brennan schrieb:Mich würde mal interessieren, ob die Leute, die hier so großzügig mit ihrer anonymen Kritik an den Ermittlungsbehörden sind, es aktzeptieren würden, wenn ihre berufliche Arbeitsleistung mit Namen und Foto veröffentlich würde und sie selbst Kritik dieser Art einstecken müssten.
Die Ermittlungsbehörden haben aber einen Auftrag gegenüber der Öffentlichkeit bzw. der Allgemeinheit. Das hat nicht jeder. Daher ist es richtig, wenn ihre Arbeit öffentlich bewertet u. ggf kritisert wird. Das ist bei allen anderen Tätigkeiten auch so, dass man dem "Kunden" gegenüber Rechenschaft leisten muss und ggf für Fehler gerade steht.
Die Polizei hat einen Absturz an den Roten Felsen als mögliche Ursache gesehen. Von Anfang an. Sie hat das nochmals mit ihrem Interesse an den Roten Felsen und der Aktion dort 2011 unterstrichen. Sie sagte sie hätte an und um die FH jeden Stein umgedreht und hielte es daher für ausgeschlossen, dass Tanja in Trier gefunden werden könnte. Das besagt ja ds die Polizei so eine akribische Suche für essentiell wichtig einschätzte und irrtümlich der Ansicht war, tatsächlich alles abgesucht zu haben.
Ganz rational muss man dann also analysieren, nach welchen Gesichtspunkten beschlossen wird, welche Gebiete akribisch durchsucht werden und welche ausgelassen werden. In jedem Gebiet, das ausgelassen wird, kann die Gesuchte ja liegen. Es wurde mWn weiter entfernte Gebiete durchsucht. Insofern gilt das Argument mit dem Suchradius nicht. Außerdem muss es ja einen Grund dafür geben, dass der angeblich bei nur 500m lag. Das ist ja durchaus wenig.
Soulier sagte das Gebiet sei 2007 so völlig undurchdringlich gewesen, das sagte er 18h nach Tanjas Fund. Das klingt so, als ob das Gebiet an der Fundstelle im Detail in Augenschein genommen wurde, und als undurchsuchbar eingestuft worden sei. Das ist aber wohl einfach eine Lüge. Ebenso wie es nicht zutrifft, dass man alle Gebiete unterhalb des Fels erst hätte roden müssen. Das sind alles Schutzbehauptungen.
Man hat den Mut zum Risiko, das Risiko hat sich nicht ausgezahlt.
Es ist auch übrigens nicht die Aufgabe von Privatpersonen, besser ermitteln zu können als die Polizei. Die Polizei muss ihren Job erledigen, sonst niemand. Man kann von ihr erwarten, dass sie sich in Personensuchen und den örtlichen Begebenheiten besser auskennt als jeder andere, oder wo es da bessere Experten gibt, deren Unterstützung einbezieht.
Dass hier Fehler gemacht wurden, mit schwersten Konsequenzen, ist eigentlich nicht von der Hand zu weisen. Logischerweise sieht man erst nach dem Fund, dass die Suchstrategie ungenügend war.
Das einzige, was man gelten lassen kann, ist, dass diese Kritikpunkte jetzt oft genug wiederholt wurden und es pragmatisch zu nichts führt, sie immer zu wiederholen. Sachlich richtig ist die Kritik an den im Ergebnis schwerwiegenden Fehlern aber dennoch.
Trotzdem muss man jetzt nach vorne schauen. Vielleicht gelingt es ja dennoch, alles aufzuklären.