tatort. "Die Betonung liegt auf objektiv", sagt Holzhauers Kollegin, die 32-jährige Doreen Löffler. "Viele Zeugenaussagen gehören nicht dazu. Es sei denn, die Aussagen lassen sich mit objektiven Spuren belegen."



an genau diesen objektiven Spuren z.B. von einem Tatort fehlte es im Fall TG ja gerade - das sollte man auch nicht ausser acht lassen , finde ich.


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11.07.2017 um 10:53
Zitat von DrosselpartDrosselpart schrieb:schon in 2007 zu dem Ergebnis kam, das TG wahrscheinlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, kam man in 2012 zu der einfachen Ansicht ohne jegliche Geschehenshandlung, warum?:
Das ist doch einfach das Problem, es wird zu schnell von einem Verbrechen ausgegangen, obgleich man überhaupt keine Geschehenshandlungen nachweisen kann. Das passiert in anderen Vermisstenfällen ähnlich, sind keine Anzeichen für ein Suizid vorhanden und die Leiche wird nicht gefunden und es gibt auch sonst kein Lebenszeichen, sagen die Ermittler relativ schnell, dass man von einem Verbrechen ausgeht.

Und Fallanalysen ohne Leiche sind automatisch mit einem großen Fragezeichen versehen, da Standardannahmen eben nicht immer zutreffen. Funktionierende Glaskugeln sind leider immer noch nicht erfunden.


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11.07.2017 um 10:55
Zitat von 242242 schrieb:es wäre interessant ab welchem Ermittlungsstand der Fallanalytiker zum Einsatz kam ?
welcher fallanalytiker kam denn bei tanja gräff zum einsatz?


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11.07.2017 um 10:58
Hat vielleicht jemand zufaellig das Bild aus TGs Zimmer zur Hand, in dem der Patronenguertel abgebildet ist? Ich bin bisher davon ausgegangen, dass neun Flaeschchen fehlten.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

11.07.2017 um 11:02
@meermin

Wenn TG mit dem Auto gefahren waere, dann haette es zumindest eine Geruchsspur bis zum Parkplatz gegeben, oder wo auch immer das Auto abgestellt worden war. Die scheint es aber nicht zu geben, es sei denn, man nimmt an, sie sei nach unten zum Fluss gegangen und dann mit dem Auto wieder hoch gefahren. Ich habe wie gesagt in meinem Leben schon verruecktere Dinge getan, mich wuerde das nicht wundern.


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11.07.2017 um 11:02
Zitat von 242242 schrieb:an genau diesen objektiven Spuren z.B. von einem Tatort fehlte es im Fall TG ja gerade - das sollte man auch nicht ausser acht lassen , finde ich.
Auch die Abwesenheit von objektiven Spuren wird einem Fallanalytiker AUCH einen Hinweis geben können, z.B. auf die "Charakteristika" von einem potentiellen planend vorgegangenen Sexualmörder, der nunmal SEHR darauf achtet KEINE Spuren zu hinterlassen:

--> Quelle: Fallanalyse und Täterprofil, BKA



Charakteristika des Tatortes und des Tathergangs bei einem planenden Sexualmörder --> Seite 130
"...Der Tatort hinterlässt den Eindruck, dass der unbekannte Mörder vor, während und nach der Tat geplant und kontrolliert handelte. Das Opfer ist meist eine für den Täter fremde Person, die jedoch aufgrund bestimmter Merkmale ausgewählt wurde, wie etwa einem spezifischen Kleidungsstil. Der planende Täter wendet deshalb oft beträchtliche Zeit und Mühe auf, seinem Schema entsprechende Opfer zu suchen. Er besitzt soziale Kompetenz und wird sich seinem Opfer nicht selten unter einem plausiblen Vorwand nähern. Häufig benutzen planende Täter im Verlauf des Verbrechens das eigene Auto oder das ihres Opfers. Es ist typisch für ihn, dass er seine Tat an mehreren Plätzen begeht. Der Ort der Überwältigung des Opfers, der der Misshandlung und der Fundort der Leiche sind also in aller Regel nicht identisch. Der planende Täter kann auf Vergewaltigung oder Mord aus sein. Gleichwohl besteht immer die Gefahr der Tötung des Opfers, denn ein geringer Anlass kann seine Aggressivität abrupt steigern. Der planende Täter hat meist ausgeprägt sadistische Züge, er genießt die Angst seines Opfers. Dass Machtausübung ein wesentliches Element ist, zeigt sich auch in dem Gebrauch von Utensilien, die der Kontrolle über das Opfer dienen. Oftmals fesselt, knebelt oder verbindet er seinem Opfer die Augen. Seine zwanghafte gedankliche Beschäftigung mit Macht und Gewaltspiegelt sich gelegentlich auch darin wider, dass Tatort und Tatvorgang von Obsessionen und Ritualen geprägt sind. Der planende Täter bringt meist eine eigene Waffe mit zum Tatort, die er nach dem Verbrechen wieder mit sich nimmt. Allgemein ist er bemüht, keine Spuren zu hinterlassen. Häufig entfernt er nach der Tat die Leiche des Opfers vom Tatort..."

Charakteristika der Persönlichkeit und des Lebensstils bei einem planenden Sexualmörder --> Seite 130-131
"...„Planende Straftäter stehen in der Regel hoch im Geburtsrang (Geschwisterreihenfolge) und sind häufig erstgeborene Söhne. Das Arbeitsverhältnis des Vaters ist stabil. Der elterliche Erziehungsstil wird als inkonsistent wahrgenommen. Der planende Straftäter besitzt einen durchschnittlichen bis überdurchschnittlichen Intelligenzquotienten, wenngleich das Niveau seiner Jobs oftmals hinter seinen Fähigkeiten zurückbleibt. Er übt qualifizierte Tätigkeiten aus, weist aber zugleich eine Arbeitsgeschichte auf, die durch Unbeständigkeit
charakterisiert ist. Vor den Morden sind oft Stressfaktoren im persönlichen Umfeld zu beobachten, wobei die Stressoren häufig eheliche, finanzielle oder am Arbeitsplatz auftretende Probleme darstellen. Der planende Täter ist sozial integriert und lebt gewöhnlich mit einem Partner zusammen. Er berichtet möglicherweise, dass er sich zur Tatzeit in einem allgemein wütenden Zustand befand oder sich deprimiert fühlte. Vor dem Mord hat er eventuell Alkohol konsumiert. Es ist wahrscheinlich, dass der planende Täter ein sich in einem guten Zustand befindliches Auto besitzt. Sein ausgeprägtes Fantasieleben spiegelt sich oft darin wider, dass er Souvenirs vom Opfer oder vom Tatort
mitnimmt. In seiner Wohnung finden sich häufig Zeitungsausschnitte über die von ihm verübten Morde, was darauf hinweist, dass er die Berichterstattung in den Medien verfolgte.“ Gelegentlich ist zu beobachten, dass der planende Sexualmörder nach einer Tat sein alltägliches Verhalten ändert und etwa außergewöhnlich viel Alkohol trinkt oder seinen Wohnort oder Arbeitsplatz wechselt..."


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