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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

1.491 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Missbrauch, Babys ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

14.07.2012 um 22:35
Wie anders klingt da die Urteilsbegründung vom Lübecker Landgericht im Fall Hartmut Crantz:
Der Vorsitzende Richter war in seiner Urteilsbegründung davon überzeugt, Crantz habe seine Ehefrau "gewollt angegriffen, getötet und in seinem Wagen und einem Mietwagen abtransportiert". Er habe aus "niederen Beweggründen" den Mord geplant und als einziger ein Motiv für die Tat gehabt. Eine Tötung durch Dritte schloss Vilmar ebenso aus wie einen Selbstmord oder ein Untertauchen des Opfers. "Wir müssen Ihnen nicht nachweisen, wie Sie das gemacht haben", sagte Vilmar. Seiner Ansicht nach reichte die "Plausibilität" zur Verurteilung in diesem Strafverfahren ohne Leiche und ohne "objektiven Beweis" aus. Crantz war nach Ansicht Vilmars "sein ganzes Leben lang von wirtschaftlichem Erfolg besetzt und beseelt".
http://www.welt.de/print-welt/article238199/Mordfall-ohne-Leiche-Erneut-lebenslaenglich.html

Ich bin zwar davon überzeugt, dass dieses Urteil gerechtfertigt ist.
Trotzdem ist es irritierend, wie unterschiedlich bei den Gerichten argumentiert wird.


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

15.07.2012 um 02:44
Das Gericht hatte zu entscheiden ob Lolita Brieger von Jueppchen ermordet wurde.

Das Gericht hat entschieden dass dies nicht der Fall war. Und das mit gutem Grund. Es gab keinerlei Fakten, Zeugenaussagen oder belastbare Indizien die eine Verurteilung gerechtfertigt haetten.

Wie waere das Urteil fuer Totschlag ausgefallen?

Nehmen wir doch mal an, Totschlag waere nicht verjaehrt und es gaebe ein neues Verfahren:

Wie wahrscheinlich waere eine Verurteilung fuer Totschlag denn wirklich? Wuerde die Richterin ihre verkuendete Meinung tatsaechlich in Form eines Richterspruchs stehen lassen- ja stehen lassen koennen? Bislang war ihre geaeusserte Auffassung bzgl. Totschlags ja rechtlich ohne Konsequenzen da sie lediglich ueber die Mordanklage zu entscheiden hatte.

Es gibt keinen Zeugen der gesehen haette, dass J. die Lolita getoetet hat (Michael hat nur Informationen aus zweiter Hand eingebracht). Es gibt auch keinerlei Fakten/Indizien die speziell Jueppchen mit dem Tod/ der Toetung in Verbindung bringen. Ja, L. war zum Zeitpkt. ihres Verschwindens auf dem Hof, aber auch andere Personen waren dort anwesend.

Es gibt nicht einmal objektive Anhaltspunkte die einen Unfall oder Selbstoetung ausschliessen.

Jueppchen ist in seinem ganzen Leben -soweit hier bekannt- niemals sonst mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Nicht vor 1982 und nicht danach. Ist Jueppchen ein Totschlaeger??


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15.07.2012 um 08:43
@Ivytractors
Zitat von IvytractorsIvytractors schrieb:Das Gericht hatte zu entscheiden ob Lolita Brieger von Jueppchen ermordet wurde.
Das Gericht hat entschieden dass dies nicht der Fall war.
Da kann ich Dir nicht ganz folgen.
Josef K. hat Lolita Brieger am 4. November 1982 umgebracht. Das steht laut Urteil des Landgerichts Trier zweifelsfrei fest
Quelle:



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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

15.07.2012 um 10:29
@Ivytractors
Zitat von IvytractorsIvytractors schrieb:Es gibt nicht einmal objektive Anhaltspunkte die einen Unfall oder Selbstoetung ausschliessen
Ich kann deiner Argumentation geistig folgen, dass kein Mord vorliegt, weil dafür der Beweis fehlt. Der Punkt "Selbsttötung" erscheint mir allerdings sehr weit hergeholt. Zwar hatte Lolita einmal einen Suizidversuch (Abschiedsbrief vom 24. Juni 1982) unternommen, aber ich denke, dass sie sich nicht wirklich hat umbringen wollen. Denn: Sie freute sich auf das Kind und war bereits die Baybsachen am Nähen. Ein tödlicher Unfall (Sturz auf den Boden) am 4. November 1982 wäre zwar denkbar, aber ich halte auch dies für sehr unwahrscheinlich. Wahrscheinlich liegt ein Totschlag im Affekt vor. Also eine Situationstat. Das erscheint mir persönlich sehr wahrscheinlich, aufgrund des ernsten Konfliktes mit dem Freund, der hin- und hergerissen war zwischen dem Willen seine Vaters und dem Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben mit Lolita, die schwanger war und ein Kind von ihm erwartete.


