@Slaterator @Jairo Das Problem liegt wohl darin, dass man den Inhalt des zweiten Telefonats nicht kennt. Nach dem ersten Gespräch, in dem A. H. TG angerufen haben soll, wurde sich nach den Schilderungen der Zeugen dahingehend geäußert, dass sie zu den anderen aufschließen wollte, sprich "runter" in die Stadt und sich deshalb nach dem schnellsten Weg erkundigte.
Der Inhalt des sodann zweiten, letzten Telefonats ist - meines Wissens - nicht bekannt. Hierüber könnte nur A. H. Aufschluss geben und hat dies gegenüber den Ermittlern mit größt anzunehmender Wahrscheinlichkeit wohl auch getan. Die weitergehenden Ermittlungen der Polizei erstreckten sich in der Folge zunächst jedenfalls auf einen Weg TG weg vom Felsen, so dass man, zumindest dahingehend vorsichtig überlegen kann, dass von dem ursprünglichen Vorhaben, das Fest zu verlassen wegen des letzten Telefonats nicht abgerückt wurde.
Wäre dem anders und es hätte einen Streit gegeben, dann hätte man sich Ermittlerseits ggf. vielleicht doch eher mehr auf das Gebiet um die FH von Anfang an versteift. Gefühlt war aber eher das Gegenteil der Fall. Die Ermittlungen, welche die Aussage von A. H. kennen, haben - auch wegen anderer Hinweise - konstant eher weg vom FH Gelände gesucht. Daraus vermute ich, dass er nichts von irgendeinem Disput berichtete, sondern vermutlich eher etwas angab, dass sie - wie wenige Minuten zuvor besprochen - weiterhin aufschließen wollte. Keiner kennt das Gespräch. Man las, dass von der Stadt nochmals in eine WG verlegt werden sollte. Man kann hier daher nur vermuten. Wenn dem aber so war, dass nochmals verlegt werden sollte, brauchte man nun definitiv ein Auto, da der Shuttle hier nicht allesüber Land abfährt.
Den Inhalt des zweiten Telefonats, nachdem der Kontakt sodann abbrach, kennen wir mithin nicht. Nach dem kurz davor erfolgen ersten Telefonat wollte sie jedoch "runter" in die Stadt bzw. zu den anderen um A. H. aufschließen.
Es gibt natürlich tausend denkbare Möglichkeiten. Die für mich zunächst naheliegenste wäre jedoch, dass sie bei zwei Telefonaten, die zeitlich nur etwa 10 Minuten auseinanderlagen und sie sich dazwischen noch nach Möglichkeiten erkundigt wurde, wie man möglichst schnell in Stadt kommt, man nach dem zweiten Telefonat einfach immernoch schnell "runter" in die Stadt bzw. aufschließen wollte. Wie gesagt, ich nehme mal einfach das naheliegende an und führe den Gedanken weiter.
Naheliegend sodann wäre weiter, dass jemand (oder mehrere) ihr zusagte(n), sie dorthin zu verbringen. Naheliegend wäre weiter, dass es sich hierbei um eine oder mehrere Personen handelte, die sie in irgendeiner Form kannte. Vielleicht gab es auch jemand, der die anderen aus einer Musikszene sogar vielleicht kannte. Ob länger bekannt oder auf dem Fest kennengelernt, erscheint mir hierbei aber letztlich egal. Entscheidender erscheint mir bei einer solchen Gedankenfolge, dass diese Personen wegen des zeitlich kurzen Zusammenhangs sich relativ zeitnah vor den letzten Telefonaten in räumlicher Nähe zu ihr befunden haben muss/müssen.
Dass hier ein völlig Fremder angesprochen wurde oder sich anbot, schließe ich mit Blick auf die beschriebene Persönlichkeit eher aus. Auch findet sich so schnell in der Regel kein "Fremder", der einen mal eben fährt. Kann letztlich aber natürlich auch sein.
Da sich die Spur sodann völlig abrupt verliert, habe ich das Gefühl, dass weiterhin Eile bestand, zu den anderen aufzuschließen. Dass man eine Gelgenheit wahrnahm und es hier schnell zu einer Auseinandersetzung gekommen sein könnte. Ein Fahrzeug spielt hier für mich - in welcher Form auch immer - eine Rolle, weil eben die Absturzstelle sehr prädestiniert hierfür ist, da sehr gut bis unmittelbar zum Zaun zu befahren, wenn nicht die einzige solche Stelle am gesamten Pfad. Deshalb drehte man hier wohl auch für XY, ohne zu wissen, wie nah man TG damals damit eigentlich war.
