@SCMP77 SCMP77 schrieb:Wenn der Fall nicht aufklärbar ist - und das scheint hier auch mittlerweile Böhm anzunehmen, der ursprünglich behauptet hatte, dass nicht allen Spuren ausreichend nachgegangen worden wären, ist wohl alle zur Zeit möglichen sinnvollen Szenarien nachgegangen worden. Dann kann man das ständige Hinterfragen von Alibis, das Erzeugen von kaum wahrscheinlichen Szenarien, das Verdächtigen von Personen auch mal sein lassen, was bringt das denn überhaupt? Aus meiner Sicht nichts.
Ob der Fall aufklärbar ist oder nicht, sei dahingestellt.
Es gibt aber auf jeden Fall einige Sachverhalte bzw. Zeugenaussagen , denen weiter nachgegangen werden müsste und die auch geklärt werden müssten und könnten.
Völlig unverständlich bleibt bis heute, warum der blaue Peugeot mit den gelben Kennzeichen und dessen Fahrer nie ermittelt werden konnten.
Unverständlich bleibt, wieso das Phantombild des Spitzbartes stets in der Schublade der Polizei liegenblieb, bzw. nur wenigen Zeugen gezeigt wurde obwohl man ja offensichtlich den von Herrn Deschunty ermittelten Spitzbart nicht zuordnen konnte und wollte und nicht weiter befragt hat. Im Umfeld des ermittelten Spitzbartes wurde nicht weiter ermittelt, man schloss also nach einer anfänglichen Befragung offensichtlich aus, dass dieser Mann die gesuchte Person mit dem Spitzbart sein könnte , die von Zeugen morgens in Tanjas Nähe gesehen wurde. Dennoch scheint nicht weiter nach einem anderen Spitzbart gesucht worden zu sein. Zumindest öffentlich wurde darüber nichts bekannt.
Von Seiten der Polizei wurde überhaupt nie ein Wort über diese Zeugensichtung verloren.
Diese Themenkomplexe und Fragen sind es, die es nicht zulassen, dass der Fall pauschal als nicht klärbar abgehakt wird. Denn es stellt sich die Frage, ob überhaupt ausreichend versucht wurde diesen Themenkomplex abzuarbeiten bzw. warum an dieser Stelle Schluss war mit den Ermittlungen.
Und meiner Ansicht nach ist es gerade die Vorgehensweise der Polizei bei ihren Ermittlungen, die im Laufe der Jahre dazu geführt hat, dass der Eindruck aufkommt, die diversen Zeugen hätten sich allesamt geirrt oder falsche Aussagen gemacht.
Wenn Zeugenaussagen nur zögerlich oder gar nicht nachgegangen wird, wenn man das Wissen bzw. die Beobachtungen der Zeugen nicht nutzt um öffentlich nach Personen zu fahnden, wenn der Hinweis auf einen bestimmten Fahrzeugtyp nicht unmittelbar in die Fahndung einfliesst, sondern wochenlang zurückgehalten wird, wenn angefertige Phantombilder in der Schublade verschwinden, oder man sich erst gar nicht die Mühe macht Phantombilder anzufertigen, wenn Zeugen am Telefon niedergemacht werden anstatt sie Ernst zu nehmen, dann tauchen Fragen über Fragen auf. Und wer der Polizei und ihre rArbeit vertraut, bei dem muss sich der Verdacht manifestieren, dass mit den Zeugen dann ja wohl etwas nicht stimmen kann.
Aber kann es sein, dass es in einem Fall nur unzuverlässige Zeugen gibt, die sich wichtig machen wollen, bzw. zu betrunken waren um verwertbare Aussagen zu machen?
Gab es Gründe , den Zeugen der Tim-Gruppe nicht zu glauben, die HH-Aussage anzuzweifeln, den BZH und seine Arbeitskollegin für Wichtigtuer zu halten , dem Priesterseminarzeugen zu unterstellen er habe nichts gehört und den Homburg-Zeugen für einen Spinner zu halten?
Ob diese Einschätzung wirklich zum Tragen kam wissen wir nicht, aber man könnte den Eindruck gewinnen.
Dinge wie diese sind es, die Skepsis und Zweifel aufkommen lassen , auch und vor allem daran, ob wirklich schon alles Mögliche versucht worden ist.