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15.07.2012 um 10:37
@Scipper
@Ivytractors
also ich muss das jetzt nochmal fragen: hieß es nicht mehrfach, dass sie erdrosselt wurde? Oder war das nur eine Mutmaßung der Staatsanwaltschaft?
Und wenn es wirklich ein Unfall bzw. Suizid gewesen wäre: warum hätte dann der Herr K. schweigen sollen vor Gericht? Leuchtet mir nicht ein. Der einzige Grund für ein Schweigen wäre für mich, dass es er war oder eben ein Mensch, den er schützen möchte. Naheliegend sein Vater. Oder hab ich da irgendeinen Denkfehler drin?
@Scipper mit Mord hatte ich nicht die gestzliche Definition gemeint sondern einfach, dass sie ermordet wurde. Ich weiß schon, dass ihm ein Mord (laut gesetzlicher Definition und den Vorraussetzungen dafür) nicht nachgewiesen werden konnte. Aber man sagt doch landläufig, dass jemand ermordet wurde und nciht totgeschlagen :-) Aber rein sachlich hast du natürlich Recht


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

15.07.2012 um 11:04
Meines Erachtes befand sich der Angeklagte am 4. November 1982 in einer sehr schwierigen und sehr ernsten Konfliktsituation. Denn sein Vater hatte ihm angeblich mit Enterbung gedroht, wenn er die Lolita heiraten sollte. Auf der anderen Seite stand Lolita, der er Monate vorher die Heirat versprochen hatte und die ein Kind von ihm erwartete. Ich denke, dass dieser Konflikt am Nachmittags des 4. November 1982 zu einem sehr heftigen Streit zwischen Lolita und dem Angeklagten führte, und zwar in dem Schuppen, wobei es dann zu einem Totschlag im Affekt kam, der insoweit nicht geplant war. Der Vater des Angeklagte wusste nichts von dieser Tat. Darauf deutet der Helfereinsatz hin, denn wenn der Vater an der Tat beteiligt gewesen wäre, hätte sich der Einsatz des Betriebshelfers (Kronzeugen) beim abendlichen Leichentransport am 5. Nobemver 1982 mit dessen Auto (Ford 20 M) zur Müllkippe erübrigt. Ich nehme an, dass der Angeklagte diese Strafttat gegenüber seinem Vater und seiner Mutter bewusst verschwieg, um sich keinen Vorwürfen und Strafaktionen (Sanktionen) seines Vaters auszusetzen. Denn der Vater wollte die Sache nach Gutsherrenart durch eine recht beachtliche Geldzahlung an Lolita regeln. Mit einer Abfindung in Höhe von 20.000 DM. Es war sogar in einem Bericht von einer 10 Mal höheren Summe, nämlich von 200.000 DM die Rede.


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15.07.2012 um 11:17
@Scipper
Du fühlst dich richtig gut ein in den Gemütszustand von Jüppchen. Ich nehme an, du bist auch ein Mann.


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15.07.2012 um 11:24
Dieser arme Jupp, ist in einem so argen Konflikt. Hat die Heirat versprochen und steht unter der Fuchtel von seinem Vater!


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15.07.2012 um 11:24
Meines Erachtens reichten die Indizien (Eisendraht) und die Zeugenaussagen im vorliegenden Fall für eine Verurteilung wegen Totschlags aus, nicht aber für eine Verurteilung wegen Mordes. Denn die Mordmerkmale (Heimtücke und Habgier) als Tatmotive waren nicht zweifelsfrei nachweisbar.

Da der Totschlag verjährt war, musste das Landgericht den Angeklagten freisprechen. Die Frist war (nach einem Filmbericht vom 11. Juni 2012) angeblich um 1 Jahr und ein paar Tage überschritten.

Wenn der Fall frühzeitig vor Ablauf der Verjährungsfrist vor Gericht gekommen wäre, hätte das Gericht den Angeklagten wegen Totschlags (§ 212 StGB) verurteilen können. Dagegen hätte der Angeklagte natürlich Revision beim BGH einlegen können, der das Urteil auf Rechtmäßigkeit geprüft hätte.


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15.07.2012 um 11:30
@Giselle-Sophie

Fakt ist, dass der Fall zu spät vor Gericht gelandet ist und dass aus dem Grund keine Anklage wegen Totschlags möglich war. So hat man sich dann für eine Mordanklage entschieden, die jedoch auf sehr wackeligen Füßen stand. Jeder, der die Bestimmungen kennt, hat mit einem Freispruch gerechnet, weil der Totschlag bereits verjährt war und weil die Mordmerkmale nicht zweifelsfrei nachweisbar waren.


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15.07.2012 um 11:44
@Scipper
Das kann ich schon nachvollziehen, aber warum du immer nur die Konfliktlage von Jüppchen, dem Armen, anführst und zur Konfliktlage Lolitas schweigst, verstehe ich einfach nicht.


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15.07.2012 um 11:45
@Giselle-Sophie

Von Anfang an war mir klar, dass eine Mordanklage fern jeder Realität ist. Daher hatte ich hier bereits vor Monaten gesagt, dass man nur eine Anklage wegen Totschlags hätte erheben sollen. Das ging aber nicht, weil der Totschlag bei Prozessbeginn angeblich bereits seit rund einem Jahr verjährt war.


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15.07.2012 um 11:47
Mir muten Teile dieses Diskussionsverlaufes so an, dass unausgesprochen Lolita die Verantwortung für alles trägt.