Die Zeitfenster sind sehr eng. Mit einem Auto, das am Drachenhaus oder Weißhaus geparkt gewesen wäre, wäre man in nur wenigen Minuten an der heute bekannten Stelle. Sollte es hier aufgrund einer geänderten Fahrtrichtung und schnell erkennbar anderen Absichten des Fahrers zu einer Auseinandersetzung gekommen sein, wäre ein Streit sicher ebenso schnell eskaliert. Gleiches gilt, wenn man zu Fuß (Mantrailerspur, wenn es sie gab) zum Aufschließen zu einem geparkten Fahrzeug zum Zurlauber Ufer gelaufen wäre und dort ein Streit eskalierte. Ob man Schreie von oben oder unten am Ufer von der Kabinenbahn in dem passendem Zeitfenster gehört haben kann, ist bekanntlich unklar. Das Zeitfenster erlaubt jedenfalls auch ein Hinunterlaufen. Die Ermittler meinen - so habe ich es jedenfalls verstanden- , dass der Zeuge von welchem Ort auch immer nichts gehört haben kann und der Zeuge beschwert sich im WDR-Bericht, dass er bei den Tests sehr wohl etwas gehört hätte.
Mit oder ohne Zeugen, der einen Schrei - leider zufällig genau in dem Zeitfenster, in dem zwei Mobiltelefone ausgeschaltet wurden - gehört hat, erscheint mir eine akut gesuchte Mitfahrgelegenheit ein wesentlicher Punkt.
Alles kann natürlich total anders gewesen sein. Ich habe mich bei den vorstehenden Überlegungen nur an die eine - für mich erst einmal naheliegende - gehalten, dass TG zu den anderen - wie wenige Minuten zuvor geäußert - weiter Aufschließen wollte und sogar noch ein Ortswechsel der anderen hinzukam (in Trier dürfte zu der Uhrzeit dann auch nicht mehr viel aufgehabt haben so dass eine private Verlegung naheliegend ist), so dass der Shuttlebus nicht wirklich weiter half und man ein Auto brauchte, wenn man sich nicht mal eben ein Taxi leisten konnte.
Es gibt unbelegte Sichtungen, wonach eine Frau die wie Tanja aussah, ein Taxi suchte, sprich sich abwärts zur Stadt bewegte (RA Böhm erwähnte dies im TV). Es gibt Sichtungen, die sie am Drachenhaus (dort ist ein Parkplatz) sahen, wenn auch zeitlich etwas später - gute halbe Stunde - als der mutmaßliche Schrei.
Wie ich es auch drehe und wende. Mir am wahrscheinlichsten erscheint, dass TG weiterhin zu den anderen wollte und sich eine Mitfahrgelegenheit bot, welche - in welcher Form auch immer - letztlich (und vielleicht auch nach einem langem Abend) zunächst vertrauenswürdig erschien. Relativ schnell könnte sich hier sodann das Gegenteil herausgestellt haben, so dass eine Situation eskalierte.
Wenn man an der Stelle war und die Gegebenheien sieht, muss man einfach unweigerlich an ein involviertes Fahrzeug denken. Ich tat es jedenfalls. Ob ursprünglich an diesen Ort gefahren oder zurückkehrend, sei dahingestellt. Deshalb fand ich die Schreiexperimente so wichtig, da sie wegen eines möglichen Tatorts wirklich Aufschluss geben könnten, was möglich ist und was nicht.
Es kann alles natürlich völlig anders gewesen sein. Viele andere Varianten wurden hier auch vom Chillen bis wegen A. H. Verhalten möglichen spontanen Selbstmord über etliche Seiten aufgeführt. Ich kann nur meine Sichtweise/Eindrücke anhand der, der Allgemeinheit vorliegenden öffentlichen Informationen schildern.
Meiner persönlichen Meinung nach, war sie dort oben jedenfalls nicht alleine. Und man kann von hinten vorne und sonst wie geschubst werden oder vor Lachen aus Versehen ausrutschen. Besorgnis bereitet insofern einfach der Umstand, dass wenn letzteres der Fall gewesen wäre, sich eine andere Person nie meldete und man damit anderes eben nicht ausschließen kann.
Dass man in einer Kurzschlussreaktion, auch bei einem unverschuldetem Abstürzens einer Begleitung vielleicht im Schockmoment nicht zur Polizei geht, mag hier vielleicht sogar der Fall sein. Die Zeit tut dann ihr übriges. Man kann dann vielleicht gar nicht mehr hingehen, weil man befürchtet, es glaubt einem keiner mehr.
Weitere völlig wertungsfreie Überlegungen/ Anmerkungen lasse ich jetzt hier mal auf vorangegangene Adminwunsch/Hinweise weg.