@Funkmaster Funkmaster schrieb:Wie ich schon schrieb, es ging bei der PK ausdrücklich und ausschließlich darum, die Ergebnisse der gerichtsmedizinischen Untersuchung darzustellen. Insofern ist es doch nur logisch, dass der GM im Vordergrund steht und sich alle anderen zurückhalten. Die Ermittler haben versucht alle Fragen, die nicht in Verbindung mit dem Gutachten stehen, abzublocken und auf die noch kommende dritte PK zu verweisen. Die einzige Alternative wäre gewesen, dass wir die Ergebnisse der GM erst gemeinsam mit dem "Schlussstatement" der Ermittler erhalten hätten, also noch rund zwei Jahre darauf hätten warten müssen. Für mich kein wünschenswertes Szenario.
Damit fängt es schon an, also die Punkte die ich kritisiere...
zum einen wurde die gerichtsmedizinische Untersuchung ja insofern schon durch die "Dummy Abwürfe" und das "Schrei Experiment" erweitert, zumindest an den Dummy Abwürfen war Urban ebenfalls maßgeblich beteiligt, die Ergebnisse flossen in seine Beurteilung ein wobei die Übergänge ( Schubsen möglich oder nicht? Absturzort, Verbringung seitens Dritter möglich? ) zu anderen Fachbereichen fließend waren, während man in der Lage war leere Flaschen zu zeigen die unterschwellig einen hohen Alkoholkonsum Tanjas unterstreichen könnten, wurden andere wichtige Dinge wie der Pullover aussen vor gelassen, warum? Wäre für weitere Hinweise durch Presseveröffentlichungen ( dafür ist eine PK ja eigentlich auch gedacht) und mögliche Zeugenaussagen doch sicherlich interessant gewesen.
Während man die Imaginäre dritte PK sowie das Abschlussstatement und die Auswertung der Uhr und des Handys zurück gehalten hat und auf unbestimmte Zeit verschiebt, hatte man es aber sehr eilig Urbans Darstellung zu veröffentlichen, es ist naheliegend das hier vor allem darauf Wert gelegt wurde die aufkommende Kritik an den Ermittlern schnellstmöglich beiseite geschoben werden konnte, durch eben den von Urban beschriebenen Ablauf inkl. Tanja im Baum.
War das also in dieser Form notwendig ? Hätte man nicht auch hier erstmal alle Informationen zusammentragen müssen um dann ein schlüssiges Gesamtbild abzugeben inkl. Handy Auswertung, Auswertung der Uhr und erneuter durcharbeit der Akten, der neuen Zeugenaussagen und der erneuten Verhöre?
Warum war es so wichtig die von Urban geleiteten Experimente zu kommunizieren?
Wurden dadurch nicht ggf, die laufenden Ermittlungen inkl. neuer Zeugenaussagen negativ beeinflußt oder zumindest verfälscht?
Funkmaster schrieb:Bei der Sturz/Schubs-Aussage stimme ich mit dir, wie gesagt, überein. Aber das war auch eben nur eine Aussage in 1,5 Stunden PK, bei der darüber hinaus auch eigentlich jedem ersichtlich ist, dass das eine Aussage des Menschen Urban und nicht des GM Urbans ist. Hätte er sich bestmöglich verkeifen sollen, aber so tragisch finde ich es dann auch nicht.
Ich finde das bei noch andauernden Ermittlungen schon tragisch, zumal das festlegen auf ein Szenario und die Veröffentlichung dessen völlig im Widerspruch zur bisherigen Informationspolitik stehen oder standen.
Funkmaster schrieb:Du schriebst ja selbst, dass du nicht davon ausgehst, dass Urban sich hier ein Märchen ausgedacht hat, also was gibt es hier denn zu bemängeln, wenn die Fakten eben für ein solches Szenario sprechen und das, das nach Urban wahrscheinlichste ist, muss er es doch so vortragen. Was gibt es daran auszusetzen?
s.o.
Funkmaster schrieb:Diese Kritik - ungeachtet davon ob ich sie teile oder nicht - müsste dann allerdings an die Ermittler adressiert werden, die die PK veranstalteten, und nicht an Urban.
Das ist soweit richtig, die Kritik geht in erster Linie an die Ermittler, die Ansetzung der zweiten PK in dieser Form und die Beauftragung Urbans mit u.a. der Betreuung der Dummy Abwürfe sehe ich als sehr problematisch an, Ansetzung und Umsetzung waren für mich ein Offenbarungseid der anderen anwesenden Personen mit dem einzigen Ziel Kritik im Keim zu ersticken, leider wurde hier wieder einmal das eigentliche Opfer Tanja und ihre Mutter völlig in den Hintergrund gedrängt und wie man Frau Graeff entnehmen durfte auf erneut eine sehr unschöne Art und Weise. Die wirklich brennenden Fragen wurden leider komplett aussen vorgelassen und die Ermittler haben eine eigene Gewichtung vorgenommen die sich mit dem öffentlichen Interesse nicht deckt und an dessen Umsetzung inkl. Rückschlüsse massive Kritik zum Teil von direkt Beteiligten Personen geäussert wurde ( Schreiexperiment) auf die erneut nicht eingegangen wurde, ich bin mir nicht sicher ob diese Überheblichkeit und das ausblenden moderner Kommunikationsmöglichkeiten noch zeitgemäss ist und den Ermittlern nicht irgendwann wieder auf die Füße fällt.