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15.07.2012 um 11:53
Kein Wunder, denn es scheint, dass manche Beiträge von zu Robotern Mutierte geschrieben haben.


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15.07.2012 um 11:55
Interessant! @Giselle-Sophie

Und wenn nun wirklich eine KI hinter dem Bildschirm steckt?

Sorry fürs Off Topic, zurück zum Thema.


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15.07.2012 um 11:57
@Giselle-Sophie

Du liegst mit deinen Mutmaßungen falsch. Lolita ist das Opfer und der Angeklagte stand deswegen vor Gericht. Aber der Angeklagte wurde vom Landgericht freigesprochen, weil Totschlag verjährt ist. Und weil ihm kein Mord nachgewiesen wurde. Das sind die Fakten, die man nicht beseite wischen kann.


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15.07.2012 um 12:03
@Giselle-Sophie
Zitat von Giselle-SophieGiselle-Sophie schrieb:Kein Wunder, denn es scheint, dass manche Beiträge von zu Robotern Mutierte geschrieben haben.
Und ich glaube, dass sich hier gewisse Dummschwätzer (Trolle) nur wichtig machen wollen. Statt sich mit den Berichten und Rechtsvorschriften zu befassen, wird rumgesülzt und rumgelabert. Danke, aber darauf verzichte ich. Ich habe ohnehin jetzt alles gesagt, was zu dem Fall zu sagen ist. Der Angeklagte wurde vom Landgericht Trier freigesprochen und der BGH wird prüfen, ob das Urteil rechtmäßig ist.


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15.07.2012 um 12:09
Damit verabschiede mich aus diesem Thread. Denn mit Trollen rede ich nicht. Auf Wiedersehen !!!


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Cleo1956 Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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15.07.2012 um 12:43
@Giselle-Sophie
Das er so große Konflikte zu beweltigen hatte,glaub ich auch gar nicht , er hatte nur einen Konflikt....wie werde ich Lolita endlich los!! Aber Lolita hatte viel größere Probleme,denn der Vater ihres Kindes hatte längst eine Andere. Das ist ein großes Problem mit 18 Jahren und sie hat darunter mit Sicherheit stark gelitten(weiß ich aus eig. Erfahrung,aber bei mir hat sich damals alles zum Guten gew.)
Vergessen das hier einige????


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15.07.2012 um 13:18
@PaulVitti

Das Gericht hat J. von der Mordanklage freigesprochen. J. hat L. nicht ermordet.

Bzgl. der in diesem Verfahren rechtlich nicht relevanten Frage, ob das Gericht von einer Toetung durch J. ueberzeugt ist, gehen die Berichte auseinander.
...Doch insgesamt sah das Gericht offenbar die Täterschaft K.s am Tod von Lolita Brieger nicht zweifelsfrei belegt...
Quelle: n-tv, dpa

Generell scheinen die Medien sehr ungenau und zum Teil widerspruechlich zu berichten.

@Malilule

Ja, es hiess mehrfach, dass L. erdrosselt worden sei. Aber Belege oder Indizien fuer diese Annahme sind sehr schwer an einem Skelett zu finden. Die Anklage brauchte diese Annahme um ueberhaupt eine Anklage auf Mord zu konstruieren. Es erscheint wahrscheinlich, dass dies lediglich eine Hypothese ist. Die Geschichte mit dem Draht hat ja auch zu nichts gefuehrt. Da die Silofolie in der die Leiche eingewickelt war mit dem gleichen Draht verschnuert war, ist es m.E. nicht unwahrscheinlich, dass die am Pullover gefundene Stuecke Draht nichts mit der Todesursache zu tun haben.

@Scipper (bevor Du diesen thread endgueltig verlaesst)

Wenn Du annimmst dass der Vater nichts von der ganzen Sache wusste, musst Du mir erklaeren wie J. ihn dazu gebracht hat sich am Abend des 4.11. in die Gaststaette zu setzen um angeblich auf L. dort zu warten. Das wuerde doch heissen, dass J. Senior und die Mutter nichts vom Besuch der L. auf dem Hof mitbekommen haetten? Obwohl L. eine Aussprache mit dem Vater wollte?

@Scipper
Zitat von ScipperScipper schrieb:Ich kann deiner Argumentation geistig folgen, dass kein Mord vorliegt, weil dafür der Beweis fehlt. Der Punkt "Selbsttötung" erscheint mir allerdings sehr weit hergeholt. Zwar hatte Lolita einmal einen Suizidversuch (Abschiedsbrief vom 24. Juni 1982...
Ich habe von 2 Suizidversuchen gelesen. Weiterhin gibt es einen weiteren Abschiedsbrief vom 3./4. November indem L. sinngemaess schreibt, dass sie J. mehr geliebt hat, als er sich vorstellen koenne und dass ihr Tod alle Probleme des J. loesen wuerde. Ich stimme Dir zu, dass es nicht die wahrscheinlichste Erklaerung ist. Daher hatte ich ja auch nur darauf hingewiesen, dass es nicht voellig ausgeschlossen werden kann.


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