Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger
12.07.2012 um 21:11ich meinte natürlich, dass die Wahrheit ein erstrebenswertes Z i e l sei.
PaulVitti schrieb am 09.07.2012:"Nach Auffassung des Gerichts konnte aber nicht mit 100-prozentiger Sicherheit gesagt werden, dass der Landwirt die 18-Jährige von hinten mit einer Drahtschlinge erdrosselte - und das Mordmerkmal der Heimtücke damit erfüllte. Es könne sich auch um eine spontane Tat gehandelt haben, zu der es gekommen sei, als ein plötzlicher Streit eskaliert sei, sagte die Vorsitzende Richterin. Gleichwohl könne es zutreffen, dass er die Tat aus niedrigen Beweggründen begangen habe."Nicht sicher hingegen ist, ob es Mord war, weil eben unklar ist, was damals genau geschah, also ob die Tat im Rahmen eines Streits im Affekt geschah oder ohne einen Streit wie aus dem Nichts heraus, aufgrund eines niedrigen Beweggrundes, der nach 29 Jahren aber nicht mehr nachweisbar war.
Trier. Man muss die Vorsitzende Richterin Petra Schmitz bewundern. Während sie eine Stunde lang sehr detailliert das von zahlreichen Zuschauern im Gerichtssaal mit Spannung erwartete Urteil gegen Hans S. verkündet, unterhält sich dieser zum Teil sehr laut mit seiner als Beistand neben ihm auf der Anklagebank sitzenden Frau - über seinen zwischen ihnen sitzenden Verteidiger Paul Greinert hinweg. Wie schon während der 14 vorangegangenen Prozesstage demonstriert der 55-Jährige, dem der psychologische Gutachter autistische Züge bescheinigt, damit Desinteresse.Der Angeklagte im Fall Lolita Brieger hat sich anders verhalten: Er hörte zu und schwieg eisern !!!
http://www.volksfreund.de/nachrichten/welt/themendestages/themenderzeit/Weitere-Themen-des-Tages-Motiv-spricht-gegen-den-Angeklagten;art742,2697889
Scipper schrieb:Und aus dem Grund, weil man eben nicht genau weiß was vor rund 29 Jahren geschah, erfolgte der Freispruch gemäß dem alten Grundsatz: in dubio pro reo.Und eben aufgrund dieser Feststellung kommen auch die Juristen unter uns zu dem Ergebnis, dass das Urteil aus rechtlicher Sicht akzeptabel ist.
PaulVitti schrieb:Der arme Mann wurde in den Hinterhalt gelockt um einen Mord wissen zu müssen und gleichzeitig erkennen zu müssen, dass falls alles "schief" läuft, der Joseph ihn dem auch noch in die Schuhe schieben kann.Irgendwie ist die Sache hier fuer mich nicht schluessig.
Mit der jetzigen Situation als Familienvater, muss er doch sogar noch um seine Familie bangen.
Jura ist nicht mein Fach, doch eine gewagte, unwissend naive Frage an @Scipper und an @LivingElvis , hat der Mann da keine Möglichkeit zu klagen?
Einen gemeinen, erpresserischen Hinterhalt und 30 Jahre Angst, eine Biographie mehr die von dem Täter dominiert wurde und weiterhin wird.
modafzs schrieb:Menschen, die sich mit den Gesetzen nicht auseinander setzen wollen, werden ebenso aus emotionaler Sicht argumentieren. Da darf man schon mal überlegen, ob man ihnen ihre Plapperei nachsieht.
PaulVitti schrieb am 09.07.2012:Nach Feststellung des Gerichts hatte der Mann die 18-Jährige damals in einem Schuppen in der Nähe des elterlichen Bauernhofs umgebracht. «Er tötete sie vorsätzlich - ohne Rechtfertigungsgründe und schuldhaft», sagte die Vorsitzende Richterin Schmitz. Ihrer Darstellung nach hatte der junge Mann damals extrem unter Druck gestanden. So habe sich einerseits Lolita nicht von ihm trennen wollen, andererseits habe sein Vater gesagt, er müsse die Beziehung beenden.Wie im zweiten Abschnitt ersichtlich, hat sich Richterin Schmitz sehr wohl mit der emotionalen Sicht beschäftigt. Allerdings nur mit der von Joseph K. Ich hoffe nun nicht, dass Du mit Deiner Bemerkung, sie damit gemeint hast?
Ivytractors schrieb:Nichts zu sagen war da in jedem Fall die beste Strategie.Soll das heissen, dass Herr über Leben und Tod einfach nur die richtige Strategie braucht?
Ivytractors schrieb:Aber Jueppchen, der sich in seinem ganzen Leben durch vorsichtiges taktieren und schweigen ausgezeichnet hat soll solch ein Gestaendnis gemacht haben?Einzig diesem Satz wiederspreche ich vehement. Wenn man die Zeugenaussagen seiner "Partnerinnen" liest, so kann ich "Schweigen" nirgendwo erkennen. Da war er weder vorsichtig noch kleinlaut. Da war er manipulierend, ungehobelt, unterdrückend und verletzend. Das ist schweigend nicht machbar. Die Frage, was er mit solch einem Verhalten übertönen musste, darf gestellt werden, oder?
PaulVitti schrieb:Für mich kann ich nur anfügen, dass ich an Juristen Fragen gestellt habe und hätte ich gewusst, dass Du auch einer bist, hätte ich Dich dazu auch Namentlich erwähnt. Nicht jeder hat Jura auf seiner Spezialitätenliste.Da mache ich es kurz: Ich bin kein Jurist. Ich setze mich lediglich gelegentlich mit Rechtssituationen auseinander und versuche diese Gesetze zu hinterfragen (positiv wie negativ). Das heißt aber nicht, dass ich die Auslegung eines Gestzes stets nachvollziehen oder gar immer verstehen kann.