Der tragische Tod von Tanja Gräff
23.06.2016 um 15:15snowdon schrieb:Dagegen hat kein Hund eine direkte Spur vom Fest zur Absturzstelle gemeldet. Man argumentiert dann damit, daß starker Regen dafür gesorgt habe, alle Spuren dieses Weges zu beseitigen. Derselbe starke Regen hat aber nicht verhindern können, daß die Spur zum Parkplatz der Talstation feststellbar war.Es ist immer schön zu sehen, wie man fremde Ansichten, welche man offenbar nicht teilt, versucht durch nur teilweise sinnverfälschte Wiedergabe als unlogisch erscheinen zu lassen.
Über diese Mantrailer-Geschichte ist hier schon viel gesprochen worden.
Fakt ist, dass sich 1000de von Menschen sich auf dem Gelände befunden hatten und ihre Geruchspuren hinterlassen haben.
Fakt ist, dass es danach stark geregnet hat.
Auch an den folgenden Tagen dürfte sich eine größere Zahl von Studenten sich dort bewegt haben.
Fakt ist auch, dass auch bei bekannten Suchaktionen mit Mantrailern sich auch häufig Fehlversuche gibt, sprich sie verfolgen eine angebliche Spur, die sich später dann aber nicht als richtig heraus stellt.
Vor vielleicht einem halben Jahr wurde hier (u.a. von mir) ein Gerichtsurteil verlinkt, aus dem hervorgeht, wie die Mantrailer "geprüft" werden. Selbst die höchste Prüfstufe war einfach gegenüber den im vorliegenden Fall vorgefundenen Bedingungen.
Vor diesem Hintergrund darf man von Hunden nicht Wunder erwarten. Da es auch in anderen Fällen Fehlversuche gibt, scheint der Geruchssinn von Hunden eben doch nicht so fehlerfrei zu sein, wie hier im Thread von vielen angenommen wird. Es wird eben so sein, dass sie - u.U. je nach Erfolgsdruck, den der Führer auf sie überträgt - auch ähnlich riechende Spuren verfolgen werden. Hier ist das Experiment mit den Sprengstoffhunden doch sehr vielsagend, wo dem Führer der vermeintliche Ort des Sprengstoffs gesagt wurde, obgleich sich dort nie etwas befand. Ein Großteil der Hunde "fanden" den falschen Ort. Bei dem hohen Anzahl von Studenten, welche in der FH studieren, wird es eben viel zu viel neue Geruchsspuren gegeben haben, welche noch viel intensiver als die von Tanja waren, die eben zum Großteil vom Regen weggewaschen worden sein dürften.
Auch darf man nicht vergessen, dass die Eltern von Tanja dort oben auch gesucht haben. Da es im Haushalt der Eltern kaum eine nicht mit dem Geruch der Eltern kontaminierte Geruchsprobe geben dürfte, sind hier weitere Fehlermöglichkeiten vorprogrammiert.
Es gibt eben eine Unzahl von Fehlermöglichkeiten, weshalb die Spur durch die Ermittler wohl nie einen große Bedeutung zugewiesen wurde.
Dass man Geruchsspuren nicht zur Absturzstelle hatte, schließt eben nicht aus, dass sie dort gelaufen ist. Da es die angebliche Spur gibt zur Talstation bringt hier nichts, weil diese Spur in keiner Weise ausreichend gesichert ist.